Max Bronski – Schampagnninger

Der Herr El Gordo hat mir vor einiger Zeit einen Packen Bücher mit gebracht – musst unbedingt lesen! Das habe ich schon viel zu lange nicht gemacht, aber jetzt ist Urlaub und gleich das Erste, einfach das Dünnste von dem Stapel, war ein voller Erfolg. Gossec ist ein Münchner Antiquitätenhändler und Lebenskünstler ein Spitzbub vom alten Schlag, der zufällig in eine Sache rein gezogen wird.

Ich hab mich köstlich amüsiert, Bronski verwendet Redewendungen, die man mittlerweile selten hört und schreibt in einem Stil der mir gut gefällt. Es gibt eine ganze Gossec Reihe, das wird also nicht das letzte Buch sein das ich von ihm lese. Ein guter Einstieg in den Urlaub jedenfalls.

Parallel bin ich selbst in eine Sache rein geraden. Ich habe nämlich festgestellt dass ich mit meiner Tankkarte nicht bei Eni Ladesäulen laden kann obwohl ich das können sollte. Das ist unvorteilhaft wenn man in Italien unterwegs ist. Die Dame von der Hotline war freundlich und ratlos, jetzt kümmert sich die Technik darum. Die Technik hat als erstes gesagt dass sie mehr Details braucht. Wahrscheinlich ist die Technik ein fetter ITler, der in Urlaubsvertretung überhaupt keinen Bock hat sich mit dem Thema zu beschäftigen und es aussitzen will, bis der richtige Kollege wieder da ist. Ich kann mir gut vorstellen wie das läuft, habe es selbst oft genug auf Arbeit erlebt. Und wahrscheinlich ist es nur ein ausgelaufenes Zertifikat oder so.

Ein Verbindungsabbruch zwischen zwei Großkonzernen, da wird sicher gerade irgendwo eine Statusfolie gepowerpointet, ein angehender Manager versucht zu klären was er nicht versteht, der fette Techniker muss doch ran und merkt dass er in 3 Minuten lösen könne, das geht aber gar nicht mehr weil der angehende Manager Hebel in Bewegung gesetzt haben, die eine einfache Lösung nicht mehr zulassen. Eine Taskforce wird gegründet, die Verantwortlichen müssen bei ihren Verantwortlichen Rede und Antwort stehen, ein ausgelaufenes Zertifikat darf es jetzt nicht mehr gewesen sein. Der Chef vom fetten Techniker, ein drahtiger Checker wittert Sonderbudget und bestellt kurzerhand Sonder-HW und der fette Techniker bekommt offiziell den Auftrag routinemäßig Zertifikate auszutauschen. Im nächsten Statustermin präsentiert dann der Checker die Lösung in Form von neuer Sonder-HW, das Budget wird genehmigt, die Powerpoint Folien werden wieder grüner, der angehende Manager wird gelobt, die Technik freut sich über die lang ersehnte Sonder-HW und mein Urlaub ist vorbei. Ob der Hack dann tatsächlich noch an einer Eni-Tankstelle tanken kann interessiert ungefähr genau jetzt schon keinen mehr.

Erste E-Langstrecke

Unsere erste „Langstreckenfahrt“ hat erstaunlich gut funktioniert. Ich habe das Auto daheim zu 100 % voll geladen, dann nochmal nach gut 220 km beim Kaffeestop am Irschenberg. Das hat grade gut gepasst, weil wir eh ein Pickerl kaufen mussten und Rast machen wollten. Ich habe das „nur bis 80 % Laden“ deaktiviert und so war das Auto dann auch voll als wir mit unserer Rast fertig waren.

Mit der Tankladung hätten wir praktisch eine Punktlandung zu unserem Ziel hin bekommen, das war mir aber zu heikel, weil ich in der Karte schon gesehen hab dass es dort nicht so gut mit Lademöglichkeiten ausschaut, deshalb sind wir kurz vorher nochmal zu einem Schnelllader und haben nochmal auf 80 % geladen.

