Salvete! vs. Bonjour!

Vor ziemlich genau einem Jahr stand die Entscheidung an an welche Schule das Kind 1 gehen soll. Mittlerweile ist viel passiert, die Wahl war gut und das Kind ist voll angekommen. Gestern war es Zeit für die nächste Entscheidung: Latein oder Französisch. Erstaunlicherweise war die Entscheidung für die Eltern schwerer als für das Kind. Genau genommen hat das Kind schon viel früher entschieden, sodass der Elternabend gestern eigentlich nur zur Info für die Eltern war.

Get physical

Es gibt da eine neue Sache, die mehr ist als einfach nur ein Projekt, eine AfW mit dem Potential zum Hobby! Das Vorhaben wird allerdings derzeit noch unterschiedlich wahrgenommen:
Frau: Seit Wochen nervt er mich mit irgendwas neuem, dem nächsten großen Ding. Neulich war er sogar abends auf einem Kurs! Ich will meine Ruhe. Hätte er von Anfang an gesagt dass es sich um 200 € dreht, wäre das Thema schon lange vom Tisch. Gestern hat er – man höre und staune – auch noch die Werkstatt im Keller aufgeräumt. Wer hätte das gedacht? Mal schauen wie sich die Sache entwickelt.
Kind 1: Er war am Samstag mit dem Kleinen in Bamberg und hat so ein Gerät gekauft. Ich musste mein Zimmer nicht verlassen. Seitdem ist er öfters im Keller. Kann ich bestimmt auch mal gebrauchen. Jedenfalls lässt er mir meine Ruhe und ich kann in meinem Zimmer bleiben.
Kind 2: Mein Papa ist ein Held! Er kann mir jetzt Plastikteile für die Kugelbahn bauen und kleine Raumschiffe. Das ist total geil!
Er: Ich habe mir extra was Gebrauchtes gekauft, etwas was funktioniert, damit man gleich loslegen kann. Geile Sache. Nichtsdestotrotz aller Anfang ist schwer, unterschätzen darf man die Sache nicht.
So ein Vorhaben braucht einen gescheiten Soundtrack https://m.youtube.com/watch?v=rOqPGTMANVU, so langsam wird die Sache rund: GET PHYSICAL!

Februar Nummer 3, Kaffee Nummer 3, Baustelle Nummer 1


Eine Baustelle wie ein Flächenbrand.
Was war. Das Kind 1 braucht ein neues Bett, ein etwas größeres Bett. Altes Bett ab bauen. Am besten da hin wo der Schrank steht. Schrank ausräumen. Wohin mit dem ganzen Zeug? Alles ins Nähzimmer. Der Schrank ist aber zu groß, ein Teil muss weg. Wohin mit dem Teil? Ins Zimmer vom Kind 2. Wohin ins Zimmer vom Kind 2? Dahin wo die Bilderleisten sind. Die Bilderleisten abbauen. Der alte Schrank passt dann nicht mehr, den müssen wir verschieben. Alten Schrank ausräumen. Wohin mit dem Zeug? Irgendwie im Rest vom Zimmer stapeln. Alten Schrank verschieben, neues Teil hinten anbauen. Zeug wieder einräumen. Das Regal passt dann auch nicht mehr. Regal ausräumen. Wohin mit dem Zeug? Dahin wo das Zeug vom Schrank gerade noch war. Regal verschieben. Aber dann passt das Wandregal nicht mehr. Wandregal abräumen und das Zeug oben auf den Stapel drauf. Wandregal kürzen. Wandregal montieren. Regal verschieben. Bilderleisten darüber. Alles wieder einräumen. Zurück zum Zimmer vom Kind 1. Schrank verschieben, Schrank umbauen, Schrank einräumen. Zurück zum Bett. Material besorgen. Änderungswünschen nachkommen, neues Material besorgen, neue Änderungswünschen einfließen lassen, erste Teile montieren, neue Änderungswünsche einfließen lassen, weiter aufbauen, noch mehr Änderungswünsche, durchhalten, fertig machen. Etappenziel erreicht.
Was ist. Im Zimmer vom Kind 1 steht das neue Bett, dort wo der Schrank früher stand. Der Schrank steht gekürzt dort wo das Bett früher stand. Im Rest vom Zimmer herrscht Chaos. Im Zimmer vom Kind 2 ist der Schrank um ein Teil gewachsen, Regal, Wandregal, Bilderleisten sind verschoben. Im Rest vom Zimmer herrscht Chaos. Im Nähzimmer herrscht Chaos. Der Flur ist kein Flur sondern eine mobile Werkstatt.
Was wird. Das Zimmer vom Kind 1 muss gestrichen werden. Wenn man schon mal dabei ist sollte man den Flur oben auch streichen. Und wenn man schon mal dran ist, kann man die Fugen an der Treppe ins Erdgeschoss neu machen und da auch gleich die Wand streichen. Die Wand im Flur unten gehört auch schon lange mal gestrichen, aber vorher muss man sie spachteln. Und die Garderobe gehört auch gleich mit gestrichen. Wäre das nicht die Gelegenheit, die Garderobe endlich mal schön machen? Da muss man aber vorher den Boden machen, sonst kommt man da nicht mehr ran. Das ist viel Dreck, dann auch gleich noch die Nische für Holz vom Kachelofen. Sonst haben wir den zweimal.

