Slime haben letztes Jahr mit einem neuem Sänger eine neue Platte aufgenommen. Gestern waren sie im Hirsch und haben beide in Nürnberg vorgestellt. Der Hirsch war ziemlich voll, viel voller als ich es erwartet hatte! Das Bild oben ist ein Glückstreffer, weil es war gar nicht so einfach ein Bild zu machen bei dem kein Handy drauf ist und auch kein Iro. Richten Iro habe ich tatsächlich nur einen getroffen, der war aber direkt vor uns gestanden. Iro auf Punk-Konzert, das geht klar. Das mit dem Handy-Filmern hat mich aber ganz schön genervt. Können alte Punker net einfach saufen und mit grölen? Nein, die sind jetzt alle Hobby-Filmer und mussten aus irgendeinem mir nicht nachvollziehbaren Grund dieses mittelmäßige Konzert aufzeichnen. Genau genommen war das ein Alte-Punker-Hobby-Filmer-Treffen.
Konzerte
Death Angel & Sacred Reich im VAZ Burglengenfeld
Im Sommer habe ich mich noch gefreut dass es Sacred Reich noch – oder wieder – gibt, da kommt der Flo mit einer ganz krassen Konzertidee ums Eck und zwar DeathAngel in Burglengenfeld in der Oberpfalz, in einem Pfarrheim mit Sacred Reich als Vorband. Puh da wollen ein paar Umgebungsvariablen so gar nicht zusammenpassen. Den Sachverhalt mussten wir nachgehen.
Nach Burglengenfeld braucht man von Nürnberg aus gut ne Stunde, das passt. Das was sich da Pfarrheim nennt ist eine 1A Konzertloaction, von der Größe her vergleichbar mit dem großen Saal vom KOMM, ich hab nachgeschaut das VAZ-Pfarrheim bietet eine Kapazität für bis zu 800 Gäste. Und so viele waren gestern auch da, weil das Konzert ausverkauft war.
Schon die Vorband Angelus Apatrida hat gleich gezeigt wo der Hammer hängt, danach kam Sacred Reich die, zwar in würde gealtert, sich auch nicht lumpen haben lassen. Death Angel danach hatte ich ehrlich gesagt gar nicht auf meinem Radar, hätte ich aber haben sollen, weil die ein Trashmetal Feuerwerk in bester Slayer Manier gezündet haben. Wow.
Zum Publikum muss ich unbedingt noch was sagen. Einer davon war der Gruber mein Schulkollege, das hat mich sehr gefreut ihn zu sehen. Und dann noch was zur Kuttenquote, ich war noch nie bei einer Veranstaltung wo so viele Menschen mit Kutte waren, definitiv mehr als die Hälfte hatten eine an. Trashmetal ist jedenfalls nicht tot, es gönnt sich nur einen Oberpfalzaufenthalt. Das sollten wir auch öfters tun.
The Baboon Show im Z-Bau
Hey, hast du Lust morgen auf das Konzert The Baboon Show im Z Bau zu gehen? Freunde von mir hätten zwei Karten loszuwerden… hat der Flo am Mittwoch geschrieben. „The Baboon Show“ noch nie was von gehört, aber ein Konzert an einem Donnerstag Abend im Z-Bau, was soll da schon schief gehen, vor allem weil der Flo einen guten Musikgeschmack hat.
Ich hatte mit irgendeiner Newcomer Band auf einer von den kleinen Bühnen gerechnet, aber nicht mit einem ausverkauften großen Saal, vor allem weil ich den gar nicht mehr auf meinem Radar hatte. Was The Baboon Show am Donnerstag abgeliefert haben war ein erstklassiges Punkrock Spektakel. Die Sängerin kam mir vor wie ein Tina Turner Verschnitt auf Speed oder viel Kaffee, eine Rockröhre vor dem Herrn.
Die Vorband waren Spiders, ebenfalls aus Schweden und ebenfalls top. Die Sängerin war ein Multitalent: Singen, Gittarre spielen, begnadet am Tamburin – und vor allem konnte sie eins: aus dem Sprung in die Hocke und von da wieder in den Stand ohne sich abstützen zu müssen. Wenn man älter wird, verändert sich tatsächlich der Blick fürs wesentliche. Obendrein haben wir noch viele alte Bekannte getroffen, also ein spontaner Spitzenabend und zwei neue Bands in der Playlist. Der übertrumpft sogar noch die Freude über die abgegebene Lohnsteuererklärung. Check.
Hans Well und die Wellbappn
In der Zeitung ham sie gschriem, da gibt’s a Szene da musst hin. Samstag Abend war einer der letzten Auftritte von Hans Well und den Wellbappn und zwar haben die beim Reichswaldfest gespielt. Nach dem Stress mit dem Baum hab ich ne Stunde geschlafen und bin abends zum Schmausenbuck geradelt.
