Der Herr El Gordo hat mir vor einiger Zeit einen Stapel Bücher gegeben, zwei konnte ich schon im Sommerurlaub lesen, dieses Mal war der Rest dran:
Kühn hat zu tun
Kühn hat Ärger
Kühn hat Hunger
Drei spitzen Bücher, es geht um Martin Kühn, Mitte 40, der neben Baustellen in Familie und Beziehung auch noch einen Job als Kommissar bei der Mordkommission hat. Kühn ist ein guter Ermittler, der sich viele Gedanken macht. Die Gedanken werden immer als Blöcke in Kursiv in die Handlung mit eingebaut. Das ist eine ganz coole Idee und man findet immer mal wieder Parallelen zu seinen eigenen Gedanken.
Ich habe noch nie in so kurzer Zeit so viel gelesen, bin während des Lesen müde geworden und habe so auch viel geschlafen. Ich glaube ich habe auch noch nie so viel geschlafen. Und ich habe mich auch noch nie so wenig bewegt. Schlafen, lesen, essen, schlafen, lesen, schlafen. Bisher ist der Urlaub sehr entspannend und ich schaffe es die ganzen keinen Baustellen einfach auszublenden. Hack hat Urlaub.
Meine heutige Tagesaufgabe war sehr wichtig, ich musste nämlich Vorbereitungen für morgen treffen. Ich muss morgen sicherstellen dass ein mir bekannter Bekannter bis zum Raclette durchhält. Kritisch ist da der Zeitraum von 16:00 – 20:00 Uhr. Ab 16:00 Uhr bekommen richtige Kerle wie er nämlich Hunger, können vielleicht bis 18:00 Uhr überbrücken, aber auf gar keinen Fall länger. Plant man das Raclette-Essen erst gegen 19:00 Uhr, ist klar dass man nicht vor 20:00 Uhr etwas auf dem Teller hat. Angeblich gibt es an Silvester wegen der Verschiebung der Abendessenszeiten eine erhöhte Männersterblichkeit, die in dem allgemeinen Statistiken, aufgrund von banalen Böllerverletzungen, gerne vernachlässigt wird.
Also habe ich für 17:00 Uhr zu einem Prä-Raclette-Snack geladen. Bratwürste aus der Fleisch-Apotheke, von vorne bei der U-Bahn-Station, an Bauernweckla vom Kalchreuther, garniert mit Ketschendorfer Sempft stehen auf dem Programm. Zwei Paar pro Nase, also für jedes Bein eines, flankiert von zwei Seidla, von dem was gerade da ist. Wenn mein Plan aufgeht, dann wird der mir bekannte Bekannte pünktlich zum Raclette-Start in sich ruhen und alle Höhen und Tiefen von so einem Silvester Raclette einfach so über sich ergehen lassen, eine Oase der Ruhe am Rand vom Raclette-Schlachtfeld quasi. So kann dieses vermaledeite 2023 friedvoll zu Ende gehen und ich habe einen wichtigen Beitrag geleistet.
Anfang des Jahres war ich so extrem stolz darauf die Nextcloud auf dem Hetzner Server mit einer Elasticsearch Instanz auf einem anderen Server zum Laufen gebracht zu haben. Neulich musste ich was suchen und dabei ist mir aufgefallen dass die Suche nicht mehr funktioniert. Der Grund war recht schnell gefunden: die neuen Versionen vom Nextcloud-Plugin benötigen Elasticsearch 8 und ich betreibe eine 7er Version.
Einen, den ersten, Abend habe ich gebraucht bis ich das mit den Versionen heraus gefunden hatte. Dann nochmal einen bis eine 8er Version auf meinem Webserver lief. Danach war ich geistig schon am Ziel, habe die Indizierung angestoßen und siegessicher gewartet. Hat nicht funktioniert, Pech gehabt. Seit gut einer Woche versuche ich es jeden Abend aufs neue, denn – und das bremst mich echt aus – ich kann die Indizierung bei Hetzner nur einmal täglich starten und ich habe keinen Zugriff auf die Logs.
Mittlerweile habe ich auch eine spezielle spezielle Elasticsearch-8-Nextcloud Config direkt bei Nextcloud gefunden und am Laufen, aber es funktioniert trotzdem nicht. Nach ziemlich genau 20 Minuten wird die Indizierung beendet und fertig. Keine Fehlermeldung, kein Index. Jeden Tag ein Versuch, ich komme mir vor wie ein Urinformatiker, der mit einer Lochkarte pro Tag einen Slot an einem Mainframe hat. Change, try, wait, Frust. Das zieht mich echt runder. Heute habe ich ein Support-Ticket bei Hetzner eröffnet. Ich brauche Hilfe.
