Amerikanisch soll es werden!

Kennt ihr diese Szene in amerikanischen Filmen wo ein Polizist einen dunklen Raum im betritt, nicht das Licht am Lichtschalter einschaltet, sondern mit seiner Taschenlampe nach dem Übeltäter sucht? Höchst wahrscheinlich haben 99,9 Prozent aller amerikanischen Polizisten immer Taschenlampen dabei und es gibt ein extra Fach am Holster, wo die drinnen steckt. Noch nie drüber nachgedacht, muss aber so sein. Dann gibt es noch das 0,01 Prozent wo der Polizist tatsächlich die Lampe einschaltet, dann aber die Wohnung dann explodiert, weil die Lampe manipuliert war.

Darum geht es mir heute aber gar nicht, sondern um die andere Standardszene in amerikanischen Filmen, wo jemand einen dunklen Raum betritt, das Licht einschaltet – nicht explodiert – und irgendwo eine Stehlampe oder eine Lampe auf ein schönen Kommode an geht. Jedenfalls keine Deckenlampe. Sowas gibt es in unseren Breiten ganz selten, fast gar nicht. Das will ich haben! Deshalb habe ich mir überlegt den Lichtschalter im frisch gestrichenen Fernsehzimmer zu heimautomatisieren.

Gestartet habe ich meine Planung mit einem Schalter der SONOFF M5 Serie, die sind formschön, haben einen mechanischen Schalter, d.h. man kann den Schalter „ertasten“, sind aber anthrazit. Ein anthraziter Schalter würde zwar zur neuen Wandfarbe passen, sich aber mit dem Alpinweiss der Steckdosen beißen.

Im Keller habe ich einen Shelly 1 gefunden, den habe ich mir wohl mal gekauft ihn aber nie ausgepackt, wahrscheinlich hatte ich die amerikanische Szene schon mal auf dem Radar. Ausgepackt habe ich ihn jetzt und auch schon einen Plan wie ich die originale Firmware mit Tasmota austausche, jetzt muss ich nur noch den richtigen Moment abwarten. Das Aufspielen alternativer Firmware ist was emotionales, da muss ich in Stimmung sein.

Gestrichen #2

Das Kind 2 hat beim Streichen ganz schön mit geholfen und ist jetzt ein totaler Streich-Fan. Ich habe ihm „versprochen“ dass es ab jetzt sein Zimmer selbst streichen darf und es war ziemlich stolz. Das war so ein Tom Sawyer Moment. Diese Woche war es dann abends im Fernsehzimmer gestanden, hat rum geschaut und war mit sich total im Reinen: Das Zimmer ist so schön geworden, das haben wir echt gut gemacht, Papa, ich bin total stolz! Ein spitzen Projektabschluss.

Gestrichen

Dieses Wochenende war das große Finale vom Projekt Fernsehzimmer. Streichen. Wer streichen will braucht Farbe und die Diskussion welcher Farbton wohin kommt ist eine mehrere Abende füllende. Die Sache ist nicht ganz einfach, es brauchte mehrere Iterationen und am schwersten war es tatsächlich den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Sitzt man gerade erst frisch auf dem Sofa ist man noch nicht entspannt genug. Ist man vom Sitzen schon ins Liegen übergangen, dann fehlt die Lust.

Vergangene Woche hatten wir dann so etwas wie einen Farbgroove, die eine Wand so, die andere anders und die Nischen dann wieder so wie die Eine. Läuft. Das alles flankiert von mehreren Baumarktaufenthalten um Farbmuster zu besorgen. Freitag finaler Baumarktaufenthalt. Nägel mit Köpfen in Form von Eimern mit Farben und Pinseln und Rollen. Vorbereitung – check.

Man streicht ja nicht einfach nur sondern räumt vorher aus und um, deckt ab und klebt ab. Typische Samstagvormittagsvorstreichbeschäftigung. Das eigentliche Streichen lief ganz gut, bis auf die Decke, die Decke hat viele Probleme gemacht. So kriegt man einen Samstag gut rum. Sonntag Früh Endkontrolle, Schönifying, sauber machen und wieder einräumen. Der Aufwand für diesen Prozessschritt wir i.d.R. unterschätzt und wir waren regelkonform unterwegs. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Die Chefin auch, das ist das Wichtigste! Seit Februar hatten wir jetzt eine Baustelle im Fernsehzimmer, jetzt bin ich schon sehr froh dass wir fertig sind. So gut wie, jedenfalls.

