Die Chefin hat sich einen Sichtschutz gewünscht und ihr Wunsch ist uns allen Befehl. Grundsätzlich ist das keine große Sache, Betonpfosten einbetonieren und den Zwischenraum irgendwie mit Holz zumachen. Genau. Herausforderungen entstehen durch folgende Gegebenheiten: Am Tag zuvor den 5-Seidla-Steig gewandert, die Betonpfosten, die eigentlich Betonstürze sind, gibt es standardmäßig nur in 2 m und Lärchenholz ist in allen Baumärkten in der Umgebung Mangelware. Soweit so herausfordernd.
Also 5-Seidla-Steig-Nachwehen lassen sich recht gut mit Ibuprofen bekämpfen, ein zu kurzer Zaunpfosten ist da schon eine andere Hausnummer! Grundsätzliches Vorgehen bei etwas was zu kurz ist, ist verlängern. Gesagt getan. Der Zaunpfosten wurde gesetzt, dann wurde von oben eine lange Schraube als Armierung rein geschraubt, die die Erweiterung am Pfosten hält. Als nächstes wurde der Pfosten oben rum mit Styropor und Basteldraht „verschalt“ und diese Light-Verschalung dann Stück für Stück mit Schnellbeton ausgegossen, Experimentalhandwerkskunst.
Der Schnellbeton hat seinen Namen alle Ehre gemacht und wo wuchs der Pfosten innerhalb von einer halben Stunde um 30 cm. Perfekt.
Die Immobilie
Bedacht überdacht
Seit Vorgestern haben wir unsere Terrassenüberdachung und jetzt warten wir auf Regen. So eine Terrassenüberdachung ist schon eine super Sache, theoretisch kann man sich nämlich raus setzten wenn es regnet. Praktisch schaut es so aus dass wir auch draußen sitzen wenn es nicht regnet, aber halt nicht unter der Überdachung. Obwohl, das stimmt auch nicht ganz, weil gestern hat es nämlich nicht geregnet, wir waren aber trotzdem draußen, weil wir halt mal unter der neuen Terrassenüberdachung sitzen wollten, wegen dem Feeling. Die Terrassenüberdachung hat übrigens sogar eine Romantikbeleuchtung, eine freundliche Inklusivleistung des Herstellers. Zusammengefasst ist alles gut – auch ohne Regen.
Ich löse
Seit mir die Chefin letztes Jahr die finanzielle Grundlage für die Gartenbewässerung entzogen hat, ist nicht viel passiert. Gut, weltpolitisch vielleicht schon, aber bewässerungstechnisch jedenfalls nicht. Jetzt ist es aber so dass der Termin, an dem die Terrassenüberdachung kommt, näher rückt und damit auch der Zeitpunkt an dem den Monteuren gesagt werden muss wo das Abwasserrohr für selbige hin soll. Bewässerungsbedingte Schlaflosigkeit seit Wochen, ein ekelhaftes Thema.
Jetzt war ich schon kurz davor gestern morgen doch eine Zisterne zu bestellen. 2000 l für ungefähr 800 €. Ruhe (Loch graben exklusive). Ein latenter Anfall von Umweltaktionismus im häuslichen Raum zur Verbesserung der allgemeinen Lebensqualität. Eine Verzweiflungstat im klassischen Sinn. On top für 800 € schlechtes Gewissen, als Sahnehäubchen.
Das passt nicht. Eine gekaufte Lösung, ohne eigenen Charme. Und dann um 21:34 Uhr die zündende Idee (Synapsenfutter hier)! Eine kleine Regentonne mit Tauchpumpe, die das Wasser in einen IBC-Container pumpt. Und der kann irgendwo irgendwie hinters Gartenhaus gestellt werden. Dort angeschlossen ein Hauswasserwerk und damit verbunden auch etwas Luxus. Und das beste daran, es ist alles schon da, nix muss gekauft werden. Eine maßgeschneiderte Sonderlösung für eine individualisierte Standarddoppelhaushälfte im Nürnberger Westen. Das war eine harte Nuss.
Total einzigartig!
Wenn man sich viel Mühe gibt und ein schönes Möbel baut, dann muss alles passen. Alles schön gerade, sauber geschliffen, glatt, ein hölzerner Handschmeichler. Die Chefin ist angetan, alles so wie sie es geordert hat, ein Tisch für ihren Nähmaschinenpark um die Erbnähmaschine rum. Eigentlich ein kompletter Quatsch, dadurch aber einzigartig. Und wenn man dann alles fertig hat und das Teil aufbaut, kommt plötzlich eine krumme Wand daher. Da wünscht man dem Verputzer Durchfall mit zu kurzen Armen. Jetzt ist das Unikat noch unikatiger. Das Projekt ist schon lange kein Nähzimmer mehr.
Der Flächenbrand
Man war ja sauber vorbereitet. Sie sollte heute nämlich endlich einen Tisch zum Nähen in das alte Kinderzimmer bekommen und damit wäre das alte Kinderzimmer dann ein Nähzimmer und die Chefin zufrieden und damit die allgemeine Familienruhe nachhaltig gesichert.
