Die Rothenburger einfach stadtauswärts

Preisfrage: wie kommt man von Nürnberg aus nach Rothenburg ob der Tauber? Richtig, einfach die Rothenburger Straße stadtauswärts fahren und danach relativ stur weiter, aber bei Großhabersdorf etwas aufpassen. Rothenburg kannte ich bisher eigentlich nur von den Taubertal-Festivals und da haben wir oft genug von unten hinauf auf die Stadtsilhouette geschaut. Heute war es genau anders herum.

In Rothenburg kann man gut einen Tag verbringen wenn man ihn a) etwas später anfängt, b) auf noch mehr Touristenkitsch als in Nürnberg steht und c) nix dagegen hat im Sommer Weihnachtszeugs anzuschauen. Wir sind einmal kreuz und quer durch die Stadt gelaufen und einmal auf der Stadtmauer drum herum.

Für die Heimfahrt hatte ich mehrere Einkehroptionen eingeplant, wir sind aber gleich bei der ersten hängen geblieben und zwar beim Biergarten „Unter den Linden“ direkt unten an der Tauber. Ich bin – wahrscheinlich – 1999 bei einem der ersten Taubertal-Feistivals den ganzen Tag mit den Ds_aus_W dort am Wasser abgehangen und vielleicht in den Jahren später auch noch, daran kann ich mich aber ehrlich gesagt nicht mehr erinnern, egal, heute war es jedenfalls ein prima Abschluss.

Mein Ehrenamt

Dafür dass ich eigentlich politisch ziemlich uninteressiert bin gab es in den letzten Wochen recht viel Politikkontakt. Am Vatertag sind wir beim politischen Frühschoppen in Gosberg gestartet und da hat der Hubsi Aiwanger seinen Quatsch vom Stapel gelassen, diesen Sonntag war der Klaus Holetschek in W und ich am Ausschank. Wahlkampf heißt Stimmenfang und da wird schon viel probiert um auch den Letzten einzufangen. Seisdrum, wir hatten jedenfalls viel Spaß bei der Arbeit und zum Schluss hat der Herr Minister tatsächlich meine Hand geschüttelt und sich für mein Ehrenamt bedankt. Also nicht bei mir persönlich sondern generell bei allen, aber ich habe mich schon besonders angesprochen gefühlt.

Abends war auch noch ganz schön was los. Ich war ja schon lang auf keiner Zeltkerwa mehr und war anfangs von den vielen Menschen etwas überfahren, aber dafür gab es eben halt auch Gesichter, die ich gefühlt schon 20 Jahre nicht mehr gesehen hab. Zum Schluss hab ich gleich nochmal geehrenamtelt – jetzt wo man ich dafür gelobt hat – und das Zelt mit sauber gemacht. Sehr gut. Nach einer recht kurzen Nacht noch ein zäher Lauf auf der Langen Meile und dann ging es auch schon wieder nach Nbg. Ein kurzer, aber intensiver Heimaturlaub mit Lob vom Minister, das ist ein guter Einstieg in den Pfingsturlaub.

Kleiner Ökoaktivist

Obacht, Hispster-Alarm! Heute früh musste ich das Auto in die Werkstatt zum Räderwechsel bringen. Das ist keine triviale Aktion, denn die Räder von dem Dauerleih-Passat müssen von der Werkstatt bei dem Dienstleister, der sich um die Räder kümmert, erst bestellt werden, der muss die liefern und dann braucht man noch einen Slot in der Werkstatt selbst. Und das geht natürlich nicht einfach so sondern dauert auf jeden Fall einen halben Tag.

Damit ich während der Zeit weiter mobil bin, hätte ich rein von der Sache her einen Anspruch auf ein Leihauto. Das ist aber auch wieder nicht so trivial, weil das Leihauto muss voll getankt zurück gegeben werden und das wiederum wird anhand der Tankquittung kontrolliert. Und der Spritverbrauch bei 4 km einfach ist so gering dass das mit dem Tanken wiederum gar nicht so einfach ist, so wegen der Mindestabgabemenge und so.

Eigentlich ist so eine Situation wie geschaffen für den Einsatz eines Klapprads, da habe ich aber keines und deshalb – und jetzt kommts – habe ich als Alternative zum Auto einen Elektroroller genommen. Ich kleiner Ökoaktivist. Und so kommt es dass ich heute zum ersten mal in meinem Leben auf so einem Ding gestanden bin und ich muss sagen ich bin insgesamt etwas enttäuscht. Jedenfalls kann ich den Hype um Elektroroller nicht nachvollziehen, vielleicht bin ich auch nicht hip genug. Egal, spätestens jetzt habe ich einen validen Grund für die Anschaffung eines Klapprads. Man muss einfach das Beste aus einer Sache rausholen.

