Dieses Wochenende gab es wieder Premiumunterhaltung für die Kids. Premiumunterhaltung geht auf die Substanz, so viel vorweg. Freitag Abend sind wir rum geasselt, easy Einstieg. Samstag Vormittag war Balletprobe angesagt, Ballet macht Kind 1 müde, das ist gut. Danach sind wir in die Fränkische gefahren und haben die Nacht im Bärental verbracht. Das Bärental ist wild romantisch, ein Geheimtipp, Fränkische Schweiz pur! Es war keine richtige Feier, eher ein Grillen mit Lagerfeuer und netten Leuten (und Glühwürmchen!). Die Kurzen waren recht lang wach (wäre das hier ein Prospekt, dann könnte man sagen „sie haben die Natur genossen“) und haben dann das erste mal in einem Matratzenlager geschlafen, Was sage ich, sie haben geratzt, wie ich es noch nicht erlebt habe! Es war schön, aber nicht wirklich erholsam. Wieder Zuhause angekommen sind wir alle sofort wieder in die Kojen. Am Nachmittag ging es dann noch in die Stadt zur Bauernmarktmeile. Gestern Abend hat es den Kleinen sauber hingelegt, heute die Große. Mich hat es nicht hingelegt, bin aber dafür einfach nur kaputt. Chefin, bitte übernehmen.
Kind 1.0
Die Nuancen guter Erziehung
Gestern wurde der Erziehungsauftrag wieder außerordentlich erfüllt, das Kind 1 war mit mir nämlich auf Konzert von Vlado Kumpan. Ihr wisst schon, der Vlado Kumpan, der Ausnahme Musiker aus Tschechin, bekannt aus Funk und Fernsehen und dem Internet. Von seiner Internet-Seite darf man sich nicht abschrecken lassen, der Mann und Kapelle sind super, also echt super, so was habe ich noch nicht erlebt.
Die Saure-Radler Strategie ist voll aufgegangen, so dass es heute auf der Baustelle gut weiter ging. Gestern früh war der Installateur da und hat die Rohre für die Heizung gelegt, nachmittags hat der Trockenbauer die Gipsplatten gebracht. Es geht voran!
[Update] Hier noch der offizielle Bericht vom Fränkischen Tag und ich kann auch nur nochmal sagen dass es ein spitzen Fest war!
Was ist eigentlich ein Festzug, Papa?
Heute im Erziehungskanal: Was ist eigentlich ein Festzug, Papa? Jetzt weiß sie es, der Sonntag kann kommen. Es gilt die kulturellen Lücken, die so ein Stadtleben hinterlässt, systematisch aufzudecken und mit Hilfe modernster IT zu schließen.
Das Geheime Gongland
Kind 1 ist Fan von „Das Geheime Gongland“, das sind kurze – manchmal mysteriöse – Geschichten aus Nürnberg und Umgebung, die regelmäßig auf Radio Gong kommen (dem Sender von der Chefin, das muss an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt werden). Heute morgen kam was über die Hesperidengärten in St. Johannis. Also habe ich mir überlegt, dass ich mit den Kurzen einen Ausflug nach St. Johannis machen könnte, da gibt es ja auch noch den Johannisfriedhof, zusammen genug Input für einen Freitag Nachmittag. Wir sind mit dem Bus gefahren, Kind 1 hatte noch den Roller, Kind 2 das Dreirad am Start. Vom Westfriedhof aus sind wir zum Johannisfriedhof marschiert.
Der Friedhof ist schon sehenswert, voller Prachtgräber, alt und „geheimnisvoll“, genau das Ding vom Kind 1. Wir also mit Dreirad und Roller durch die Gräberreihen voller Staturen, Engel und Blumen, bis zu den Gruften, das war aber dann doch zu unheimlich… Danach sind wir in die Hesperidengärten und da ist dann der Kleine dann abgegangen wie ein Schnitzel wg. der ganzen Brunnen und der Kiesel auf dem Weg. Nach einer kleine Pause sind über die Hallerwiese in die Stadt und mit der U-Bahn wieder heim. Daheim habe ich sie noch mit Crepes *) abgefüllt, in die Badewanne gesetzt und ins Bett gesteckt. Für heue reicht es.
*) „Crepes“ unterscheiden sich von normalen „Pfannkuchen“ dadurch dass man noch etwas Mineralwasser **) mit in den Teig gibt, damit er schön dünn ist, dadurch werden dann auch die Pfannkuchen dünner. Das ist meine Theorie, kann sein dass man in Frankreich dafür gelyncht wird, das ist mir im Geheimen Gongland aber recht egal.