Insgesamt ist man etwas vorausschauender mit so einem Elektroauto unterwegs: was sagt das Navi, was sagt der Akku und wie ist der persönliche Reiseplan. Wenn man mit eingebauter Navi fährt könnte man sich eigentlich komplett entspannen, weil die Ladeaufenthalte automatisch in die Route mit ein berechnet werden, aber die passen manchmal nicht in den eigenen Plan. Dieses Logpay – Charge&Fuel Konstrukt, das ich habe, funktioniert jedenfalls prima. Den Test hat die Technik bestanden, das mit meiner kontinuierlichen Reichweitenangst wird sich bestimmt auch noch geben.

Buddlasba

Ich bin ja kein Germanist und in Deutsch war ich nie gut und freue mich heute schon sehr dass es eine Rechtschreibkorrektur in ungefähr allen Programmen gibt, die ich bei der täglichen Arbeit verwende. Beim Apostroph habe ich mir eigentlich nur gemerkt dass es den im Deutschen eigentlich so gut wie gar nicht braucht. Damit kommt man gut durchs Leben.

Als ich neulich den Artikel zum neuen Laden am Hauptmarkt in der Zeitung gelesen habe, da habe ich mir überlegt was sich wohl der Redateur (der ja von Berufswegen her gut in Deutsch sein muss) bei dem Namen „Annette’s Buddla’s“ gedacht hat. Vor allem weil er noch erklärt, was der Name bedeutet. Mit „Buddla“ ist ein Hähnchen gemeint und die „Buddla’s“ sollten der Plural davon sein. Was sie ausrücken wollten war also die „Hähnchen der Annette“, „Annettes Hähnchen“ oder halt „Annettes Buddlas“.

Wahrscheinlich hat das was mit Marketing zu tun, damit kenne ich mich aber auch nicht aus. Die Speisekarte liest sich jedenfalls gut und ich glaube da werde ich mal vorbei schauen, weil Hähnchen und Haxen von den Liebermanns waren schon immer ganz lecker.

Sacred Reich lebt!

Letzte Woche war ich mit einem mir bekannten Klappradfahrer und Metal-Sachverständigen (aber nur für Platten, keine CDs!) in Gebersdorf an der Bootsanlegestelle und wir haben uns emotional von der Musik berühren lassen. Zufällig kam Sacred Reich Surf Nicaragua, ein absoluter Trash-Metal-Meilenstein, danach haben wir The American Way und Independet komplett angehört. Trash-Metal-Bollwerke!

Am Wochenende habe ich gesehen dass Kreator gerade mit eben dieser Band – von der ich nur wusste dass sie sich viel zu früh aufgelöst haben – auf Tour sind. Es muss sie also wieder geben! Heute früh beim Laufen bin ich auf Höhe von Gebersdorf auf den wahnsinnigen Gedanken gekommen bei Spotify zu schauen ob die vielleicht auch eine neue Platte am Start haben. Bingo. Zwar nicht ganz neu, sondern von 2019, und auch nicht so schnell wie früher, aber auf alle Fälle hörenswert. Sie sind wieder da.

Es lädt sich was im Hof

Ja, ja, ich weiß ein E-Auto daheim an einer Wallbox zu laden ist 2023 ungefähr genauso fancy wie sich einen Film im Internet anzuschauen. Aber erstens habe ich die Wallbox selbst montiert und zweitens – und das war der viel kompliziertere Teil – werden die Stromverbräuche erfasst, per Luftschnittstelle(!) irgendwo hin übertragen und mir hoffentlich mit der nächsten Gehaltsrechnung zurück erstattet. Verrückte Kiste.

Dass die neue Wallbox mit nur 9,5 kW lädt kann ich gut verschmerzen, weil das alleine draußen im Hof passiert und ich nicht mehr zur Tankstelle fahren und warten muss. Außerdem bilde ich mir ein dass das Laden mit weniger kWs besser für den Akku ist und deshalb lade gleich auf 90 %. So gefällt mir das.

Linksruck an der Ladesäule

Gestern wurde die alte Wallbox abmontiert. Ich hatte einen Flow, das hat einfach so funktioniert. Bääm – weg war sie. Das hat mich gleich angestachelt und ich wollte unbedingt auch noch gleich die neue montieren. Mit dem gleichen Flow habe ich mich an die Montage der Elli-Wallbox gemacht und das ist auch ganz gut gelaufen – zumindest die Montage der Wandplatte. Was ich nicht auf dem Radar hatte war dass das Kabel, das aus der Wand kommt, zu kurz sein könnte. War es aber. 5 cm, da war guter Rat teuer.