Wasserstandsmeldung

Wenn man genau hin schaut, dann kann man im Bild die Wassersäule im Kellerabgang erkennen – Anfangswasserstand, später ist das Wasser noch noch auf gut einen Meter angestiegen. Die Situation hatte so einen Hauch von Titanic, ich habe von außen versucht das Wasser aus dem Abgang raus zu bekommen, die Chefin und die Kids haben Wasser geschöpft, das durch die Tür rein gekommen ist. Totales Chaos, Wasser überall. Anfangs konnten wir es noch im Nähzimmer halten, irgendwann hat es sich im ganzen Keller breit gemacht.

Rein von der Sache her waren wir besser dran als 2011, da hatten wir noch einen Abfluss mitten im Keller und durch den kam das Wasser direkt ins Haus. Den Abfluss hab ich vor ein paar Jahren raus gehauen, damit das nicht mehr passiert. Dass es das Wasser auch von außen durch die Tür rein drücken könnte, hatte ich ehrlich gesagt nicht auf dem Radar.

Ich bin ja ein alter Optimist: Gut, dass wir nicht mehr im Urlaub sondern daheim waren. Gut, dass wir es rechtzeitig bemerkt haben und nicht mehr Wasser eingedrungen ist. Gut, wir hätten den Keller eh mal aufräumen müssen. Gut, dass die Heizung und der Rest der Geräte nicht kaputt gegangen ist. Sie sieht das nur im Ansatz so. Was sonst noch passiert ist zeigt der BR. Und was nehmen wir für die Zukunft mit: Der Gefrierschrank sollte auf ein Podest, sicher ist sicher. Die Lichtschächte gehören mal wieder sauber gemacht und eine gescheite Tauchpumpe fehlt im Arsenal.

Bäume kann man nicht reparieren

Was für ein Gemetzel! Freitag Früh war die Chefin unheimlich schlecht gelaunt und das komplett ohne mein Zutun. Ist ihr wohl irgendwas runter gefallen oder kaputt gegangen. Tatsächlich hatte ich die Lage ganz gut eingeschätzt, allerdings nicht das Ausmaß von runter gefallen. Das wurde mir erst klar als ich in den Garten geschaut habe: Zwei richtig große Äste waren vom Baum abgebrochen, hingen noch am Baum wie ein Wackelzahn kurz bevor ihn nix mehr hält.

Reparieren kann man da nix mehr, Schaden begrenzen war das Gebot der Stunde. Ich habe schnell ein Seil um die Äste damit die nicht auf Plantschbecken krachen und bin dann zur Arbeit. Mir ist erst später klar geworden dass das eigentliche Problem nicht die abgebrochenen Äste sind, sondern die, die noch ab Baum waren, weil der Baum jetzt eine Unwucht hat und so morsch wie er ist jederzeit ganz umfallen kann. Also haben wir gestern Stück für Stück die Krone abgesägt. Oben am Baum Kahlschlag und unten totales Chaos, überall Äste, am Boden die halb reifen Äpfel und die Sonne brennt unermüdlich.

Wir waren den ganzen Nachmittag damit beschäftigt die Äste klein zu sägen und auf den Hänger zu laden und die Äpfel in die grünen Tonnen der Nachbarschaft zu verteilen. Jetzt ist es da, wo das Chaos war, leer, der Baumstamm steht da wie wie ein Mahnmal und wir haben einen gefühlt doppelt so großen Garten wie davor. Daran muss sich das Auge erst mal gewöhnen.

