Bin laden

Am Montag wurde das neue Auto geliefert. Voll das Gerät, ID.4 GTX, mondsteingrau. Heute war ich zum ersten Mal laden, beim Supermarkt in Schweinau gibt es Ladesäulen, da sind wir hin. Tanken und einkaufen, das ist doch eine gute Kombination. Was ich nicht auf dem Radar hatte war die Ladeleistung der Ladestation. 11 kW, fast wie daheim, da muss man sehr lange einkaufen bis die Batterie voll ist.

Auf dem Heimweg habe ich genauer auf die Navi geschaut, da wird doch tatsächlich auch die Ladeleistung angezeigt: an der ESSO Tankstelle gibt es zweimal 350 kW, bei Aldi 100 kW. Der ID.4 lädt mit irgendwas zwischen 80 und 100 kW, kaufen wir also beim nächsten Mal bei Aldi ein. An der Tankstelle wartet man einfach, das hat je nach dem wie man es sieht etwas meditatives oder ist langweilig. Da ist daheim laden ist auf jeden Fall praktischer. Samstag könnte man die Sache mit der Elli-Wallbox ja mal in Angriff nehmen.

Prioritäten erkannt

Manchmal zeigt einem das Auto tatsächlich die wirklich sinnvollen Routenoptionen an, aber es liegt – wie so oft – an einem selbst was man daraus macht. Was das Auto nicht weiß, muss der Fahrer wissen: Am BALKON da parkt es sich schlecht. Generell hat die Google KI aber verstanden wie meine Prioritäten sind.

Die Bagger-Option besteht jedenfalls

Da wo früher der Baum war, ist heute ein Schatten von einem Stamm. Vielleicht kann man daraus so eine Art Sonnenuhr machen. Die Chefin agiert in der Angelegenheit strategisch und sagt dass wir nicht einfach einen neuen Baum brauchen sondern viel mehr einen Plan für den gesamten Garten. Eigentlich ist das ja eher meine Vorgehensweise. Sie hat aber einen Fehler gemacht und das Wort „Bagger“ ins Spiel gebracht. Hmm. Ich habe damals den Durchgang beim Schuppen extra so groß gelassen dass man mit einen Minibagger in den Garten könnte. Da könnte sich was draus entwickeln

Hans Well und die Wellbappn

In der Zeitung ham sie gschriem, da gibt’s a Szene da musst hin. Samstag Abend war einer der letzten Auftritte von Hans Well und den Wellbappn und zwar haben die beim Reichswaldfest gespielt. Nach dem Stress mit dem Baum hab ich ne Stunde geschlafen und bin abends zum Schmausenbuck geradelt.

Wow, also die Wellbappn haben, ähnlich wie die Biermösl Blosn, schon eine ganz eindeutige politische Haltung und nehmen so absolut gar kein Blatt vor den Mund. Wo sich in Bayern und vor allem bei der CSU eine Wunde auftut, bohren die zielsicher und tief rein. Das kam gut beim Publikum, einer eher grün dominierten Mischung, an. Die Bratwürste waren auch ganz gut, das war also insgesamt eine gute Belohnung für Plagerei vom Mittag – und hat auch thematisch gut gepasst: Tagsüber zerstörst man einen Baum und abends feiert man mit Ökos.

Bäume kann man nicht reparieren

Was für ein Gemetzel! Freitag Früh war die Chefin unheimlich schlecht gelaunt und das komplett ohne mein Zutun. Ist ihr wohl irgendwas runter gefallen oder kaputt gegangen. Tatsächlich hatte ich die Lage ganz gut eingeschätzt, allerdings nicht das Ausmaß von runter gefallen. Das wurde mir erst klar als ich in den Garten geschaut habe: Zwei richtig große Äste waren vom Baum abgebrochen, hingen noch am Baum wie ein Wackelzahn kurz bevor ihn nix mehr hält.

Reparieren kann man da nix mehr, Schaden begrenzen war das Gebot der Stunde. Ich habe schnell ein Seil um die Äste damit die nicht auf Plantschbecken krachen und bin dann zur Arbeit. Mir ist erst später klar geworden dass das eigentliche Problem nicht die abgebrochenen Äste sind, sondern die, die noch ab Baum waren, weil der Baum jetzt eine Unwucht hat und so morsch wie er ist jederzeit ganz umfallen kann. Also haben wir gestern Stück für Stück die Krone abgesägt. Oben am Baum Kahlschlag und unten totales Chaos, überall Äste, am Boden die halb reifen Äpfel und die Sonne brennt unermüdlich.

