Hallo? Hallo, hallo?

phoneWenn ein Kind Sechs wird, dann ändert sich so einiges. So muss man z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln plötzlich zahlen und – als ob es nicht schon reichen würde – entwickelt sich da ein Selbstbewusstsein, das klar macht: jetzt ist es definitiv kein Kleinkind mehr.
Seit Kind 1.0 Sechs ist, will es immer öfter daheim bleiben. Früher war das egal, man nahm es einfach unterm Arm und zerrte es mit. Jetzt geht das nicht mehr so einfach, jedenfalls nicht ohne Angst vor Bandscheibenvorfall. Also bleibt Kind 1.0 jetzt manchmal daheim, wenn wir mal schnell in den Baumarkt fahren oder zum Supermarkt. Es gibt ganz klare Regeln und das Kind ist stolz wie Oskar. So richtig wohl ist einem aber nicht dabei, also stand heute Telefonieren lernen auf dem Stundenplan unserer kleinen pädagogischen Eliteeinrichtung. Telefonieren? Da wird sich jetzt der ein oder andere denken, das ist doch bei Frauen genetisch veranlagt. Nein, ist es nicht, jedenfalls nicht so wie das Reden.
Was man da lernen muss? Naja, das Kind kennt die Zahlen, kann ein paar Buchstaben und das wurde heute mit Telekommunikation in Relation gesetzt: Ich habe ihr auf einen Zettel erst mal Papa und Mama schreiben lassen und dahinter unsere Telefonnummern. Dann haben wir das Telefon genommen und gemeinsam die Zahlen eingegeben (der eigentliche Höhepunkt ist, dass sie jetzt weiß dass es eine Tastensperre gibt und wie sie raus geht). Als das Handy gebimmelt hat und schwebte das Kind im 7. Himmel! Danach gab es das gleiche Spiel nochmal komplett ohne meine Hilfe und es hat wieder funktioniert. Jetzt kann sie anrufen wenn was ist und ich bin beruhigt. Beruhigter. Aber ich kenne die Mutter und zu 100 % gehe ich davon aus, dass das erste Telefonat kein Hilferuf sondern eine Bestellung sein wird.

Motto: “Zauberwesen” #2

Wir sind strategisch vorgegangen und haben die Meute nicht zuhause empfangen sondern in der Villa Leon (die Villa Leon ist das Stadteilhaus für unsere Ecke von N.). Die Gäste sind alle recht pünktlich eingetroffen, dann gab es Kuchen und die Geschenke und danach eine Schnitzeljagd durch das ganze Gebäude: von der Bibliothek über die Tanzbühne, in den Keller bis zu Kreativwerkstatt. Dort wurde noch etwas gebastelt und zum Abschluss gab es noch Chicken und Pommes.
Den Kinners hat es super gefallen und unsere Hütte steht noch, klassische Win-Win-Situation. Nebenher: Wer vor hat ein altes Haus zu renovieren, der sollte sich die Villa mal anschauen. Es ist echt super wie da alt und neu miteinander gemixt ist. Villa Leon: Thumps up!

Motto: „Zauberwesen“

Heute hat Kind 1 seinen 6. Geburstag. Es gab schon mächtig Geschenke, lauter Sachen über die sie sich richtig gefreut hat. Über was sich 6 jährige Kinder so alles freuen, der Hammer! Da gibt es zum Beispiel Barbies im Emo-Syle, das nennt sich dann nicht Emo-Barbie sondern Monster-High. Heute Nachmittag kommen dann noch andere Monster-High Maniacs zu einer Mottofeier, und das Motto ist dann aber nicht wie vielleicht zu erwarten „Emo-Scheiß“ sondern „Zauberwesen“. Man wird sehen wie das endet.

U wie Urlaub, A wie Österreich

zillertal
Tag 1 vom Urlaub haben wir in M verbracht. Die Chefin sagt dass der Zoo schöner ist als der in N weil er kleiner übersichtlicher ist. Kind 1 sagt dass er cooler ist, weil es Elefanten gibt. Kind 2 ist alles egal. Ich fand die Aquarien, von denen eines fast eine 5:1 Kopie von meinem ist, nicht schlecht. Die Nacht haben wir im Penthouse von der SKausW verbracht. 10 Stock mitten in M am Wochenende, da gehört Feuerwerkgucken zum guten Ton. Geschlafen wurde auf einem Luftbett, die Kinder haben etwas gebraucht bis sie kapiert haben, dass das Luftbett keine Attraktion sondern nur das Bett ist. Die Eltern haben miserabel geschlafen und sind heute schlecht drauf. Heute sind wir im Zillertal, die Unterkunft ist zweckmäßig, der Kaffee stark, das Bier dünn. Zu viert in einem Zimmer ist günstig, aber administrativ nicht zu unterschätzen.
In den letzen Wochen war ich so oft im Ausland, dass mir die Telekom beim Eintritt in die erste österreichische Funkzelle eine Woche Internet-Flat geschenkt hat. Seit heute weiß ich a) den T-Mobile Business Service und b) die proprietäre Interoperabilität von Apple Produkten sehr zu schätzen. Die Chefin weiß davon nichts, außer dass auch bei ihr Internet geht.

