Abschied auf Raten #7

„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ hat die Chefin noch kurz hoch geschrien und ist los zur Arbeit. Ich warte darauf dass das „Remote Onboarding“ los geht. Ein bisschen komisch war das schon als ich vorgestern in IN nochmal durch das Werk gelaufen bin und danach den Ausweis abgegeben habe. Ohne Ausweis kein Reinkommen mehr, weder ins Werk noch ins System.

14 Jahre und 4 Monate sind eine lange Zeit. Als ich damals meinen ersten Tag hatte war das Kind 1 ein klitzekleines Mini-Baby und wir hatten noch die Wohnung in Gostenhof, sind gerade erst eine Familie geworden und ich war stolz wie Harry auf meinen neuen Arbeitsvertrag, hatte ganz gut verhandelt. Mittlerweile hat sich viel geändert, da passt es dann auch ganz gut was an der Arbeit zu ändern. Und mit Mitte 40 nochmal was komplett neues zu machen ist ja auch irgendwie eine Chance. Ich habe jedenfalls wieder gut verhandelt und bin wieder stolz.

Lieferwoche

Diese Woche ist eine Lieferwoche.

  • Eckbank, im Januar bestellt – 8 Wochen zu spät geliefert
  • Rollo für das Dachfenster, letzte Woche bestellt – 4 Wochen zu früh geliefert
  • Neuer Backofen, vorletzte Woche bestellt – pünktlich geliefert

Oh weh, ob da am Wochenende noch eine Kirchweih-Maß drin ist, wird sich zeigen. Rein von der Gemengenlage her sollten wir jetzt pleite sein.

Zur Eckbank kann ich sagen dass die Chefin total happy ist. Wir haben das 12 Jahre raus geschoben, jetzt ist gut. Unsere Stühle und den Esstisch haben der Senior und ich damals unter dubiosen Umständen „besorgt“. Sie waren ursprünglich Kantineninventar, machen sich aber auch gut im Esszimmer. Die Beschaffung damals war nur eine Straftat wenn man es wirklich ganz genau nimmt, mehr so ein Neuzeit Robin Hood Ding. Dass diese Zwischenlösung so lange besteht, hätte keiner gedacht.

Der alte Backofen ist vor ca. einem halben Jahr kaputt gegangen. Wir haben noch überlegt ob wir ihn reparieren lassen und uns dann aber dagegen entschieden. Vor Corona wäre die Auswahl von einem neuen Backofen wahrscheinlich ein größerer Akt gewesen, jetzt war es einfach: Wir wollten die gleiche Marke haben, damit es zum Rest passt, die Chefin wollte Pyrolyse und er sollte verfügbar sein. Bleibt genau einer übrig. Schnell bestellt, bevor der auch nicht mehr verfügbar ist. Dass das Modell ein Uraltmodell ist war uns egal. Heute Früh um 6:30 Uhr wurde er geliefert, 15 Minuten haben Lieferung und Einbau gedauert, jetzt ist er da und ich mag ihn schon nicht.

Über die Rollos kann ich jetzt noch nichts schreiben. Die wären ja eigentlich noch gar nicht da.

The farmer formally known as Steffi

Wir haben ein spitzen Wochenende in der Uckermark hinter uns. Es war zwar echt anstrengend aber die lange Anfahrt hat sich rentiert. Ich hatte am Donnerstag und Freitag in Fulda zu tun, dort hat mich die Chefin mittags eingesammelt und dann ging es Richtung Berlin. Angekommen sind wir pünktlich zum Abendessen, danach ging nicht mehr viel, das Bier war auch warm und wir hatten mit einer Junikäferinvasion zu kämpfen.

Wer in der Uckermark nicht runter kommt, der kommt nirgends runter. Die Landschaft ist phänomenal schön, es ist ruhig, viele kleine Seen. Peter Fox hat sein „Haus am See“ wahrscheinlich genau hier geschrieben. Im Nachbardorf (Weiler würde es wahrscheinlich besser beschreiben) war die Ferienwohnung von Angela Merkel, wer da hin will, muss das wirklich wollen, zufällig vorbei fährt man da nicht. Ein Qualitätskriterium.

Am Samstag dann eine schöne Feier einer frisch gebackenen Landwirtin, direkt am See und am Sonntag wieder heim. Die Heimfahrt war zwar nicht stressig, aber anstrengend. Wir sind am neuen Tesla-Werk vorbei gekommen und abends noch kurz in Weiglathal eingekehrt. Insgesamt sind wir 200 km weniger gefahren als nach Kroatien. Jetzt langt es erst mal wieder mit der Rumreiserei.