Bis zum Mond


Das Kind 1 hat zu Weihnachten ein Teleskop bekommen. Bisher stand das Teil eigentlich nur herum weil es mehr oder weniger durchgängig bewölkt war. Aber heute früh, genau passend zum Blutmond, hat alles gestimmt. Ich hab es um kurz nach Fünf schon mal ausgerichtet, damit die Mädels später direkt loslegen konnten. Das Beste war dass man den Mond vom Nähzimmer aus beobachten konnte und bei der Kälte nicht mal raus musste. Volltreffer. Ein Geschenk mit Weitblick.

Kind 1.11

Das Kind 1 ist seit heute 11, ein Schnapszahlgeburtstag! Es gab aber keinen Schnaps, zumindest nicht fürs Kind, sondern eine Feier im Kommunikationsmuseum. Die Kids waren ziemlich angetan, den Eltern hat es auch getaugt und obendrauf gab es noch einen Feueralarm samt Räumung vom kompletten Museum, Feuerwehr, Polizei und viel Blaulicht.
Zum großen Finale gab es noch eine After-Museums-Party daheim, Pizza, Geschenke und pubertierende Mädels, da hat man sich mehr als ein Feierabendbier verdient!

Fast wie früher

Die Chefin hat das Wochenende eine kleine Landpartie gemacht, wir hatten sturmfrei. Das Kind 1 hat vom Freitag auf Samstag auswärts geschlafen – offensichtlich zu wenig. Das Kind 2 hatte von Freitag auf Samstag einen Übernachtungsgast und auch zu wenig geschlafen. Zwei Zeitbomben. Am Samstag also seichtes Programm, abends Pizza basteln, dann Video-Abend. Heute war ausschlafen angesagt, um kurz vor Zwölf sind die beiden dann angekrochen gekommen, HUNGER! Danach Hausaufgaben, chillen, den Tag vertrödeln, Abendessen, baden. Das Resume zum Abend: Ey Papa, war fast so wie früher, als die Mama am Wochenende noch gearbeitet hat. Wochenendversaubeuteling, die Paradedisziplin.

Pop-Kultur ist Erziehungskultur

Gestern stand es auf der Kippe. Wird die vorpubertierende Mitbewohnerin gleich explodieren – und damit ein Opfer der eigenen Hormone – oder wird sie ausziehen oder halt für mehrere Wochen das Zimmer nicht mehr verlassen. Jedenfalls war die Lage kritisch. In so einem Fall muss man als Familienoberhaupt reagieren, und zwar so dass es einem nicht falsch interpretiert werden kann – genau daran sieht man übrigens dass falsch interpretieren bei Frauen genetisch bedingt ist, q.e.d..
Sei’s drum, am Ende kommt es auf die richtige Playlist an. Und mit den Toten Hosen und „Bayern“ wurde dann plötzlich wieder alles gut. Unheil abgewendet, Erziehungsauftrag erfüllt. Wie konnten uns unsere Eltern nur ohne Spotify groß kriegen?

Jetzt geht es los!

Das Leben 2.0 vom Kind 1.0 geht jetzt so richtig los. Erster Schultag in der neuen Schule, mit der neuen Klasse und neuen Lehrern, einem anderen Schulweg, außerhalb der elterlichen Hood, mit U-Bahn und mitten in der Stadt. Bewaffnet mit einem Handy und 400 MB Datenvolumen. Das wird eine Umstellung für Kind und Eltern. Immer positiv bleiben, vielleicht kann es uns die Besorgungen in der Stadt abnehmen.

Heilige Maria, Mutter Gottes!

Erziehungsauftrag++ Auf dem Heimweg von Österreich wollten wir über Regensburg um die Walhalla zu besuchen. Die Google-Navi hat uns elegant um Salzburg herum und dann südlich von Passau durch die Pampa über die Grenze navigiert, ganz ohne Grenzkontrolle. Plötzlich war da ein Schild „Altötting 13 km“. Altötting, das katholische Mekka im oberbayerischen Grenzland. Planänderung.
Altötting an Maria Himmelfahrt, das ist ein Gewimmel aus Alten, Lahmen, Jungen, Ordensleuten, normalen Menschen, Menschen, die ein Kreuz mit sich herum tragen, Menschen, die einfach vor sich hin beten, ein paar wahrscheinlich Verrückten und uns halt.
Das Kind 1 wollte nicht recht glauben dass sich Oma und Uroma über eine Flasche Weihwasser freuen werden, werden sie aber. Vermittlung katholischer Basics direkt am Objekt. Ein sehr beeindruckender Ausflug! Danach ging es dann weiter nach Regensburg, immer schön weiter über die Bundesstraße, auch schön, zum Runterkommen.