Neuer Trendsport entdeckt

Es geht um was ganz neues, eine neue Trendsportart wahrscheinlich. Wobei einem das Wort „Trend“ etwas in die Irre leitet, man braucht nämlich keine teure Ausrüstung, sondern eigentlich nur ein Schneidteuferla. Der „Trend“ bei meinem Trend ist es alte Bräuche wieder zu entdecken und ihnen einen fancy Namen zu geben. Das Stück Sport ist irgendwo zwischen Yoga, Achtsamkeit und Spazieren gehen einzuordnen. Es geht ums Urban-Pfiffering.

Urban-Pfiffering ist total hip. Du machst ein Hiking durch die Hood, schaust aufmerksam in die Hecken, hupfst, bewegst dich in Ausfallschritten und endest schließlich in der Kniebeuge. Dort angekommen bestaunst den Fund und konzentrierst dich. Ist der was? Überlegst weiter, erkennst ihn und nimmst ihn mit. Ein Gefühl von Freude durchzieht deinen Körper. Und weiter geht es. Das ist Entspannung pur! Für wem das Urban-Pfiffering nix ist der sollte mal das Wood-Pfiffering probieren oder ein Waldbad nehmen.

Südtirolmännerreisegruppe

Dieses Wochenende war ich Teil von einer Männerreisegruppe. Männerreisegruppen unterscheiden sich von normalen Reisegruppen nicht einfach nur dadurch dass keine Frauen dabei sind. Sondern im Speziellen dadurch das damit einige Seiteneffekte weibischer Anwesenheit wegfallen. Das sorgt für eine ganz spezielle Gruppendynamik und eine Reduktion von ungefähr allem. Bis auf Bier. Bier wird tendenziell mehr getrunken.

Unser Reiseziel war Sterzing. Sterzing kennt jeder, der schon mal über den Brenner nach Italien gefahren ist, wegen seiner Mautstation. Sterzing hat aber auch eine wunderschöne Altstadt und ein historisches Rathaus, samt historischen Rathaussaal und Andreas Hofer Trallala. Da waren wir. Übernachtet wurde mitten in der Stadt beim Onkel Werner. Kultur hatten wir auch, sogar mehr als man es so einer Reisegesellschaft zutrauen würde. Zugegebenermaßen war einiges davon improvisiert, aber das war Teil vom Plan. Guter Plan. Und dann gibt es noch einen Spruch zum Schluss „In der Wut verliert der Mensch seine Intelligenz“, muss man mal sacken lassen, da reicht eine Stehbierlänge nicht aus.

Keine Tipps mehr in Sachen Sat-Receiver

Heute hat mich das Kind 2 gebeten dass ich mir doch bitte zum Geburtstag einen neuen Sat-Receiver wünschen soll. Das ist voll wichtig Papa, so kann es nicht weitergehen! Aha. Den alten Receiver, hat mir den ein Kollege empfohlen, fünf oder sechs Jahre älter, Elektroingenieur, leicht untersetzt, wohnhaft bei seinen Eltern. Hack den brauchst, alles andere macht dich net glücklich!

Jetzt wo eine Ersatzbeschaffung im Raum steht, habe ich ihn wieder angerufen um zu fragen was denn 2022 so im Sat-Receiver Bereich en vouge ist. Seit ich daheim ausgezogen bin, und bei meiner Freundin wohne, bin ich da raus. Sie hat einen Fernseher da ist der Receiver gleich mit drin, das reicht uns. Boa, ich bin einigermaßen sprachlos. Schaut so aus als ob ich das jetzt alleine durchziehen muss.

Wünsch dir was!

Die Chefin sagt dass ich mir was zum Geburtstag wünschen soll, weil das erhöht die Wahrscheinlichkeit etwas geschenkt zu bekommen was man tatsächlich gebrauchen kann. Also habe ich beim Kaffeetrinken etwas mit ihr sinniert:

  • Ich bräuchte ein paar neue Schlappen – Schlappen kannst dir selber kaufen!
  • So eine Handkaffeemühle wäre ziemlich cool – Aber du hast doch schon eine richtige Kaffeemühle! Wozu?
  • Aber am liebsten hätte ich ein Vakuumiergerät – Für was brauchst du denn so was, das ist doch Quatsch!

