Im Paradies für Bastler und Sammler

Es folgt eine Bildbeschreibung von dem Bild oben, von rechts nach links. Rechts in der Mitte sieht man die große Zehe vom Nachbarn im  „Wochenendhaus“ in Tschechien. Die Zehe symbolisiert den Sommer. Versteckt unten am Boden, für die Augen des Betrachters fast nicht sichtbar, schlängelt sich ein Drehstromkabel zu einem Schalter und von dort aus weiter zu einem Drehstrommotor, an dem ein Getriebe gebaut ist. Ein Techniker erkennt sofort dass Motor und Getriebe für das Vorhaben komplett überdimensioniert sind. Das Getriebe sorgt dafür dass die Umdrehungszahl des Motors reguliert werden kann. An die Ausgangswelle des Getriebes ist eine Feder montiert und daran dann ein Stück Wasserrohr, diese Kombination sorgt dafür dass der Drehspieß flexibel mit der Antriebseinheit verbunden werden kann. Das ist nötig, denn das Grillgut kann so flexibel über dem Feuer positioniert werden. Das Grillgut – zwei tschechische Göger aus der Nachbarschaft – wurden mit viel Liebe und Draht auf den Grillspieß drapiert. Abgerundet wird das Ensemble mit Hackstock und Hacke, um das Holz, das im Hintergrund zu sehen ist, zerkleinern zu können.

Der Nachbar hat das Wochenendhaus in ein Paradies für Bastler und Sammler verwandelt, es gibt ungefähr jedes Werkzeug, das man sich vorstellen kann, oft sogar in mehreren Ausführungen, es gibt mehrere Schuppen und Lager und getrennte Holz-, Metall- und Autowerkstätten. Hier würde wahrscheinlich sogar „B.A.“ Baracus vor Neid erblassen. Das Wochenendhaus ist eine Win-Win Situation, die Damen haben viel Grün und Garten, die Kids können mit Motorrädern in der Gegend rum brettern und die Kerle bauen irgendwas, aus dem was da ist. Und Kultur gibt es außen rum auch genug. Aktivurlaub in der Tschechei ist das nächste große Ding, jetzt wo der Brenner auf Jahre hin eine Baustelle ist, ich sag’s euch.

Handyeinrichtungsnachwehen

Der Chefin ist aufgefallen dass die WhatsApp Fotos in der Samsung Galerie im Ordner Aktuell „falsch“ angezeigt werden. „Falsch“ ist relativ, denn: The Samsung Gallery „Recent“ folder is not a physical folder but a view that displays all recently added media files, sorted by the date they were added, regardless of their original storage location. It acts as a quick access point to newly added content within the Gallery app. Schreibt Samsung, das ist aber der Chefin egal, ihre Erwartungshaltung ist eine andere und zwar dass alle Bilder aus allen Quellen in einer chronologischen Reihenfolge angezeigt werden. Klingt ähnlich, ist aber ein großer Unterschied.

Da ich alle Dateien incl. der Bilder mit Switch übertragen und später erst WhatsApp installiert habe, zeigt der Ordner Aktuell die Bilder der Kamera an und später alle von WhatsApp, das folgt der beschriebenen Logik von Samsung, aber halt nicht dem Plan der Chefin. Großes Problem. Ich habe mich dann wie folgt versucht: Galerie stoppen, Daten löschen und Handy neu starten – Teilerfolg, da sind aber immer noch Bilder mit dem heutigen Datum. Dann WhatApp löschen und neu einspielen – großer Fehler. Ganz großer Fehler, weil ich erst später gelernt habe dass alte Android Versionen WhatsApp Medien in anderen Verzeichnis gespeichert haben als neuere und anscheinend hat die Kombination aus Switch und WhatsApp Installation damit Probleme.

Naja, jedenfalls war es nicht mehr möglich WhatsApp über das Backup im Google-Konto wieder herzustellen. Was für ein Drama. Ich habe es bestimmt 10 Mal versucht, immer ohne Erfolg. Zwischendurch hat mir die Chefin ein paar verständnislose Blicke zugeworfen, was die Lage nicht verbessert hat. Irgendwann habe ich dann das alte Handy reaktiviert um ein neues Backup zu erstellen und einzuspielen – auch ohne Erfolg.

Dicke Luft. Erst als ich die WhatsApp-Konten ohne Google direkt zwischen den Handys übertragen habe, hat WhatsApp wieder funktioniert und wir standen wieder am Anfang, mit wieder funktionierenden WhatsApp und ein paar fehlenden Tagen im Verlauf. Dafür hatten alle WhatsAapp Bilder plötzlich das gleiche Datum. Boa! Die Lösung brachte eine App namens EXIF Image & Video Date Fixer, die repariert das Datum von Bilddateien – ungefähr so wie das Tool, das ich 2019 für den Umzug von iOS nach Android geschrieben habe.

