Liebesperlen und Bierfilze

Am Freitag gab es etwas auf Ohren, aber kein Konzert sondern eine Lesung samt Ausstellung. Gelesen hat der Marius Kliesch aka Tommy Goerz aus seinen Büchern über Tante-Emma-Läden und Fränkische Wirtshäuser. Genau genommen hat er gar nicht so viel gelesen sondern mehr erzählt und zwar Geschichten zu den Lokalitäten und wie es dazu gekommen ist, dass sie es in die Bücher geschafft haben – oder noch besser von denen die gar nicht in den Büchern sind.

Das Ganze fand statt in den Räumen der Architektenkammmer, auf AEG. Architekten haftet ja ein leicht elitärer Touch an und das haben die selbst gemerkt und veranstalten jetzt Lesungen und Ausstellungen für die breite Masse. Interessantes Detail ist dass Getränke und ein kleiner Imbiss inklusive waren. Inklusive von der kostenlosen Veranstaltung um genau zu sein.

Das war ein schöner Abend, wir konnten noch etwas mit dem Autor und dem Fotografen fachsimpeln und natürlich auch mit dem weltoffenen Flügel der elitären Architekten. Für die nächste Veranstaltung haben wir uns – glaube ich zumindest – auch gleich angemeldet. Weiß jetzt aber, wegen dem Weißwein, gar nicht mehr um was es da ging.

Zecke im Geiste

Ein mir bekannter Großindustrieller lacht am 1. Mai immer über mich weil ich mich zum Tag der Arbeit gern am Gewerkschaftshaus und in Gostenhof bei den Autonomen herum treibe – weil ich seiner Meinung nach da gar nix zu suchen habe, weil ich eigentlich genau dem anderen Lager zugehöre. Gut, ich bin kein Kommunist, so viel ist klar, und in der „Arbeit ist scheiße“ Liga bin ich auch nicht unterwegs, aber ich mag das Umfeld ganz gern. Und ich mag es wenn sich Menschen für irgendwas engagieren und nicht nur an sich selbst denken. Deshalb bin ich da jedes Jahr mindestens genauso gerne wie Abends beim Maifest vom Kärwaverein. Ist doch schön wenn man so eine breite Auswahl hat.

Obacht, Novum!

Wir waren die letzten beiden Tage in der Sächsischen Schweiz wandern. Wir? Die Chefin und ich um genau zu sein, ohne die Kids – obacht, jetzt kommts – die Kids waren alleine daheim. Das hört sich jetzt vielleicht unspektakulär an, auf den ersten Blick aber nur, in Wahrheit ist es epochal. Wir haben die Kids ein Wochenend allein gelassen und das hat super funktioniert. Das eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten.

Die Sächsischen Schweiz ist echt schön, wir hatten eine spitzen Pension und waren mit angenehmen Leuten unterwegs. Ein bisschen rum wandern, ein bisschen einkehren, so vergeht die Zeit wie im Flug. Dass wir es nicht geschafft haben Soljanka zu essen läuft in der Kategorie „Schönheitsfehler“. Vom Besuch der Bastei muss ich abraten, zumindest am Sonntag war das vergleichbar mit einem Besuch der Bamberger Altstadt an einem Samstag. Ansonsten war es toll und die Kids fragen schon wann wir mal wieder weg gehen.

Weißt du eigentlich, wie tolerant ich bin?

Es gibt ja diese Geschichte von dem kleinen und dem großen Hasen, wo der kleine Hase dem großen Hasen erzählt wie lieb er ihn hat. Eine wirklich schöne Geschichte. Wenn man so lange zusammen ist wie die Chefin und ich, da reicht es nicht einfach nur aus sich lieb zu haben, es braucht auch noch etwas anderes, nämlich Toleranz, das ist eine Spezialform von sich lieb haben. Und die Chefin und ich sind da echt spitze!

Manchmal ist es ja so dass man sich zeigen muss wie lieb man sich hat. Deshalb habe ich am Wochenende einen kleinen Toleranztest gemacht und kurzerhand ein Stück Wand im Flur eingerissen. Wände einreißen ist eine äußerst staubige Angelegenheit und die Chefin hasst Staub. Das passt also ganz gut.

