Wenn ich lyrisch etwas begabter wäre, dann würde ich gerade über den Frühling vor mir hin dichten. Wie die Welt sich in den letzten Wochen verändert hat, Anfang April waren da nur ein paar grüne Farbtupfer und jetzt, Mitte Mai, ist das Gras kniehoch, die Blüten duften und Bäume und Hecken treiben aus, es grünt so grün. Überall, nur unser Rasen nicht. An unserem Rasen scheint dieser grüne Rausch vorbei gezogen zu sein, er grünt so gar net.
Nicht OAUTH sondern App-Passwörter

Nur schnell noch was einscannen und da bringt der Drucker eine Fehlermeldung, dass er sich nicht mehr mit dem Mailserver verbinden kann. Hmm, da war was! Irgendwie OAUTH oder so, ich habe die Mails von Google die letzten Monate sauber ignoriert. Aber die Google Hilfeseiten sind ganz gut und die Lösung meines Problems ist die Verwendung eines App-Passwort.
Obacht das geht eigentlich nur gut mit normalen Google-Konten, mit einem Google Workspace Konto ist es, wie oben beschrieben, nicht möglich. Damit kann ich leben. Was zu machen war:
- In meinem zweiten Mail-Account die 2‑Faktor-Authentifizierung aktivieren
- Dort dann „Mit App-Passwörtern anmelden“ aktivieren
- Und ein Passwort generieren
- Neues Passwort und andere Mail-Adresse in den Administrationsoberfläche vom Drucker ändern
Dann geht das wieder. Bei der Gelegenheit habe ich auch noch gleich WordPress umgestellt, weil mir aufgefallen ist dass ich da auch seit ein paar Tagen keine Info mehr bekomme, wenn ein Kommentar gemacht wird. Jetzt ist klar, gleicher Grund. WordPress ändert man so:
- WordPress auf den anderen Mail-Account umbiegen, das geht am besten mit dem Plugin WP Mail SMTP.
- Wenn man mit App-Passwörtern arbeiten will, wählt man nicht „Gmail“ aus sondern „SMTP Server“, (smtp.gmail.com, Port 25, Sicherheit TLS) und gibt da dann das App-Passwort ein.
Fertig. Jetzt läuft der Sums wieder. Genug IT für dieses Wochenende.
Achtsam Morden

Die Chefin hat mir Achtsam Morden zu lesen gegeben, ein echt super Buch, auch wenn man nix mit Achtsamkeit am Hut hat. Ein gestresster Anwalt, der Kriminelle vertritt, hat eine Ehekriese und wird von seiner Frau gezwungen zu einem Achtsamkeits-Coach zu gehen. Dort lernt er die Grundregeln der Achtsamkeit und baut sie in sein Berufsleben ein. An Anfang eines jedem Kapitel steht ein Zitat von seinem Achtsamkeits-Coach, das später angewendet wird – und das in teils recht bizarren Situationen. Der erste Band war ein echt tolles Buch und hat mich angefixt.
Im zweiten Band kümmert er sich dann um sein „inneres Kind“, da war der Achtsamkeitsteil etwas schwer greifbar, aber trotzdem gut in die Geschichte eingebaut. In Band 3 geht es auf den Jakobsweg und auch dort muss achtsam gemordet werden. Mein Favorit ist Band 4, der startet mit dem Besuch eines Tantra-Seminars, „der Fall“ selbst wird dann mit der Bhagwan-Sekte verwoben.
Gestern wurde ich mit Band 5 fertig, der beschäftigt sich mit dem achtsamen Essen und das Fasten in Kombination mit dem Aufbau einer Marihuanaplantage. Eine sehr gute Kombination. Ein paar von den Zitaten aus den Büchern, habe ich mir aufgeschrieben und selbst angewendet. Und sie funktionieren! Ich denke diese Bücher sind eine Art Achtsamkeitskurs, für Leute, die mit Achtsamkeit gar nix am Hut haben. Und ich kann sie alle empfehlen.
WKL 2025 – die schlechte Generalprobe

