Die Lücke

Moment a mal, da hinten ist doch was, was da nicht hin gehört! hab ich mir gestern gedacht, als mein Blick über die Ländereien im Westen des Anwesens geschweift ist (1). Der Nachbar von hinterm Gartenhaus hat einen Baum, der nicht mehr gut ausschaut, und ich warte schon länger darauf dass die Krone (2) abbricht. Höchst wahrscheinlich war das auch die Einschätzung von nebenan. Von Dach aus kann man gut in den Garten vom Nachbarn schauen und tatsächlich waren dort Menschen, wo sonst ein sich selbst überlassenes Naturidyll ist!

Kurze Zeit später war der Nachbar oben auf der Leiter und hat dort rum gewerkelt. Danach war oberhalb der Leiter ein Seil angebracht und noch ein Stück später hat man eine Motorsäge gehört und Mein Freund, der Baum, war plötzlich weg. Ich habe die Szene mit dem entsprechenden Hit aus den 70ern untermalt, die Chefin hat mit gesungen und die Kinder waren mit dieser Situation sichtlich überfordert oder haben sich fremd geschämt, oder irgendwas dazwischen. So, jetzt muss man jedenfalls keine Angst mehr bei Stürmen haben, dass die Krone aufs Gartenhaus kracht und das ist gut so. Er wird sich nie im Wind mehr wiegen.

Unser Beitrag

Jetzt wo das mit den hohen Energiekosten in den Medien so präsent ist, hat die Chefin zur Recht gefragt Müssen wir jetzt eigentlich auch Energie sparen? Ja klar, können wir schon machen. Wenn man Energie für den Seelenfrieden sparen will, dann spart man am besten dort wo es jeder sieht. Bei uns ist dafür die Beleuchtung vom Küchentresen prädestiniert. Die leuchtet ungefähr den halben Tag. Manchmal sogar mehr.

Die Beleuchtung wird entweder über einen Taster am Tresen oder über einen Bewegungsmelder geschalten. Aus geht nur am Taster. Genau da habe ich angesetzt und eine Zeitschaltung eingebaut. Die erste Version der Zeitschaltung hat das Licht stur nach 10 Min aus geschalten. Man musste sich entweder bewegen damit es wieder an ging oder auf den Taster drücken. Energiesparen darf ruhig unbequem sein.

Die Begeisterung für diese Maßnahme war Tagesform abhängig irgendwo zwischen Juhu wir machen was und Wie scheiße ist das denn. Deshalb habe ich etwas gefeilt und das Ergebnis sieht man oben: Wenn eine Bewegung erkannt wird, geht das Licht an und gleichzeitig wird ein Timer aufgezogen (das ist der rote Kasten) der nach 10 Minuten das Licht wieder aus schaltet. Der Clou ist aber der Teil „löschen falls läuft“. Wird nämlich innerhalb von den 10 Minuten wieder eine Bewegung erkannt, dann wird der Timer wieder um 10 Min verlängert.

Das ist echt gut gelöst finde ich. Was ich natürlich nicht ein berechnet hatte ist, dass sich manch eine manchmal 10 Min gar nicht bewegt und das Licht dann aus geht und die Dame dann im Dunkeln sitzt und sich bewegen muss, damit das Licht wieder an geht. Gut. Energiesparen muss wenigstens vom Ansatz her unbequem sein.

Ein Bauch brennt!

Mein Bauch brennt! Boa. Schuld daran ist eine Soße, rot wie Blut und scharf wie Sau. Vor einer Woche habe ich eine Ladung „Paprika“ bekommen, die mussten weg, lauter unterschiedliche, größtenteils kleine. Die hab ich gestern alle auseinander genommen und in den Thermomix gestopft, viel Knoblauch dazu, klein gemixt, dann noch Wasser, Apfelessig, Tomatenmark und Honig hinterher, aufkochen, abfüllen fertig.

Die Idee gabs hier und das Ergebnis ist der Hammer! Ich hätte die fertige Soße vielleicht nicht in eine 1-Liter-Flasche abfüllen sollen, sondern in mehrere kleinere Gebinde, aber das schmälert das Ergebnis 0,0. Die Soße ist wie gemacht für gebratene Nudeln, gebratene Nudeln mit Nachbrenngarantie.