Um ehrlich zu sein hatte ich etwas unterschätzt wie staubig es wird und der Toleranztest ist zu einem auf Liebe basierten Toleranzkraftakt mutiert. Phasenweise hatte ich wirklich ein arg schlechtes Gewissen und hab deshalb sofort mit dem Wiederaufbau begonnen und ausnahmslos alle Kaffee-, Mittags- und Besprechungspausen investiert. Toleranz flankiert von einer gewissen Grundentspannung und ganz viel Leidenschaft, das sollten die Hasen unbedingt auch auf dem Radar haben!

Mucke aus UK

Früher war man ja total freaky wenn man sich Platten in UK bestellt hat. Das war ich – mangels Plattenspieler – leider nie. Aber neulich habe ich mich so ähnlich gefühlt, da habe ich nämlich eine CD gefunden, die es sonst so nirgendwo andersta gibt als auf der Insel. Rarität, absolutes Sammlerstück, was ganz Extras und das für sage und schreibe 6 €! Ehrlich gesagt habe ich den Preis ausgeblendet, aber als die CD gestern endlich angekommen ist, habe ich doch ganz schön geschaut was es kostet eine CD von UK nach Germany zu importieren (seit dem Brexit kauft man ja nicht mehr einfach, sondern importiert). In meinem Fall sogar mehr als die CD selbst gekostet hat, aber egal, sie ist es definitiv wert. Ich bin emotional berührt!

Schanzer voraus!

Den ganzen Tag muss ich jetzt schon auf dieses verschissene Schanzer-Stadion in Ingolstadt schauen und denke mir Hoffentlich muss da der Club nächste Saison nicht spielen! So scheiße wie der Club gerade spielt, kann das tatsächlich passieren und eigentlich wäre diese Demütigung gerechtfertigt, aber daran darf man nicht denken! Das darf nicht sein. Weg drehen, besser auf die weiße Wand schauen, bloß net zu die Schanzer. Bitte net.

Fördern und fordern

Auf dem Bild sieht man meine erste Stereoanlage, die hab ich mir von meinem ersten selbst verdienten Geld gekauft. Wir haben sie vor zwei Wochen weggeschmissen, aber darum geht es nicht. Es geht darum dass das Kind 1 letzte Woche seinen ersten Ferienjob gemacht und auch eigenes Geld verdient hat. Das Kind ist stolz, aber wahrscheinlich bin ich stolzer als das Kind selbst.

Es geht nicht um das Geld, sondern darum dass das Kind 1 die Hälfte von den Ferien in Arbeit investiert hat und nicht nicht mit den Freunden unterwegs war oder, im Zimmer verschanzt, Bücher gelesen hat. Nein, es ist in der Früh aufgestanden, ist nach Erlangen gefahren, hat gearbeitet und ist abends platt wieder heim gekommen.

Im Sommer will das Kind 1 zwei Wochen lang nach England, ich habe gesagt dass wir das schon bezahlen, aber um das Taschengeld muss es sich selbst kümmern. Ich denke das ist eine gute Balance zwischen Fördern und Fordern. Jetzt bin ich mal gespannt ob es auf den Geschmack gekommen ist oder es eine einmalige Aktion war. Für die soziale Entwicklung vom Kind war es jedenfalls prägend, soviel kann ich schon mal sagen.

In der Sache Feuertonnenbedarf

Im Dezember waren wir bei Freuden und die hatten im Hof eine Feuertonne. Die Feuertonne ist ein Multitalent, sie hat gewärmt, man konnte Bratwürste und Glühwein machen und das Feuer hat dazu noch eine vorweihnachtliche Romantik verbreitet – zumindest bilde ich mir das ein. Neulich hat sich ein Kumpel auch eine gebastelt und den Fortschritt brav in seinem Status dokumentiert, das hat bei mir zu einer Mischung aus Neid und noch mehr Neid geführt.