Der Weltkulturerbelauf 2025 sollte meine persönliche Generalprobe für unseren Marathon werden. Am Samstag konnte ich meinen 10 km Startplatz noch gegen einen Halbmarathonstartplatz tauschen, das Wetter war super, spitzen Voraussetzungen! Schon vor dem Start habe ich viele Bekannte getroffen, der WKL ist eine super Veranstaltung.
Allerdings hatte ich die Woche vorher schon eine komische Nervosität und Angst irgendwo umzuknicken. Diese Anspannung war aber pünktlich zum Start weg und der Lauf war von Anfang an gut, ein gutes Tempo, vor allem auch bei den Anstiegen. Der WKL glänzt mit 280 Höhenmetern, engen Kurven – und Kirchen. Anstieg – Kurve – Kirche – Kurve – Kirche – Anstieg in diversen Kombinationen. Und ein spitzen Publikum! Überall wird geklatscht und angefeuert, echt super!
Mein WKL war bei Kilometer 15.97 km auf der Löwenbrücke dann recht überraschend vorbei. So schnell hab ich gar net geschaut. Gerade feiere ich noch mit dem Publikum, da liege ich schon auf der Straße. Blut auf dem Asphalt, kein gutes Zeichen. Das Blut tropft aber schnell. Oha, es kommt von mir. Plötzlich sind viele Leute da, ich will eigentlich nur aufstehen und weiter laufen, Sanis schleppen mich zum Krankenwagen, die Uhr vibriert, das Handy alarmt, das Blut tropft.
Irgendwann habe ich mich wieder gefangen, kann das Gebimmel abstellen, die Sanis tupfen, wischen, verbinden. Komm, einen Steristrip drauf und weiter geht es, Endspurt! Pustekuchen, mit einer Platzwunde darf ich nicht weiter laufen, werde dafür mit den Krankenwagen ins Ziel gefahren. Dort werde ich weiter versorgt und der Chefin übergeben.
Montag, der Hausarzt fackelt nicht lange rum und schreibt mich die ganze Woche krank. Der Bluterguss wandert von der Augenbraue unters Auge, trainieren kann ich erst mal vergessen. Ich kotze. Dann sind da noch welche an der Schulter, am Arm und am Knie, die machen es nicht besser. Und Kopfschmerzen. Mann! Sie sagt es hätte viel schlimmer kommen können, ich überlege wie ich das Training in den nächsten 3 Wochen kompensieren kann. Ich denke an die vielen Läufe, wo ich allein und ohne Handy unterwegs war, also Glück im Unglück. Sie nennt mich jetzt Rocky. Typische Generalprobe, irgendwie.
Dann halt doch

Dass das mit dem Shelly und der Badbeleuchtung nicht funktioniert hat, das nervt mich schon ganz schön! Also echt – und jedes Mal wenn ich abends im Bad das Licht vom Spiegelschrank im (!) Spiegelschrank einschalten muss, aufs neue! Das Problem ist ja nicht der Schalter im Spiegelschrank, sondern der Schalter im Treppenhaus, bzw. dass ich dort den Shelly nicht integriert bekommen habe, ohne dass das Deckenlicht im Bad flackert.
Elektrisch ist die Lösung relativ einfach: der Shelly muss an eine andere Spannungsversorgung angeschlossen werden. Der Aufwand dafür ist in einer vorhandenen Installation enorm, aber nicht unmöglich! In dem Lichtschalter in Treppenhaus ist nämlich neben dem Schalter fürs Bad, auch noch ein Taster für die Stromstoßschaltung für die Beleuchtung im Treppenhaus UND der Schalter zum Öffnen vom Dachfenster untergebracht. Das wären 3 unterschiedliche Stromkreise und dem vom Dachfensteröffner wollte ich als Spannungsversorgung für den Shelly verwenden.
Guter Plan. Aber immer noch kompliziert, weil ich einen Neutralleiter nachverdrahten musste. Erst in der Unterverteilung im Spitzboden, dann in der oberen Unterputzdose (vom Dachfensteröffner) über die mittlere Unterputzdose bis zur unteren Unterputzdose, wo der Shelly verbaut werden soll. Als dann die neue Spannungsversorgung endlich da war wo wie gebraucht wird, musste der alte Schalter noch durch einen neuen Doppelwechselschalter-Einsatz ersetzt und schlussendlich der ganze Verhau aus Schalter, Shelly, Drähten und Klemmen in die Unterputzdose gezwängt werden. Aber dann geht es. Das Aufwand-Ergebnis-Ratio ist vielleicht nicht ideal, aber das Ergebnis ist halt super. In dem Fall war tatsächlich das Ziel das Ziel und nicht der Weg.
Digital signieren – nicht so einfach

