Die Wanderung zum Muttertag gestern war so gut dass man sie eigentlich 1:1 als Blaupause für den Vatertag verwenden könnte – wären da keine andere Verpflichtungen. Ich hab in der Früh beim Bäcker einen Nachbarn getroffen, der von einer Wanderung zum Kreuzberg erzählt hat und das hat sich so gut angehört dass wir da gestern spontan hin gefahren sind: Hallerndorf – Kreuzberg – Stiebarlimbach – Hallerndorf Lieberth Keller, eine super Runde. Am Lieberth Keller muss ich immer an meine Oma denken, die hat nämlich immer Lieberth Bier getrunken. Was soll ich viel sagen, die Ecke Rund um den Kreuzstein und Hallerndorf ist ein absoluter Biertrinker-Hotspot.
der hoadl
Bierpatscher beeinflusste Garderobenbaustelle
Manchmal ist es so dass etwas passiert über das man sich sehr freuen müsste, aber über das man sich nicht so richtig freuen kann, weil man weiß dass es einen Haufen Stress und Arbeit bedeutet. Sowas ist mir am Freitag auf Arbeit widerfahren (sehr schönes Wort) und da hat es gut gepasst dass der DKausO mit der Idee ums Eck kam nach Forchheim in die Brauerei Neder zu gehen. Da gab es ein Spezialbier und ein Event mit den Forchheimer Bierpatschern. Die genauen Hintergründe kenne ich nicht aber das Bier war extrem süffig und stark. Eine Spitzenkombination. Wir haben pünktlich um 23:00 Uhr den Absprung geschafft, danach bin ich noch etwas durch die nächtliche Stadt spaziert und dann mit der S-Bahn heim gefahren. Ein echt schöner Abend.
Das Ziel für Samstag war die Garderobenbaustelle fertig zu bekommen. Wir haben die Idee mit der Spiegelschiebetüre kurzfristig verworfen, solche spontanen Planänderungen sind unsere Spezialität, und das hätte sich eher positiv auf die Zielerreichung auswirken sollen, hat aber trotzdem nix geholfen. Der Status ist: Der Raum ist gestrichen, die Korpusse Korpora der Möbel sind montiert und aufgestellt, was fehlt sind eine Spiegeltür und Irgendwas, wo man die Jacken dran aufhängen kann. Für die Spiegeltür kann ich nix und das Jackendingens hätte geklappt, wenn wir nicht den Nachbarn um 19:30 Uhr an der OBI-Kasse getroffen hätten und der uns nicht angeboten hätte das Material zu besorgen, weil er billiger ran kommt.
Vielleicht war das ganz gut, ich hab mir nämlich über Nacht nochmal eine Planänderung überlegt, die uns noch günstiger kommen würde, von der aber erst noch die Chefin überzeugt werden muss. Jedenfalls gehe ich davon aus dass die Garderobe demnächst wieder voll genutzt werden kann und das ist gut weil mir die Jacken und Schuhe, die überall herum liegen, mittlerweile selbst auf die Nerven gehen.
Mobilitätswende kann ich
Gestern wurde die neue Wallbox geliefert, da habe ich mich gefreut: Endlich eine neue Wallbox als Ersatz für die alte, die genau 0,0 Betriebsstunden hat. Mobilitätswende kann ich. Der Grund für eine neue Wallbox ist nicht etwa dass die alte kaputt ist, nein der Grund ist dass die neue Strommesser und LTE-Modul integriert hat, und das braucht man um ein Geschäftsfahrzeug zuhause laden zu können. Man lädt praktisch das Geschäftsauto mit dem privaten Strom und bekommt die Kosten für den entstandenen Stromverbrauch dann zurück erstattet.
Braucht es das wirklich? Wenn man Einen mir bekannten mit Tiefenpölzer Roots fragt, dann wahrscheinlich nicht. Aber ich glaube ich brauche das schon und Schuld daran ist meine Angst vor dem leeren Akku, die übernehme ich quasi vom Handy direkt mit ins Auto. Mein Horrorszenario schaut grob so aus: 21:00 Uhr Telefon klingelt, Marschbefehl morgen Früh 8:00 Uhr Ingolstadt, München oder Stuttgart und dann muss man irgendwo noch schnell die Kiste aufladen. Diesen Stress gilt es vermeiden.
