Noch ein cooles Buch vom Herrn El Gordo: Hawelka & Schierhuber spielen das Lied vom Tod. Zwei abgerockte Wiener Kommissare ermitteln in einem DSDS-, oder besser gesagt ÖSDS-Umfeld. Viel Wiener Schmäh, abgedroschene Dialoge, ruppige Kollegen, crazy Umfeld. Schön zu lesen, hat Spass gemacht. Das Buch ist auch Teil einer Reihe, da kann man bei Gelegenheit mal wieder eines davon lesen
Gedankengut
Ganz oben
Das Kind 1 wollte „eine richtige Wanderung“ und das Kind 1 hat eine richtige Wanderung bekommen. Wir sind zu zweit mit dem Auto nach Dorf Tirol gefahren und von dort mit der Seilbahn rauf nach Hochmuth, das ist ein kleiner Weiler an der Mutspitze und von dort aus ging es hoch auf die Mutspitze. Hochmuth liegt auf 1400 m, die Mutzspitze 2291 m, knapp 900 m Höhenunterschied – man will den Wünschen vom Kind ja gerecht werden!
So eine Wanderung muss man früh starten, also sind wir kurz nach 6 aufgestanden, hatten ein kleines Frühstück und sind gleich los gefahren und haben gleich eine der ersten Seilbahnen erwischt. So früh braucht man sich auch keine Gedanken wegen einem Parkplatz machen, das ist ein großer Vorteil in Dorf Tirol. Der Aufstieg von Hochmuth aus war zwar anstrengend aber eigentlich ganz OK, 2:50 Std waren ausgeschrieben, wir haben 2:10 Std gebraucht, das kann sich sehen lassen!
Zurück ging es über die Taufenscharte, das heißt wir mussten erst noch etwas am Gipfel weiter wandern bevor der Abstieg kam und der hatte es ganz schön in sich. Gut zwei Stunden ging es ziemlich steil bergab und das war anstrengender als der Aufstieg. Nach einer gefühlten Ewigkeit haben wir dann endlich die Leitneralm erreicht und konnten einkehren. Die Leitneralm ist definitiv eine der besseren Almen in der Gegend, besonders gefreut habe ich mich dass ich dort einen alten Arbeitskollegen getroffen hab, das war quasi das Sahnehäupchen. Von der Leitneralm kommt man über den Meraner Höhenweg dann wieder nach Hochmuth, der Weg ist auch schön, aber nix im Vergleich zu dem was man oben am Berg sieht.
Insgesamt eine sehr anstrengende aber auch sehr schöne Wanderung. Das Kind 1 hat beim Eis in Dorf Tirol geschworen nie mehr so eine Wanderung zu machen, einen Tag später schaut die Welt aber schon wieder anders aus und deshalb planen wir für nächstes Jahr wieder „eine richtige Wanderung“ mit ein!
Hans Well und die Wellbappn
In der Zeitung ham sie gschriem, da gibt’s a Szene da musst hin. Samstag Abend war einer der letzten Auftritte von Hans Well und den Wellbappn und zwar haben die beim Reichswaldfest gespielt. Nach dem Stress mit dem Baum hab ich ne Stunde geschlafen und bin abends zum Schmausenbuck geradelt.
Wow, also die Wellbappn haben, ähnlich wie die Biermösl Blosn, schon eine ganz eindeutige politische Haltung und nehmen so absolut gar kein Blatt vor den Mund. Wo sich in Bayern und vor allem bei der CSU eine Wunde auftut, bohren die zielsicher und tief rein. Das kam gut beim Publikum, einer eher grün dominierten Mischung, an. Die Bratwürste waren auch ganz gut, das war also insgesamt eine gute Belohnung für Plagerei vom Mittag – und hat auch thematisch gut gepasst: Tagsüber zerstörst man einen Baum und abends feiert man mit Ökos.
The Great War
Ich glaube es ist überhaupt nicht schlimm wenn jemand wie ich Taylor Swift nicht kennt. Es reicht zu wissen dass das Kind 1 voll drauf abfährt. Dieser Taylor, der eine die ist – wie ich herausgefunden habe – macht Konzerte und meine Aufgabe war es Karten zu organisieren. Wer jetzt aber glaubt man geht da irgendwo hin und kauft einfach welche hat falsch gedacht!