Die Tschechen sind uns in einigen Dingen voraus: Erstens haben sie ein Mautsystem für in- und ausländische PKWs, zweitens haben sie eine Befreiung davon für E-Autos und drittens arbeiten sie mit digital signierten Dokumenten, aber dazu gleich mehr. Als wir im Herbst die Nachbarn im Wochenendhaus in Tschechien besucht haben, hat die Nachbarin gelacht, als ich erzählt habe, dass ich Maut bezahlt habe, weil E-Autos doch von der Maut befreit sind. Haha! Deshalb habe ich mich vor dem Prag-Trip um so eine Befreiung gekümmert.
Bei aller Fortschrittlichkeit der Tschechen, das ist kein Selbstläufer! Zusammengefasst muss man folgende Schritte machen:
- Online ein Formular ausfüllen: https://edalnice.cz/de/befreiungsmeldung/index.html#/exemption/exemption_notice
- daraus wird ein PDF-Dokument („Anzeige einer Befreiung“) generiert, das man abspeichern muss
- dann braucht man braucht eine Kopie von Fahrzeugschein oder -brief (Forder- und Rückseite)
- Und das wird alles zusammen als Mail an eine bestimmte Adresse geschickt
So weit, so gut. Der Stolperstein ist die „Amtlich beglaubigte Unterschrift des Anzeigenden“ mit der man das PDF-Dokument unterschreiben muss. „Amtlich beglaubigt“ bedeutet in Deutschland, dass eine Kopie eines Dokuments von einer zuständigen Behörde oder Notar bestätigt wurde, dass sie mit dem Original übereinstimmt. sagt Google dazu. In einem Forum habe ich herausgefunden dass man das über die Bundesdruckerei online machen kann. Sounds stressig.
Gut, ich habe erst mal ein „Hack“ in das PDF gekritzelt, abgespeichert und geschickt. Abgelehnt. Dann habe ich die Unterschrift-Funktion aus Adobe benutzt. Auch abgelehnt. Dann war ich echt schon kurz davor einen QES Anbieter zu nutzen, habe mir dann überlegt, dass ich PDFs auf Arbeit ja auch ständig signiere und das Dokument dann kurzerhand mit meiner PKI Karte auf Arbeit signiert. Dieses Dokument wurde dann akzeptiert. Und im Endeffekt war das Vorgehen auch ok, weil es ja immerhin mein Geschäftsfahrzeug ist.
Dass die Benutzung der Online Funktion des Perso bei uns noch so holprig ist, hat mich schon ziemlich gewundert. Dass es einfacher gehen könnte, habe ich gesehen als ich für das Kind 2 ein Visa für seine England-Reise besorgt habe: Da gibt es eine App, mit der werden Daten erfasst, zur Verifikation legt man das Handy auf den Ausweis, macht noch ein Bild von Ausweis und Inhaber und fertig ist der Lack. So ungefähr würde ich mir das auch für eine Signatur von einem Dokument in der Ausweis2-App vorstellen. Wenn man will dass die Menschen mehr online machen, dann braucht es doch niederschwelligerer Angebote!
Prag mit Familie

Nach Amsterdam im letzten Jahr stand heuer Prag auf unserer Städtetripliste. Prag ist so eine Art Heimspiel, die Chefin war schon ein paar mal dort, ich war schon ein paar mal dort und zusammen waren wir schon auch schon in Prag. Dieses Mal waren wir mit Kindern und Auto da, das war doppelneu. Die Chefin hat ein Hotel zentral in Žižkov heraus gesucht, da sind wir kein Risiko eingegangen, gleich ums Eck bei der Spirit Bar. Die Spirit Bar war früher eine sichere Bank, doch sie wurde renoviert und ist jetzt modern. Zu modern. Gott sei Dank gibt es neben dran gleich das Pivnice u Járy, ein Volltreffer. Der Wirt sammelt Bierfilze, da hat es gepasst dass ich noch eines aus Tiefenellern dabei hatte, das hat ihn sehr gefreut und er hat es gleich aufgehängt. Wir haben gut gegessen und hatten einen spitzen Abend – und so eine neue Anlaufstelle mitten in Žižkov.
Das Auto konnten wir nicht direkt am Hotel parken, sondern ein paar Straßen weiter in einer Garage, in die man nur über einen Autoaufzug kommt. Das war quasi eine Attraktion on top, sehr spannend dieses recht große Auto in den Aufzug zu bugsieren. Oben auf dem Berg gibt es ja das Nationaldenkmal, also das mit dem Reiter. Ich habe es bisher nur „wahrgenommen“, auch den Betonkasten dahinter, aber interessiert hat es mich nie. Großer Fehler, weil sehr beeindruckend. Vor allem war ich davon überrascht dass da so ein richtig großer Saal drinnen ist. Man kann das vielleicht etwas mit der Zeppelintribüne und den goldenen Saal vergleichen, nur viel größer. Außerdem hat man von dort oben eine spitzen Aussicht über die Stadt.
Und dann hatten wir noch Stadtführung. Die Chefin hatte einen guten Anbieter ausgesucht und die Führung war sau interessant und es gab auch noch viele Tipps. Hat mir sehr gefallen. Zu meinem emotionalen Ausgleich haben wir noch ein paar Spelunken aufgesucht und damit das Programm abgerundet. En passant haben ein auch noch die Kantine Havelská Koruna entdeckt, ein Lokal nach meinem Geschmack: überschaubare Auswahl, ohne Wartezeit direkt auf den Teller und sau günstig. Außerdem muss ich noch erwähnen dass es in Prag sau viele Einbahnstraßen gibt, das merkt man erst wenn man mit dem Auto anreist, wer also Einbahnstraßen mag, sollte unbedingt mal nach Prag fahren – die Stadt ist dies bezüglich tausend Mal besser als Fürth.
Auf dem Heimweg mussten wir nochmal laden und haben dafür Halt in Pilsen gemacht, recht zentral, in Laufweite zur Brauerei. Das Bier, das dort in der Brauereigaststätte ausgeschenkt wird, hat so gar nix mit dem zu tun was man bei uns im Supermarkt bekommt, ein super Ladestopp. So geht eine recht intensive Urlaubswoche zu Ende, erholt wird sich dann nächstes Wochenende.
Windradranderscheinungen

