Heute ist Kind 1 in die Schule und der Rest damit in die Ferien-Hauptsaison-Falle gekommen. Einschulung ist hartes Business. Kind 1 ist seit gestern eigentlich zu nichts mehr zu gebrauchen – komplett durch den Wind vor Aufregung. Und wenn es aufgeregt ist, dann labert es ohne Ende. Und die Chefin ist von dem Gelaber genervt. Und wenn die Chefin genervt ist, dann ist der Chef auch genervt. Dem Kind 2 ist das egal, genauso wie die Sache mit dem Sauberwerden. Und das nervt zusätzlich. Aber jetzt ist der Tag vorbei. Ab morgen streben wir einen Regelbetrieb an. Regelbetrieb bringt Harmonie und Harmonie bringt die Kraft, sein Traum wird wahr er hat es geschafft.
Kind 1.0
Der bosnische Baumhausbauer und ich
Der bosnische Baumhausbau ist ja weit über die Grenzen von Bosnien (und Herzegowina) bekannt und die bosnischen Baumhausbauer haben viel zu tun. Deshalb ist es umso erfreulicher, dass sich heute nachmittag tatsächlich ein echter bosnischer Baumhausbauer zu uns in den Garten verirrt hat. Der bosnische Baumhausbau ist ja in der Zeit nach dem Bosnienkrieg so richtig groß geworden und geprägt von Improvisation und dem Mut zur Lücke in Kombination mit alternativer Werkstoffkunde. Das heißt ein bosnisches Baumhaus passt ziemlich gut zu unserem Haus, das ja kurz nach dem Krieg mit nichts außer etwas Sand, Wasser und Schweiss hingestellt wurde.
So, und jetzt steht es da und gefällt den Kindern. Und dass es nach dem Grundsatz von Bob dem Baumeister gebaut wurde ist das I-Tüpfelchen (der Grundsatz, unter dem im Sonnenblumental gebaut wird, heißt Reduzieren, Wiederverwerten, recyclen). Bis es dann in 3 oder 4 Jahren gesprengt oder einfach nur abgebrannt wird, wird es hoffentlich durchhalten.
Oh Papa, das schmeckt ja fast wie in Österreich
Die Challenge heute war die Zubereitung eines Kaiserschmarrn – auf speziellen Wunsch eines Ex-Kindergartenkinds. Die Recherche bei Youtube war erfolgreich und wir haben dieses Rezept verwendet, allerdings die Zudaten gedoppelt und die Rosinen weggelassen. Wenn man die Zudaten verdoppelt, dann sollte man darauf achten dass die Pfanne ein entsprechendes Fassungsvermögen hat, nur so am Rande bemerkt. Das Ergebnis wurde mit einem „Oh Papa, das schmeckt ja fast wie in Österreich“ von Kind 1 quittiert, was will man mehr. Das „fast“ war übrigens der Wahl der Pfanne geschuldet und die Küche musste kurzfristig doch einiges wegstecken, aber Küchen kann man putzen und mit genug Puderzucker kann man bei der Kaiserschmarrnzubereitung auch viel kaschieren. Der Kaiserschmarrn ist quasi das Gulasch unter den Süßspeisen.
Eine emotionale Woche ist das
Kind 1 durchlebt grade die letzten Tage im Kindergarten. Gestern war Verabschiedungsfeier, heute gab es Abschiedsgeschenke für die Kindergärtnerinnen und morgen ist dann endgültig Ende im Gelände. Kind 1 ist emotional aufgewühlt, das ist die zweite große Änderung im Leben seit dem Eintritt in den Kindergarten – vielleicht hätten wir die Nummer von RTL2 verfilmen lassen sollen.
Ich begreife diese Hiebe nicht – KW19
Es ist alles gesagt. Heute Abend kann die Kicker-App gelöscht werden. Das Jahr ohne den Club könnte heute starten, wenn der Club einfach nur das macht was er in den letzten Wochen gemacht hat. Die Kollegen scharren schon mit den Hufen, ein Derby in Ingolstadt, das wär doch was. Da heißt es eisern bleiben.
Wir blicken nach vorne: Eine stressige Woche ist vorbei, gestern zum ersten mal heuer mit Feuerschale bis in die Puppen draußen gesessen und das Essen vom Thaifood war so scharf dass es einen in der Früh aus dem Bett treibt. Perfekt. Ein super Jahr seht vor der Tür und wenn der Club wieder in der Bundesliga spielt, wird Kind 2.0 schon nicht mehr in die Hosen scheißen, Kind 1.0 lesen können (und nachdem es gestern das Seepferdchen bestanden hat, wahrscheinlich dann auch Gefallen an Arschbomben gefunden haben), die Chefin vielleicht eine Nähstube eröffnet haben und der Chef ein Handy haben auf dem die Kicker-App auch wieder Spass macht. Ich bereue diese Auszeit nicht.
Des Ziebala hat net grinna
Heute war ich mit dem Kind 1.0 im Kachelbau Ziebala streicheln, das macht man so kurz vor Ostern. Außerdem konnte man dort noch Brotbacken und allerlei durch ein Mikroskop betrachten. Die Angelegenheit hat 7 € gekostet, incl. einem Gutschein für ein gekochtes Ei. Bildungsauftrag ist hartes Business.