Im Vorfeld musste man sich um einen Code bewerben mit dem man, am Tag des Vorverkaufs, überhaupt in den Webshop kommt um eine Karte kaufen zu dürfen. Da war ich eigentlich schon durch mit der Taylor und ihren Konzerten, die Chefin allerdings nicht. Tatsächlich hat die Chefin einen Code bekommen und gestern Punkt 12:59 Uhr war ich in dem Webshop und habe gewartet bis die Karten zum Verkauf standen, habe den Code eingegeben – mit (Ctrl-C/Ctr-V) damit es schneller geht – und wurde dann auf eine Warteseite umgeleitet! Warten mag ich, da bin ich ganz groß!
Gegen 13:47 Uhr wurde ich dann tatsächlich in den Webshop weitergeleitet und Trallala keine Karten mehr da (außer die VIP Tickets für gut 500 Euro). Die ganze Aktion hat jetzt nicht gerade dafür gesorgt dass mir diese Taylor sympathischer geworden ist. Abends beim Essen hat das Kind 1 ungläubig geschaut und mit dem Kopf geschüttelt, als wir ihm von unserer Aktion erzählt haben, und es mit The Great War kommentiert – an Karten von Taylor zu kommen ist The Great War, wusstet ihr das nicht? Nein. Jetzt aber schon.
Bonsai Festival
Samstag, sau heiß, Baustelle erst mal abgeschlossen, die Chefin spielt Tennis – puh, da wusste ich nach dem Frühstück erst mal gar nix mit mir anzufangen und hab mich noch ne Stunde hin gelegt. Ich hab mir dann überlegt den Nachmittag über Kleinigkeiten zu machen, die in den letzten Wochen liegen geblieben sind, und wollte abends irgendwo auf einem Bierkeller eine kalte Maß Bier aus einem Steinkrug trinken. So als Grobziel quasi.
Die Kids hatten gegen Abend dann wieder Erwarten dann doch Bock was zu machen, also sind wir spontan zum Wöhrder See, da war das Bonsai Festival, das ist ein Umsonst und Draußen Festival. Ich muss mich für diese Idee selbst loben! Wir hatten eine Decke dabei konnten ganz entspannt etwas Musik hören und Leute schauen. Die Kids können jetzt 1A Grasgeruch von normalen Zigarettenrauch unterscheiden – kann sein dass ich mir damit ins eigene Bein geschossen habe – die Lektion hat sich aber spontan angeboten.
Das Kind 1 ist ja mittlerweile schon ziemlich abgebrüht und unternimmt viel ohne uns, das Kind 2 allerdings war voll geflasht von der Art und Weise einen Samstag Abend rum zu bringen und hat beim Heimgehen gefordert dass wir das unbedingt öfters machen müssen. OK, machen wir. Da haben sie in ihrem Vater praktisch ein Ass im Ärmel von dem sie noch nix wissen.
FunRun 2023
Finde die Hacks. Am Donnerstag waren das Kind 1 und ich wieder beim FunRun am Start. Das Kind war ziemlich angeschlagen, hat mir zuliebe aber trotzdem mitgemacht. Braves Kind. Ich hab es wieder gut unterhalten und so hat es sich durch die halbe Stunde durch gebissen. Die Orga war etwas schlechter als in den Jahren zuvor: 5- und 10-km-Läufer mussten sich die Strecke am Kanal teilen, das war besonders am Ende recht nervig und Band gab es auch keine. Seisdrum, wir hatten wieder Quality Time und waren am Freitag – quasi um das Lauferlebnis abzurunden – noch bei Finishline und haben dem Kind die Füße vermessen lassen und ihm neue Laufschuhe gekauft. Eine schönes Event.
Mehr Speicher für das Kind1!
Meine generelle Annahme war dass man für denjenigen, der mehr Speicher bei Google für seine Daten will, einfach mehr Speicher kauft. Also habe ich versucht im Account vom Kind1 ein Speicher-Update durchzuführen. Dazu muss man Zahlungsdaten hinterlegen, also PayPal Daten hinterlegt. Zahlen geht damit aber nicht weil das Kind1 ja ein Kind ist. Da greift eine Policy aus der Kindersicherung. Sicher, das ist generell gut, in dem speziellen Fall hat es mich aber nur genervt.
Dann habe ich einen Google PlayStore Gutschein gekauft in der Hoffnung die Speichererweiterung vom Kind damit bezahlen zu können. Aber gleiches Phänomen wie bei PayPal. Und schon war ich extrem genervt von der Angelegenheit und habe aus lauter Wut die Dokumentation gelesen. Sie müssen wissen ich hasse Dokumentation lesen.
