Schreib oder stirb

„Achtung: Dieses Buch kann neben einer extrem spannenden Handlung auch Spuren von Humor enthalten“ schreiben sie auf buecher.de. Das stimmt auf jeden Fall. Die Chefin verdreht die Augen Du kennst weder Fitzek noch Beisenherz, echt jetzt? OK, dann lese ich es halt. Passt eigentlich nicht so richtig in mein Beuteschema, aber irgendwie es ist ja dann doch ein Regionalkrimi, halt einer der in Berlin spielt. In der Ich-Form geschrieben, das ganz cool. Alle Witze verstehe ich zwar nicht, das hat aber damit zu tun dass ich recht wenig Promis kenne. Schnell geschrieben und schnell gelesen. Und auf jeden Fall spannend.

7 Minuten

Die Bürgerämter in Nürnberg waren ja in letzter Zeit häufig in den Medien weil es zu recht langen Wartezeiten kam bzw. kommt. Dementsprechend hatte ich 0,0 Bock meinen Perso zu verlängern und schiebe das schon recht lange vor mir hin. Letzte Woche bin ich dann endlich in die Stadt und habe mir zumindest Passbilder machen lassen und mich langsam darauf eingeschwungen einen Urlaubstag in der Schlange vor dem Bürgeramt zu verbringen.

Als wir am Sonntag dann unsere Woche geplant haben, bin ich nochmal an das Portal mit dem man Termine vereinbaren kann. Ich habe das Pop-up-Bürgeramt in der Südstadt ausgewählt und siehe da, nächster freier Termin am nächsten Tag um 12:30 Uhr! Das Pop-up-Bürgeramt ist im Endeffekt eine Außenstelle des Bürgeramts in einer alten Sparkassenfiliale. Wenn man rein kommt, wird als erstes die Terminbuchung von einer Security überprüft, danach kommt man auch gleich dran. In meinem Fall bin ich um 12:31 Uhr und und um 12:38 Uhr wieder raus. 7 Minuten, da wurde ich gleich nochmal überrascht. Ein Lob an die Stadt!

Am Beispiel eines fränkischen Wirtshauses

Wenn man in der Ferienzeit während der Woche in der Fränkischen wandern ist und kurz bevor die Wandergesellschaft in ein ein kollektives Unterzuckertrauma verfällt, auf ein Wirtshaus stößt, das erstens Corona überlebt hat und zweitens trotz Personalmangel offen hat, dann ist das ein ziemlicher Glücksfall. Wenn man dann auch noch einen Platz bekommt, ohne 2 Wochen in voraus gebucht zu haben, um so mehr!

Ab diesen Zeitpunkt begibt man sich in eine gewisse Abhängigkeit vom Wirt, weil der genau weiß dass es in der Umgebung keine Alternative zu ihm gibt und nimmt ggf. eine schlecht gelaunte oder langsame Bedienung hin, genauso wie kleine Portionen und hohe Preise. Davon abgesehen dass die Speisekarte überschaubar ist und ganz ohne vegane Gerichte auskommt, sowieso. An Kartenzahlung ist eh nicht zu denken. In so einem Fall muss man als Familienoberhaupt schon mal eigene Prinzipien über Board schmeißen um den Familienfrieden zu erhalten, in den sauren Apfel beißen und das Spiel vom Wirt mitspielen.

Ungefähr genauso verhält es sich gerade mit dem russischen Gas. Der Wirt ist ein durchtriebener Diktator, die unterzuckerte Reisegesellschaft besorgte Wutbürger und Montagsdemonstranten. Und das Familienoberhaupt ist die Regierung, die sich auf diese miese Situation einlassen muss damit die Stimmung der Reisegesellschaft nicht kippt. Aber das Familienoberhaupt hat einen Plan und weiß dass der Wirt und das Wirtshaus Zum beschissenen Nordstrom in der Urlaubsplanung nächstes Jahr keine Rolle mehr spielen.

Obsidiangold

Die Krimis von Helmut Vorndran haben ja immer ganz komische Namen, der letzte hieß Natternsteine, der neue Obsidiangold. Die Chefin hat mir den Code entschlüsselt: die Anfangsbuchstaben sind nach dem Alphabet sortiert. A(labastagrab), B(lutfeuer), …N(atternsteine) und jetzt O(bisdiangold). Vielleicht hast das nächste Peterlesbuamkomplex oder so. Abwarten.

Der Krimis sind meistens so aufgebaut, dass zwei Geschichten parallel erzählt werden, die irgendwas miteinander zu tun haben (müssen), und dann gegen Ende des Buchs zusammenfinden. Dieses Mal geht es um eine Flucht einer jungen Frau aus Afghanistan und einer Anschlagsserie im Bamberg und Umgebung. Sehr unterhaltsam und kurzweilig. Spitzen Urlaubslektüre.