Seit dem Update auf Ubuntu 23.10 ist das System extrem langsam, auch wenn top fast keine Systemlast anzeigt friert die Maus oft ein. Nach etwas Recherche hatte ich Ubuntus Snap als Schuldigen im Visier und bin ich auf diese Seite hier gestoßen, auf der beschrieben wird wie man den nativen Ubuntu Snap basierten Firefox gegen einen, mit apt installierten, austauscht.
Snap ist ja im Endeffekt eine Container-Anwendung, das heißt alles was zum Ausführen von dem Programm benötigt wird, wird in einem Kontext zusammen gepackt und separat ausgeführt. Das ist recht sicher weil ein potentieller Angreifer hoffentlich nicht aus den Kontext ausbrechen kann. Snap hat wahrscheinlich noch 1000 andere Vorteile, aber braucht es das alles für einen Browser auf einem Desktop? Das ist eine Glaubensfrage, mit der könnte man sich über Weihnachten sicher intensiv auseinandersetzen, muss man aber nicht. Was ich sagen will, wer keinen aktuellen Rechner hat und unter Ubuntu 23.10 wieder schnell surfen will, der soll den Snap Firefox raus kicken und ihn via apt direkt installieren. Das Ergebnis spricht für sich.
Vom Nürnberger Adventssingen im Frankenstadion hatte ich schon mal gehört, es aber nicht auf dem Radar. Die Chefin aber schon und deshalb hat sie für dieses Jahr Karten besorgt. So ein Adventssingen ist eine ganz gechillte Nummer, kein großer Stress am beim Einlass wie beim Fussball, man läuft einfach rein und man bekommt eine Kerze und ein Liedheft und es gibt Bier und Bratwürste wie bei einem Spiel.
Nach einer kurzen Begrüßung ging es auch gleich los: ein Chor stimmt ein Lied an und auf einmal singen alle mit. Das ist ein ganz komisches Gefühl, normalerweise singen die Ultras oder der Stadionsprecher sagt was, aber dass alle ein gemeinsames Lied anstimmen ist eher ungewohnt. Bei einem Länderspiel die Hymne vielleicht. Auch die Auswahl der Lieder hat mich überrascht, da war z.B. „Es ist ein Ros entsprungen“ dabei, das ich seit dem ich keine Musik mehr mache, auch nicht mehr gehört habe.
So richtig in Weihnachtsstimmung war ich die letzten Tage noch nicht, es gab einfach zu viel zu tun, und dann auf einmal dieses totale Weihnachtsbrett, nicht so wie der Christkindlesmarkt sondern das totale Kontrastprogramm, eher was fürs Herz, das hat mich emotional berührt und jetzt ist auch die Stimmung da.
Als ich am Donnerstag Abend Richtung Hotel gelaufen bin, da hatte ich eigentlich gedacht dass es nimmer schlimmer kommen kann, da habe ich aber nicht mit dem Regen gerechnet. Ich musste tatsächlich schon wieder etwas in mich rein schmunzeln – das Wetter also auch noch. Wie abrundend. Im Hotel hab ich den Fernseher eingeschalten und bin wohl gleich eingeschlafen.
Freitag Früh war ich Laufen, bin dann nach München weiter gefahren und habe dort im Büro gearbeitet, nach Feierabend ging es in die Unterkunft. Es hat etwas gedauert bis ich gecheckt hatte was die besondere Note war, man durfte in der Wohnung rauchen. Wow! Wir sind mit den Öffis von Pasing im Westen quer durch die Stadt ins Technikum im Werksviertel gefahren. Schon allein die Anfahrt war spitze, das was dann kam noch besser!
Die Vorband war ganz gut, dann kam endlich Gluecifer. Wir waren recht weit vorne gestanden und schon beim ersten Takt folgen die Bierbecher in der Gegend herum und alle sind herum gesprungen. Was für eine geile Show! Die Jungs haben abgerockt vom feinsten, ein Riesenspaß! Dass sie seit gut 20 Jahren keine neue Platte am Start haben, war da fast von Vorteil. Danach sind wir noch ins Schwabinger 7 und auf dem Heimweg hat uns der Taxifahrer von Schweinefleisch im Münchner Döner erzählt. War trotzdem gut. Super Wochenausklang.
