Fürth führt – Entscheider-Treffen `24#1

Der Hamburger will wissen warum wir es in all den Jahren, in denen er in Nürnberg gewohnt hat, nie nach Fürth zum Weggehen geschafft haben. Keine Ahnung. Holen wir dieses Wochenende aber alles nach. Unser Entscheider-Treffen 2024 findet in Fürth statt. Das war nicht geplant, es ist einfach so passiert. Tag 1: Sieben Schwaben – Kofferfabrik – Gustavstraße. Wie es sein kann dass er die Kofferfabrik nicht kennt? Na, keine Ahnung! Und diese Sieben Schwaben, ein spitzen Wirthaus! Ich weiß. Fürth an Tag 1 ist jetzt schon besser als vieles was wir in den letzten Jahren gemacht haben.

Wir entfremden uns von Jahr zu Jahr ein bisschen mehr

Irgendwann letztes oder vorletztes Jahr habe ich das Kind 2 verloren, es schläft am 1. Mai lieber aus als sich mit dem Kind 1 und mir zu solidarisieren. Dafür ist das Kind 1 umso mehr dabei! Auch dieses Jahr waren wir erst wieder am Gewerkschaftshaus und dann in Gostenhof auf der Suche nach der Sozialen Revolution. Ich tue mir tatsächlich jedes Jahr schwerer mit der Veranstaltung in Gostenhof obwohl ich dieses Linksgrün-Versiffte generell recht gerne mag.

Schluss mit der Krise ist eine super Forderung, aber wir haben halt zig Krisen parallel und man kann halt nicht einfach auf einen Knopf drücken, Revolution! schreien und hoffen dass sich alles von selbst regelt. Das hat ja schon fast AfDige Züge. Schluss mit Krieg – richtig! Hallo Herr Putin, wir haben jetzt keinen Bock mehr auf Krieg, könnten Sie bitte damit aufhören. Wir würden gerne reden! Das ist schon ganz schön naiv. Schluss mit Kapitalismus mag ich am Liebsten, das ist dann so wie bei Star Trek oder in der DDR – ich arbeite nicht um des Geldes Willen sondern um mich selbst zu verwirklichen und der Gemeinschaft etwas zu geben. Hat halt nicht funktioniert, liegt aber nicht am System, sondern an den Menschen. Mann, oh Mann!

Eine Sache am Rande der Demo hat mich aber mehr genervt als alles andere, nämlich dass so ein vermummter Honk herum gehuscht ist und mit seiner Spraydose die Häuser verschandelt hat. Kampf den Palästen brauchst du doch in Gostenhof nicht führen und das Eigentum des Anderen, in dem Fall der Nachbarn, einfach zu verschandeln ist doch komplett scheiße. So, was bleibt sind ein paar „FCK AFD“ Aufkleber und ein gewisses Gefühl von Abstand.

Es geht um Anreize

In der Zeitung ist heute ein Artikel mit der Überschrift „Knick bei E-Autos“ und es geht darum dass die Anzahl der Leute, die sich beim nächsten Autokauf für ein E-Auto entscheiden würden von 24 auf 17 Prozent gesunken ist. Erstaunlicherweise wird die Schuld gar nicht bei der Politik gesucht, stattdessen werden die Kosten, die generelle Frage ob E-Autos umweltfreundlicher sind und nicht zu Letzt die Sorge um die Reichweite angeführt.

Die Frage ob ein E-Auto umweltfreundlicher ist, ist eine Glaubensfrage, die wird ein Dieselfahrer anders beantworten als jemand vom Bund Naturschutz. Die Kosten regelt der Markt und da sollte sich der Staat raus halten. Ich halte nichts davon dass der Staat E-Autos subventioniert wie in China oder von der Idee bei Tesla in Grünheide einzusteigen, das bindet nur Steuergeld, es ist viel besser wenn die Hersteller sich optimieren und der Wettbewerb für mehr Innovationen sorgt. Was der Staat aber machen kann – und muss – ist ein System von Anreizen zu schaffen!

Oben in dem Bild sieht man die Anzahl der Ladesäulen im Raum Amsterdam und im Raum Berlin im Vergleich. Man sieht ganz gut was gehen kann wenn der Staat tatsächlich eine Sache treibt und sich um die Infrastruktur kümmert. In Amsterdam z.B. kann man eine Ladesäule beantragen, falls es keine in der direkten Nachbarschaft gibt. Das gibt den Menschen Sicherheit und davon sind wir in Deutschland weit entfernt. Tatsächlich hat man das Gefühl als ob unser Staat gerade alles dafür tut noch mehr Unsicherheit zu verbreiten. Das ist ziemlich schade, weil wenn du mal E-Auto gefahren bist, dann wirst du keinen Verbrenner mehr mögen.

