Bäume kann man nicht reparieren

Was für ein Gemetzel! Freitag Früh war die Chefin unheimlich schlecht gelaunt und das komplett ohne mein Zutun. Ist ihr wohl irgendwas runter gefallen oder kaputt gegangen. Tatsächlich hatte ich die Lage ganz gut eingeschätzt, allerdings nicht das Ausmaß von runter gefallen. Das wurde mir erst klar als ich in den Garten geschaut habe: Zwei richtig große Äste waren vom Baum abgebrochen, hingen noch am Baum wie ein Wackelzahn kurz bevor ihn nix mehr hält.

Reparieren kann man da nix mehr, Schaden begrenzen war das Gebot der Stunde. Ich habe schnell ein Seil um die Äste damit die nicht auf Plantschbecken krachen und bin dann zur Arbeit. Mir ist erst später klar geworden dass das eigentliche Problem nicht die abgebrochenen Äste sind, sondern die, die noch ab Baum waren, weil der Baum jetzt eine Unwucht hat und so morsch wie er ist jederzeit ganz umfallen kann. Also haben wir gestern Stück für Stück die Krone abgesägt. Oben am Baum Kahlschlag und unten totales Chaos, überall Äste, am Boden die halb reifen Äpfel und die Sonne brennt unermüdlich.

Wir waren den ganzen Nachmittag damit beschäftigt die Äste klein zu sägen und auf den Hänger zu laden und die Äpfel in die grünen Tonnen der Nachbarschaft zu verteilen. Jetzt ist es da, wo das Chaos war, leer, der Baumstamm steht da wie wie ein Mahnmal und wir haben einen gefühlt doppelt so großen Garten wie davor. Daran muss sich das Auge erst mal gewöhnen.

The Great War

Ich glaube es ist überhaupt nicht schlimm wenn jemand wie ich Taylor Swift nicht kennt. Es reicht zu wissen dass das Kind 1 voll drauf abfährt. Dieser Taylor, der eine die ist – wie ich herausgefunden habe – macht Konzerte und meine Aufgabe war es Karten zu organisieren. Wer jetzt aber glaubt man geht da irgendwo hin und kauft einfach welche hat falsch gedacht!

Im Vorfeld musste man sich um einen Code bewerben mit dem man, am Tag des Vorverkaufs, überhaupt in den Webshop kommt um eine Karte kaufen zu dürfen. Da war ich eigentlich schon durch mit der Taylor und ihren Konzerten, die Chefin allerdings nicht. Tatsächlich hat die Chefin einen Code bekommen und gestern Punkt 12:59 Uhr war ich in dem Webshop und habe gewartet bis die Karten zum Verkauf standen, habe den Code eingegeben – mit (Ctrl-C/Ctr-V) damit es schneller geht – und wurde dann auf eine Warteseite umgeleitet! Warten mag ich, da bin ich ganz groß!

Gegen 13:47 Uhr wurde ich dann tatsächlich in den Webshop weitergeleitet und Trallala keine Karten mehr da (außer die VIP Tickets für gut 500 Euro). Die ganze Aktion hat jetzt nicht gerade dafür gesorgt dass mir diese Taylor sympathischer geworden ist. Abends beim Essen hat das Kind 1 ungläubig geschaut und mit dem Kopf geschüttelt, als wir ihm von unserer Aktion erzählt haben, und es mit The Great War kommentiert – an Karten von Taylor zu kommen ist The Great War, wusstet ihr das nicht? Nein. Jetzt aber schon.

Der Hack’sche Energieplan

Als wir vor zwei Jahren die Wallbox KFW-gefördert montieren haben lassen, hatten ich kein Elektroauto auf dem Radar sondern war viel mehr an der dafür nötigen Unterverteilung im Schuppen interessiert. Der Elektriker hat mir damals tatsächlich noch gesagt dass der Ort, den ich für die Wallbox auserkoren hatte, der schlechteste im ganzen Hof sei. Egal.

Juli 2023 schaut die Welt ganz anders aus: Nächste Woche soll das E-Auto geliefert werden, eine, aber nicht die, Wallbox wird tatsächlich benötigt, durch den Krieg hat sich der Preis von Strom extrem erhöht und die Anschaffung einer Solaranage ist kein Hirngespinst mehr, sondern mittelfristig sogar ziemlich wahrscheinlich. So, jetzt heißt es die einzelnen Themen so zusammen zu fahren dass daraus ein sinnvolles Gesamtkonstrukt wird, ein Hack’sche Energieplan sozusagen.