Damit nichts schief läuft wurde im Vorfeld bereits alles besorgt was man für die zügige Herstellung von so einem Multifunktionsnähtisch auch nur ansatzweise gebrauchen kann: Multiplexplatte, Flachdübelfräse, Leim, Schrauben usw. – alles da. Bei Pinterest wurde recherchiert und zum Vorbereitungsabschluss auch noch ein kurzfristiger Wirtshausaufenthalt im s’Chancenbräu (wie ich es gerne nenne) eingelegt.
Heute morgen dann noch eine kurze Lagebesprechung, dann reinhauen und am Abend an das leidige Thema Nähzimmer einen schönen Haken machen. Hätte alles so einfach sein können. Ein einfaches Problem isoliert betrachtet und einfach gelöst, der Traum eines jeden einfachen Männergemühts. Jetzt haben wir eine Großbaustelle vom Keller bis zum Dach, in 4 Zimmer in 4 Stockwerken und dem Treppenhaus, weil man das Thema Nähzimmer eben doch nicht isoliert betrachten kann.
8 Jahre Haus
Der 8.8. ist ein spitzen Datum für einen Rückblick, zumindest immobilientechnisch. Heute morgen mit dem Kind 2 die Bilder von Besichtigung, Kauf und Umbau vom Haus angeschaut, ein paar Bausünden erörtert und dann ganz zufrieden gefrühstückt. Am 8.8.2018 wollen wir fertig sein und wir liegen gut in der Zeit. Ob schlüsselfertiges Bauen besser ist als 10 Jahre lang eine alte Hütte zu renovieren kann ich nicht sagen, wir leben aber ganz gut mit und in unserer Baustelle.
Fähigkeitscheck: ich kann mittlerweile auch Außenputzverputzen und Pflastern, es fehlt aber immer noch Fliesen und Schweißen.
40 qm
Seit heute ist unsere Terrasse sagenhafte 40 qm groß. Sie war zwar schon so groß seit die Garage weg ist, aber jetzt ist sie barrierefrei begehbar bzw. benutzbar. 40 qm, eine große Fläche, altes Granit und neues Granit und viel Arbeit.
Mein Name ist Bond, James Bond. Haben Sie ein EU-Visum?
Als Antwort auf die Entscheidung der Briten haben wir gestern schon mal begonnen die Grenzen hoch zu ziehen, zwar erst mal nur die zum Nachbarn, aber das ist ja praktisch so ähnlich wie das was grade großpolitisch abgeht nur in klein, also im übertragenen Sinn, so in etwa halt. 2 m hoch, aus Kalksandstein, mit Armierungseisen verstärkt und mit viel Mörtel, nachhaltig halt. Nachhaltigkeit kommt gut in so unsteten Zeiten.
Das ist ja großes Kino, hätte aber genauso gut Mitten in der Fränkischen passieren können: Ein paar Alte motzen am Stammtisch, motzen lauter, ein Kommunalpolitiker wittert ein paar Stimmen und stimmt mit ein, dann werden es mehr und plötzlich gibt es Volksabstimmung, Referendum und Hex Hex passiert das was gar keiner wollte und gar keiner will.
Für die jungen Briten ist das natürlich erst mal blöd, aber für mich war es gestern auch nicht ganz einfach. 25 Kilo wiegt so ein Kalksandstein, 25 Kilo nachhaltige Grenzsicherung. Grenzsicherung, das nächste große Ding.
Und genau dann kam der Regen, die fiese Sau
Am Schuppen steht der letzte große Akt seit gut 3 Wochen aus. Und zwar wurden Anfang des Monats die Platten für die Schiebetüren angeschafft, die seitdem darauf warten montiert zu werden und warten und warten. Heute am ersten Urlaubstag wäre ein spitzen Zeitpunkt gewesen, aber heute hat es geregnet. Regen ist eigentlich genau das einzige was man für diese Arbeit nicht gebrauchen kann.
Der Plan ist nämlich folgender: die Platten werden ringsum aufgedoppelt damit sie sich nicht verziehen. Oben werden Halter für die Rollapparate montiert, unten eine Führungsschiene und an der Seite ein Hakenschloss eingelassen. Damit die Fräserei für die Schlösser möglichst genau passt, wurde sogar extra eine Schablone angefertigt. Eigentlich dürfte nichts schief gehen, eine gewisse Grundanspannung ist aber doch vorhanden. Morgen, ja morgen soll es besser werden, dann sind die Platten dran und die Baustelle wird für heuer abgeschlossen. Morgen.
Ein Großkampftag und noch einer hinterher
Gestern bis um kurz vor Zehn Fundament gemauert. Das Ding musste fertig werden, damit heute die Front vom Schuppen gemacht werden konnte. Betonieren und mauern bei Regen ist nicht cool. Heute war es besser, schreinern bei gelegentlichen Schauern, da schwitzt man wenigstens nicht. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen, die überstehenden Bretter hinten und vorne sind weg und die Front ist eingezogen, langsam biegen wir auf die Zielgerade ein.
Die Baustelle muss jetzt fertig werden, das Wetter ist scheiße und es dauert insgesamt schon zu lange. Als nächstes kommen die Schiebetüren und danach ist Winterpause. Klassischer Fall von Baustellenüberdrüssigkeit, aber unterm Strich ist es schon nicht schlecht. Da, wo früher eine alte gammelige Garage gestanden ist, steht jetzt so etwas wie ein moderner Blinddarm vom Haus. Langsam stellt sich ein gewisser Grundstolz ein.