Schottersmühle

Hinter uns liegt ein recht intensives Wochenende: Wir haben uns mit ein paar alten Freunden in der Schottersmühle eingemietet, die Schottersmühle ist eine alte Mühle an der Wiesent, unterhalb von Waischenfeld, gleich nach dem Abzweig in Doos. Früher war sie ein klassisches Wirtshaus, heute beherbergt die Schottersmühle den Kulturverein Schottersmühle e.V..

Diese neue Schottersmühle war mehr oder weniger wie für uns gemacht, nicht zu fein sondern mehr rustikal, leicht alternativ angehaucht und mit vielen kleinen liebenswerten Details. Ein zusätzlicher Indikator für die Qualität der Schottersmühle ist die Tatsache dass sich dort auch schon die legendären The devil’s dandy dogs die Ehre gegeben haben. Um die Schottersmühle herum gibt es viel Natur, man kann gut wandern und einkehren. Mehr braucht es nicht – außer etwas mehr Schlaf vielleicht.

Bizzabrödla

Auf dem Weg zwischen daheim und der Arbeit ist ungefähr genau in der Mitte ist die Bäckerei Döllner – ein super Laden! Die Bäckerei Döllner hat ein spitzen Sortiment und on top gibt es auch noch Pizzabrötchen! Pizzabrötchen, diese Party-Häppchen aus den 80ern, an den man sich vor lauter Gier gerne mal den Gaumen verbrannt hat? Ja genau, nur in kalt, amerikanersicher quasi. Natürlich nicht ganz so gut wie die von der Chefin – die mischt da immer ordentlich Pizzagewürz mit rein – aber auf jeden Fall gut genug um einen Tag etwas schöner zu machen. Seit ich weiß dass es dort Pizzabrötchen gibt, fahre ich viel lieber auf Arbeit!

Trio mit drei Rädern

Am Samstag haben wir zum ersten Mal zu Dritt eine Klappradtour gemacht. Auf dem Bild oben sieht man rechts die 3 Räder und links sieht man einen Schatten. Der Schatten ist ein AI-Artefakt, weil da war eigentlich der Herr El Gordo gesessen. Mein erster bewusster KI-Kontakt diese Woche. Ganz schön verrückte Kiste: Klick, klick, Nobbi weg. Aber er war dabei, ich schwöre.

Wir sind mit dem Zug nach EBS gefahren, haben den ersten Regenschauer im Schwanenbräu verbracht, wollten weiter fahren, wurden dann aber von einem Graupelschauer ein Haus weiter in den Resengörg getrieben und sind dann mit etwas Verspätung Richtung Heiligenstadt aufgebrochen. Ziel in Heiligenstadt war die Brauerei Aichinger, ich glaube man kann nirgends authentischer Bier trinken als dort. Der Weg von EBS nach Heiligenstadt, war sehr abwechslungsreich, Regen, Gegenwind, Graupel, alles dabei. Von Heiligenstadt aus ging es weiter nach O, da haben wir die Brauerei aber aus gelassen und stattdessen auf der Terrasse der Schwiegereltern halt gemacht, super Sonnenschein inklusive.

In O wurden wir von einem Aufseßer Fußballtaxi eingesammelt und nach Teuchatz chauffiert. Dort stand der emotionale Höhepunkt des Tages auf dem Programmen AH Teuchatz gegen Aufseß – Amateurfussballekstase bei widrigen Wetterverhältnissen. Zum Abschluss gab es noch ein Absackerschnitzel in Buttenheim auf dem Löwenbräukeller und von dort ging es satt und müde mit der S-Bahn wieder heim. Ein extrem cooler Trip!

Phillip Boa im Hirsch – 2024

Wenn ein Wochenend gleich mit einem Phillip Boa Konzert im Hirsch anfängt, dann tut sich der Rest davon schwer! Angeblich war der Hirsch ausverkauft, voll war er jedenfalls, aber bei weitem nicht so unangenehm voll wie vor ein paar Jahren bei den Rivel Sons, also angenehm voll, quasi gut voll. Wir waren etwas spät dran und sind nicht ganz so weit nach vorne gekommen, hatten aber einen schönen Platz genau hinterm Mischpult.