Wir waren den ganzen Nachmittag damit beschäftigt die Äste klein zu sägen und auf den Hänger zu laden und die Äpfel in die grünen Tonnen der Nachbarschaft zu verteilen. Jetzt ist es da, wo das Chaos war, leer, der Baumstamm steht da wie wie ein Mahnmal und wir haben einen gefühlt doppelt so großen Garten wie davor. Daran muss sich das Auge erst mal gewöhnen.

The Great War

Ich glaube es ist überhaupt nicht schlimm wenn jemand wie ich Taylor Swift nicht kennt. Es reicht zu wissen dass das Kind 1 voll drauf abfährt. Dieser Taylor, der eine die ist – wie ich herausgefunden habe – macht Konzerte und meine Aufgabe war es Karten zu organisieren. Wer jetzt aber glaubt man geht da irgendwo hin und kauft einfach welche hat falsch gedacht!

Im Vorfeld musste man sich um einen Code bewerben mit dem man, am Tag des Vorverkaufs, überhaupt in den Webshop kommt um eine Karte kaufen zu dürfen. Da war ich eigentlich schon durch mit der Taylor und ihren Konzerten, die Chefin allerdings nicht. Tatsächlich hat die Chefin einen Code bekommen und gestern Punkt 12:59 Uhr war ich in dem Webshop und habe gewartet bis die Karten zum Verkauf standen, habe den Code eingegeben – mit (Ctrl-C/Ctr-V) damit es schneller geht – und wurde dann auf eine Warteseite umgeleitet! Warten mag ich, da bin ich ganz groß!

Gegen 13:47 Uhr wurde ich dann tatsächlich in den Webshop weitergeleitet und Trallala keine Karten mehr da (außer die VIP Tickets für gut 500 Euro). Die ganze Aktion hat jetzt nicht gerade dafür gesorgt dass mir diese Taylor sympathischer geworden ist. Abends beim Essen hat das Kind 1 ungläubig geschaut und mit dem Kopf geschüttelt, als wir ihm von unserer Aktion erzählt haben, und es mit The Great War kommentiert – an Karten von Taylor zu kommen ist The Great War, wusstet ihr das nicht? Nein. Jetzt aber schon.

Der Hack’sche Energieplan

Als wir vor zwei Jahren die Wallbox KFW-gefördert montieren haben lassen, hatten ich kein Elektroauto auf dem Radar sondern war viel mehr an der dafür nötigen Unterverteilung im Schuppen interessiert. Der Elektriker hat mir damals tatsächlich noch gesagt dass der Ort, den ich für die Wallbox auserkoren hatte, der schlechteste im ganzen Hof sei. Egal.

Juli 2023 schaut die Welt ganz anders aus: Nächste Woche soll das E-Auto geliefert werden, eine, aber nicht die, Wallbox wird tatsächlich benötigt, durch den Krieg hat sich der Preis von Strom extrem erhöht und die Anschaffung einer Solaranage ist kein Hirngespinst mehr, sondern mittelfristig sogar ziemlich wahrscheinlich. So, jetzt heißt es die einzelnen Themen so zusammen zu fahren dass daraus ein sinnvolles Gesamtkonstrukt wird, ein Hack’sche Energieplan sozusagen.

Meine Vision ist dass wir uns so Solardinger aufs Dach machen lassen und die Energie selbst nutzen und nicht ins Netz einspeisen. Abstrakt betrachtet ist das ganz einfach: man muss nur dafür sorgen dass man immer etwas mehr Strom braucht wie das Dach produziert. Ich will überhaupt nicht autark sein, sondern nur nix ins Netz einspeisen, weil ab den Zeitpunkt ist man in irgendeiner Form von der N-ergie abhängig und das möchte ich unbedingt vermeiden. Folgendes geht mir im Kopf rum:

  1. Der erste Schritt ist erst mal zu checken wann man wie viel Strom braucht, das kann ich Stand heute gar nicht sagen. Das heißt ich muss den Stromzähler auslesen, wie das geht zeigt der Kollege hier.
  2. Die neue Wallbox kann unabhängig von dem ganzen Gedöns installiert werden, aber ich muss checken wie man sie in die Hausautomatisierung integriert, vor allem ob ich ein Netzwerkkabel mit verlegen muss – Stichwort „Elli Wallbox Überschussladen“
  3. Kann man den Warmwasserkessel parallel zum Gasbrenner auch irgendwie mit Strom heizen? Also Energie statt Strom speichern. Und falls ja, könnte man dann vielleicht die Wasserzuleitung an den Geschirrspüler ans Warmwasser anschließen?
  4. Kann man eine Klimaanlage in den Plan mit einbauen? Wenn die Sonne richtig runter brennt, könnte man da unterm Dach kühlen oder sogar in der Übergangszeit heizen?
  5. Wenn man die ganzen Verbraucher irgendwie clever kombiniert, braucht man dann überhaupt noch einen Stromspeicher? Oder braucht man so einen Speicher für so ein Vorhaben grundsätzlich, weil ich irgendwas nicht beachtet habe? Stichwort Schaltzeiten und Hysterese. Und falls ja, wie groß muss der sein?
  6. Falls wir tatsächlich was mit einer Klimaanlage unterm Dach machen, müssen wir das mit dem Badumbau kombinieren, damit keine Wände aufgeschlagen werden müssen.
  7. Irgendwie schreit das Ganze nach mehr Heimautomatisierung, aber in einer ganz anderen Dimension wie ein paar Lampen schalten, wie kriege ich sowas langzeitwartbar hin?