Nach etwas hin und her haben die meisten WhatApp Bilder wieder das richtige Datum. Die paar Bilder bei denen das nicht möglich war, habe ich gelöscht. Damit die Chefin jetzt alle Bilder so angezeigt bekommt, so wie sie es gerne hätte, habe ich ihr Aves Galerie installiert. Nach gut einem Tag ist das ein Teilerfolg. Was noch aussteht ist das Backup, aber dafür fehlt mir in diesem Urlaub die Muse.

Lasset die Festlichkeiten beginnen!

Am Wochenende haben die Senioren ihre Goldene Hochzeit gefeiert, das heißt sie haben vor 50 Jahren geheiratet. Treibende Kraft hinter der Hochzeit war ich, vertreten durch meine Oma, die geordnete Verhältnisse für das Kind wollte. Diese Feier ist jetzt quasi die Auftaktveranstaltung für die Festlichkeiten Rund um meinen 50. Geburtstag. Der Plan ist dass es keine große Feier gibt, sondern einen Ausflug, eine kleine Feier und einen kleinen Kurzurlaub mit der Chefin. Und ein paar Geschenke für mich. Mein erstes Geschenk von mir für mich ist ein Fahrradträger, den habe ich fest eingeplant.

Wenn man beschenkt wird, dann muss man sich nur über das Geschenk freuen. Wenn man sich selbst etwas schenkt, dann muss man sich zusätzlich auch noch um die Anschaffung kümmern. Weil der Fahrradträger sau teuer ist, stecke ich gerade im Recherche-Modus und da gibt es folgende Alternativen:

  • Bei Amazon ist er am teuersten, aber ich habe ein paar Gutscheine
  • Bei Ebay vertickern ihn ein paar Händler mit gut 20 % Rabatt. Das sind die 20 %, die ich auch als Volkswagenmitarbeiter bekommen würde
  • Im VW-Ersatzteile-Shop in der Autostadt, gibt es eine 30 % Frühjahrsaktion für Mitarbeiter. D.h. ich könnte die Anschaffung mit einem Ausflug verbinden, das hätte Potential

Den ausgeliehenen Fahrradträger musste ich vor 3 Wochen zurück geben, ich bin jetzt fahrradträgerlos. Da mein E-Bike, wie in jedem Sommer in den letzten 3 Jahren, zur Reparatur weg ist, habe ich keinen akuten Stress, möchte das Thema aber trotzdem vom Tisch haben, weil ich mir ja auch noch andere Sachen schenken will. Derweil fahre ich recht viel Klapprad und normales Rad. Das ist gut für die Figur, aber mir steht der Sinn nach größeren.

Ansonsten beschäftige ich mich mit meiner Midlife-Crisis. Frau – Haus – Baum – Sohn und neuerdings ein Marathon, da wird es schon langsam eng. Vielleicht sollte ich in einen Sportverein. Oder ich lasse mich tätowieren. Oder beides. Oder nix davon. Oder in eine Partei. Der Schwager hat mir jedenfalls geraten nicht mit dem Rad über die Alpen zu fahren – zu Mainstreamig – also fällt das weg. Gut, wir halten fest: es geht los und das erste Geschenk ist in der Pipeline, der Rest wird sich geben.

Ein Top-Smartphone für das Top-Weib

Letztes Jahr habe ich mit Smart Switch ganz gute Erfahrungen beim Umzug auf mein neues Handy gemacht – altes Handy Samsung, neues Handy Samsung, das hat geklappt. Jetzt haben wir der Chefin auch ein Samsung Handy gekauft, da hat das aber nicht so gut funktioniert. Ihr altes Handy war ein Huawei P20 Pro aus 2019 und das Neue ist ein gebrauchtes S24+, hier wurden nur Bilder und ein paar Einstellungen übernommen, keine Hintergründe, keine Klingeltöne, keine Apps. Deshalb hat der Umstieg etwas gedauert, aber mittlerweile funktioniert alles bis auf die Sparkassen-Apps. Samsung S24+, 512 GB Speicher, ein halbes Jahr alt, für 550 €. Passt.