Manchmal kommen sie wieder

Den ganzen Sommer über war Ruhe an der Fliegenfront, seit letzter Woche sind sie wieder da – und zwar nicht eine oder zwei, nein es ist wie bei einer Invasion! Kleiner Rückblick, die Viecher sind da seit die Chefin sich letztes Jahr in den Kopf gesetzt hat alle Pflanzen mit neuer Erde zu beglücken. Anscheinend waren da Eier oder Larven drin und so hatten wir die Pest im ganzen Haus.

Neues Jahr neues Glück und die Viecher sind zurück. Wir haben die Lage analysiert und gehen davon aus dass es sich um die Gleichen wie letztes Jahr handelt. Gut. In der Ursachenforschung sind wir aber noch nicht beieinander, sie denkt dass es an dem Aquariumwasser liegt, das wir (seit Jahren Anm. des Verfassers) zum Gießen hernehmen. Ich habe Feenstaub im Verdacht.

Ein kleines Projekt zum Jahresend

Freunde von uns haben sich einen neuen Fernseher gekauft, Samsung, recht groß, recht dünn und mit einer ziemlich kleinen Fernbedienung. Die Fernbedienung von dem großen Fernseher ist ungefähr so reduziert wie die von einem Amazon-TV-Stick, oben ein großer runder Knopf und unten extra Tasten für Netflix, Disney und Prime-TV. Die haben den Fernseher auch gar nicht mehr an die Satellitenschüssel angeschlossen, sondern ausschließlich mit einem Netzwerkkabel ans Internet. Interessant.

Von dem Fernseher war ich komplett geflasht. Voll das Gerät. Richtig neidisch wurde ich allerdings, als ich gesehen habe dass die hinten in der Wand einen Kabelkanal haben, damit man die Anschlusskabel vom Fernseher nicht mehr sieht. Das schaut voll sauber aus. So einen Kabelkanal in der Wand hinter dem Fernseher will ich auch. Das ist komplett cool. Das ist ein spitzen Projekt zwischen den Feiertagen.

Billmann’s Getränkestodl

Wir waren in einem Spezialfachhandel für Bier. Es gab dort zwar auch Limo, aber für uns wichtig war die wahnsinnige Auswahl an Bier. Wow. Das Ganze war eine Verkettung von glücklichen Umständen. Und zwar war ich auf der Suche nach einem Bier-Adventskalender und bin zufällig auf Billmann’s Getränkestodl gestoßen, dort kann man die Kalender selbst zusammen stellen.

Aber das Thema ist dass die Überraschung weg ist wenn man sich den Kalender selbst zusammenstellt. Besser ist es wenn das jemand anderes für einen macht, da muss man sich arrangieren. Wir haben deshalb so eine Art Bier-Adventskalender-Ringtausch gemacht. Das Zusammenstellen war wegen der großen Auswahl echt schwer, weil man ja in so einem Adventskalender nur Platz für 24 Biere hat.

Der Getränkestodl ist top, klein und sehr fein. Das Deppenapostroph blenden wir aus, es passt ja auch irgendwie. Die paar anderen Kunden im Laden wurden von der Verkäuferin mit ihren Namen begrüßt, super Kundenbindung. Danach noch ein Stehbier und jetzt heißt es warten.

INSTA, krass!

Vorletzte Woche habe ich mir die Zeit im Krankenstand mit dem Handy vom Kind 1 vertrieben. Das Kind 1 hat nämlich Instagram und das ist eine spitzen Sache. Wen man da alles findet und wer da alles ist, das ist total krass. Ich war total geflasht. Nein, ich bin immer noch total geflasht. Gestern hab ich, ein mir bekanntes, Lifestyle-Britschla im tiefsten Osten kontaktiert. Die ist auch bei dem Instragram und würde mich sogar als Freund liken wenn ich dort wäre. Jetzt bin ich echt am überlegen ob ich mich auf dieses neue Medium einlassen soll, ich bin ja irgendwie bei Whatsapp stehen geblieben.

NAS online

Ein Freund hat mich gefragt was er sich für ein NAS kaufen soll. Hack, du kennst dich doch aus! Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Gar keines. Seit es halbwegs erschwingliche Netzwerkspeicher mit Nextcloud gibt, ist es günstiger sich Speicher online mieten. Gschmarri? Kein Gschmarri. Ein halbwegs brauchbares NAS kostet 350 € aufwärts und ab den Zeitpunkt, wo es daheim steht, auch noch Strom. Natürlich kommt es auch etwas auf den Einsatzzweck an, aber für 0815-Backups von Bildern und Dokumenten reicht eine Online-Lösung alle mal.