**) Könnte mir vorstellen dass man in Wettelsheim Zitronenlimo dafür hernimmt, das ist aber nur eine Vermutung.
Wackelzähne sind die Schamhaare der Kinder
Das Kind 1 hat den ersten Wackelzahn und freut sich voll. Wackelzahn ist was, was man als Kind kriegt, wenn man Vorschulkind ist. Ist Kind 1 das aber noch gar nicht und deshalb ist die Freude gar so groß. Wackelzahn heißt groß sein, heißt nicht mehr zu den kleinen gehören und außerdem Zahnfee + Geschenk. Ich glaube das nächste mal gibt es so eine Freude über eine körperliche Veränderung, dann wenn die Schamhaare wachsen, Zahnfee kommt dann aber keine mehr.
Man lernt nie aus
Der Vater kommt ins Bad, das Kind 1.0 steht vor dem Spiegel auf dem Hocker und spielt an seinen Nippeln rum. Komische Situation.
Vater: Was machstn du da?
Kind 1.0: Ich kitzle meine Brust!
Vater: Warum?
Kind 1.0: Ach weißt du, das beruhigt mich…
Vater: OK… Hmm, meinst das wirkt bei der Mama auch?
Kind 1.0: Kann schon sein… Kannst du mich jetzt bitte wieder in Ruhe lassen!
Vater: Ok, danke für den Tipp.
Und dann ging alles ganz schnell
12:02 Uhr, Email: „… Ihre Kleinanzeige „Opel Astra H, Caravan Enjoy-Op“ wurde erfolgreich erstellt und ist in Kürze auf www.quoka.de online.“
12:03 Uhr, Telefon: „Rufe an wg. Ihrem Opel Astra… Ich komme sofort…“
12:04 Uhr, Telefon: „Sie haben da einen Opel Astra…“
… ca. 20 weitere Anrufe in den nächsten 10 Min (ungelogen und nicht übertrieben!)
12:45 Uhr, Besuch: „Kauf ich so wie er da steht“
12:46 Uhr, Telefon: „Leider schon verkauft“… das Handy klingelt weiter im Minutenrhythmus.
12:55 Uhr, Administratives: Käufer und Verkäufer füllen den Kaufvertrag aus. Das Kind 1.0 sitzt mit am Tisch, isst und labert und labert… Weißt du meine Mama hat mit dem Auto schon mal ein Reh überfahren und dann war es ganz schön kaputt. Iss! Und dann sind wir mal stehen geblieben und man hat uns abgeschleppt. Du sollst jetzt essen! Und dann sind wir nochmal stehen geblieben. Mit vollem Mund spricht man nicht! Meine Mama sagt das ist ein Arschlochauto und sie ist froh wenn es endlich weg ist!
13:22 Uhr, Fahrzeugübergabe Der Käufer hat sich nicht beirren lassen und unterschrieben. Ein Batzen Geld liegt auf dem Tisch
13:32 Uhr, Email: „… Sie haben Ihre Anzeige „Opel Astra H, Caravan Enjoy-Op“ beendet.
14:10 Uhr, Chefin erledigt den Rest: Geld ist auf dem Konto.
Junge, Junge…
Wie die Tage grade vergehen… Aufstehen, Kind 1.0 in den Kindergarten bringen, mit Kind 2.0 Zeit irgendwie totschlagen (meistens im Baumarkt), Kind 1.0 aus dem Kindergarten holen, essen, Mittagsschlaf, mit Kind 2.0 einen Spaziergang machen, Abendessen, sich mit Kind 1.0 rumärgern, Kind 2.0 ins Bett bringen, Feierabendbier, fernsehschlafen und ins Bett.
Weil man ja nicht ständig einfach nur so in der Gegend spazieren kann, habe ich jetzt so etwas wie ein neues Hobby, oder wie immer man das auch nennen will: wir fahren mit der U-Bahn irgendwo hin, steigen aus und laufen heim, das macht müde und man lernt die Stadt kennen!
Für jeden etwas
Das Kind 1.0 hat heute zwei Ohrringe gekriegt, das Kind 2.0 einen Zahn. Logbucheintrag Ende.
Elternabend #2
Heute war mein zweiter Elternabend, Thema „Acht Sachen die Erziehung stark machen“ – ein moderiertes Gespräch. Die Chefin hat gesagt dass moderierte Gespräche mit Sozialpädagogen wohl eher mein Ding sind. Und ich nehme mit: Kindererziehung und Bundeswehr basieren auf den gleichen Prinzipien.