Aktion im Dialog

Am Hauptbahnhof gab es neulich eine Demo oder Aktion – oder wie immer man das auch nennen will – bei der sich Leute mit Sekundenkleber auf der Straße fest geklebt haben. OK, kann man machen. Und die Ziele sind sicherlich gute. Das passt, Haken dran. Die Leute die dadurch im Stau stehen, werden das vielleicht anders sehen, aber seisdrum.

Was mich umtreibt ist die Frage warum die Aktivisten sich ausgerechnet Sekundenkleber auf die Hände schmieren? Das tut doch weh und egal wie man es macht, so ein Lösungsmittel greift doch die Haut an, danach kann man doch sicherlich erst mal eine Zeit lang nix arbeiten. Nachhaltig, also im Sinne der Selbsterhaltung, ist das nicht. Nachhaltig ist es auch nicht dass die Einsatzkräfte versuchen die Aktivisten wieder von der Straße zu kratzen, das kostet doch wertvolle Ressourcen. Kann man da nicht einfach die Straße sperren und sagen Macht mal und wenn ihr fertig seid, dann macht bitte wieder sauber!? Also eine Aktion im Dialog sozusagen?

Fahrradträger für Anhängerkupplung

Die Sache mit er Autoübergabe letzte Woche war ein heißer Ritt: Man sollte nicht so kurz bevor man in Urlaub geht, planen das eigene Auto abzugeben und darauf hoffen dass das Ersatzfahrzeug schon pünktlich kommen wird. Das bringt nur unnötigen Stress in Beziehungen, in denen nicht alle absolute Optimisten sind. Ich hatte auch überhaupt keinen Plan B, sondern war mir sicher dass das schon gut gehen wird. Die Chefin nicht.

Zum absoluten Glück hätte mir noch gefehlt, dass ich noch an einen Fahrradträger für die ausklappbare Anhängerkupplung komme und ich mein E-Bike mit in den Urlaub nehmen kann. In der Scheune vom Senior, da war ich mir ziemlich sicher, liegt noch so ein Teil herum. Zwar schon etwas älter aber besser als nichts. Der Senior hat das Teil auch prompt geliefert und war wahrscheinlich froh dass es ihm nicht mehr im Weg steht, aber womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte war, dass das Teil nicht auf die ausklappbare Kupplung vom Passat passt, weil da die Buchse in den Holm integriert ist. Arschlecken.

OK, kein E-Bike im Urlaub ist verschmerzbar, aber vor meinem geistigen Auge sehe ich mich schon mit so einem Teil in der Gegend rum fahren. Jetzt überlege ich schon die ganze Zeit wie ich halbwegs günstig an so einen Fahrradträger für die Anhängerkupplung komme. Meine Hoffnung ist jetzt dass es für den alten Fahrradträger einen Adapter gibt, damit er sich auch auf solche Kupplungen mit integrierter Buchse montieren lässt. Das ist das Projekt für KW33.

Schraube locker

Bild von https://www.tuxedocomputers.com

Als wir Pfingsten in Kroatien waren gab es ja Probleme mit dem Laptop und dem Kernel 5.15. Vermeintlich! Heute weiß ich dass es gar nicht der Kernel war sondern einfach eine Schraube locker war, nämlich die vom WLAN Modul. Das WLAN Modul ist eine kleine Platine, die beim Laptop auf das Mainboard gesteckt ist. Mir aufgefallen dass wenn WLAN ausfällt, auch überhaupt keine Hardware vom Kernel gefunden wird. Also habe ich das Laptop aufgeschraubt und das WLAN Modul gezogen, etwas abgeblasen und dann wieder rein gesteckt und verschraubt. Wie das geht ist hier beschrieben.

Das war vor gut einem Monat und seitdem sind die WLAN Probleme weg. Das Laptop wurde ja in der Sitztasche vom Fahrersitz transportiert, wahrscheinlich hat sich das Ganze durch die Vibrationen bei der Fahrt gelockert. Jetzt funktioniert alles wieder tadellos. Glück gehabt.

Frau Luna hat Besuch

Kurzer Reminder, der Mentor hat am Wochenende wieder einen Auftritt in Fürth, das Stück – ich weiß gar nicht ob man es einfach nur „Stück“ nennen darf – also die funkelnde musikalische Revue heißt „Frau Luna hat Besuch“, hier die Details und Karten gibt es auf eventbrite.de:

Mehr als fünfzig Jahre sind seit den letzten bemannten Mondflügen vergangen, und „Frau Luna“ träumt immer noch davon, dass sie einmal wieder ein “Apollo” besuchen möge. Während sie darauf wartet, lässt sie die Erlebnisse Revue passieren und hängt ihren Gedanken nach, wie sie die Menschen sieht – und wie die Menschen sie sehen.

