So ein Töpfchen ist eine feine Sache und so ein Töpfchen kann unendlich Freude spenden. In Kombination mit einem Tablet-PC können Kinder Stunden auf dem Teil verbringen – und irgendwann läuft es. Hey Papa, ich mach grad Pipi. Ganz viel sogar. Super! Hey Papa, kann ich weiter gucken, ich muss später nochmal. Ok, das ist aber eine Ausnahme.
Kind 2.0
CD != DVD
Der Sohn hat heute – schmerzlich – den Unterschied zwischen CD und DVD kennengelernt. Die Scheiben schauen zwar fast gleich aus, haben aber einen kleinen aber feinen Unterschied: CDs kann man nicht am Fernseher anschauen. Damit wurde er seiner Meinung nach sauber über den Tisch gezogen. Und sein Leid (in ganz laut) musste die komplette Nachbarschaft über sich ergehen lassen, im Haus war das einfach nicht zu ertragen…
In einem Jahr werden wir drüber lachen
Der Sohn soll endlich sauber werden, finden wir. Ihm ist das irgendwas zwischen brunswurscht und scheißegal. Der Chefin nicht, sie ist leicht genervt, das ist verständlich.
Der bosnische Baumhausbauer und ich
Der bosnische Baumhausbau ist ja weit über die Grenzen von Bosnien (und Herzegowina) bekannt und die bosnischen Baumhausbauer haben viel zu tun. Deshalb ist es umso erfreulicher, dass sich heute nachmittag tatsächlich ein echter bosnischer Baumhausbauer zu uns in den Garten verirrt hat. Der bosnische Baumhausbau ist ja in der Zeit nach dem Bosnienkrieg so richtig groß geworden und geprägt von Improvisation und dem Mut zur Lücke in Kombination mit alternativer Werkstoffkunde. Das heißt ein bosnisches Baumhaus passt ziemlich gut zu unserem Haus, das ja kurz nach dem Krieg mit nichts außer etwas Sand, Wasser und Schweiss hingestellt wurde.
So, und jetzt steht es da und gefällt den Kindern. Und dass es nach dem Grundsatz von Bob dem Baumeister gebaut wurde ist das I-Tüpfelchen (der Grundsatz, unter dem im Sonnenblumental gebaut wird, heißt Reduzieren, Wiederverwerten, recyclen). Bis es dann in 3 oder 4 Jahren gesprengt oder einfach nur abgebrannt wird, wird es hoffentlich durchhalten.
Aus und vorbei [updated]
Es funktioniert! Die Chefin und ich hatten schon länger geplant dem Junior seine innige Beziehung zu seinem Schnuller kaputt zu machen (nicht weil wir ihn nicht mögen, sondern weil es besser für ihn ist). Aber jeder Trick, den wir bisher versucht haben ist gescheitert. Aber dann ging es heute früh ganz schnell, fast zu einfach und gänzlich ohne elterliche Manipulation: als er heute morgen im Hotel vom Balkon aus nach unten geschaut hat ist ihm vor lauter Labern das Teil einfach aus dem Mund gerutscht. Weg war er. Die Suche blieb leider erfolglos und in Österreich gibt es bekanntlich keine Schnuller. Die Sache ist für ihm logisch und deshalb gab es auch kein Gemaule. Fast zu einfach. Wenn alles klappt wie geplant dann sind wir ab heute schnullerlos.
[Update] Der Flashback kam in Nacht Nummer 2. Dem Hobby-SozPäd war klar dass da noch was nachkommt: Ganz klar 2. Phase der Trauer nach Kast „Intensive aufbrechende Emotionen“ , offen ist zum jetzigen Zeitpunkt ob diese Phase mit dieser kurzweiligen Nacht abgeschlossen ist. Bei seiner Auslagerung aus dem elterlichen Schlafzimmer war der Käse jedenfalls danach gegessen.