Den Tipp einen Server zu mieten und Nextcloud selbst zu hosten konnte ich mir sparen, also habe ich mich umgeschaut was es für fertige Lösungen gibt und bin letztendlich bei Hetzner gelandet. Die haben ein Angebot, namens NX11, das ist 1 TB Speicher für 5,11 €/Monat, incl. Nextcloud, Backup und unbegrenzten Traffic, monatlich kündbar.

Das musste ich testen und hab kurzerhand bestellt, 10 Minuten später war der Server auch schon verfügbar. Der Server ist relativ schnell, Nextcloud funktioniert out-of-the-box, das integrierte OnlyOffice reicht locker für den Hausgebrauch. Heute habe ich gut 40 GB Daten hoch geladen um zu schauen wie er sich unter Last und mit vielen Daten schlägt und bin echt begeistert. Gefühlt ist die 5 € Lösung von Hetzner mindestens genau so gut wie meine eigene, das hat mich echt erstaunt.

„sonst falls“

Sie müssen wissen, ich liebe Updates. Das Corona-Wochenende habe ich dazu genutzt den Server für die Heimautomatisierung auf Stand zu bringen und das war mehr als nur ein apt-get update. Wobei es genau damit begonnen hat, aber das Setup ist etwas komplizierter und das Update hat sich entwickelt. Aber irgendwann waren alle LXD- und Docker-Container auf Stand und ich war sehr froh dass alles wieder lief! Das eigentliche Drama hat etwas zeitversetzt angefangen weil die Skripte der Heimautomatisierung nicht mehr funktioniert haben. Konkret konnten wir das Licht zwar ein, aber nicht mehr ausschalten.

Es hat mich bestimmt eine Stunde Log-File Analyse gekostet bis ich es endlich verstanden hatte: Der falls Baustein aus Blocky (eine if-than Kombination in bunt) wurde geändert! Absoluter Skandal, aber absolut nachvollziehbar. Vor dem Update war es nämlich so dass der mache-Zweig in dem man gelandet ist, abgearbeitet und der Auswerteblock anschließend beendet wurde. Nach dem Update war das nicht mehr der Fall, der Auswerteblock wurde einfach weiter abgearbeitet. Das hat dazu geführt dass die Lampen zwar kurz aus, aber danach sofort wieder eingeschaltet wurden. Die Lösung heißt „sonst falls“ und ist ungefähr ein else-if. Wenn man das weiß, dann ist die Lösung leicht:

AltNeu
falls: Licht ein
mache: schalte Licht aus
falls: Licht aus
mache: schalte Licht ein
falls: Licht ein
mache: schalte Licht aus
sonst falls: Licht aus
mache: schalte Licht ein

Jetzt läuft wieder alles und alle sind froh. Ich hab ein Update gemacht und die Chefin kann wieder Lampen ausschalten. Alle sind zufrieden.

Überlegungen zur Adventszeit

Also der Bier-Adventskalender letztes Jahr, war wohl der beste Adventskalender, den ich jemals hatte! Dieses Jahr wollte ich auch wieder einen und habe mal so geschaut was es so gibt und kann bei den Preisen nur mit dem Kopf schütteln – der teuerste war der von Bierwohl für 67,90 €. Das ist zu viel für 24 Flaschen Bier, Liebhaberei hin oder her.

Jetzt ist es so dass man für so einen Adventskalender nicht viel mehr braucht als 24 Flaschen unterschiedliches Bier und so einen Karton wo die rein kommen. Und jetzt wird es interessant, weil es gibt diese Kartons leer zu kaufen, ab 10 Stück 10 €/Schachtel und ab 25 nur noch 7,03 €/Schachtel. Jetzt kommt eine Mathe-Textaufgabe:

A: Der kleine Christian überlegt sich in das Bier-Adventskalender-Business einzusteiegen und braucht dafür 24 Kästen Bier. 1 Kasten kostet (incl. Pfand) grob 25 €. Die Verpackung kostet 25 x 7,03 €. Wieviel muss der kleine Christian mindestens investieren?

B: Was muss der kleine Christian mindestens pro Adventskalender verlangen, wenn er plant 20 Advendskalender unters trinkende Volk zu bringen und nicht auf den Kosten sitzen bleiben will?

C: Warum hilft der Einstieg in Bier-Advendskalender-Business beim eigentlich Problem nicht weiter? (Einserbremse)

Einfache Sachverhalte kompliziert machen ist genau mein Ding.