Mensch, da hat der Helmut Vorndran einen neuen Krimi namens Phi geschrieben und ich bin jetzt erst dazu gekommen ihn zu lesen. Dieses Mal ermitteln die Bamberger Kommissare im Rattelsdorfer Großbauern-Milieu, Vorndran thematisiert die Wasserknappheit im Sommer, mixt noch etwas Lokalpolitik mit rein und kombiniert das Ganze noch mit Elon Musk, der im Itzgrund groß investieren will. Dazu noch ein paar Morde und fertig ist der witzige Krimi.
Es war ja nicht anders zu erwarten: das Pimpen von dem Lichtschalter ist ein ganz krasser Erfolg gewesen und ich bin dementsprechend motiviert noch eines drauf zu setzen. Nächstes Ziel, die Hauptbeleuchtung soll auch smart werden. Wenn man auf dem Sofa sitzt und möchte dass die Hauptbeleuchtung aus geht, dann soll nicht mehr extra ein Kind angerufen werden müssen, das dann antreten muss um auf dem Lichtschalter zu drücken, nein es soll vom Sofa aus möglich sein.
Deshalb habe ich einen Shelly Plus 2PM erstanden, der macht das gleiche wie der Shelly, den ich letzte Woche verbaut habe, aber zwei kanalig, der sollte dieses Wochenende hinter den neuen Lichtschalter montiert werden und unser Fernsehzimmer noch smarter machen. Da hatte ich allerdings die Rechnung ohne Shelly gemacht.
Der Shelly Plus 2PM gehört nämlich zur zweiten Generation Shellys und die haben eine andere Firmware, einfach via OTA eine alternative Firmware drauf zu installieren ging nicht. Dann habe ich wagemutig das Teil geöffnet und wollte das Update kabelgebunden machen, bin dann Minianschlüssen gescheitert, weil ich nicht gesehen habe wo ich mit dem Lötkolben hin muss. Gut, dann halt mit der originalen Firmware und dem ioBroker Shelly Adapter.
Nicht gut, denn es kam das was kommen musste, der Shelly Adapter fordert eine höhere Version von Node.js, Node.js kann man aber nicht einfach über eine neuere Version von einem Docker-Image bekommen, sondern muss dazu ein Update in der ioBroker Instanz (!!!) selbst machen. Das habe ich auch gemacht. Dann ging gar nix mehr. Nachdem ich den Samstag Nachmittag investiert und auf den Nachmittagsschlaf verzichtet hatte, lief abends alles bis auf das Zigbee Interface. Und für das Zigbee Interface musste ich die Ubuntu-Installation im Docker-Image updaten. So sollte man Docker nicht verwenden.
Naja, jetzt geht wieder alles und der neue Shelly wartet auf den Einbau. Der Shelly Adapter für ioBroker und die originale Shelly Firmware sind übrigens ziemlich gut. Jetzt überlege ich schon welchen Schalter ich als nächstes versmarthome.
Heute gibt es einen Blick hinter die Kulissen, einen Problemblick um genauer zu sein. Als ich im Frühjahr die Schiebetür ins Fernsehzimmer gebaut habe, habe ich die hinter einer neuen Wand verschwinden lassen. Die neue Wand ist recht einfach aufgebaut, auf die alte Wand (rechts im Bild) wurden ein paar Konterlatten geschraubt und darauf dann die OSB-Platten und darauf dann die Rigipsplatten und das Ergebnis ist die schöne neue Wand.
Mit dem Ergebnis sind alle zufrieden. Waren alle zufrieden, bis gestern jedenfalls, weil gestern wollte ich das Projekt „Amerikanisch soll es werden!“ durchziehen. Alles war vorbereitet, der Shelly geflasht, Kabel verlegt, Doppelschalter gekauft, fehlte nur noch das kurze Stück Kabel zum neuen Schalter in der neuen Wand. Keine große Sache.
Kabel in die Wand einführen, schieben, schieben, Ende. Kein Weiterkommen! Ums Verrecken nicht! Gott sei Dank ist das Arbeitshandy klein genug dass man hinter die Wand schauen kann und was sehe ich da: Ich hab die verschissene Konterlattung bis zum Boden gehen lassen! Kein durchkommen für das Kabel. Fuck!
Wenn kein Kabel zum Verbraucher verlegt werden kann, dann bedeutet das für den Plan dass die beiden rot markierten Leitungen nicht angeschlossen werden können und in folge dessen auch die blaue nicht benötigt wird. Das hört sich erst mal dramatischer an als es ist. Denn in dieser Konstellation wird der Shelly nur verwendet um die Stellung des Schalters auszulesen und einer Änderung der Schalterstellung wird der Zustand der schaltbaren Steckdose getoggelt. Und das funktioniert tatsächlich ganz gut. Wir sind jetzt amerikanisch und smart. That’s cool!