Gefühlt habe ich meinen Job jetzt gemacht und ihr ehrliches Feedback nehme ich zur Kenntnis. So eine Wunschliste ist ja auch eher eine persönliche Sache. Und notfalls gibt es ja noch die Amazon-Wunschliste, die pflegt man ja nicht ohne Grund, auch wenn das echt total unpersönlich ist.

Ab jetzt mit Licht durch Geisterhand

In den letzten zwei Wochen habe ich den #Vorbau noch etwas gepimpt. Hab die Plastersteine nochmal raus gehauen und durch schönere ersetzt und die dann auch gleich mit Beton vergossen, mit der Flex einen Schlitz in das Fundament geschnitten und die Erdkabel weg gezaubert. So, und gestern war die Elektroinstallation dran. Die Beleuchtung im Hof wird über eine Stromstoßschaltung gesteuert. Letztes Jahr hatte ich schon einen Plan gemacht wie man diese Stromstoßschaltung um einen Bewegungsmelder erweitert und via Hausautomatisierung Komfortfunktionen wie, „Bewegungsmelder aus“ und „Dauerlicht“ realisiert. Eine Riesennummer.

Als ich gestern früh beim Kaffee meinen Plan nochmal durch gespielt habe, habe ich mich dann gefragt ob die Angelegenheit denn nicht auch irgendwie einfacher umgesetzt werden kann und bin auf die Idee gekommen die Beleuchtung mit Bewegungsmelder an der Haustüre und die Hofbeleuchtung getrennt zu betrachten. Die daraus entstandene Lösung war dann turboeinfach: In der Überdachung sind zwei Leuchten, eine wird über die vorhandene Stromstoßschaltung bedient und die andere über einen Bewegungsmelder. Ganz simpel – Lösung robust, Aufwand überschaubar, Chefin glücklich. Läuft.

Es geht um die Zeit

Am Dienstag hat das Patenkind seinen ersten Schultag gehabt. Da muss man als Pate mit dabei sein. Ich hab mir frei genommen, bin schon recht früh raus gefahren, damit ich gleich vor der Schule da war. Der Bub war aufgeregt für zwei. Vor der Schule hat er mir kurz seine Kumpels vorstellt, ich hab brav alles auf Fotos festgehalten und dann kam auch schon die Lehrerin und hat alle begrüßt. Danach ging es für die Kids samt Schulranzen und Schultüte bepackt in die erste Stunde und für die Eltern und Verwandten gab es Kaffee. Nach der ersten Stunde war der Schultag dann auch schon vorbei und wir konnten ein komplett stolzes Schulkind wieder in Empfang nehmen. Das war ziemlich ergreifend wie stolz er war und er hat sich voll gefreut dass ich da war.

Während Corona hab ich das Kind 1 mit der Lauferei angefixt. Manchmal laufen wir noch zusammen, aber mittlerweile läuft das Kind 1 meistens allein. Vor ein paar Wochen konnte ich es überreden beim FunRun im Südwestpark mit zu machen. Das Kind 1 war recht skeptisch, weil wir unterschiedlich schnell laufen und ich habe versprochen, dass es das Tempo vorgeben darf. Deal. Am Donnerstag war es dann so weit, wir sind die 5 km ganz locker gerannt, das Kind hat das Tempo vorgegeben und ich habe als Hörbuchersatz für Unterhaltung gesorgt. Am Ziel sind wir so ungefähr wie bei der Olympiade der Tiere, gemeinsam Hand in Hand, eingelaufen und das war echt cool. Das Kind war stolz wie Harry die Distanz komplett, ohne zu gehen, geschafft zu haben. Und ich hatte Kind 1 Quality Time und hab mich voll darüber gefreut wie stolz es war.