Die Lösung war dann relativ einfach: Wir haben einfach die Latten ausgetauscht, die mit dem Loch für das Kabel, wurde 3 nach links verschoben und so kommt das Kabel schon früher aus der Wand und man gewinnt ein paar Zentimeter. Ich hoffe echt dass das ausreicht damit ich keine Zwischendose setzten muss. Generell ist das Arbeiten mit dem beschissenen 6 mm² Erdkabel total Kacke, man kann es nicht richtig biegen und es ist störrisch ohne Ende. Wenn alles so läuft wie geplant, dann ist das Ende absehbar.

Bin laden

Am Montag wurde das neue Auto geliefert. Voll das Gerät, ID.4 GTX, mondsteingrau. Heute war ich zum ersten Mal laden, beim Supermarkt in Schweinau gibt es Ladesäulen, da sind wir hin. Tanken und einkaufen, das ist doch eine gute Kombination. Was ich nicht auf dem Radar hatte war die Ladeleistung der Ladestation. 11 kW, fast wie daheim, da muss man sehr lange einkaufen bis die Batterie voll ist.

Auf dem Heimweg habe ich genauer auf die Navi geschaut, da wird doch tatsächlich auch die Ladeleistung angezeigt: an der ESSO Tankstelle gibt es zweimal 350 kW, bei Aldi 100 kW. Der ID.4 lädt mit irgendwas zwischen 80 und 100 kW, kaufen wir also beim nächsten Mal bei Aldi ein. An der Tankstelle wartet man einfach, das hat je nach dem wie man es sieht etwas meditatives oder ist langweilig. Da ist daheim laden ist auf jeden Fall praktischer. Samstag könnte man die Sache mit der Elli-Wallbox ja mal in Angriff nehmen.

Prioritäten erkannt

Manchmal zeigt einem das Auto tatsächlich die wirklich sinnvollen Routenoptionen an, aber es liegt – wie so oft – an einem selbst was man daraus macht. Was das Auto nicht weiß, muss der Fahrer wissen: Am BALKON da parkt es sich schlecht. Generell hat die Google KI aber verstanden wie meine Prioritäten sind.

Die Bagger-Option besteht jedenfalls

Da wo früher der Baum war, ist heute ein Schatten von einem Stamm. Vielleicht kann man daraus so eine Art Sonnenuhr machen. Die Chefin agiert in der Angelegenheit strategisch und sagt dass wir nicht einfach einen neuen Baum brauchen sondern viel mehr einen Plan für den gesamten Garten. Eigentlich ist das ja eher meine Vorgehensweise. Sie hat aber einen Fehler gemacht und das Wort „Bagger“ ins Spiel gebracht. Hmm. Ich habe damals den Durchgang beim Schuppen extra so groß gelassen dass man mit einen Minibagger in den Garten könnte. Da könnte sich was draus entwickeln

Hans Well und die Wellbappn

In der Zeitung ham sie gschriem, da gibt’s a Szene da musst hin. Samstag Abend war einer der letzten Auftritte von Hans Well und den Wellbappn und zwar haben die beim Reichswaldfest gespielt. Nach dem Stress mit dem Baum hab ich ne Stunde geschlafen und bin abends zum Schmausenbuck geradelt.

Wow, also die Wellbappn haben, ähnlich wie die Biermösl Blosn, schon eine ganz eindeutige politische Haltung und nehmen so absolut gar kein Blatt vor den Mund. Wo sich in Bayern und vor allem bei der CSU eine Wunde auftut, bohren die zielsicher und tief rein. Das kam gut beim Publikum, einer eher grün dominierten Mischung, an. Die Bratwürste waren auch ganz gut, das war also insgesamt eine gute Belohnung für Plagerei vom Mittag – und hat auch thematisch gut gepasst: Tagsüber zerstörst man einen Baum und abends feiert man mit Ökos.