KW 22/22 und der Kaffee

Diese Woche war so ähnlich wie vor Corona. Dienstag Workshop in München, Donnerstag und Freitag in Fulda. Es geht wieder was. Die zwei Tage dazwischen waren Kaffee-technisch keine Wucht. Wir hatten keine gescheite Milch daheim. Nein anders, wir hatten nicht keine gescheite Milch sondern eine von Lidl und die lässt sich nicht so besonders gut auf schäumen. Es gibt zwar Schaum, aber der hält nicht lange. Wenn man mit der Tasse am Schreibtisch ankommt, dann schaut der Cappuccino so aus wie auf dem Bild. Das Bild 2 Minuten später ist so erbärmlich dass ich es nicht ins Internet stellen möchte.

In München hatten sie so einen Kaffeeautomaten, der Kaffee war ok. Im Hotel in Fulda war es schlimm. Das Hotel war top, 4 Sterne, sauber, schönes Zimmer, freundliche Kellner, aber der Kaffee ein Totalausfall. Die hatten Automaten mit Instantkaffee, komplette Katastrophe. Die Brühe hat zwar ausgeschaut wie Kaffee, das war aber auch schon alles. Und dabei hatten wir so viele Kaffeepausen. Gut, seis drum. Gerade sitze ich mitten in der Uckermark und schaue einem Pärchen beim Rasenmähen zu. Er schiebt den Rasenmäher durch die Landschaft und sie hält das Kabel und läuft im Sicherheitsabstand hinterher. Das ist schön anzuschauen. Rasenmähen als Paartherapie, muss man auch erst mal drauf kommen.

Es exportiert jetzt

Huawei hat es endlich geschafft eine Exportfunktion in die Huawei-App zu integrieren und das sogar richtig komfortabel! Wenn man in einer Aufzeichnung ist, dann gibt es in der Karte ein neues Icon (siehe Markierung), drückt man dort drauf kommt man in einen Dialog in dem man auswählen kann, in welchem Format der Track exportiert werden soll. Zur Auswahl stehen GPX-, TCX- und KML-Format.

Abgelegt wird der Export etwas unpraktisch im App-Verzeichnis "Interner Speicher/Android /data/com.huawei.health/files/Tracks/Export" das ist nicht gerade praktisch, aber auch nicht schlecht! Der Import in Google Maps klappt auch ganz gut, das ist echt cool!

Mehr Platz für Post

Am Freitag wurden die Bauaktivitäten 2022 gestartet. Ich hab mir ein Herz, oder viel mehr einen Hammer, genommen und hab den alten Briefkasten aus dem Betonpfosten geschlagen. Das hat gut funktioniert. Das Loch war zu klein für den neuen Briefkasten und musste vergrößert werden, das habe ich mit einer Flex und den Bohrhammer gemacht. Das war eine ganz schöne Schinderei – und staubig!

Gestern hab ich den neuen Briefkasten eingebaut. Weiter unten in der Straße waren gerade Estrichleger, da konnte ich etwas Estrich abstauben und für den Einbau verwenden. Jetzt ist er drinnen und schaut gut aus. Wenn es die kommenden Tagen etwas kühler ist, dann muss noch etwas nachverputzt werden. Jetzt sind wir wieder im Baumodus.

Tipp für Burger

Es gibt ja einen Spruch dass „Gut gemeint der kleine Bruder von scheiße ist“ oder so. Das kann ich bestätigen, zumindest ist gut gemeint nicht gut. Gestern hatten wir nämlich Besuch und ich habe Burger gemacht. Bei den Paddys wollte ich mich nicht lumpen lassen und habe 220 g Oschis besorgt. Die Paddys waren tatsächlich so groß, dass sie in machen Teilen von Schwaben wahrscheinlich als Hackbraten durchgegangen wären. Und genau die Größe war das Problem, man konnte guten Gewissens einen Burger essen und nur mit Gewalt, minimalen Beilagen und absoluter Willenskraft noch einen Zweiten. Da ist das Essen fast in Arbeit ausgeartet. Das war nicht gut. Kleiner Merker fürs nächste Mal: die 120 g Paddys reichen locker aus.