Fehler F70

Man freut sich ja immer wenn es Abends etwas Abwechslung gibt. Mal nicht essen, abräumen, fernsehen – nein, heute hat der Fehler F70 in der Spülmaschine die Abwechslung gebracht. F70 bedeutet interner Wasseraustritt und der äußert sich so dass die Spülmaschine komische Geräusche macht und nicht mehr aus geht.

Nach etwas Recherche hatten wir das Problem lokalisiert: Wasser in der Bodenwanne! Das komische Geräusch war die Pumpe, die versucht hat das Wasser aus dem Gerät zu pumpen. Gelöst bekommt man das Ganze indem man das Wasser aus der Bodenwanne entfernt, dazu muss man die Spülmaschine unten öffnen. Das Wasser haben wir mit einer Spritze und einem Tuch raus geholt. Das Kind 2 wahr ziemlich geflasht dass man das selbst machen kann.

Aber wie kommt das Wasser in die Bodenplatte? Der Grund war trivial, beim Salz nachfüllen hat die Chefin die Überwurfmutter am Salzbehälter gelockert, dadurch konnte dann Wasser nach unten austreten. Wie man das fixt wird hier beschrieben. Die Sauerei war überschaubar und hätte größer sein können. Problem gelöst, Geld gespart, gutes Feierabendgefühl.

Nach der Baustelle ist vor der Baustelle

Mir nichts dir nichts ist dann doch auf einmal der Sommer da, Zeit ist es auch geworden! Und mit dem Sommer sind dann auch wieder die Feste, Feiern, Grillabende und sonstigen Verpflichtungen da. Und deshalb war das lange Wochenende auch recht voll. Nichts desto trotz habe ich es trotzdem geschafft die Garderobe fertig zu machen. Die Jacken und Schuhe, die überall im Wohnbereich verstreut waren, haben mich in den letzten Wochen selbst genervt.

Ab nächster Woche geht es mit der Rückseite, der Wand im Fernsehzimmer, weiter. Dafür plane ich das Fernsehzimmer zu sperren. Das wird nicht allen gefallen, da hilft wahrscheinlich nur ein Kurzurlaub für die Baustellenmitbewohner. Wir können heuer nicht über Pfingsten weg fahren, das ist dann irgendwie wie früher, als wir das Haus gekauft haben, Baustellenurlaub mit Grillen, wenigstens mir hat das immer ganz gut getaugt.

Hättmer, könntmer, sölltmer

Gestern war die zweite Veranstaltung der Ausstellung Liebesperlen und Bierfilze der Bayerische Architektenkammer Auf AEG, dieses Mal mit Helmut Haberkamm. Ich muss zugeben dass ich mich im Vorfeld nicht wirklich vorbereitet, sondern nur den Termin in den Kalender eingetragen habe. Ich musste recht lange arbeiten und bin mehr oder weniger direkt vom Schreibtisch aufs Rad und, mir der Inklusiveverpflegung sicher, direkt rüber geradelt.

Die Veranstaltung gestern hieß „Ohrndretzerli und Hirnschmätzerli“. Helmut Haberkamm ist Mundart-Poet und er hat seine Gedichte und Texte vorgelesen und als Lehrer immer noch ein paar Hintergrundinfos zur fränkischen Sprache mit eingebracht. Er hat ein paar Wörter und Redewendungen verwendet, die ich seit bestimmt 30 Jahren oder länger nicht mehr gehört hab, da musste man sofort an Opa, Oma, Tante, die Kindheit, Weilersbach und Pretzfeld denken, das hat mich echt emotional berührt.

Wanderung zum Muttertag auf Vatertagsniveau

Die Wanderung zum Muttertag gestern war so gut dass man sie eigentlich 1:1 als Blaupause für den Vatertag verwenden könnte – wären da keine andere Verpflichtungen. Ich hab in der Früh beim Bäcker einen Nachbarn getroffen, der von einer Wanderung zum Kreuzberg erzählt hat und das hat sich so gut angehört dass wir da gestern spontan hin gefahren sind: Hallerndorf – KreuzbergStiebarlimbach – Hallerndorf Lieberth Keller, eine super Runde. Am Lieberth Keller muss ich immer an meine Oma denken, die hat nämlich immer Lieberth Bier getrunken. Was soll ich viel sagen, die Ecke Rund um den Kreuzstein und Hallerndorf ist ein absoluter Biertrinker-Hotspot.