Hallo? Hallo, hallo?
Wenn ein Kind Sechs wird, dann ändert sich so einiges. So muss man z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln plötzlich zahlen und – als ob es nicht schon reichen würde – entwickelt sich da ein Selbstbewusstsein, das klar macht: jetzt ist es definitiv kein Kleinkind mehr.
Seit Kind 1.0 Sechs ist, will es immer öfter daheim bleiben. Früher war das egal, man nahm es einfach unterm Arm und zerrte es mit. Jetzt geht das nicht mehr so einfach, jedenfalls nicht ohne Angst vor Bandscheibenvorfall. Also bleibt Kind 1.0 jetzt manchmal daheim, wenn wir mal schnell in den Baumarkt fahren oder zum Supermarkt. Es gibt ganz klare Regeln und das Kind ist stolz wie Oskar. So richtig wohl ist einem aber nicht dabei, also stand heute Telefonieren lernen auf dem Stundenplan unserer kleinen pädagogischen Eliteeinrichtung. Telefonieren? Da wird sich jetzt der ein oder andere denken, das ist doch bei Frauen genetisch veranlagt. Nein, ist es nicht, jedenfalls nicht so wie das Reden.
Was man da lernen muss? Naja, das Kind kennt die Zahlen, kann ein paar Buchstaben und das wurde heute mit Telekommunikation in Relation gesetzt: Ich habe ihr auf einen Zettel erst mal Papa und Mama schreiben lassen und dahinter unsere Telefonnummern. Dann haben wir das Telefon genommen und gemeinsam die Zahlen eingegeben (der eigentliche Höhepunkt ist, dass sie jetzt weiß dass es eine Tastensperre gibt und wie sie raus geht). Als das Handy gebimmelt hat und schwebte das Kind im 7. Himmel! Danach gab es das gleiche Spiel nochmal komplett ohne meine Hilfe und es hat wieder funktioniert. Jetzt kann sie anrufen wenn was ist und ich bin beruhigt. Beruhigter. Aber ich kenne die Mutter und zu 100 % gehe ich davon aus, dass das erste Telefonat kein Hilferuf sondern eine Bestellung sein wird.
Motto: “Zauberwesen” #2
Wir sind strategisch vorgegangen und haben die Meute nicht zuhause empfangen sondern in der Villa Leon (die Villa Leon ist das Stadteilhaus für unsere Ecke von N.). Die Gäste sind alle recht pünktlich eingetroffen, dann gab es Kuchen und die Geschenke und danach eine Schnitzeljagd durch das ganze Gebäude: von der Bibliothek über die Tanzbühne, in den Keller bis zu Kreativwerkstatt. Dort wurde noch etwas gebastelt und zum Abschluss gab es noch Chicken und Pommes.
Den Kinners hat es super gefallen und unsere Hütte steht noch, klassische Win-Win-Situation. Nebenher: Wer vor hat ein altes Haus zu renovieren, der sollte sich die Villa mal anschauen. Es ist echt super wie da alt und neu miteinander gemixt ist. Villa Leon: Thumps up!
Motto: „Zauberwesen“
Heute hat Kind 1 seinen 6. Geburstag. Es gab schon mächtig Geschenke, lauter Sachen über die sie sich richtig gefreut hat. Über was sich 6 jährige Kinder so alles freuen, der Hammer! Da gibt es zum Beispiel Barbies im Emo-Syle, das nennt sich dann nicht Emo-Barbie sondern Monster-High. Heute Nachmittag kommen dann noch andere Monster-High Maniacs zu einer Mottofeier, und das Motto ist dann aber nicht wie vielleicht zu erwarten „Emo-Scheiß“ sondern „Zauberwesen“. Man wird sehen wie das endet.
U wie Urlaub, A wie Österreich
Tag 1 vom Urlaub haben wir in M verbracht. Die Chefin sagt dass der Zoo schöner ist als der in N weil er kleiner übersichtlicher ist. Kind 1 sagt dass er cooler ist, weil es Elefanten gibt. Kind 2 ist alles egal. Ich fand die Aquarien, von denen eines fast eine 5:1 Kopie von meinem ist, nicht schlecht. Die Nacht haben wir im Penthouse von der SKausW verbracht. 10 Stock mitten in M am Wochenende, da gehört Feuerwerkgucken zum guten Ton. Geschlafen wurde auf einem Luftbett, die Kinder haben etwas gebraucht bis sie kapiert haben, dass das Luftbett keine Attraktion sondern nur das Bett ist. Die Eltern haben miserabel geschlafen und sind heute schlecht drauf. Heute sind wir im Zillertal, die Unterkunft ist zweckmäßig, der Kaffee stark, das Bier dünn. Zu viert in einem Zimmer ist günstig, aber administrativ nicht zu unterschätzen.
In den letzen Wochen war ich so oft im Ausland, dass mir die Telekom beim Eintritt in die erste österreichische Funkzelle eine Woche Internet-Flat geschenkt hat. Seit heute weiß ich a) den T-Mobile Business Service und b) die proprietäre Interoperabilität von Apple Produkten sehr zu schätzen. Die Chefin weiß davon nichts, außer dass auch bei ihr Internet geht.