Die „musikalische Revue“ von LightsDownLow bietet zahlreiche Spielszenen, die die nicht ganz einfache Beziehung zwischen Mensch und Mond thematisieren: Von Galileo, der mit seinem Fernrohr erkennen musste, dass der Mond nicht die perfekte „Perle des Himmels“ ist, bis zu modernen Verschwörungstheoretikern, die sich ihren ganz eigenen Reim auf die Raumfahrt machen, von zankenden Mondgottheiten zu barocken Balladen an das Gestirn präsentieren die Autoren Elmar Vogt und Verena Maser ihre Sicht der Dinge, mal skurril, mal nachdenklich, zum Leben erweckt vom Team engagierter Amateurdarsteller um Regisseurin Stefanie Hahn.

Zwischen den Spielszenen vermitteln „The Moon Boots“ live ihre Versionen zahlreicher Jazz-, Pop- und Rock-Klassiker, die ebenfalls allesamt den Mond zum Thema haben.

Formschön und variabel

Am Freitag war meine Nervosität fast mit Händen greifbar. Der Tag war ausgeplant: Ganz in der Früh mit dem Rad zum Feser, Rad deponieren, heim laufen. Danach letzte Mails und Tickets abarbeiten, dann um 10:30 Uhr unser Auto abgeben und mit dem Rad heimfahren, danach allerletzte Mails und Tickets machen und ab 14:00 Uhr auf den neue Passat warten. Urlaub.

Kleiner Einschub: Ich habe eine Schwäche für den Passat Variant. Der Passat Variant ist wahrscheinlich das schönste Modell, das VW im Angebot hat. Und wahrscheinlich das durchdachteste. Er ist geräumig (man kann sogar 3 m lange Latten bei geschlossenen Kofferraumdeckel transportieren) und er ist formschön. Jedes mal wenn ich einen sehe, kriege ich große Augen. Passat Variant – das perfekte Auto.

Europcar hat versprochen ihn vor die Haustüre zu liefern, der Fahrer wollte sich kurz vorher melden. Das hat er auch, aber gleich um 9 Uhr. 20 Min später war er da und hat ihn auch gleich rückwärts in den Hof gestellt. Die Übergabe hat gut 10 Min gedauert und jetzt steht mein absolutes Traumauto bei mir im Hof und ich kann es fahren bis ich irgendwann mal ein anders bekomme. Und ich hoffe dass das noch ganz lange dauert. Die Chefin hat gestern Abend erzählt dass sie mich selten so glücklich gesehen hat. Da hat sich recht.

Vorurlaubsgedöns

Ich habe ein ganz schlechtes Gewissen, die Welt ist am Abgrund, die Annalena stemmt sich dagegen und mich treiben nur so Pillepalle-Themen um:

  • Heute ist Donnerstag und ich weiß nicht welches Bier ich heute Abend mit in den Park nehmen soll: Ein leichtes Helles wegen dem Sommer-Feeling oder lieber ein kräftiges Weißenoher als Statement dagegen?
  • Jetzt wo ich weiß dass mein Satelliten-Receiver das Problem ist schaue ich ganz aufmerksam beim Umschalten auf die Signalgüte, die ist ja abhängig vom Band auf dem der Sender liegt, und am sensibelsten sind da Sat1 und Pro7, die haben immer so 48 % ungefähr. Jetzt überlege ich mir ob ich nicht nochmal aufs Dach steige und nachjustiere. Das heilt zwar den Receiver nicht, gibt mir aber das Gefühl was gemacht zu haben. Im Urlaub vielleicht.
  • Und wo ich gerade beim Thema Urlaub bin: Nehme ich die Kaffeemühle mit in den Urlaub oder nicht? Der Urlaub ist ja die schönste Zeit im Jahr, warum soll man da beim Kaffee Abstriche machen? Ich bin da einen Schritt weiter als die Chefin, die treibt ja noch die Sorge um ob wir überhaupt ein Auto haben, aber da bin ich sehr zuversichtlich.

In dem Bild oben sieht man übrigens einen Tellerhibiscus, Hibiscus Moscheotus um genau zu sein. Der stammt aus Meran, den haben wir letztes Jahr aus dem Urlaub mitgenommen, überwintert und heute ist die erste Blüte aufgegangen, gut 12 cm Durchmesser! Ach ist das schön, herzzerreißend. Mit dem Bier für heute Abend bin ich aber noch keinen Schritt weiter, ich denke das wird eine spontane Sache.