Premiumunterhaltung geht auf die Substanz

Dieses Wochenende gab es wieder Premiumunterhaltung für die Kids. Premiumunterhaltung geht auf die Substanz, so viel vorweg. Freitag Abend sind wir rum geasselt, easy Einstieg. Samstag Vormittag war Balletprobe angesagt, Ballet macht Kind 1 müde, das ist gut. Danach sind wir in die Fränkische gefahren und haben die Nacht im Bärental verbracht. Das Bärental ist wild romantisch, ein Geheimtipp, Fränkische Schweiz pur! Es war keine richtige Feier, eher ein Grillen mit Lagerfeuer und netten Leuten (und Glühwürmchen!). Die Kurzen waren recht lang wach (wäre das hier ein Prospekt, dann könnte man sagen „sie haben die Natur genossen“) und haben dann das erste mal in einem Matratzenlager geschlafen, Was sage ich, sie haben geratzt, wie ich es noch nicht erlebt habe! Es war schön, aber nicht wirklich erholsam. Wieder Zuhause angekommen sind wir alle sofort wieder in die Kojen. Am Nachmittag ging es dann noch in die Stadt zur Bauernmarktmeile. Gestern Abend hat es den Kleinen sauber hingelegt, heute die Große. Mich hat es nicht hingelegt, bin aber dafür einfach nur kaputt. Chefin, bitte übernehmen.

Die Nuancen guter Erziehung

Gestern wurde der Erziehungsauftrag wieder außerordentlich erfüllt, das Kind 1 war mit mir nämlich auf Konzert von Vlado Kumpan. Ihr wisst schon, der Vlado Kumpan, der Ausnahme Musiker aus Tschechin, bekannt aus Funk und Fernsehen und dem Internet. Von seiner Internet-Seite darf man sich nicht abschrecken lassen, der Mann und Kapelle sind super, also echt super, so was habe ich noch nicht erlebt.
Die Saure-Radler Strategie ist voll aufgegangen, so dass es heute auf der Baustelle gut weiter ging. Gestern früh war der Installateur da und hat die Rohre für die Heizung gelegt, nachmittags hat der Trockenbauer die Gipsplatten gebracht. Es geht voran!
[Update] Hier noch der offizielle Bericht vom Fränkischen Tag und ich kann auch nur nochmal sagen dass es ein spitzen Fest war!

Das Geheime Gongland

Kind 1 ist Fan von „Das Geheime Gongland“, das sind kurze – manchmal mysteriöse – Geschichten aus Nürnberg und Umgebung, die regelmäßig auf Radio Gong kommen (dem Sender von der Chefin, das muss an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt werden). Heute morgen kam was über die Hesperidengärten in St. Johannis. Also habe ich mir überlegt, dass ich mit den Kurzen einen Ausflug nach St. Johannis machen könnte, da gibt es ja auch noch den Johannisfriedhof, zusammen genug Input für einen Freitag Nachmittag. Wir sind mit dem Bus gefahren, Kind 1 hatte noch den Roller, Kind 2 das Dreirad am Start. Vom Westfriedhof aus sind wir zum Johannisfriedhof marschiert.
Der Friedhof ist schon sehenswert, voller Prachtgräber, alt und „geheimnisvoll“, genau das Ding vom Kind 1. Wir also mit Dreirad und Roller durch die Gräberreihen voller Staturen, Engel und Blumen, bis zu den Gruften, das war aber dann doch zu unheimlich… Danach sind wir in die Hesperidengärten und da ist dann der Kleine dann abgegangen wie ein Schnitzel wg. der ganzen Brunnen und der Kiesel auf dem Weg. Nach einer kleine Pause sind über die Hallerwiese in die Stadt und mit der U-Bahn wieder heim. Daheim habe ich sie noch mit Crepes *) abgefüllt, in die Badewanne gesetzt und ins Bett gesteckt. Für heue reicht es.
*) „Crepes“ unterscheiden sich von normalen „Pfannkuchen“ dadurch dass man noch etwas Mineralwasser **) mit in den Teig gibt, damit er schön dünn ist, dadurch werden dann auch die Pfannkuchen dünner. Das ist meine Theorie, kann sein dass man in Frankreich dafür gelyncht wird, das ist mir im Geheimen Gongland aber recht egal.
**) Könnte mir vorstellen dass man in Wettelsheim Zitronenlimo dafür hernimmt, das ist aber nur eine Vermutung.

Wackelzähne sind die Schamhaare der Kinder

Das Kind 1 hat den ersten Wackelzahn und freut sich voll. Wackelzahn ist was, was man als Kind kriegt, wenn man Vorschulkind ist. Ist Kind 1 das aber noch gar nicht und deshalb ist die Freude gar so groß. Wackelzahn heißt groß sein, heißt nicht mehr zu den kleinen gehören und außerdem Zahnfee + Geschenk. Ich glaube das nächste mal gibt es so eine Freude über eine körperliche Veränderung, dann wenn die Schamhaare wachsen, Zahnfee kommt dann aber keine mehr.

Man lernt nie aus

Der Vater kommt ins Bad, das Kind 1.0 steht vor dem Spiegel auf dem Hocker und spielt an seinen Nippeln rum. Komische Situation.
Vater: Was machstn du da?
Kind 1.0: Ich kitzle meine Brust!
Vater: Warum?
Kind 1.0: Ach weißt du, das beruhigt mich…
Vater: OK… Hmm, meinst das wirkt bei der Mama auch?
Kind 1.0: Kann schon sein… Kannst du mich jetzt bitte wieder in Ruhe lassen!
Vater: Ok, danke für den Tipp.