Bierpatscher beeinflusste Garderobenbaustelle

Manchmal ist es so dass etwas passiert über das man sich sehr freuen müsste, aber über das man sich nicht so richtig freuen kann, weil man weiß dass es einen Haufen Stress und Arbeit bedeutet. Sowas ist mir am Freitag auf Arbeit widerfahren (sehr schönes Wort) und da hat es gut gepasst dass der DKausO mit der Idee ums Eck kam nach Forchheim in die Brauerei Neder zu gehen. Da gab es ein Spezialbier und ein Event mit den Forchheimer Bierpatschern. Die genauen Hintergründe kenne ich nicht aber das Bier war extrem süffig und stark. Eine Spitzenkombination. Wir haben pünktlich um 23:00 Uhr den Absprung geschafft, danach bin ich noch etwas durch die nächtliche Stadt spaziert und dann mit der S-Bahn heim gefahren. Ein echt schöner Abend.

Das Ziel für Samstag war die Garderobenbaustelle fertig zu bekommen. Wir haben die Idee mit der Spiegelschiebetüre kurzfristig verworfen, solche spontanen Planänderungen sind unsere Spezialität, und das hätte sich eher positiv auf die Zielerreichung auswirken sollen, hat aber trotzdem nix geholfen. Der Status ist: Der Raum ist gestrichen, die Korpusse Korpora der Möbel sind montiert und aufgestellt, was fehlt sind eine Spiegeltür und Irgendwas, wo man die Jacken dran aufhängen kann. Für die Spiegeltür kann ich nix und das Jackendingens hätte geklappt, wenn wir nicht den Nachbarn um 19:30 Uhr an der OBI-Kasse getroffen hätten und der uns nicht angeboten hätte das Material zu besorgen, weil er billiger ran kommt.

Vielleicht war das ganz gut, ich hab mir nämlich über Nacht nochmal eine Planänderung überlegt, die uns noch günstiger kommen würde, von der aber erst noch die Chefin überzeugt werden muss. Jedenfalls gehe ich davon aus dass die Garderobe demnächst wieder voll genutzt werden kann und das ist gut weil mir die Jacken und Schuhe, die überall herum liegen, mittlerweile selbst auf die Nerven gehen.

Mobilitätswende kann ich

Gestern wurde die neue Wallbox geliefert, da habe ich mich gefreut: Endlich eine neue Wallbox als Ersatz für die alte, die genau 0,0 Betriebsstunden hat. Mobilitätswende kann ich. Der Grund für eine neue Wallbox ist nicht etwa dass die alte kaputt ist, nein der Grund ist dass die neue Strommesser und LTE-Modul integriert hat, und das braucht man um ein Geschäftsfahrzeug zuhause laden zu können. Man lädt praktisch das Geschäftsauto mit dem privaten Strom und bekommt die Kosten für den entstandenen Stromverbrauch dann zurück erstattet.

Braucht es das wirklich? Wenn man Einen mir bekannten mit Tiefenpölzer Roots fragt, dann wahrscheinlich nicht. Aber ich glaube ich brauche das schon und Schuld daran ist meine Angst vor dem leeren Akku, die übernehme ich quasi vom Handy direkt mit ins Auto. Mein Horrorszenario schaut grob so aus: 21:00 Uhr Telefon klingelt, Marschbefehl morgen Früh 8:00 Uhr Ingolstadt, München oder Stuttgart und dann muss man irgendwo noch schnell die Kiste aufladen. Diesen Stress gilt es vermeiden.

Eigentlich müsste ich mich schwarz ärgern, aber das bringt nichts. Als ich die alte Wallbox damals montieren habe lassen, da konnte ich ja nicht wissen dass ich a) irgendwann mal einen Firmenwagen bekomme und dass b) die Firma dann Elli Wallboxen vorschreibt. Aber ein kleiner Hauch von Ärger ist schon da, so vom Ansatz her. Seisdrum. Falls jemand Interesse an einer ABL WALLBOX eMH1 hat, ich hätte bald eine abzugeben.

Die rote Birne von Bamberg

Gestern war Weltkulturerbelauf in Bamberg und ich bin bei der Laufgruppe der FFW Weilersbach mit gelaufen. Der Lauf ist eine recht große Veranstaltung und Bamberg ein super Veranstaltungsort, das passt gut zusammen. Der letzte Weltkulturerbelauf war, vor Corona, 2019: Damals war zwar kein gutes Walberla-Wetter, aber dafür ein Wetter wie gemacht fürs Laufen. Gestern dagegen hat die Sonne runter gebrannt wie Sau und das war für die Zuschauer viel besser und einige hatten ganz schön ihren Spass, für die Läufer war das aber eine ziemliche Qual!

Die erste Hälfte ging noch ganz gut von der Hand, aber irgendwann hat mir die Hitze doch ziemlich zu schaffen gemacht, der Kopf heiß, der Puls ganz hoch, da war durchbeißen angesagt. Unterm Strich war ich etwas langsamer als vor 4 Jahren, aber den Umständen entsprechend dann doch sehr zufrieden. Danach gab es im Schlenkerla eine spitzen Laufanalysesitzung und jetzt, gut 24 Stunden später, ist eigentlich nur noch der Kopf roter als sonst.