Tipps für Kultur und Bier

Der Mentor, mein stiller Tippgeber, hat mich im Urlaub angeschrieben und ich komme jetzt erst dazu seine Tipps weiter zu geben:

  • Die wichtigste Nachricht ist dass er wieder etwas Kultur am Start hat, der alte Tausendsassa. Im August findet unsere Musikrevue „Frau Luna hat Besuch“ statt schreibt er. Ich hab gleich mal nachgeschaut, auf der Buchungsseite steht „Eine funkelnde musikalische Revue mit Spielszenen, Rock-, Pop- und Jazzklassikern rund um Mensch und Mond.“ Oha, jetzt macht der auch Musik. Und das auch noch im – für seine spitzen Weinschorlen bekannten – Pfarrsaal St. Heinrich in Fürth. Allerdings etwas unglücklich, mitten in der Urlaubszeit, gelegen.
  • Zweiter Tipp ist die Mixkiste von Flaschenpost, da schreibt er folgendes dazu „Das ist fast wie so ein Bier-Advents-Kalender, da ist lauter Zeug dabei, von dem ich noch nie was gehört hab. Aber alles so regionales Kleinbrauereien, kein Hipster-Vanilla-Latte-IPA-Schnickschnack oder so, sondern alles sehr trinkbar“. Haha, da lach ich!

Mixkästen sind für mich ja so etwas wie Mix-Tapes für Musikliebhaber. Beim Zusammenstellen von Mixkästen bin ich ganz detailverliebt! Am besten geht das im Edeka Getränkemarkt in Fürth, der ist das absolute Biermekka! Gute Themen für Mixkästen sind z.B.

  • die Region: ein Nürnberg-Kasten oder Bamberg-Kasten (den kann man aber nicht in Fürth zusammenstellen)
  • die Sorte: eine Auswahl Helles, oder – mein persönlicher Favorit – der Bockbierkasten
  • die Zeit: ein Weihnachtsbierkasten
  • Sonstige Themen: Biere aus deutschen Zweitliga-Städten, Biere mit Tieren drauf
  • Brauerei-/Biernamen: Frauen-, Männer-, Tier- oder Städtenamen

Was ich sagen will, Mixkasten ist Kunst.

HR

HR steht nicht für Human Ressource sondern für Kroatien, zumindest auf Nummernschildern. Das weiß ich, weil wir waren letzte Woche dort. Die Chefin hat so etwas wie eine virtuelle ToDo-Liste im Kopf und da stand Kroatienurlaub drauf. Haken dran. Zu dem Urlaub sind wir gekommen wie die Jungfrau zum Kinde: Beim Friseur hat die Chefin von ihrem urlaubsträgen Mann erzählt und dass ihm ein Social Distortion Konzert wichtiger ist als eine AIDA-Reise und die Familie Hack so zwei Wochen vor Pfingsturlaubsbeginn noch keine Urlaubs-Destination hat. Die Friseuse wiederum hat erzählt dass bei ihrer Ferienwohnung welche abgesprungen sind. Gesucht. Gefunden.

Ich tue mir ja etwas schwer mit fremden Menschen und Hunde mag ich gar nicht. Das mit den fremden Menschen ist ein urtypisch fränkisches Phänomen. Das mit den Hunden ist halt so. Im Urlaub waren wir jetzt insgesamt 10 Leute minus 4 Hacks minus die bekannte Haarfachfrau, heißt uns 5 unbekannte Menschen plus 2 Hunde. Die Chefin hat mir mitgegeben dass ich mich nicht großartig verstellen soll, aber fahre langsam hoch! OK.

Insgesamt hat das alles ganz gut geklappt mit mir und den Anderen und den Hunden. Die Ferienwohnung war keine Wohnung sondern ein Haus mit Innen- und Außenpool, großer Küche und schöner Außenanlage. Und Kroatien, zumindest Istrien, ist auch ganz cool. Heißt, wir hatten einen echt coolen Urlaub. Kann man vielleicht mal wieder machen, ist auf jeden Fall etwas chilliger als Südtirol im Sommer.

Warteschlange, Alter!

Es ist so dass ich Gästen gerne meinen – außerordentlich guten – Musikgeschmack aufzwänge. Mittlerweile nutze ich dazu auch die neuen Medien, vor allem Spotify. Ich bin da sehr penibel und suche, während das aktuelle Lied spielt, das nächste raus und tippe es genau dann an wenn das Aktuelle aus ist. Wie ich gestern Abend so gewissenhaft Lied für Lied auflege, fragt mich der Nachwuchs, warum ich denn nicht die Warteschlange verwende? Die ist ja wie gemacht dafür! Kenn ich nicht, brauch ich nicht, hat schon immer so geklappt.

Jetzt ist es aber so dass ich mich dem Neuen ja nicht prinzipiell verschließe, sondern nur etwas vorsichtig bin. Also habe ich tatsächlich das nächste potentielle Lied mal nach rechts gezogen. Und das wurde dann tatsächlich nach dem aktuellen Lied abgespielt. Das ist ja mal ein tolles Feature. Und man kann diese Warteschlange sogar bearbeiten, Lieder rauf und runter schieben und sogar löschen. Ganz neue Möglichkeiten tun sich da auf. Donnerwetter! Jetzt bin im DJ-Himmel angekommen.