Unser Jahrhunderthochwasser

Am Wochenende war in der Siedlung großes Ausräumen angesagt. Überall ein ähnliches Bild: Möbel und Krimskrams im Hof entweder zum Trocknen oder zum Entsorgen. Wir hatten ziemliches Glück, durch das Schöpfen und Pumpen waren im Maximum kurzzeitig bestenfalls 10 cm Wasser im Keller, da hält sich der Schaden in Grenzen. In der Zeitung würde man wahrscheinlich schreiben Durch das beherzte Eingreifen der Bewohner konnte größerer Schaden vermieden werden. Das ist gut weil mich der Versicherungsvertreter daran erinnert hat dass ich mir vor ein paar Jahren ziemlich sicher war dass wir keine Versicherung gegen Elementarschäden brauchen. Ein Hochwasser bei uns in der Straße, so ein Quatsch!

Ich habe die Woche noch Urlaub und überlege was ich denn machen könnte. Der Keller ist mittlerweile ziemlich trocken, man merkt den Wassereinbruch eigentlich nur noch an ein oder zwei Wänden, da zieht gerade die Feuchtigkeit hoch, aber bei 30 Grad wird das von alleine trocknen. Dem Gefrierschrank könnte man einen Sockel spendieren, ein Miniprojekt. Ein oder zwei Fahrten zum Wertstoffhof vielleicht. Was mich generell beschäftigt ist ob wir den Kellerzugang von außen tatsächlich brauchen oder ich ihn nicht einfach dicht mache, also die Türe gegen ein Fenster ersetze. Das ist aber nix was man kurzfristig angeht, so ein Projekt muss reifen. Montag morgen einer komischen letzten Urlaubswoche.

Wasserstandsmeldung

Wenn man genau hin schaut, dann kann man im Bild die Wassersäule im Kellerabgang erkennen – Anfangswasserstand, später ist das Wasser noch noch auf gut einen Meter angestiegen. Die Situation hatte so einen Hauch von Titanic, ich habe von außen versucht das Wasser aus dem Abgang raus zu bekommen, die Chefin und die Kids haben Wasser geschöpft, das durch die Tür rein gekommen ist. Totales Chaos, Wasser überall. Anfangs konnten wir es noch im Nähzimmer halten, irgendwann hat es sich im ganzen Keller breit gemacht.

Rein von der Sache her waren wir besser dran als 2011, da hatten wir noch einen Abfluss mitten im Keller und durch den kam das Wasser direkt ins Haus. Den Abfluss hab ich vor ein paar Jahren raus gehauen, damit das nicht mehr passiert. Dass es das Wasser auch von außen durch die Tür rein drücken könnte, hatte ich ehrlich gesagt nicht auf dem Radar.

Ich bin ja ein alter Optimist: Gut, dass wir nicht mehr im Urlaub sondern daheim waren. Gut, dass wir es rechtzeitig bemerkt haben und nicht mehr Wasser eingedrungen ist. Gut, wir hätten den Keller eh mal aufräumen müssen. Gut, dass die Heizung und der Rest der Geräte nicht kaputt gegangen ist. Sie sieht das nur im Ansatz so. Was sonst noch passiert ist zeigt der BR. Und was nehmen wir für die Zukunft mit: Der Gefrierschrank sollte auf ein Podest, sicher ist sicher. Die Lichtschächte gehören mal wieder sauber gemacht und eine gescheite Tauchpumpe fehlt im Arsenal.

Pass auf!

Pass auf! Super Wortspiel, was ich eigentlich sagen will, wir haben im Urlaub ungefähr alle Pässe mitgenommen, die möglich waren, den obligatorischen Brenner, den eher unbekannteren Tonalepass, den wahrscheinlich noch unbekannteren Gampenpass und auf dem Rückweg noch den Besuchermagnet Reschenpass mit seinem Kirchturm im Stausee. Ich mag Passfahrten.

Tonalepass und Gampenpass lagen auf der Überland-Fahrt von der ersten Ferienwohnung am Iseosee zur zweiten nach Meran. Für den Fahrer ist die Strecke sehr aufregend – gut 5 Stunden rauf und runter und Kurven ohne Ende. Die Mitfahrer konnten die Begeisterung leider nicht ganz teilen, aber wie sagt die Chefin immer so schön mit gefangen mit gehangen. An der Kirche im Reschensee braucht man viel Glück um einen Parkplatz zu bekommen, unser Glück war der kostenlose freie Parkplatz an der Ladesäule. Haha!