Meine Vision ist dass wir uns so Solardinger aufs Dach machen lassen und die Energie selbst nutzen und nicht ins Netz einspeisen. Abstrakt betrachtet ist das ganz einfach: man muss nur dafür sorgen dass man immer etwas mehr Strom braucht wie das Dach produziert. Ich will überhaupt nicht autark sein, sondern nur nix ins Netz einspeisen, weil ab den Zeitpunkt ist man in irgendeiner Form von der N-ergie abhängig und das möchte ich unbedingt vermeiden. Folgendes geht mir im Kopf rum:

  1. Der erste Schritt ist erst mal zu checken wann man wie viel Strom braucht, das kann ich Stand heute gar nicht sagen. Das heißt ich muss den Stromzähler auslesen, wie das geht zeigt der Kollege hier.
  2. Die neue Wallbox kann unabhängig von dem ganzen Gedöns installiert werden, aber ich muss checken wie man sie in die Hausautomatisierung integriert, vor allem ob ich ein Netzwerkkabel mit verlegen muss – Stichwort „Elli Wallbox Überschussladen“
  3. Kann man den Warmwasserkessel parallel zum Gasbrenner auch irgendwie mit Strom heizen? Also Energie statt Strom speichern. Und falls ja, könnte man dann vielleicht die Wasserzuleitung an den Geschirrspüler ans Warmwasser anschließen?
  4. Kann man eine Klimaanlage in den Plan mit einbauen? Wenn die Sonne richtig runter brennt, könnte man da unterm Dach kühlen oder sogar in der Übergangszeit heizen?
  5. Wenn man die ganzen Verbraucher irgendwie clever kombiniert, braucht man dann überhaupt noch einen Stromspeicher? Oder braucht man so einen Speicher für so ein Vorhaben grundsätzlich, weil ich irgendwas nicht beachtet habe? Stichwort Schaltzeiten und Hysterese. Und falls ja, wie groß muss der sein?
  6. Falls wir tatsächlich was mit einer Klimaanlage unterm Dach machen, müssen wir das mit dem Badumbau kombinieren, damit keine Wände aufgeschlagen werden müssen.
  7. Irgendwie schreit das Ganze nach mehr Heimautomatisierung, aber in einer ganz anderen Dimension wie ein paar Lampen schalten, wie kriege ich sowas langzeitwartbar hin?

Puh, das ist eine lange Liste, da muss man jetzt Stück für Stück vorgehen. Von der Sache her ist das ein Projekt wie der Vorgarten samt #Vorbau. Also quasi ein Verbinden von verschiedenen Aufgaben, die auf den ersten Blick gar nicht so viel miteinander zu tun haben, und trotzdem in einen Gesamtplan einzahlen. #energieplan

Bonsai Festival

Samstag, sau heiß, Baustelle erst mal abgeschlossen, die Chefin spielt Tennis – puh, da wusste ich nach dem Frühstück erst mal gar nix mit mir anzufangen und hab mich noch ne Stunde hin gelegt. Ich hab mir dann überlegt den Nachmittag über Kleinigkeiten zu machen, die in den letzten Wochen liegen geblieben sind, und wollte abends irgendwo auf einem Bierkeller eine kalte Maß Bier aus einem Steinkrug trinken. So als Grobziel quasi.

Die Kids hatten gegen Abend dann wieder Erwarten dann doch Bock was zu machen, also sind wir spontan zum Wöhrder See, da war das Bonsai Festival, das ist ein Umsonst und Draußen Festival. Ich muss mich für diese Idee selbst loben! Wir hatten eine Decke dabei konnten ganz entspannt etwas Musik hören und Leute schauen. Die Kids können jetzt 1A Grasgeruch von normalen Zigarettenrauch unterscheiden – kann sein dass ich mir damit ins eigene Bein geschossen habe – die Lektion hat sich aber spontan angeboten.

Das Kind 1 ist ja mittlerweile schon ziemlich abgebrüht und unternimmt viel ohne uns, das Kind 2 allerdings war voll geflasht von der Art und Weise einen Samstag Abend rum zu bringen und hat beim Heimgehen gefordert dass wir das unbedingt öfters machen müssen. OK, machen wir. Da haben sie in ihrem Vater praktisch ein Ass im Ärmel von dem sie noch nix wissen.

Das Brotzeitbrettlaopfer

Die Chefin hat gesagt dass das Sofa kaputt ist. Kaputt kann bei so einer Aussage grob alles bedeuten, von etwas Stoff verschlissen bis Totalschaden. In dem speziellen Fall war ihr kaputt dann tatsächlich am oberen Rand der Kaputt-Skala anzusiedeln, die Lehne war jedenfalls nicht mehr da wo sie sein sollte. Sofaentartung quasi.

Das Sofa war ja letzten Herbst so emotionaler Spontankauf auf Ebay-Kleinanzeigen, italienisches Designerteil, total günstig, etwas zu groß vielleicht und später auch der Grund für unsere momentane Umbauaktion, ala „dann passen wir halt den Raum so an dass das Sofa rein passt“. Wenn das Sofa jetzt passend zum Umbauabschluss kaputt geht, dann ist das natürlich Sau blöd. Also war klar dass unser spezielles kaputt auf jeden Fall repariert werden musste.

