Keine Arbeit für heiße Tage

Zugegebenermaßen war das gestern nicht der beste Tag zum Pflastern, aber das Loch musste unbedingt wieder zu gemacht werden. In der Früh ging es gleich zum Baumarkt um Splitt, Mörtel und ein paar Granitsteine zu besorgen und nach dem Frühstück ging es dann los. Ich habe beim Freilegen vom Rohr die Platten hinten liegen gen lassen, das war gut, weil so Höhen und Neigung vorgegeben waren. Aber das hat auch bedeutet dass die Platten irgendwie genau passend wieder rein gepfriemelt werden mussten. Das war eine ziemliche Sisyphusarbeit, weil sie unterschiedlich lang sind.

Nach 5 oder 6 Stunden waren wir fertig und ich bin direkt ins Bett marschiert, das war schon arg heiß und die Granitplatten waren ganz schön schwer, das Kind 2 und ich haben jedenfalls geschwitzt wie die Schweine. Abends sind wir dann ins Landbierparadies zum Public Viewing geradelt und es Elektrolyte, das hat mich mit dem Tag wieder versöhnt.

Kommende Woche muss der Sockel wieder betoniert werden damit die Holzstufe vor der Wand wieder montiert werden kann und dann muss eigentlich nur noch der Senior vorbei kommen damit wir den Schutt mit dem Hänger wegfahren können. Zum Viertelfinale sollte man nix mehr von der Baustelle sehen. So der Plan.

BBQChiefs im Kulturladen Schloss Almoshof

Wer geht denn zum Public Viewing wenn im Kulturladen Schloss Almoshof die legendären BBQChiefs spielen, vor allem wenn dann die noch legendärere Birgit Endres mit dabei ist? Richtig, fast alle bis auf ein paar ganz hart gesottene Blues-Rocker. Was für ein spitzen Abend, super Musik, super Umgebung, exzellente Bratwürste und das Durchschnittsalter sauber gesenkt. Was will man mehr? Nix!

Ein Rock im Park Debüt

Das letzte Mal waren wir vor 5 Jahren, also 2019, auf Rock im Park. Das Lineup war letztes Jahr auch nicht so der Hit, dieses Jahr war es uns allerdings egal und als wir uns entschieden haben hin zu gehen, war es auch nur teilweise bekannt. Der Grund warum es uns heuer wieder raus an den Dutzendteich getrieben hat war ein ganz besonderer und zwar hat sich das Kind 1 zu Weihnachten eine Tageskarte gewünscht. Das ist ein ganz schön krasses Geschenk – schenke eine Karte, kaufe drei!

Der Samstag war ein spitzen Festivaltag, gutes Wetter und auch ein ganz brauchbares Lineup. Im Bild oben sieht man Kraftklub wie sie mitten im Publikum spielen, davor gab es noch die wunderbaren Wanda, ansonsten habe ich wenig gekannt und habe mich am meisten nachts auf Biohazard gefreut. Das hat alles gepasst. War ein guter Tag und dem Kind hat es voll gefallen. Mission „Rock im Park Debüt“ erfolgreich durchgezogen.

DNS wird auch bei Teenagern unterschätzt

Zugegebenermaßen war das Kind 2 anfangs gar nicht an meinen Ausführungen zu den Grundlagen des Internets interessiert. Und das obwohl das Domain Name System (DNS) doch so elementar wichtig ist! Greifbarer wurde das Ganze als ich ganz stolz über unseren lokalen DNS Server oben links hinter den Büchern im Wohnzimmerregal erzählt habe – Pi-hole in einem Docker-Container in einer LCX Instanz mit fester IP-Adresse, das treibt mir heute noch Pipi vor Freude in die Augen!

Noch viel interessanter wurde diese Ad hoc Schulung in Sachen Hack’scher IT-Infrastruktur, als ich am Web-Interface von Pi-hole live gezeigt habe wie komfortabel sich auswerten lässt welcher Rechner wann welche Webseiten aufruft. Und zwar am Beispiel vom Laptop vom Kind 2! Das war interessant und wurde mit jedem Klick interessanter! www.youtube.com mitten in der Nacht um 01:39:51 Uhr, da müssen Hacker am Werk gewesen sein!, oder doch nicht? Wer bricht auf einen Laptop ein um YouTube zu schauen? Das macht doch keinen Sinn! Das Kind 2 gähnt mit hochrotem Kopf. Was ist da los? Schlafstörungen, ganz schlimm. Das Laptop wurde wohl gehackt, da hilft nur eine Separation von Laptop und User, nicht dass sich so eine Art Virus ausbreitet. Sicher ist sicher!

