Es geht um Anreize

In der Zeitung ist heute ein Artikel mit der Überschrift „Knick bei E-Autos“ und es geht darum dass die Anzahl der Leute, die sich beim nächsten Autokauf für ein E-Auto entscheiden würden von 24 auf 17 Prozent gesunken ist. Erstaunlicherweise wird die Schuld gar nicht bei der Politik gesucht, stattdessen werden die Kosten, die generelle Frage ob E-Autos umweltfreundlicher sind und nicht zu Letzt die Sorge um die Reichweite angeführt.

Die Frage ob ein E-Auto umweltfreundlicher ist, ist eine Glaubensfrage, die wird ein Dieselfahrer anders beantworten als jemand vom Bund Naturschutz. Die Kosten regelt der Markt und da sollte sich der Staat raus halten. Ich halte nichts davon dass der Staat E-Autos subventioniert wie in China oder von der Idee bei Tesla in Grünheide einzusteigen, das bindet nur Steuergeld, es ist viel besser wenn die Hersteller sich optimieren und der Wettbewerb für mehr Innovationen sorgt. Was der Staat aber machen kann – und muss – ist ein System von Anreizen zu schaffen!

Oben in dem Bild sieht man die Anzahl der Ladesäulen im Raum Amsterdam und im Raum Berlin im Vergleich. Man sieht ganz gut was gehen kann wenn der Staat tatsächlich eine Sache treibt und sich um die Infrastruktur kümmert. In Amsterdam z.B. kann man eine Ladesäule beantragen, falls es keine in der direkten Nachbarschaft gibt. Das gibt den Menschen Sicherheit und davon sind wir in Deutschland weit entfernt. Tatsächlich hat man das Gefühl als ob unser Staat gerade alles dafür tut noch mehr Unsicherheit zu verbreiten. Das ist ziemlich schade, weil wenn du mal E-Auto gefahren bist, dann wirst du keinen Verbrenner mehr mögen.

Schottersmühle

Hinter uns liegt ein recht intensives Wochenende: Wir haben uns mit ein paar alten Freunden in der Schottersmühle eingemietet, die Schottersmühle ist eine alte Mühle an der Wiesent, unterhalb von Waischenfeld, gleich nach dem Abzweig in Doos. Früher war sie ein klassisches Wirtshaus, heute beherbergt die Schottersmühle den Kulturverein Schottersmühle e.V..

Diese neue Schottersmühle war mehr oder weniger wie für uns gemacht, nicht zu fein sondern mehr rustikal, leicht alternativ angehaucht und mit vielen kleinen liebenswerten Details. Ein zusätzlicher Indikator für die Qualität der Schottersmühle ist die Tatsache dass sich dort auch schon die legendären The devil’s dandy dogs die Ehre gegeben haben. Um die Schottersmühle herum gibt es viel Natur, man kann gut wandern und einkehren. Mehr braucht es nicht – außer etwas mehr Schlaf vielleicht.

Bizzabrödla

Auf dem Weg zwischen daheim und der Arbeit ist ungefähr genau in der Mitte ist die Bäckerei Döllner – ein super Laden! Die Bäckerei Döllner hat ein spitzen Sortiment und on top gibt es auch noch Pizzabrötchen! Pizzabrötchen, diese Party-Häppchen aus den 80ern, an den man sich vor lauter Gier gerne mal den Gaumen verbrannt hat? Ja genau, nur in kalt, amerikanersicher quasi. Natürlich nicht ganz so gut wie die von der Chefin – die mischt da immer ordentlich Pizzagewürz mit rein – aber auf jeden Fall gut genug um einen Tag etwas schöner zu machen. Seit ich weiß dass es dort Pizzabrötchen gibt, fahre ich viel lieber auf Arbeit!

Trio mit drei Rädern

Am Samstag haben wir zum ersten Mal zu Dritt eine Klappradtour gemacht. Auf dem Bild oben sieht man rechts die 3 Räder und links sieht man einen Schatten. Der Schatten ist ein AI-Artefakt, weil da war eigentlich der Herr El Gordo gesessen. Mein erster bewusster KI-Kontakt diese Woche. Ganz schön verrückte Kiste: Klick, klick, Nobbi weg. Aber er war dabei, ich schwöre.