Opt.Ink

Als wir letzte Woche unsere Startunterlagen für den Lauf abgeholt haben, hat uns ein älterer Mann einen Flyer und ein paar Klebetattoos mit einem, mir bis dahin unbekannten, Symbol darauf, gegeben. Der Flyer war von Opt.Ink, das ist eine Initiative, die ein Logo definiert hat, das man sich tätowieren lassen kann und so zeigt dass man Organspender ist. Und es gibt viele Tätowierer, die einem das Logo sogar gratis stechen. Die Idee ist dass man so eindeutig seine Bereitschaft zur Organspende zeigen kann. So vermeidet man im Fall der Fälle eine Diskussion, das nimmt den Hinterbliebenen die Entscheidung ab und schafft Klarheit, das ist alles in Reportage gut beschrieben. Ich finde das ist eine tolle Sache, ich denke das mache ich auch.

Der Tag danach

Der gestrige Tag war wie ein Film: Recht unausgeschlafen sind wir um 6 aufgestanden und zum Frühstück gegangen, dort waren wir nicht die einzigen Läufer, genau genommen waren da nur Läufer um diese Uhrzeit. Danach ging es mit den Klapprädern zum Startbereich und dann ging es auch schon los. So ein Massenstart ist ein tolles Erlebnis und nach dem Startschuss ist die Aufregung plötzlich weg und du machst das, was du trainiert hat, einfach laufen!

Die ersten 21 km waren ein klassischer Massenlauf, viele Menschen auf der Strecke, viele Zuschauer, geil! Als die Halbmarathonläufer weg waren, wurde es leer auf der Strecke. Respekt an die Regensburger Zuschauer, die weiter angefeuert haben wie verrückt! Nach dem Halbmarathon standen noch zwei 10 km Runden auf dem Programm, die erste ging recht einfach von der Hand und spätestens da war mir klar dass ich den Lauf schaffen werde. Dann habe ich den Podcast Gysi gegen Guttenberg lauter gemacht, habe den beiden zugehört und bin einfach gelaufen und gelaufen.

Der Hamburger Tippgeber hat mir empfohlen zum Ende hin nur noch Cola zu trinken und nix mehr zu essen, das habe ich gemacht und so bin dich die letzten Kilometer tatsächlich noch mal ein paar Sekunden schneller geworden. Spätestens ab Kilometer 38 war ich wie in Trace – nicht hinfallen und weiter laufen, nicht hinfallen und weiter laufen! Und dann kommt der Zieleinlauf, Menschen schreien deinen Namen, zig Hände wollen abgeklatscht werden, dir wird eine Medaille umgehängt und fertig. Komplet fertig. Der Körper, der gerade noch 42 km gerannt ist, macht nix mehr.

Der Zielbereich von so einem Lauf muss für Außenstehende ein krasser Anblick sein. Da liegen und humpeln Menschen, die gerade noch gelaufen sind, und können nix mehr. Ekstase schaut anders aus. Die Chefin wollte sich mit mir unterhalten und ich habe kein Wort mehr raus gebracht, dafür kamen Tränen aus meinen Augen, so einen emotionalen Augenblick hatte ich schon lange nicht mehr. Wow.

Heute Nacht habe ich gut geschlafen, der Muskelkater, der mich gestern noch dazu gezwungen hat, Treppen rückwärts runter zu laufen, ist noch da aber gut ertragbar. Ich fühle mich gut und bin erleichtert dass diese Marathon-Phase vorbei ist. Die Chefin ist mindestens genauso froh, dass endlich wieder Normalität einkehrt und die Wochenenden nicht mehr von „Langen Läufen“ bestimmt werden und sie ist natürlich stolz und ich bin stolz und das Kind 1 ist stolz und alle sind wir auch noch gegenseitig stolz aufeinander. Ob ich mal wieder einen Marathon laufe weiß ich nicht, genau heute fehlt mir die Leidenschaft darüber nachzudenken.

Der Abend davor

22:05 Uhr: Das Kind 1 und ich sind aufgeregt. Sehr aufgeregt. Ich schreibe, es kruschelt herum. Jeder hat seine eigene Strategie. Wir haben vor dem Frühstück noch einen lockeren Lauf gemacht, sind dann gegen 14 Uhr nach Regensburg aufgebrochen, haben die Startunterlagen geholt und uns dabei den Start-/Zielbereich angeschaut. Die Chefin hat ein Hotel recht nahe am Bahnhof heraus gesucht, von dort ist es nur ein Katzensprung in die Innenstadt. Die Innenstadt von Regensburg ist ungefähr so wie die von Bamberg, dafür hatten wir aber heute keine Muse. Irgendwo Nudeln essen und ein Bier gegen die Aufregung. Der Plan für morgen ist recht einfach: Kurz nach 6 aufstehen, frühstücken, Klo, zum Start radeln und dann um 8:30 Uhr 42,3 km laufen. Fertig.