Wir entfremden uns von Jahr zu Jahr ein bisschen mehr

Irgendwann letztes oder vorletztes Jahr habe ich das Kind 2 verloren, es schläft am 1. Mai lieber aus als sich mit dem Kind 1 und mir zu solidarisieren. Dafür ist das Kind 1 umso mehr dabei! Auch dieses Jahr waren wir erst wieder am Gewerkschaftshaus und dann in Gostenhof auf der Suche nach der Sozialen Revolution. Ich tue mir tatsächlich jedes Jahr schwerer mit der Veranstaltung in Gostenhof obwohl ich dieses Linksgrün-Versiffte generell recht gerne mag.

Schluss mit der Krise ist eine super Forderung, aber wir haben halt zig Krisen parallel und man kann halt nicht einfach auf einen Knopf drücken, Revolution! schreien und hoffen dass sich alles von selbst regelt. Das hat ja schon fast AfDige Züge. Schluss mit Krieg – richtig! Hallo Herr Putin, wir haben jetzt keinen Bock mehr auf Krieg, könnten Sie bitte damit aufhören. Wir würden gerne reden! Das ist schon ganz schön naiv. Schluss mit Kapitalismus mag ich am Liebsten, das ist dann so wie bei Star Trek oder in der DDR – ich arbeite nicht um des Geldes Willen sondern um mich selbst zu verwirklichen und der Gemeinschaft etwas zu geben. Hat halt nicht funktioniert, liegt aber nicht am System, sondern an den Menschen. Mann, oh Mann!

Eine Sache am Rande der Demo hat mich aber mehr genervt als alles andere, nämlich dass so ein vermummter Honk herum gehuscht ist und mit seiner Spraydose die Häuser verschandelt hat. Kampf den Palästen brauchst du doch in Gostenhof nicht führen und das Eigentum des Anderen, in dem Fall der Nachbarn, einfach zu verschandeln ist doch komplett scheiße. So, was bleibt sind ein paar „FCK AFD“ Aufkleber und ein gewisses Gefühl von Abstand.

Phillip Boa im Hirsch – 2024

Wenn ein Wochenend gleich mit einem Phillip Boa Konzert im Hirsch anfängt, dann tut sich der Rest davon schwer! Angeblich war der Hirsch ausverkauft, voll war er jedenfalls, aber bei weitem nicht so unangenehm voll wie vor ein paar Jahren bei den Rivel Sons, also angenehm voll, quasi gut voll. Wir waren etwas spät dran und sind nicht ganz so weit nach vorne gekommen, hatten aber einen schönen Platz genau hinterm Mischpult.

Zum Konzert selbst: war gut, die Song-Auswahl war etwas komisch, aber das war wahrscheinlich dem Umstand des Anlasses „Boaphenia 30th Anniversary Edition Tour“ geschuldet. Und verhältnismäßig leise war es, meine Ohrschützer habe ich jedenfalls wieder aus den Ohren gepopelt. Das ist aber jetzt jammern auf sau hohen Niveau. Also nochmal, gutes Konzert, nicht super sau gut aber gut. Und ich habe nachgeschaut, mein erstes Boa Konzert war am 27.02.1996 in Bamberg im Zentralsaal, wir brauchen also noch 2 Jahre für „unser“ 30 jähriges Jubiläum, das müsste dann die „She 30th Anniversary Edition Tour“ werden.

Kellergrüße

Meine Tante habe ich in den letzten Jahren ziemlich regelmäßig einmal im Jahr zum Grillen gesehen, zu Weihnachten und Geburtstagen wurde telefoniert. Und wenn ich in Pretzfeld auf unserem Keller war, dann habe ich ihr ein Bild geschickt und sie hat sich gefreut dass jemand oben auf dem Opa sein Bänkla sitzt. Mittlerweile sehe ich sie täglich, weil ihr Sterbebild bei uns an der Pinnwand neben dem Kühlschrank hängt.

Am Karfreitag war Kellereröffnung und das Kind 2 und ich haben Samstag gleich eine Klappradtour gemacht, mit der S-Bahn nach Forchheim und dann mit den Rädern nach Pretzfeld. Am Bänkla hab ich mich auf dem Platz vom Opa gesetzt, den Leuten zu geschaut, die da rum wandern, und wollte der Tante ein Bild schicken und das ist mir zum ersten mal so richtig bewusst geworden, dass die Tante jetzt nicht mehr da ist. Bum. Der Tradition wegen, habe ich dann einfach ein Bild an die Cousine geschickt , mit der hatte ich in den letzten Jahren ähnlich häufig Kontakt und ab jetzt ein paar Kellergrüße öfter.