Puh, das ist eine lange Liste, da muss man jetzt Stück für Stück vorgehen. Von der Sache her ist das ein Projekt wie der Vorgarten samt #Vorbau. Also quasi ein Verbinden von verschiedenen Aufgaben, die auf den ersten Blick gar nicht so viel miteinander zu tun haben, und trotzdem in einen Gesamtplan einzahlen. #energieplan

Bonsai Festival

Samstag, sau heiß, Baustelle erst mal abgeschlossen, die Chefin spielt Tennis – puh, da wusste ich nach dem Frühstück erst mal gar nix mit mir anzufangen und hab mich noch ne Stunde hin gelegt. Ich hab mir dann überlegt den Nachmittag über Kleinigkeiten zu machen, die in den letzten Wochen liegen geblieben sind, und wollte abends irgendwo auf einem Bierkeller eine kalte Maß Bier aus einem Steinkrug trinken. So als Grobziel quasi.

Die Kids hatten gegen Abend dann wieder Erwarten dann doch Bock was zu machen, also sind wir spontan zum Wöhrder See, da war das Bonsai Festival, das ist ein Umsonst und Draußen Festival. Ich muss mich für diese Idee selbst loben! Wir hatten eine Decke dabei konnten ganz entspannt etwas Musik hören und Leute schauen. Die Kids können jetzt 1A Grasgeruch von normalen Zigarettenrauch unterscheiden – kann sein dass ich mir damit ins eigene Bein geschossen habe – die Lektion hat sich aber spontan angeboten.

Das Kind 1 ist ja mittlerweile schon ziemlich abgebrüht und unternimmt viel ohne uns, das Kind 2 allerdings war voll geflasht von der Art und Weise einen Samstag Abend rum zu bringen und hat beim Heimgehen gefordert dass wir das unbedingt öfters machen müssen. OK, machen wir. Da haben sie in ihrem Vater praktisch ein Ass im Ärmel von dem sie noch nix wissen.

Das Brotzeitbrettlaopfer

Die Chefin hat gesagt dass das Sofa kaputt ist. Kaputt kann bei so einer Aussage grob alles bedeuten, von etwas Stoff verschlissen bis Totalschaden. In dem speziellen Fall war ihr kaputt dann tatsächlich am oberen Rand der Kaputt-Skala anzusiedeln, die Lehne war jedenfalls nicht mehr da wo sie sein sollte. Sofaentartung quasi.

Das Sofa war ja letzten Herbst so emotionaler Spontankauf auf Ebay-Kleinanzeigen, italienisches Designerteil, total günstig, etwas zu groß vielleicht und später auch der Grund für unsere momentane Umbauaktion, ala „dann passen wir halt den Raum so an dass das Sofa rein passt“. Wenn das Sofa jetzt passend zum Umbauabschluss kaputt geht, dann ist das natürlich Sau blöd. Also war klar dass unser spezielles kaputt auf jeden Fall repariert werden musste.

Der italienische Designer hat zwar großen Wert auf das Äußere gelegt, aber beim Unterbau ziemlich gepfuscht. Ich musste die Polsterung abziehen und etwas flexen bis ich an der Problemquelle angekommen war und das war eine beschissene Schweißnaht, die gebrochen war. Die 5 cm Schweißnaht neu zu machen war tatsächlich nicht das Problem, sondern die Umgebung, die zu einem Großteil aus Schaumstoff und Polster bestand. Also habe ich in meiner Not eine Abschirmung aus Brotzeitbrettla gebaut, damit das Sofa beim Schweißen nicht in Flammen aufgeht. Wie man an dem Bild oben erkennen kann war das tatsächlich eine gute Idee. Jetzt ist zwar das Sofa nicht mehr kaputt, aber dafür ein Brotzeitbrettla, aber damit können wir um einiges besser leben.