Wir sind mit dem Zug nach EBS gefahren, haben den ersten Regenschauer im Schwanenbräu verbracht, wollten weiter fahren, wurden dann aber von einem Graupelschauer ein Haus weiter in den Resengörg getrieben und sind dann mit etwas Verspätung Richtung Heiligenstadt aufgebrochen. Ziel in Heiligenstadt war die Brauerei Aichinger, ich glaube man kann nirgends authentischer Bier trinken als dort. Der Weg von EBS nach Heiligenstadt, war sehr abwechslungsreich, Regen, Gegenwind, Graupel, alles dabei. Von Heiligenstadt aus ging es weiter nach O, da haben wir die Brauerei aber aus gelassen und stattdessen auf der Terrasse der Schwiegereltern halt gemacht, super Sonnenschein inklusive.

In O wurden wir von einem Aufseßer Fußballtaxi eingesammelt und nach Teuchatz chauffiert. Dort stand der emotionale Höhepunkt des Tages auf dem Programmen AH Teuchatz gegen Aufseß – Amateurfussballekstase bei widrigen Wetterverhältnissen. Zum Abschluss gab es noch ein Absackerschnitzel in Buttenheim auf dem Löwenbräukeller und von dort ging es satt und müde mit der S-Bahn wieder heim. Ein extrem cooler Trip!

Phillip Boa im Hirsch – 2024

Wenn ein Wochenend gleich mit einem Phillip Boa Konzert im Hirsch anfängt, dann tut sich der Rest davon schwer! Angeblich war der Hirsch ausverkauft, voll war er jedenfalls, aber bei weitem nicht so unangenehm voll wie vor ein paar Jahren bei den Rivel Sons, also angenehm voll, quasi gut voll. Wir waren etwas spät dran und sind nicht ganz so weit nach vorne gekommen, hatten aber einen schönen Platz genau hinterm Mischpult.

Zum Konzert selbst: war gut, die Song-Auswahl war etwas komisch, aber das war wahrscheinlich dem Umstand des Anlasses „Boaphenia 30th Anniversary Edition Tour“ geschuldet. Und verhältnismäßig leise war es, meine Ohrschützer habe ich jedenfalls wieder aus den Ohren gepopelt. Das ist aber jetzt jammern auf sau hohen Niveau. Also nochmal, gutes Konzert, nicht super sau gut aber gut. Und ich habe nachgeschaut, mein erstes Boa Konzert war am 27.02.1996 in Bamberg im Zentralsaal, wir brauchen also noch 2 Jahre für „unser“ 30 jähriges Jubiläum, das müsste dann die „She 30th Anniversary Edition Tour“ werden.

Drechselkurs mit Horst

Die Chefin hat zum Geburstag einen Drechselkurs von mir geschenkt bekommen und der fand am Samstag statt. Für unsere Verhältnisse mussten wir schon ziemlich früh aufstehen um pünktlich in Hersbruck beim Drechselmeister Host Hager zu sein. Dort hatten wir den Anfängerkurs gebucht, nach ein paar Basics ging es auch recht schnell los und ran an die Maschine. Auf dem Plan stand die Anfertigung von zwei Holzfrüchten und einem Teller, Dekomaterial. Birne und Apfel waren wegen der unterschiedlichen Rundungen mit Bedacht gewählt, das wird einem aber erst bewusst, wenn man versucht sie nach zu formen.

Drechseln an sich ist keine Rocket Science, aber es ist schon eine ziemlich respektvolle Arbeit, das Holz rotiert immerhin mit über 1000 Umdrehungen pro Minute und die Drechselmesser sind sau scharf, das ist ne krasse Kombi! Deshalb haben sich um uns drei Kursteilnehmer auch zwei Profidrechsler gekümmert, Drechselintensivbetreuung quasi. Insgesamt hat das alles ganz gut geklappt und mit dem Ergebnis sind wir beide sehr zufrieden. Ich bin mir jetzt noch nicht sicher was ich mit meiner neu erlangten Drechselexpertiese anfange. Eine (kleine) Drechselmaschine in der Werkstatt kann ich mir gut vorstellen, die kann man sicher immer mal wieder gebrauchen. Aber ein Hobby ist das eher nicht, vielleicht weil ich auch familiär etwas vorbelastet bin. Wobei ich schon sagen muss dass es mich ziemlich beeindruckt hat wie schnell der Teller gemacht war.