Mittlerweile sind wir ziemliche Passprofis, die Mitfahrer wissen dass sie nicht drum rum kommen und geben sich ihren Schicksal hin. Die Chefin versorgt sich und die Kids mit allerlei Mittelchen, damit auch keinem schlecht wird und dann heißt es Augen zu und durch. Das Kind 2 hat es tatsächlich fertig gebracht schon auf grader Strecke im Vinschgau, zum Pass hin, in unsere Brotzeittüte zu speien, was dann dafür gesorgt hat dass wir eine Einkehr mehr gebraucht haben.

Was ich mir unbedingt mal anschauen will, und wir irgendwie in einen der nächsten Urlaube einbauen müssen, ist die Festung Nauders. Das ist schon ein ziemlich martialisches Bauwerk. Aus militärstrategischer Sicht mag das Bauwerk gut liegen, aus der Sicht von Einem der eine Reisegruppe unter erschwerten Bedingungen von A nach B bringen muss, eher nicht. Mal schauen was mir da einfällt.

Ganz oben

Das Kind 1 wollte „eine richtige Wanderung“ und das Kind 1 hat eine richtige Wanderung bekommen. Wir sind zu zweit mit dem Auto nach Dorf Tirol gefahren und von dort mit der Seilbahn rauf nach Hochmuth, das ist ein kleiner Weiler an der Mutspitze und von dort aus ging es hoch auf die Mutspitze. Hochmuth liegt auf 1400 m, die Mutzspitze 2291 m, knapp 900 m Höhenunterschied – man will den Wünschen vom Kind ja gerecht werden!

So eine Wanderung muss man früh starten, also sind wir kurz nach 6 aufgestanden, hatten ein kleines Frühstück und sind gleich los gefahren und haben gleich eine der ersten Seilbahnen erwischt. So früh braucht man sich auch keine Gedanken wegen einem Parkplatz machen, das ist ein großer Vorteil in Dorf Tirol. Der Aufstieg von Hochmuth aus war zwar anstrengend aber eigentlich ganz OK, 2:50 Std waren ausgeschrieben, wir haben 2:10 Std gebraucht, das kann sich sehen lassen!

Zurück ging es über die Taufenscharte, das heißt wir mussten erst noch etwas am Gipfel weiter wandern bevor der Abstieg kam und der hatte es ganz schön in sich. Gut zwei Stunden ging es ziemlich steil bergab und das war anstrengender als der Aufstieg. Nach einer gefühlten Ewigkeit haben wir dann endlich die Leitneralm erreicht und konnten einkehren. Die Leitneralm ist definitiv eine der besseren Almen in der Gegend, besonders gefreut habe ich mich dass ich dort einen alten Arbeitskollegen getroffen hab, das war quasi das Sahnehäupchen. Von der Leitneralm kommt man über den Meraner Höhenweg dann wieder nach Hochmuth, der Weg ist auch schön, aber nix im Vergleich zu dem was man oben am Berg sieht.

Insgesamt eine sehr anstrengende aber auch sehr schöne Wanderung. Das Kind 1 hat beim Eis in Dorf Tirol geschworen nie mehr so eine Wanderung zu machen, einen Tag später schaut die Welt aber schon wieder anders aus und deshalb planen wir für nächstes Jahr wieder „eine richtige Wanderung“ mit ein!

Max Bronski – Schampagnninger

Der Herr El Gordo hat mir vor einiger Zeit einen Packen Bücher mit gebracht – musst unbedingt lesen! Das habe ich schon viel zu lange nicht gemacht, aber jetzt ist Urlaub und gleich das Erste, einfach das Dünnste von dem Stapel, war ein voller Erfolg. Gossec ist ein Münchner Antiquitätenhändler und Lebenskünstler ein Spitzbub vom alten Schlag, der zufällig in eine Sache rein gezogen wird.