Wir waren wandern, von Tiefenellern Richtung Königsfeld, oben auf dem Berg stehen viele Windräder in verschiedenen Ausführungen. Ich mag Windräder. Was mir allerdings nicht bewusst war, ist wie laut die Dinger sind, so ähnlich wie der Wind an Strand, aber immer im gleichen Takt. Und den Schatten hatte ich auch nicht auf dem Radar, kann jedenfalls verstehen dass da nicht jeder gleich Hurra ruft wenn ein Windrad in die Nachbarschaft gebaut werden soll.
Schnauze halten

An die Einstellung, die Straße von der Rücksitzbank aus zu sehen, muss man sich erst gewöhnen, aber es ist eine gute Sache und sie ist es wert. Das Kind 1 braucht jetzt Fahrerfahrung und die kriegt es. Die Chefin und ich streiten uns um den Platz hinten. Wer vorne sitzt muss aufpassen und Tipps geben, wer hinten sitzt muss die Schnauze halten, kann dafür aber zum Glasdach rausschauen. Schnauze halten ist schwer, muss man sich dran gewöhnen, aber ein guter Deal.
W10D7-Halbmarathon – „Langer Lauf“ KW16

Nach dem letzten „Langen Lauf“ im Heinberg war ich etwas frustriert weil die Rumrennerei im Heinberg schon echt langweilig sein kann, wenn man immer die gleichen Runde rennt. Der Hamburger Tippgeber hat gefragt warum ich nicht einfach Musik höre, oder einen Podcast? Die Antwort war weil ich ohne Kopfhörer und Handy laufe. Da hat er gelacht weil er ein fröhlicher Mensch ist. Also bin ich letzte Woche über meinen Schatten gesprungen und habe meine Kopfhörer mit der Uhr gekoppelt, Spotify installiert und dann gestern kurz vor dem Lauf noch zwei aktuelle Playlists auf die Uhr übertragen.
Im Heinberg angekommen habe ich die die Verbindung zwischen Uhr und den Kopfhörern hergestellt, dann auf der Uhr das Training gestartet und danach ging nix mehr. Irgendwann war ich ziemlich angepisst, habe die Uhr neu gestartet und danach war die Spotify App weg. Dann habe ich das Training neu gestartet und bin ohne die die Kopfhörer im Ohr weiter gelaufen. Aber ich wollte nicht wieder im Keis rennen, deshalb bin ich am Steiner Ende (oben auf dem Bild ist das beim „Schl“ ) einfach weitergelaufen, rein nach Stein, dort über die Hauptstraße und ab in den Wiesengrund bis nach Gerasmühle, habe dort eine ausgedehnte Runde, vorbei ans Spargelfeldern und entlang der Rednitz, gemacht und die Kopfhörer keine Minute vermisst. Dank Spotify und deren miserablen Garmin-Integration habe ich so einen der schönsten Langläufe seit langen gehabt und weiß dass ich beim nächsten „Langen Lauf“ einfach das Handy einstecke.