Zum Konzert selbst: war gut, die Song-Auswahl war etwas komisch, aber das war wahrscheinlich dem Umstand des Anlasses „Boaphenia 30th Anniversary Edition Tour“ geschuldet. Und verhältnismäßig leise war es, meine Ohrschützer habe ich jedenfalls wieder aus den Ohren gepopelt. Das ist aber jetzt jammern auf sau hohen Niveau. Also nochmal, gutes Konzert, nicht super sau gut aber gut. Und ich habe nachgeschaut, mein erstes Boa Konzert war am 27.02.1996 in Bamberg im Zentralsaal, wir brauchen also noch 2 Jahre für „unser“ 30 jähriges Jubiläum, das müsste dann die „She 30th Anniversary Edition Tour“ werden.

Drechselkurs mit Horst

Die Chefin hat zum Geburstag einen Drechselkurs von mir geschenkt bekommen und der fand am Samstag statt. Für unsere Verhältnisse mussten wir schon ziemlich früh aufstehen um pünktlich in Hersbruck beim Drechselmeister Host Hager zu sein. Dort hatten wir den Anfängerkurs gebucht, nach ein paar Basics ging es auch recht schnell los und ran an die Maschine. Auf dem Plan stand die Anfertigung von zwei Holzfrüchten und einem Teller, Dekomaterial. Birne und Apfel waren wegen der unterschiedlichen Rundungen mit Bedacht gewählt, das wird einem aber erst bewusst, wenn man versucht sie nach zu formen.

Drechseln an sich ist keine Rocket Science, aber es ist schon eine ziemlich respektvolle Arbeit, das Holz rotiert immerhin mit über 1000 Umdrehungen pro Minute und die Drechselmesser sind sau scharf, das ist ne krasse Kombi! Deshalb haben sich um uns drei Kursteilnehmer auch zwei Profidrechsler gekümmert, Drechselintensivbetreuung quasi. Insgesamt hat das alles ganz gut geklappt und mit dem Ergebnis sind wir beide sehr zufrieden. Ich bin mir jetzt noch nicht sicher was ich mit meiner neu erlangten Drechselexpertiese anfange. Eine (kleine) Drechselmaschine in der Werkstatt kann ich mir gut vorstellen, die kann man sicher immer mal wieder gebrauchen. Aber ein Hobby ist das eher nicht, vielleicht weil ich auch familiär etwas vorbelastet bin. Wobei ich schon sagen muss dass es mich ziemlich beeindruckt hat wie schnell der Teller gemacht war.

Die Kassierer, Band aus Wattenscheid

Samstag Abend und die Kassierer aus Wattenscheid spielen im Löwensaal, eine sehr gute Ausgangssituation. Wir sind in Zabo gestartet und dann zum Löwensaal am Tiergarten gelaufen. Dieses Wochenende war ja das erste legale Kiffwochenende und das was sich auf dem Weg und vor dem Löwensaal abspielte, waren quasi Berliner Verhältnisse mitten Bayern – krass! Das Publikum im Löwensaal bestand zum größten Teil aus angesoffenen Kerlen, alte Punker, Mosher, junge Punker, alles dabei, ganz wenig Frauen, wahrscheinlich Chauffeusesen. Die Kassierer haben ihre Show ganz routiniert durch gezogen, kein Exzess, nicht mal ein kleiner. Trotzdem ein gutes Konzert, aber halt ohne Exzess.

Suche die Schaufelradbagger

Wir waren ja letzte Woche an dem Megaloch vom Tagebau Hambach, gleich neben Köln. Wie groß das Loch ist, das kann man sich fast nicht vorstellen. Ich dachte ja aus irgendeinen Grund dass es da nur einen Schaufelradbagger gibt, der da vor sich hin gräbt, aber Pustekuchen. Im Bild oben habe ich die Schaufelradbagger mal gelb markiert, das sind nur in dem Bildausschnitt schon 6, insgesamt waren das bestimmt 15 solche großen Oschis auf verschiedenen Ebenen.

Wenn man dann mit dem Fernglas etwas rein gezommt hat, sah man erst dass so ein Schaufelradbagger nicht einfach allein in der Flur rum steht und vor sich hin baggert, sondern auch noch das Equipment außen herum. Das hat mich total geflasht! Der kleine rot markierte gelbe Punkt ganz rechts z.B. ist ein „ganz normaler“ Bagger – so winzig klein dass man ihn gar nicht sieht. Total krass. Wer mal in die Gegend kommt, dem empfehle ich echt mal zu dem Aussichtspunkt zu fahren, das ist ziemlich beeindruckend.