Ich hab mich köstlich amüsiert, Bronski verwendet Redewendungen, die man mittlerweile selten hört und schreibt in einem Stil der mir gut gefällt. Es gibt eine ganze Gossec Reihe, das wird also nicht das letzte Buch sein das ich von ihm lese. Ein guter Einstieg in den Urlaub jedenfalls.

Parallel bin ich selbst in eine Sache rein geraden. Ich habe nämlich festgestellt dass ich mit meiner Tankkarte nicht bei Eni Ladesäulen laden kann obwohl ich das können sollte. Das ist unvorteilhaft wenn man in Italien unterwegs ist. Die Dame von der Hotline war freundlich und ratlos, jetzt kümmert sich die Technik darum. Die Technik hat als erstes gesagt dass sie mehr Details braucht. Wahrscheinlich ist die Technik ein fetter ITler, der in Urlaubsvertretung überhaupt keinen Bock hat sich mit dem Thema zu beschäftigen und es aussitzen will, bis der richtige Kollege wieder da ist. Ich kann mir gut vorstellen wie das läuft, habe es selbst oft genug auf Arbeit erlebt. Und wahrscheinlich ist es nur ein ausgelaufenes Zertifikat oder so.

Ein Verbindungsabbruch zwischen zwei Großkonzernen, da wird sicher gerade irgendwo eine Statusfolie gepowerpointet, ein angehender Manager versucht zu klären was er nicht versteht, der fette Techniker muss doch ran und merkt dass er in 3 Minuten lösen könne, das geht aber gar nicht mehr weil der angehende Manager Hebel in Bewegung gesetzt haben, die eine einfache Lösung nicht mehr zulassen. Eine Taskforce wird gegründet, die Verantwortlichen müssen bei ihren Verantwortlichen Rede und Antwort stehen, ein ausgelaufenes Zertifikat darf es jetzt nicht mehr gewesen sein. Der Chef vom fetten Techniker, ein drahtiger Checker wittert Sonderbudget und bestellt kurzerhand Sonder-HW und der fette Techniker bekommt offiziell den Auftrag routinemäßig Zertifikate auszutauschen. Im nächsten Statustermin präsentiert dann der Checker die Lösung in Form von neuer Sonder-HW, das Budget wird genehmigt, die Powerpoint Folien werden wieder grüner, der angehende Manager wird gelobt, die Technik freut sich über die lang ersehnte Sonder-HW und mein Urlaub ist vorbei. Ob der Hack dann tatsächlich noch an einer Eni-Tankstelle tanken kann interessiert ungefähr genau jetzt schon keinen mehr.

Erste E-Langstrecke

Unsere erste „Langstreckenfahrt“ hat erstaunlich gut funktioniert. Ich habe das Auto daheim zu 100 % voll geladen, dann nochmal nach gut 220 km beim Kaffeestop am Irschenberg. Das hat grade gut gepasst, weil wir eh ein Pickerl kaufen mussten und Rast machen wollten. Ich habe das „nur bis 80 % Laden“ deaktiviert und so war das Auto dann auch voll als wir mit unserer Rast fertig waren.

Mit der Tankladung hätten wir praktisch eine Punktlandung zu unserem Ziel hin bekommen, das war mir aber zu heikel, weil ich in der Karte schon gesehen hab dass es dort nicht so gut mit Lademöglichkeiten ausschaut, deshalb sind wir kurz vorher nochmal zu einem Schnelllader und haben nochmal auf 80 % geladen.

Insgesamt ist man etwas vorausschauender mit so einem Elektroauto unterwegs: was sagt das Navi, was sagt der Akku und wie ist der persönliche Reiseplan. Wenn man mit eingebauter Navi fährt könnte man sich eigentlich komplett entspannen, weil die Ladeaufenthalte automatisch in die Route mit ein berechnet werden, aber die passen manchmal nicht in den eigenen Plan. Dieses Logpay – Charge&Fuel Konstrukt, das ich habe, funktioniert jedenfalls prima. Den Test hat die Technik bestanden, das mit meiner kontinuierlichen Reichweitenangst wird sich bestimmt auch noch geben.

Buddlasba

Ich bin ja kein Germanist und in Deutsch war ich nie gut und freue mich heute schon sehr dass es eine Rechtschreibkorrektur in ungefähr allen Programmen gibt, die ich bei der täglichen Arbeit verwende. Beim Apostroph habe ich mir eigentlich nur gemerkt dass es den im Deutschen eigentlich so gut wie gar nicht braucht. Damit kommt man gut durchs Leben.