Tatsächlich war die Angelegenheit gut dokumentiert und es ist so dass in einem Familienverbund nicht der einzelne Speichererweiterungen bekommt sondern das Oberhaupt – in dem Fall ich – die Speichererweiterung kauft und sie dann mit den Familienmitgliedern teilt. Wenn man das weiß ist das auch ganz einfach und das Teilen kann man auf https://one.google.com/settings mit dem Schieberegler aus dem Bild oben machen. Lernen durch Schmerz ist gutes Lernen.
Nextcloud 26.0.2
Mittlerweile habe ich meine eigene Nextcloud-Instanz abgeschalten und den Server bei Contabo gekündigt. Die Nextcloud bei Hetzner läuft einfach zu gut um dafür selbst so viel Zeit zu verblasen. Vorgestern gab es die Mitteilung dass ein Update gemacht wird, heute ist das Update eingespielt und alles funktioniert – einfach so.
Gestern hat das Kind 1 sein neues Handy bekommen, ein Google Pixel 6a, das ist zwar nicht das aktuellste, hat aber ein sau gutes Preis-/Leistungsverhältnis! Eigentlich wollte ich die komplette Familie auf Samsung „umstellen“ damit mir der Support leichter fällt, aber das Kind hat eh schon alles bei Google, da erschien mir das Google-Handy sinnvoller und Unterstützung von mir braucht es eh keine mehr.
Beim Einrichten von dem Handy ist mir aufgefallen dass die kostenlosen 15 GB Speicherplatz vom Kind1 bei Google schon voll sind – bei mindestens zwei Selfies pro Stunde kann das schon mal vorkommen – und ich habe mir kurz überlegt das Kind1 auch mit in unsere Nextcloud aufzunehmen, es aber schnell wieder verworfen. Spätestens nach dem Abi lebt es eh sein eigenes Leben, da ist es einfacher für mich mit Google One zu überbrücken und die Kohle vom Kind1 zu kassieren. Irgendwann kann es dann selbst entscheiden wo die ganzen Bilder landen und was damit passiert.
Liebesperlen und Bierfilze
Am Freitag gab es etwas auf Ohren, aber kein Konzert sondern eine Lesung samt Ausstellung. Gelesen hat der Marius Kliesch aka Tommy Goerz aus seinen Büchern über Tante-Emma-Läden und Fränkische Wirtshäuser. Genau genommen hat er gar nicht so viel gelesen sondern mehr erzählt und zwar Geschichten zu den Lokalitäten und wie es dazu gekommen ist, dass sie es in die Bücher geschafft haben – oder noch besser von denen die gar nicht in den Büchern sind.
Das Ganze fand statt in den Räumen der Architektenkammmer, auf AEG. Architekten haftet ja ein leicht elitärer Touch an und das haben die selbst gemerkt und veranstalten jetzt Lesungen und Ausstellungen für die breite Masse. Interessantes Detail ist dass Getränke und ein kleiner Imbiss inklusive waren. Inklusive von der kostenlosen Veranstaltung um genau zu sein.
Das war ein schöner Abend, wir konnten noch etwas mit dem Autor und dem Fotografen fachsimpeln und natürlich auch mit dem weltoffenen Flügel der elitären Architekten. Für die nächste Veranstaltung haben wir uns – glaube ich zumindest – auch gleich angemeldet. Weiß jetzt aber, wegen dem Weißwein, gar nicht mehr um was es da ging.
Fördern und fordern
Auf dem Bild sieht man meine erste Stereoanlage, die hab ich mir von meinem ersten selbst verdienten Geld gekauft. Wir haben sie vor zwei Wochen weggeschmissen, aber darum geht es nicht. Es geht darum dass das Kind 1 letzte Woche seinen ersten Ferienjob gemacht und auch eigenes Geld verdient hat. Das Kind ist stolz, aber wahrscheinlich bin ich stolzer als das Kind selbst.
Es geht nicht um das Geld, sondern darum dass das Kind 1 die Hälfte von den Ferien in Arbeit investiert hat und nicht nicht mit den Freunden unterwegs war oder, im Zimmer verschanzt, Bücher gelesen hat. Nein, es ist in der Früh aufgestanden, ist nach Erlangen gefahren, hat gearbeitet und ist abends platt wieder heim gekommen.
Im Sommer will das Kind 1 zwei Wochen lang nach England, ich habe gesagt dass wir das schon bezahlen, aber um das Taschengeld muss es sich selbst kümmern. Ich denke das ist eine gute Balance zwischen Fördern und Fordern. Jetzt bin ich mal gespannt ob es auf den Geschmack gekommen ist oder es eine einmalige Aktion war. Für die soziale Entwicklung vom Kind war es jedenfalls prägend, soviel kann ich schon mal sagen.