Tipps fürs Leben
Wenn man Kinder hat, dann versucht man ja ihnen gewisse Tipps mit auf dem Weg zu geben und das geht auch schon bei Zweijährigen! Seit heute weiß der Junior auf jeden Fall, dass er unter allen Umständen seinen Sack von Scheiße fernhalten soll. Ein Sack voller Scheiße stinkt nicht nur, sondern wird auch rot und schmerzt dann irgendwann. Außerdem – und daran merkt man dass das ein Tipp mit Tiefgang ist, auch wenn er damit noch nichts wirklich anfangen kann – weiß er jetzt dass so ein stinkender und schmerzender Sack auch bei Frauen nicht wirklich gut ankommt, zumindest im Mainstream-Bereich.
Vater-Sohn-Ding
Der Junior kränkelt momentan etwas, wahrscheinlich wächst er. Also wurde die Kinderbetreuung dieses Wochenende aufgeteilt. Verteilte Systeme sind komplexe Systeme: Freitag Vater und Tochter aufs Land, Mutter und Sohn bleiben daheim. Samstag Tochter bleibt auf dem Land, Vater kümmert sich um den Sohn, Mutter geht aus. Vater und Sohn machen ein Männer-Ding. Nachmittagsschlaf, dann in die Stadt – und zwar mit dem Rad. Der Vater schiebt und der Sohn sitzt auf dem Gepäckträger und rult – Kinderwagen ist out. Dann Bratwürste, Männeressen. Eine Einkehr im Kaffee auf der Hallerwiese und weiter geht der Zug nach Westen mit Ziel Afrika-Festival. Dort abhängen, abchecken, ein Eis, chillen und heim. Jetzt rult der Junior aber auf der Stange und ist Kopilot. Dann noch schnell den Fuhrpark im Garten bewegen, aufräumen und bei einer Folge Kleiner Roter Traktor den Tag ausklingen lassen – und ohne Fieber durch die Nacht gekommen. Coole Sache.
Ich begreife diese Hiebe nicht – KW19
Es ist alles gesagt. Heute Abend kann die Kicker-App gelöscht werden. Das Jahr ohne den Club könnte heute starten, wenn der Club einfach nur das macht was er in den letzten Wochen gemacht hat. Die Kollegen scharren schon mit den Hufen, ein Derby in Ingolstadt, das wär doch was. Da heißt es eisern bleiben.
Wir blicken nach vorne: Eine stressige Woche ist vorbei, gestern zum ersten mal heuer mit Feuerschale bis in die Puppen draußen gesessen und das Essen vom Thaifood war so scharf dass es einen in der Früh aus dem Bett treibt. Perfekt. Ein super Jahr seht vor der Tür und wenn der Club wieder in der Bundesliga spielt, wird Kind 2.0 schon nicht mehr in die Hosen scheißen, Kind 1.0 lesen können (und nachdem es gestern das Seepferdchen bestanden hat, wahrscheinlich dann auch Gefallen an Arschbomben gefunden haben), die Chefin vielleicht eine Nähstube eröffnet haben und der Chef ein Handy haben auf dem die Kicker-App auch wieder Spass macht. Ich bereue diese Auszeit nicht.
Keine große Sache
Das war eigentlich ein ganz gewöhnliches Abendessen, bis der Junior im Riesenschwall auf den Tisch gespeit hat. Höchst wahrscheinlich hat er zum ersten mal gespeit und deshalb hat er auch ganz schön blöd geschaut, als sein Mund rückwärts gearbeitet hat. Danach hat er Igittigitt gesagt, nach links und rechts geschaut, nochmal nach gelegt und dann nochmal. Dann war er fertig und hat nochmal Igittigitt gesagt, wir haben alles sauber gemacht und weiter gegessen. Abgebrüht.
Kind 2.2
Für den Junior dürfte das gestern ein ganz schon komischer Tag gewesen sein. Schon beim Frühstück war alles anders, Girlanden am Esstisch, zwei Kerzen, Geschenke und Geknuddel. Im Kindergarten noch mehr Geknuddel und eine komische Frau, die einem an den Ohren zieht (angeblich ein alter russischer Brauch). Daheim hektische Eltern, Aufräumen und ständige Anrufe, kurzes Mittagschläfchen, Party. Große Party mit vielen Kindern, noch mehr Knuddelnfrauen und Geschenke. Alt werden ist hartes Business… und immer zwei mehr als das Königskind.