Ich habe gemacht was ich in solchen Fällen immer mache und zwar asap mit einer Stoffsammlung begonnen. Was gibt es für Alternativen, was macht man selbst, was kauft man zu, braucht man neues Werkzeug? Das komplette Programm eben. Also, rein von der Sache her könnte ich wohl ein Maifeuertonnen-Event abhalten. Punkt. Aber dann hab weiter überlegt und zwar wie oft ich sonst noch Feuertonnen-Events abhalten würde und wo die Tonne stehen soll, wenn nicht gerade ein Event stattfindet. Und plötzlich ist die Feuertonnenidee gar nicht mehr so gut. Jetzt ist sie nur noch vom Ansatz her gut. Diese Erkenntnis muss ich jetzt mal sacken lassen. Das Bild oben habe ich übrigens bei Nachbarn gemacht, weil mit so einer Feuertonne kann man natürlich auch im Sommer eine Menge Spaß haben!

Naturkellerinneneinrichtung

Eine von den #Vorbau-Vorarbeiten war ja dass ich vor gut 2 Jahren ein größeres Kellerfenster, da im Keller eingebaut habe, wo jetzt der Vorbau drüber ist. Das Ziel von der Übung war nicht mehr Licht im Keller sondern so etwas wie einen Naturkühlschrank zu bekommen, wo man das Gemüse lagern kann. Ich hab damals noch den Innenraum mit alten Steinplatten verkleidet (Schiefer, Reste vom Fußboden aus der Küche – das war ein Fehler) und seitdem wurde auch mehr oder weniger lieblos das Gemüse dort rein gepunkert.

Letztes Jahr hatte ich irgendeine Baustelle wo ganz viele Lattenreste übrig geblieben sind und genau diese Reste wollte ich seitdem für die Naturkellerinneneinrichtung verwenden. Gestern war es dann endlich so weit. Als erstes habe ich die Lattenkonstruktion für den Boden gemacht, die musste folgende Kriterien erfüllen: die Luft muss ungehindert durch kommen und man muss die Konstruktion wieder raus nehmen können, falls mal was ausläuft oder so. Danach hatte ich noch ein paar Reste übrig und hab so eine Art ersten Stock rein gebaut.

Alles in allem bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden, die Chefin hat sich sogar zu einem Lob hinreisen lassen So viel Aufwand für dieses Loch! hat sie gesagt. Ja genau, so viel Aufwand für dieses Loch! Spätestens im Herbst wenn sie dann die Äpfel dort lagern kann, wird sie den Aufwand zu schätzen wissen. Dann muss man wahrscheinlich auch den „ersten Stock ausbauen“, mal schauen. Ach ja, die 2 Pfeile markieren wo die Luft rein- und raus geht, ich weiß aber ehrlich gesagt nicht in welche Richtung, mir war damals nur wichtig dass Luft rein und wieder raus kann, falls sie Bock drauf hat.

Redundante Temperaturauswertung in Echt

Parallel zur Wetterstation messe ich in und an den Gartenhäusern auch noch die Temperatur mit den alten 1-Wire Sensoren und es ist wie verhext, wenn das Eine ausfällt, fällt auch immer noch das Andere aus! Jedenfalls habe ich im Zuge der Wetterstation-Fixerei dort mal nach den Temperaturen geschaut und gemerkt dass da ab 30.3. auch nix mehr übertragen wurde. Himmel, Herrgott – am Feiertag flucht man nicht! Egal, zum Kotzen. Das Setup im #GartenhausEins ist zwar etwas ausgefuchster, das hat aber auch nix genutzt und am Ende konnte ich mich nicht mal per SSH einloggen und musste den Raspi abmontieren und mit ins Haus nehmen.

Im Haus ist der Raspi brav hoch gefahren und ich habe außer einem Systemupdate quasi nix gemacht und alles funktioniert wieder. Seisdrum, jetzt werden wieder Werte übertragen und ich bin wieder glücklich. Aber ich nehme mir vor heuer ein Netzwerkkabel bis zu den Gartenhäusern zu verlegen, dieser WLAN Verbindung traue ich jedenfalls nicht mehr so richtig. Ethernet im #GartenhausEins, das wird ein super Projekt und bringt ganz neue Möglichkeiten mit sich.