Klappt mit Kind 2

Das Wochenende war wettertechnisch ja nicht gerade der Hit, aber wir hatten Glück! Ich hatte nämlich den Plan mit dem Kind 2 eine Radtour Richtung Fränkische zu machen und dafür eine Trockenphase am Samstag erwischt. Damit wir beide die gleichen Voraussetzungen haben, habe ich beim Klappradverleih Fürther Speckmantel k.e.G. ein Rad fürs Kind organisiert, das war sehr praktisch, denn so hätten wir auch jederzeit in die S-Bahn wechseln können, außerdem hat die Chefin für den Heimtransport keinen Fahrradträger einpacken müssen.

Wir haben alle 10 km eine Pause gemacht, die erste auf der Höhe von Stadeln, die zweite dann Mitten in Erlangen. Erlangen war gut, weil es leicht geregnet hat und wir so die Zeit in einem Café überbrücken konnten. Frisch gestärkt ging es dann weiter bis zum Ziel. Tatsächlich hätte ich nicht gedacht dass das Kind 2 die ganzen 34 km schafft – und das Kind auch nicht. Jetzt ist das Kind angefixt und wir planen für Karfreitag gleich die nächste Tour.

BTW: auf dem Bild kann man gut erkennen dass beim kleineren Brompton rechts nicht nur einfach die Lenkstange etwas kürzer ist, sondern der komplette Aufbau. Eigentlich logisch, ist mir aber noch nie aufgefallen.

Jo Carley and The Old Dry Skulls in der Kofferfabrik

Einfach mal das Bild wirken lassen: Da ist einer mit einem Bart wie Rumpelstilzchen, der auf seinem Kontrabass einen Brustkorb in 3D hat. Dann eine Frau mit einem Waschbrett auf dem Bauch gespannt, die ausschaut wie eine Hexe (besonderes Detail auf dem Waschbrett ist die Rezeptionsklingel auf Höhe der rechten Brust) und dann noch ein Hüne auf einem Kasten sitzend, mit einer Melone wie Pan Tau auf dem Kopf und darunter fingerdicke blonde Rastazöpfe (was man auf dem Bild nicht sieht: mit dem linken Bein klopft er auf den Kasten und am rechten Fuß hat er einen Schellenring kleben). Das ist die Kombo Jo Carley & The Old Dry Skulls und die machen eine Voodoo-Show, eine Blues-Voodoo-Show.

In der Bio auf ihrer Seite steht „Jo Carley and The Old Dry Skulls (UK) are a band like no other and will be bringing their Voodoo Vaudeville Blues on tour to the UK and Europe“. Jawohl, so ist es und gestern waren sie in der Kofferfabrik. Auch keine Ahnung was Vaudeville Blues ist? Das steht hier. Für einen Mittwoch Abend nicht schlecht!

Nix mit Kranken

Das Kind 1 hat diese Woche sein zweites Praktikum. Das erste, vor einem Jahr, hat es in einem eigenen Kindergarten gemacht, das zweite jetzt im Krankenhaus, in dem es auf die Welt gekommen ist. Das nenne ich mal konsequent. Ich weiß nicht wer aufgeregter war, die Mutter, die dort selbst gut 20 Jahre gearbeitet hat, oder das Kind. Naja, das Ziel ist klar „nix mit Kranken“ soll beim Kind hängen bleiben.

Als wir noch in der Schule waren gab es leider nur in der Hauptschule Praktika, in Realschule und Gymnasium gab das gar nicht. Ich finde Praktika voll wichtig, nicht nur für die Kinder, die so eine Vorstellung vom Berufsalltag bekommen, sondern auch für die Betriebe, die so direkt Kontakt zu potentiellen neuen Arbeitskräften bekommen. Ich würde tatsächlich sogar noch einen Schritt weiter gehen und Betrieben oder Berufsverbänden die Möglichkeit geben in den Abschlussjahrgängen zu unterrichten: Handwerker könnten „werken“, ITler Informatik geben und Köche Hauswirtschaft zeigen. Das würde zum einen die Lehrkräfte entlasten und zum anderen Schüler und Betriebe ganz low-level vernetzen.