Die Kassierer, Band aus Wattenscheid

Samstag Abend und die Kassierer aus Wattenscheid spielen im Löwensaal, eine sehr gute Ausgangssituation. Wir sind in Zabo gestartet und dann zum Löwensaal am Tiergarten gelaufen. Dieses Wochenende war ja das erste legale Kiffwochenende und das was sich auf dem Weg und vor dem Löwensaal abspielte, waren quasi Berliner Verhältnisse mitten Bayern – krass! Das Publikum im Löwensaal bestand zum größten Teil aus angesoffenen Kerlen, alte Punker, Mosher, junge Punker, alles dabei, ganz wenig Frauen, wahrscheinlich Chauffeusesen. Die Kassierer haben ihre Show ganz routiniert durch gezogen, kein Exzess, nicht mal ein kleiner. Trotzdem ein gutes Konzert, aber halt ohne Exzess.

Suche die Schaufelradbagger

Wir waren ja letzte Woche an dem Megaloch vom Tagebau Hambach, gleich neben Köln. Wie groß das Loch ist, das kann man sich fast nicht vorstellen. Ich dachte ja aus irgendeinen Grund dass es da nur einen Schaufelradbagger gibt, der da vor sich hin gräbt, aber Pustekuchen. Im Bild oben habe ich die Schaufelradbagger mal gelb markiert, das sind nur in dem Bildausschnitt schon 6, insgesamt waren das bestimmt 15 solche großen Oschis auf verschiedenen Ebenen.

Wenn man dann mit dem Fernglas etwas rein gezommt hat, sah man erst dass so ein Schaufelradbagger nicht einfach allein in der Flur rum steht und vor sich hin baggert, sondern auch noch das Equipment außen herum. Das hat mich total geflasht! Der kleine rot markierte gelbe Punkt ganz rechts z.B. ist ein „ganz normaler“ Bagger – so winzig klein dass man ihn gar nicht sieht. Total krass. Wer mal in die Gegend kommt, dem empfehle ich echt mal zu dem Aussichtspunkt zu fahren, das ist ziemlich beeindruckend.

Mehrstädtetrip

Dieses Jahr haben wir zu Ostern nicht einfach einen Städtetrip gemacht sondern gleich einen Mehrstädtetrip! Das eigentliche Ziel war Amsterdam, da das Kind 1 aber auf gar keinen Fall fliegen und ich auf gar keinen Fall eine Bahnreise-mit-Umsteigen wollte, sind wir Schlussendlich mit dem Auto gefahren. Einfach sind das gut 650 km, die wollte ich nicht auf einmal fahren, deshalb haben wir hinwärts in Bonn einen Halt gemacht und auf der Rückreise in Köln.

Bonn ist eine schöne Stadt aber dass dort vor ein paar Jahrzehnten das Zentrum Europas war, kann man sich heute kaum mehr vorstellen. Nach der langen Autofahrt sind wir auf den Drachenfels gewandert, das hat gut gepasst und die Aussicht war echt top! Einquartiert hat uns die Chefin in einem Indoor-Campingplatz-Hostel und so kam es dass wir die Nacht in einem alten Airstream Wohnwagen verbracht haben.

Ich hatte anfangs etwas Bedenken mit dem Auto nach Amsterdam zu fahren da die Stadt ja nicht gerade dafür bekannt ist autofreundlich zu sein, aber wir hatten Glück und hatten ein Hotel mit Parkplatz! Das ist wichtig, denn Parkplätze sind in Amsterdam Mangelware und obendrein sau teuer (ca. 7,50 € pro Stunde). Das Hotel war recht zentral deshalb haben wir das Auto dann auch nicht mehr gebraucht und waren nur noch zu Fuß unterwegs.