Parasol-Kontakt im Westpark

Auf meiner Runde heute morgen, habe ich aus dem Augenwinkel heraus – fast wie eine Frau beim Shoppen oder Rambo auf der Pirsch – im Gebüsch, am Rand von der Hundefreilauffläche, was Weißes gesehen. Pfiffa-Alarm! Mit der Eleganz einer Raubkatze bin ich an den Hundehaufen vorbei ins Gebüsch gehupft und habe das weiße Etwas genauer betrachtet. Ein mittelgroßer Parasol. Mmm, Parasol!

Mein Hirn hat sofort eine Einschätzung der Lage gestartet. Mitnehmen oder nicht? Und neben dran gleich noch ein zweiter, fast eine komplette Mahlzeit. Mitnehmen! So frisch wie die sind kann doch noch kein Hund drauf geschifft haben! Beim Bücken ist mir dann dieser Scheißegeruch in die Nase gestiegen und das Hirn hat die Aktion sofort gestoppt und den Rückzug aus dem verschissenen Gebüsch eingeleitet. Da hat tatsächlich die Vernunft die Gier besiegt. Wow. Das ist selten und fühlt sich gut an.

Weltacker wird langsam Acker

Auf der anderen Seite vom Westpark nimmt der Weltacker langsam Formen an. Die Parkplätze sind jetzt weg, der Platz wurde entsiegelt und mittlerweile wird Muttererde aufgebracht. Ich bin voll gespannt wie das wird. Die Idee ist ganz gut und hat so einen utopischen Touch. Aber wahrscheinlich wird das hier in der Hood nur funktionieren wenn man einen großen Zaun drum rum macht, um so das Bildungsprojekt von Standardwestparkbesuchern zu schützen. Und nein, das ist jetzt keine Verallgemeinerung oder gar Stigmatisierung, sondern ist eine realistische Einschätzung der Lage auf Basis täglicher Spaziergänge.

Kunst im Schlosspark

Manchmal läuft oder fährt man an Orten vorbei, nimmt vielleicht noch bestimmte Details wahr, macht sich aber weiter keine Gedanken. So ging es mir mit dem Schlosspark in Unterleinleiter. Unterleinleiter liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen W und O und als die Chefin noch bei ihren Eltern gewohnt hat, bin ich da locker drei Mal die Woche dran vorbei gefahren. Natürlich sind mir die zwei großen Skulpturen am Waldrand aufgefallen – und auch dass es da ein ziemlich teuer ausschauendes Tor gibt – aber nicht mehr.

Gestern war im Schlosspark Tag der offenen Tür und die Chefin und ich waren dort. Endlich, nachdem wir den Termin in den letzten Jahren immer im Kalender hatten, aber immer was dazwischen gekommen ist. Ich bin schwer beeindruckt und hätte niemals damit gerechnet dass sich hinter dem Tor so eine weitläufige und gepflegte Anlage mit so viel Kunst verbirgt. Insgesamt glaube ich den den falschen Beruf zu haben, denn so eine Anlage unterhält man keinem Informatikergehalt, es muss also andere Tätigkeiten geben, mit denen man grundlegend mehr Geld verdient.

Nach so viel Kunst waren wir hungrig. Hunger an einem Sonntag Spätnachmittag in der Fränkischen, da muss man auf Nummer Sicher gehen, deshalb habe ich die Chefin nach Gössweinstein chauffiert. Die Wahrscheinlichkeit dort auf ein Wirtshaus zu treffen, das nach 15:00 Uhr noch offen hat, erschien mir recht hoch und so war es auch. Nach dem Essen sind wir noch kurz in die Basilika, dort lag ein Buch mit Sterbebildern aus und ich habe es aufgemacht und da schaut mich ein alter Berufsschulkollege an, 43 das ist kein Alter, ich habe noch etwas recherchiert und bin auf der Seite der Feuerwehr fündig geworden. Nicht gut. Da war die Kunst schnell wieder geerdet.