Als ich neulich den Artikel zum neuen Laden am Hauptmarkt in der Zeitung gelesen habe, da habe ich mir überlegt was sich wohl der Redateur (der ja von Berufswegen her gut in Deutsch sein muss) bei dem Namen „Annette’s Buddla’s“ gedacht hat. Vor allem weil er noch erklärt, was der Name bedeutet. Mit „Buddla“ ist ein Hähnchen gemeint und die „Buddla’s“ sollten der Plural davon sein. Was sie ausrücken wollten war also die „Hähnchen der Annette“, „Annettes Hähnchen“ oder halt „Annettes Buddlas“.

Wahrscheinlich hat das was mit Marketing zu tun, damit kenne ich mich aber auch nicht aus. Die Speisekarte liest sich jedenfalls gut und ich glaube da werde ich mal vorbei schauen, weil Hähnchen und Haxen von den Liebermanns waren schon immer ganz lecker.

Sacred Reich lebt!

Letzte Woche war ich mit einem mir bekannten Klappradfahrer und Metal-Sachverständigen (aber nur für Platten, keine CDs!) in Gebersdorf an der Bootsanlegestelle und wir haben uns emotional von der Musik berühren lassen. Zufällig kam Sacred Reich Surf Nicaragua, ein absoluter Trash-Metal-Meilenstein, danach haben wir The American Way und Independet komplett angehört. Trash-Metal-Bollwerke!

Am Wochenende habe ich gesehen dass Kreator gerade mit eben dieser Band – von der ich nur wusste dass sie sich viel zu früh aufgelöst haben – auf Tour sind. Es muss sie also wieder geben! Heute früh beim Laufen bin ich auf Höhe von Gebersdorf auf den wahnsinnigen Gedanken gekommen bei Spotify zu schauen ob die vielleicht auch eine neue Platte am Start haben. Bingo. Zwar nicht ganz neu, sondern von 2019, und auch nicht so schnell wie früher, aber auf alle Fälle hörenswert. Sie sind wieder da.

Es lädt sich was im Hof

Ja, ja, ich weiß ein E-Auto daheim an einer Wallbox zu laden ist 2023 ungefähr genauso fancy wie sich einen Film im Internet anzuschauen. Aber erstens habe ich die Wallbox selbst montiert und zweitens – und das war der viel kompliziertere Teil – werden die Stromverbräuche erfasst, per Luftschnittstelle(!) irgendwo hin übertragen und mir hoffentlich mit der nächsten Gehaltsrechnung zurück erstattet. Verrückte Kiste.

Dass die neue Wallbox mit nur 9,5 kW lädt kann ich gut verschmerzen, weil das alleine draußen im Hof passiert und ich nicht mehr zur Tankstelle fahren und warten muss. Außerdem bilde ich mir ein dass das Laden mit weniger kWs besser für den Akku ist und deshalb lade gleich auf 90 %. So gefällt mir das.

Linksruck an der Ladesäule

Gestern wurde die alte Wallbox abmontiert. Ich hatte einen Flow, das hat einfach so funktioniert. Bääm – weg war sie. Das hat mich gleich angestachelt und ich wollte unbedingt auch noch gleich die neue montieren. Mit dem gleichen Flow habe ich mich an die Montage der Elli-Wallbox gemacht und das ist auch ganz gut gelaufen – zumindest die Montage der Wandplatte. Was ich nicht auf dem Radar hatte war dass das Kabel, das aus der Wand kommt, zu kurz sein könnte. War es aber. 5 cm, da war guter Rat teuer.

Die Lösung war dann relativ einfach: Wir haben einfach die Latten ausgetauscht, die mit dem Loch für das Kabel, wurde 3 nach links verschoben und so kommt das Kabel schon früher aus der Wand und man gewinnt ein paar Zentimeter. Ich hoffe echt dass das ausreicht damit ich keine Zwischendose setzten muss. Generell ist das Arbeiten mit dem beschissenen 6 mm² Erdkabel total Kacke, man kann es nicht richtig biegen und es ist störrisch ohne Ende. Wenn alles so läuft wie geplant, dann ist das Ende absehbar.