Der italienische Designer hat zwar großen Wert auf das Äußere gelegt, aber beim Unterbau ziemlich gepfuscht. Ich musste die Polsterung abziehen und etwas flexen bis ich an der Problemquelle angekommen war und das war eine beschissene Schweißnaht, die gebrochen war. Die 5 cm Schweißnaht neu zu machen war tatsächlich nicht das Problem, sondern die Umgebung, die zu einem Großteil aus Schaumstoff und Polster bestand. Also habe ich in meiner Not eine Abschirmung aus Brotzeitbrettla gebaut, damit das Sofa beim Schweißen nicht in Flammen aufgeht. Wie man an dem Bild oben erkennen kann war das tatsächlich eine gute Idee. Jetzt ist zwar das Sofa nicht mehr kaputt, aber dafür ein Brotzeitbrettla, aber damit können wir um einiges besser leben.

Mehr Zielgerade geht gar net

Gestern war ein krasser Projekttag: Ich bin in der Früh gleich weg und habe den Tellerschleifer besorgt und noch vor der ersten Besprechung mit dem Schleifen angefangen. Danach bin ich zwischen Arbeit_privat und Arbeit_geschäftlich hin und her gehupft und dabei immer brav die Klamotten gewechselt und den Staub abgewaschen. Ein ganz schöner Aufwand.

Manchmal läuft es ja nicht und nix will passen – gestern war es genau anders herum. Das ist alles so geschmeidig gelaufen, direkt nach Arbeit_geschäftlich, also zum Feierabend, konnte ich mit der Elektroinstallation anfangen, noch vor dem Abendessen wurde der neue Trockenbau grundiert und danach gab es kein halten mehr und die Kerwa war auch egal. Werkzeug aufräumen, saugen, wischen, noch mehr saugen, Fernsehkabel verlegen, Fernseher an die Wand, Receiver anschließen, den restlichen Quatsch in die Nischen verstauen und dann den ganzen Sums wieder hochfahren. Und alles hat auf Anhieb funktioniert!

Ich war echt emotional berührt als ich nach dem Duschen endlich aufs Sofa und alles auf mich wirken lassen konnte. Kommt extrem gut. Und diesen fucking Tellerschleifer hätte ich mir echt schon vor Jahren kaufen sollen. Egal. Geistig bin ich, abgesehen von ein paar Kleinigkeiten, fertig mit dem Projekt Fernsehzimmer. Gut 5 Monate sind jetzt seit dem Einbau der Schiebetüre vergangen, an den kleinen Baustellentoleranztest denkt jetzt keiner mehr, die Garderobe kommt gut an und jetzt ist die Garderobenrückwand quasi auch so gut wie fertig. Fehlt nur noch die Farbe, aber das blende ich einfach aus. Den Moment muss man genießen.

Spontaner Exzenterschleiferbedarf

Gestern waren wir schon wieder auf Kerwa, dieses Mal in Kleinreuth, ich war wieder recht brav, aber nicht weil heute gelaufen werden sollte sondern wegen der Baustelle. Gestern habe ich fast den ganzen Tag gespachtelt und heute früh stand das erste Schleifen und dann das Auftragen des Finish auf dem Programm. Die Chefin hasst Staub, deshalb habe ich mit der Hand geschliffen und wie ich so schleife ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen: Hätte ich einen Exzenterschleifer den man an einen Staubsauger anschließen kann, wäre dieser Teil der Baustelle viel beziehungsschondender.

Der Plan morgen ist jetzt folgender, ich werde recht früh zu Hornbach fahren und mir einen Exzenterschleifer kaufen – und zwar einen Menzer ETS 150 5.0. Abhängig von der Besprechungslage wird dann geschliffen. An ein paar Ecken braucht es nochmal etwas Spachtelmasse, die trage ich dann spätestens in der Mittagspause auf und Abends, bevor es wieder auf Kerwa geht, gibt es den finalen Schliff. Dienstag kriegt die Wand noch ein paar Steckdosen und den Tiefengrund. Damit wäre ich dann soweit fertig dass die Chefin sich um die Farben Gedanken machen kann. Das ist aber dann ihre Baustelle. Seit mir klar ist dass meine Baustelle spätesten Mittwoch fertig ist, habe ich Zielgradegutelaune.

WhatsApp Bilder in der Samsung Galerie

Eine Sache, die beim Samsung Handy etwas nervig war, war dass in der Galerie nur die Kamerabilder angezeigt wurden, aber nicht die von WhatsApp. Im Netz findet man immer den Tipp dass man in WhatsApp in den Einstellungen unter Chats „Sichtbarkeit von Medien“ aktivieren muss. Das hat aber bei mir nix genutzt. Die Lösung ist aber ganz einfach, man muss nur Galerie als Standard Programm zum Öffnen von Bildern konfigurieren (Öffnen mit – Galerie – immer), dann klappt das.

Ganz neue Möglichkeiten

Also das neue Rad war schon wirklich eine spitzen Investition. Echt! Aber nicht nur weil das Teil abgeht wie Luzi – was man auf den ersten Blick kaum glauben mag – sondern vor allem in Kombination mit Öffis. Ich bin jetzt schon zweimal mit dem Zug nach Erlangen gefahren, bin dort mit dem Rad bis zum Ziel geradelt und konnte mir nach dem Termin überlegen ob ich mit dem Rad wieder heim fahre oder einfach wieder in den Zug einsteige. Eine ganz neue Form der Flexibilität.