Bei einem Städtetrip mit der Familie ist es ganz wichtig sich nicht zu viel vorzunehmen. Die Chefin hatte nur das Rijksmuseum gebucht und ich wollte Grassamen kaufen, mehr stand nicht auf der Todo-Liste, da kann man sich dann ganz unbeschwert treiben lassen. Mit dem Wetter hatten wir verdammt Glück und sind tatsächlich nur einmal in einem Platzregen gekommen.

Auf der Rückfahrt haben wir dann noch einen kurzen Abstecher ans Meer und einen Halt an einem Tulpenfeld gemacht. Donnerwetter waren das viele Tulpen! Dann ging es weiter nach Köln, da hatten wir tags zu vor ein Hotel gleich beim Dom gebucht. Von Köln reicht es wenn man den Dom gesehen hat und über die Hohenzollernbrücke gelaufen ist. Viel interessanter war am nächsten Tag der Besuch vom Aussichtspunkt des Tagebau Hambach. Dieses Loch in der Erde ist so groß, das kann man sich kaum vorstellen. Dieser Abstecher hat sich voll gelohnt und eigentlich sollte jeder, der der Meinung ist dass Braunkohleabbau zur Stromgewinnung eine gute Idee ist, einmal dort hin um zu sehen was das für eine Umweltzerstörung ist!

Jetzt sind wir wieder daheim und noch ganz schön geflasht. So ein Städtetrip ist schon eine tolle Sache aber auch sehr kräftezehrend. Nichts desto trotz überlegen wir schon wo es nächstes Jahr hin geht. Ich habe einen Favoriten mal schauen ob ich ihn durch kriege.

Die verkleinerte Restaurantkette mit Vapiano als Markennamen

Bei uns in der Umgebung gibt es kein Vapiano mehr. Vapiano? Ja, genau der Pizza Fastfood-Italiener mit Selbstbedienung, eine Filiale war an der Lorenzkirche und eine andere in Fürth auf der Höhe von Ikea. Die Pleite vor ein paar Jahren habe nur mitbekommen, weil da ein Umbau neben der Lorenzkirche war und mich Baustellen interessieren. Die Vapiano Geschichte gibt es hier zum Nachlesen, meine persönliche Vapiano-Geschichte startet beim Satz „Die verkleinerte Restaurantkette trägt die Bezeichnung Vapiano als Markennamen und das Restaurantkonzept wurde optimiert.“. Das Wort „optimiert“ ist fürs weitere wichtig.

Aus Mangel an Alternativen hat es uns in die Bonner Filiale verschlagen. Bestellt wird an einem Terminal, wie bei Mc Donald’s, oder am Tisch via Handy. Es gibt keine Speisekarte. Auf der nicht vorhandenen Speisekarte gäbe es auch keine Pizza, sondern Pinsa – seisdrum. Nach der Bestellung kann man sich die Getränke an der Bar selbst holen, fürs Essen muss man seine Bestellung auf dem Handy im Blick haben: jede Position hat einen eigenen Bestellstatus, ist ein Essen fertig, kann man es sich holen. It’s up to you sagt da der Engländer. Der Optimist wird da von maximaler Transparenz und der Optimierer von just in Time schwärmen, für den Kunden ist dieses Vorgehen totale Kacke.

Das Essen selbst war so lala, die Pinsa-Pizzen waren OK, die Nudelgerichte nicht. Weiter im optimierten Prozess: Gezahlt wird auch per Handy, auf die Rechnung wird das Trinkgeld  automatisch mit drauf gehauen. Cool, aber Trinkgeld in einer Service-freien Umgebung, macht das Sinn? Nein, weil Trinkgeld gibt es für guten Service und gute Qualität! Gab es da aber gar nicht. Eine schöne Location und ein optimiertes Restaurantkonzept machen halt einfach noch kein gutes Restaurant. Punkt. Da wurde ganz schön am falschen Ende optimiert und die Vapiano Geschichte wird weiter gehen, aber kein Happy End haben.