Wow, also die Wellbappn haben, ähnlich wie die Biermösl Blosn, schon eine ganz eindeutige politische Haltung und nehmen so absolut gar kein Blatt vor den Mund. Wo sich in Bayern und vor allem bei der CSU eine Wunde auftut, bohren die zielsicher und tief rein. Das kam gut beim Publikum, einer eher grün dominierten Mischung, an. Die Bratwürste waren auch ganz gut, das war also insgesamt eine gute Belohnung für Plagerei vom Mittag – und hat auch thematisch gut gepasst: Tagsüber zerstörst man einen Baum und abends feiert man mit Ökos.
Bonsai Festival
Samstag, sau heiß, Baustelle erst mal abgeschlossen, die Chefin spielt Tennis – puh, da wusste ich nach dem Frühstück erst mal gar nix mit mir anzufangen und hab mich noch ne Stunde hin gelegt. Ich hab mir dann überlegt den Nachmittag über Kleinigkeiten zu machen, die in den letzten Wochen liegen geblieben sind, und wollte abends irgendwo auf einem Bierkeller eine kalte Maß Bier aus einem Steinkrug trinken. So als Grobziel quasi.
Die Kids hatten gegen Abend dann wieder Erwarten dann doch Bock was zu machen, also sind wir spontan zum Wöhrder See, da war das Bonsai Festival, das ist ein Umsonst und Draußen Festival. Ich muss mich für diese Idee selbst loben! Wir hatten eine Decke dabei konnten ganz entspannt etwas Musik hören und Leute schauen. Die Kids können jetzt 1A Grasgeruch von normalen Zigarettenrauch unterscheiden – kann sein dass ich mir damit ins eigene Bein geschossen habe – die Lektion hat sich aber spontan angeboten.
Das Kind 1 ist ja mittlerweile schon ziemlich abgebrüht und unternimmt viel ohne uns, das Kind 2 allerdings war voll geflasht von der Art und Weise einen Samstag Abend rum zu bringen und hat beim Heimgehen gefordert dass wir das unbedingt öfters machen müssen. OK, machen wir. Da haben sie in ihrem Vater praktisch ein Ass im Ärmel von dem sie noch nix wissen.
Spidergawd rocken den Hirsch
Die vergangene Woche kann man als intensiv bezeichnen, ich war in Berlin, das Thema komplex und die Kollegen schwierig. Freitag Nachmittag dann noch schnell ins Büro, die Sachlage dort vollkommen ungeeignet für einen ruhigen Wochenausklang. Insgesamt hat das alles nicht zum Freitag Abend gepasst, weil der war nämlich Kontrastprogramm pur, am Freitag waren nämlich Spidergawd im Hirsch, das heißt der Freitag Abend war konzentrierte Dreckswochenentschädigung.
Das Konzert wurde von 2021 auf 2022 auf 2023 verschoben und jetzt war es endlich so weit. Die 2 Jahre warten haben sich voll gelohnt, denn was sich da auf die Bühne abgespielt hat, war der absolute Hammer. Es ging gleich mit den beiden Liedern der neuen Single los und dann ein Kracher nach dem anderen. Normalerweise entwickelt sich so ein Konzert ja, aber die Jungs haben Vollgas angefangen und das Niveau komplett gehalten. Da hat alles gepasst, ich kann Stand heute schon sagen dass das Konzert das Konzert 2023 war. Spidergawd waren schon immer gut werden aber von Mal zu Mal besser, das der totale Wahnsinn!
Das Bild oben könnte übrigens besser sein, aber ich hatte einen Spaßvogel im Gepäck, der weit weniger Wert auf eine saubere Dokumentation legt als ich. Macht aber nix, es geht ja um die Musik und ich habe es in diesem Absatz ja noch nicht erwähnt, deshalb jetzt: Top Konzert! Ein absolutes Highlight. Ich war sogar kurz davor meine Ohrstöpsel raus zu tun, damit ich das alles ungefiltert hören, aber sogar mit war das total geil.
THE DEVIL´S DANDY DOGS
Die Zwei mit denen ich mich ab und zu treffe, haben für heute Abend was spezielles ausgemacht und zwar waren wir in Fürth in der Kofferfabrik auf einem Konzert von THE DEVIL´S DANDY DOGS. Folgendes steht in der Beschreibung: Die beiden Musiker Arno Lang (Gesang und Gitarre; Seizures, Folk’s Worst Nightmare) und Ferdinand Roscher (Kontrabass; The Rockin‘ Lafayettes, Monika Roscher Bigband uvm) spielten über sieben Jahre zusammen bei den „Rockin‘ Lafayettes“. Nachts, in den Stunden nach deren unzähligen Konzerten gewöhnten sich die Beiden an, in den Hinterzimmern verrauchter Clubs zum Spaß Lieder von Jeffrey Lee Pierce, Townes Van Zandt und anderer Dunkelmänner der Musikgeschichte zu spielen; tiefschwarze und traurige Nummern, die nicht ins Repertoire der Lafayettes passten.