Mehr Zielgerade geht gar net

Gestern war ein krasser Projekttag: Ich bin in der Früh gleich weg und habe den Tellerschleifer besorgt und noch vor der ersten Besprechung mit dem Schleifen angefangen. Danach bin ich zwischen Arbeit_privat und Arbeit_geschäftlich hin und her gehupft und dabei immer brav die Klamotten gewechselt und den Staub abgewaschen. Ein ganz schöner Aufwand.

Manchmal läuft es ja nicht und nix will passen – gestern war es genau anders herum. Das ist alles so geschmeidig gelaufen, direkt nach Arbeit_geschäftlich, also zum Feierabend, konnte ich mit der Elektroinstallation anfangen, noch vor dem Abendessen wurde der neue Trockenbau grundiert und danach gab es kein halten mehr und die Kerwa war auch egal. Werkzeug aufräumen, saugen, wischen, noch mehr saugen, Fernsehkabel verlegen, Fernseher an die Wand, Receiver anschließen, den restlichen Quatsch in die Nischen verstauen und dann den ganzen Sums wieder hochfahren. Und alles hat auf Anhieb funktioniert!

Ich war echt emotional berührt als ich nach dem Duschen endlich aufs Sofa und alles auf mich wirken lassen konnte. Kommt extrem gut. Und diesen fucking Tellerschleifer hätte ich mir echt schon vor Jahren kaufen sollen. Egal. Geistig bin ich, abgesehen von ein paar Kleinigkeiten, fertig mit dem Projekt Fernsehzimmer. Gut 5 Monate sind jetzt seit dem Einbau der Schiebetüre vergangen, an den kleinen Baustellentoleranztest denkt jetzt keiner mehr, die Garderobe kommt gut an und jetzt ist die Garderobenrückwand quasi auch so gut wie fertig. Fehlt nur noch die Farbe, aber das blende ich einfach aus. Den Moment muss man genießen.

Spontaner Exzenterschleiferbedarf

Gestern waren wir schon wieder auf Kerwa, dieses Mal in Kleinreuth, ich war wieder recht brav, aber nicht weil heute gelaufen werden sollte sondern wegen der Baustelle. Gestern habe ich fast den ganzen Tag gespachtelt und heute früh stand das erste Schleifen und dann das Auftragen des Finish auf dem Programm. Die Chefin hasst Staub, deshalb habe ich mit der Hand geschliffen und wie ich so schleife ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen: Hätte ich einen Exzenterschleifer den man an einen Staubsauger anschließen kann, wäre dieser Teil der Baustelle viel beziehungsschondender.

Der Plan morgen ist jetzt folgender, ich werde recht früh zu Hornbach fahren und mir einen Exzenterschleifer kaufen – und zwar einen Menzer ETS 150 5.0. Abhängig von der Besprechungslage wird dann geschliffen. An ein paar Ecken braucht es nochmal etwas Spachtelmasse, die trage ich dann spätestens in der Mittagspause auf und Abends, bevor es wieder auf Kerwa geht, gibt es den finalen Schliff. Dienstag kriegt die Wand noch ein paar Steckdosen und den Tiefengrund. Damit wäre ich dann soweit fertig dass die Chefin sich um die Farben Gedanken machen kann. Das ist aber dann ihre Baustelle. Seit mir klar ist dass meine Baustelle spätesten Mittwoch fertig ist, habe ich Zielgradegutelaune.

Die nicht enden wollende Baustelle

Im Bild sieht man mein gestriges Tagewerk. Links ist quasi die Rückwand von der neuen Garderobe vom Fernsehzimmer aus gesehen, die Wand wurde nach rechts um einen Trockenbau mit eingelassenen Regalen erweitert. In die obere Nische kommen Receiver, DVD-Player und was halt sonst noch so an Technik rum steht. Das Kabelgedöns kommt in den Boden (oberer Pfeil) oder in die Wand (unterer Pfeil). Die Kabel für den Fernseher kommen von hinten aus der Wand. Der Schlitz auf den der linke Pfeil zeigt, hat mir einige Mühe gekostet, weil dahinter die Balken der Wandunterkonstuktion verlaufen. Das war eine ziemliche Fummelei.