Die Chefin und das Kind 2 schlafen aus, frühstücken, checken aus, versuchen dann so nah wie möglich am Zielbereich zu parken und sammeln uns dann dort zwischen 13 und 14 Uhr wieder ein. Vielleicht sehen sie uns noch irgendwo und können anfeuern. Das ist alles. Der Plan besticht durch seine Simplizität, hat es aber trotzdem in sich. Eigentlich sollten wir total entspannt sein, wir sind beide schon 36 km gelaufen und morgen sind es 6 km mehr. Das klappt. Aber es ist ungefähr wie beim Musik machen, du weißt dass du es kannst und hast trotzdem Lampenfieber. Also Augen zu und durch, morgen Abend habe ich meinen ersten Marathon im Sack.

Das Robin Hood Gen

Ich habe mal nachgeschaut, von O bis in den Sherwood Forest sind es 1211 km und von W aus 1205 km (mit dem Auto, in Google Maps). Und obwohl man sagen könnte „fast gleich“, sind die Robin Hood Gene bei mir und der Chefin komplett unterschiedlich ausgeprägt. Wenn ich es den Reichen nehme und den Armen gebe, dann sind die Reichen zu nahezu 100 % Gastronomen und die Armen werden ausschließlich durch mich vertreten. Ich nehme Cappuccinotassen (incl. Untertassen) und Willybecher (0,5 und 0,3 l) und behalte sie, wenn der Preis vermuten lässt, dass das Gefäß wohl dabei sein muss.

Das Spezialgebiet der Chefin ist der Verkehr. Früher hat sie gegen Kontrolleure und unfaire Behandlung gekämpft, heute sind es mehr Tempobeschränkungen und Parkplatzkosten. Sie kämpft ihren Kampf, der in der Regel für sie in einem Busgeldbescheid endet, und ich bezahle. Dass ich bezahle und nicht mit Pfeil und Bogen warte bis ein Verkehrsminister vorbei fährt, hat eher praktische Gründe und weil ich fest davon ausgehe, dass das Geld aus den Busgeldbescheide irgendwie sinnvoll verwendet wird. Für neue Straßen vielleicht und die Bahn. Da schlägt voll mein Sinn für das Gemeinwohl durch, das ist auch Robin Hood, vom Grundgedanken her jedenfalls, nur neu interpretiert.

Vor 40 Jahren…

Ich muss meinen Text von vor 15 Jahren etwas anpassen, dann passt er auf das, was ich gestern erlebt habe:

Gestern hatte ich Jubelkommunion, das heißt ich hatte vor 40 Jahren Kommunion. Das war eine relativ entspannte Sache, ich musste zwar vormittags in die Kirche gehen, habe aber dafür Leute getroffen, die ich schon ganz lange nicht mehr gesehen habe seit der Schulzeit komplett aus den Augen verloren hatte. Von den 24 Leuten waren 6 da, anfangs war ich etwas enttäuscht, im Nachgang hat sich das aber als gut erwiesen weil man sich super unterhalten konnte.
Gestartet wurde mit einer Art Statusabgleich: Wo hat es dich hin verschlagen? Noch oder schon wieder verheiratet? Kinder? Haus? Bierkeller? Job? Danach wurde dann versucht zu rekonstruieren was mit denen passiert, ist die nicht da waren. Von Vorteil war dass wir eine Postbotin dabei hatten. Am coolsten waren irgendwelche Querbeziehungen: Da kennt der Eine die Andere, die alle anderen nicht kennen, die wiederum dann die Blabla von der Anderen ist…
Bei besten Wetter waren wir auf der Terrasse gesessen und haben einen super Tag verlebt, hat wirklich Spaß gemacht! Werde da in 10 Jahren wieder hingehen!

Brettleben und um die Karpfenweiher rum

Der Himmel ist blau, der Rasen grün, die Rauchschwaden vom Bratwurstgrill verbreiten Fußballplatzromantik. Läuft. Läuft sogar sau schnell bei diesem Straßenlauf in Neuhaus bei Adelsdorf. Kein Stück Fun-Run-Flair, relativ wenig Zuschauer, aber ganz viele sau schnelle Läufer. Ganz andere Liga. Ganz schneller Lauf. Wir haben das Laufteam der FFW Weilersbach vertreten, das Kind 1 war etwas gefrustet, ich am Anschlag. Puh. Ein echt harter Lauf.