Das hat gepasst wie Arsch auf Eimer, die Location, die Band, die Musik. Ein wirklich schöner Abend. Und die Kofferfabrik ist wirklich eine spitzen Location, und von uns auch ganz gut mit dem Rad zu erreichen. Vorsatz für das neue Jahr: Öfter in die Koffer. Und hier noch ein Video von den DDDs von 2018, damit man sich das Ganze auch vorstellen kann.
Jan Böhmermann und das Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld in der Kia Metropol Arena
Amol wos annerschs sagt der Franke. Gestern waren Jan Böhmermann und das Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld in der Kia Metropol Arena. Die Chefin hat mir die Karten zum Geburtstag geschenkt, ich hatte da schon lange welche für Weihnachten, heißt wir hatten beide den gleichen Plan. Erst mal zur Location, bei einem Basketballspiel sind da 2000 Leute weniger, das sind genau die, die gestern für lange Schlangen gesorgt haben, seisdrum. Cool ist dass man die Arena von uns aus zu Fuß erreichen kann. Das Konzert selbst war ziemlich cool. Das Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld ist echt eine Wucht, wirklich gute Musiker, und Jan Böhmermann ist ein begnadeter Entertainer – und singen kann er auch noch. Ein wirklich kurzweiliger Abend.
New Model Army im Hirsch
Gestern Abend war das Ersatzkonzert vom Ersatzkonzert vom New Model Army Konzert vom Anfang von Corona. Und das Abschlusskonzert von der aktuellen Tour. Der Hirsch dürfte ausverkauft gewesen sein, der Justin hat abgeliefert, super Samstag Abend. Ich hab recherchiert, beim letzten Konzert vor Corona ist der Gitarrist kurzfristig ausgefallen, bei Wacken waren sie auch nur zu viert und gestern Abend auch. Höchst wahrscheinlich sind sie jetzt ein Quartett. Das macht aber nix. Was ich echt nicht mehr auf dem Radar hatte ist, was der Schlagzeuger für eine Maschine ist. Der Hammer. Endlich mal wieder ein schönes Konzert, endlich mal wieder im Hirsch, das hat mir schon ziemlich gefehlt!
Social Distortion
Eigentlich sollte das Konzert von Social Distortion schon 2020 sein, dann 2021, jetzt war es halt gestern. Wichtig war damals und heute dass es an einem Freitag stattfindet. Ein Konzert an einem Freitag in München lädt zu einem kleinen Städtetrip ein. Ich habe meine letzte Besprechung sauber durch moderiert und gleich zu beginn gesagt dass heute rigoros alle Diskussionen abgebrochen werden, die mir einen Urlaubsbeginnauch um 15:00 Uhr gefährden. Dienstende also 14:58 Uhr.
Wir sind mit dem Zug nach München gefahren. Wichtigste Erkenntnis: 9 € Ticket ist günstig, sollte man aber nicht für Städtetrips verwenden. Hier ist man mit der ICE-Verbindung und Sitzplatzreservierung deutlich besser dran. Ich war schon mal auf Social Distortion Konzert, Anfang der 2000er und habe mir gemerkt dass das Publikum und Band so eher vom Typ gealterte Genießer sind. War auch dieses Mal so. Vom Punk ist da ist nicht mehr viel übrig. Die letzte halbe Stunden haben sie sich aber dann doch dazu hinreisen lassen etwas auf die Tube zu drücken, also haben sie sich insgesamt ein fränkisches „Bassd scho“ verdient.
Heute früh haben sich Dramen am Gleis 24 in München abgespielt. Gefühlt dreimal mehr Leute als in den Zug gepasst haben, wollen rein, die Türen gingen nicht mehr zu. Chaos. Das Ende vom Lied war dass die Bundespolizei für Ordnung sorgen musste und die Reisewilligen, die zu viel waren, Wagen für Wagen raus schmiss und dann einen Polizisten vor jeden Wagen stellte, der dafür sorgte, dass keiner mehr einsteigt. Die Alternative stand in Form eines ICEs ein paar Gleise weiter. Zu meinem Erstaunen, ist der auch pünktlich gefahren und die 25,90 € waren gut investiertes Geld. Ein insgesamt guter Einstieg in den Urlaub.