Vormittags hatte ich noch gehofft mit dem Spachteln beginnen zu können, das hat leider nicht geklappt, egal. Die Herausforderung bei der Baustelle ist dass jedes mal das Sideboard samt Fernseher weg muss, dazu müssen die Satelliten- und Netzwerkkabel abmontiert, der Teppich aufgerollt und alles abgedeckt werden. Das allein dauert schon eine halbe Stunde.

Kurz vor Sieben war ich fertig und dann sind wir noch kurz auf Gebersdorfer Kerwa. Ich war brav und so konnte ich heute schon recht bald raus und noch zwei Stunden laufen bevor es zu heiß wurde. Den Rest vom Tag haben wir nix gemacht, sind wir rum gelungert, haben abends frisches Pesto gemacht und es gleich gegessen. Zusammengefasst ein ganz gutes Wochenende auch wenn sich die Baustelle schon arg zieht.

Nach der Baustelle ist vor der Baustelle

Mir nichts dir nichts ist dann doch auf einmal der Sommer da, Zeit ist es auch geworden! Und mit dem Sommer sind dann auch wieder die Feste, Feiern, Grillabende und sonstigen Verpflichtungen da. Und deshalb war das lange Wochenende auch recht voll. Nichts desto trotz habe ich es trotzdem geschafft die Garderobe fertig zu machen. Die Jacken und Schuhe, die überall im Wohnbereich verstreut waren, haben mich in den letzten Wochen selbst genervt.

Ab nächster Woche geht es mit der Rückseite, der Wand im Fernsehzimmer, weiter. Dafür plane ich das Fernsehzimmer zu sperren. Das wird nicht allen gefallen, da hilft wahrscheinlich nur ein Kurzurlaub für die Baustellenmitbewohner. Wir können heuer nicht über Pfingsten weg fahren, das ist dann irgendwie wie früher, als wir das Haus gekauft haben, Baustellenurlaub mit Grillen, wenigstens mir hat das immer ganz gut getaugt.

Bierpatscher beeinflusste Garderobenbaustelle

Manchmal ist es so dass etwas passiert über das man sich sehr freuen müsste, aber über das man sich nicht so richtig freuen kann, weil man weiß dass es einen Haufen Stress und Arbeit bedeutet. Sowas ist mir am Freitag auf Arbeit widerfahren (sehr schönes Wort) und da hat es gut gepasst dass der DKausO mit der Idee ums Eck kam nach Forchheim in die Brauerei Neder zu gehen. Da gab es ein Spezialbier und ein Event mit den Forchheimer Bierpatschern. Die genauen Hintergründe kenne ich nicht aber das Bier war extrem süffig und stark. Eine Spitzenkombination. Wir haben pünktlich um 23:00 Uhr den Absprung geschafft, danach bin ich noch etwas durch die nächtliche Stadt spaziert und dann mit der S-Bahn heim gefahren. Ein echt schöner Abend.

Das Ziel für Samstag war die Garderobenbaustelle fertig zu bekommen. Wir haben die Idee mit der Spiegelschiebetüre kurzfristig verworfen, solche spontanen Planänderungen sind unsere Spezialität, und das hätte sich eher positiv auf die Zielerreichung auswirken sollen, hat aber trotzdem nix geholfen. Der Status ist: Der Raum ist gestrichen, die Korpusse Korpora der Möbel sind montiert und aufgestellt, was fehlt sind eine Spiegeltür und Irgendwas, wo man die Jacken dran aufhängen kann. Für die Spiegeltür kann ich nix und das Jackendingens hätte geklappt, wenn wir nicht den Nachbarn um 19:30 Uhr an der OBI-Kasse getroffen hätten und der uns nicht angeboten hätte das Material zu besorgen, weil er billiger ran kommt.

Vielleicht war das ganz gut, ich hab mir nämlich über Nacht nochmal eine Planänderung überlegt, die uns noch günstiger kommen würde, von der aber erst noch die Chefin überzeugt werden muss. Jedenfalls gehe ich davon aus dass die Garderobe demnächst wieder voll genutzt werden kann und das ist gut weil mir die Jacken und Schuhe, die überall herum liegen, mittlerweile selbst auf die Nerven gehen.