Eigentlich müsste ich mich schwarz ärgern, aber das bringt nichts. Als ich die alte Wallbox damals montieren habe lassen, da konnte ich ja nicht wissen dass ich a) irgendwann mal einen Firmenwagen bekomme und dass b) die Firma dann Elli Wallboxen vorschreibt. Aber ein kleiner Hauch von Ärger ist schon da, so vom Ansatz her. Seisdrum. Falls jemand Interesse an einer ABL WALLBOX eMH1 hat, ich hätte bald eine abzugeben.
Die rote Birne von Bamberg
Gestern war Weltkulturerbelauf in Bamberg und ich bin bei der Laufgruppe der FFW Weilersbach mit gelaufen. Der Lauf ist eine recht große Veranstaltung und Bamberg ein super Veranstaltungsort, das passt gut zusammen. Der letzte Weltkulturerbelauf war, vor Corona, 2019: Damals war zwar kein gutes Walberla-Wetter, aber dafür ein Wetter wie gemacht fürs Laufen. Gestern dagegen hat die Sonne runter gebrannt wie Sau und das war für die Zuschauer viel besser und einige hatten ganz schön ihren Spass, für die Läufer war das aber eine ziemliche Qual!
Die erste Hälfte ging noch ganz gut von der Hand, aber irgendwann hat mir die Hitze doch ziemlich zu schaffen gemacht, der Kopf heiß, der Puls ganz hoch, da war durchbeißen angesagt. Unterm Strich war ich etwas langsamer als vor 4 Jahren, aber den Umständen entsprechend dann doch sehr zufrieden. Danach gab es im Schlenkerla eine spitzen Laufanalysesitzung und jetzt, gut 24 Stunden später, ist eigentlich nur noch der Kopf roter als sonst.
Liebesperlen und Bierfilze
Am Freitag gab es etwas auf Ohren, aber kein Konzert sondern eine Lesung samt Ausstellung. Gelesen hat der Marius Kliesch aka Tommy Goerz aus seinen Büchern über Tante-Emma-Läden und Fränkische Wirtshäuser. Genau genommen hat er gar nicht so viel gelesen sondern mehr erzählt und zwar Geschichten zu den Lokalitäten und wie es dazu gekommen ist, dass sie es in die Bücher geschafft haben – oder noch besser von denen die gar nicht in den Büchern sind.
Das Ganze fand statt in den Räumen der Architektenkammmer, auf AEG. Architekten haftet ja ein leicht elitärer Touch an und das haben die selbst gemerkt und veranstalten jetzt Lesungen und Ausstellungen für die breite Masse. Interessantes Detail ist dass Getränke und ein kleiner Imbiss inklusive waren. Inklusive von der kostenlosen Veranstaltung um genau zu sein.
Das war ein schöner Abend, wir konnten noch etwas mit dem Autor und dem Fotografen fachsimpeln und natürlich auch mit dem weltoffenen Flügel der elitären Architekten. Für die nächste Veranstaltung haben wir uns – glaube ich zumindest – auch gleich angemeldet. Weiß jetzt aber, wegen dem Weißwein, gar nicht mehr um was es da ging.
Zecke im Geiste
Ein mir bekannter Großindustrieller lacht am 1. Mai immer über mich weil ich mich zum Tag der Arbeit gern am Gewerkschaftshaus und in Gostenhof bei den Autonomen herum treibe – weil ich seiner Meinung nach da gar nix zu suchen habe, weil ich eigentlich genau dem anderen Lager zugehöre. Gut, ich bin kein Kommunist, so viel ist klar, und in der „Arbeit ist scheiße“ Liga bin ich auch nicht unterwegs, aber ich mag das Umfeld ganz gern. Und ich mag es wenn sich Menschen für irgendwas engagieren und nicht nur an sich selbst denken. Deshalb bin ich da jedes Jahr mindestens genauso gerne wie Abends beim Maifest vom Kärwaverein. Ist doch schön wenn man so eine breite Auswahl hat.
Obacht, Novum!
Wir waren die letzten beiden Tage in der Sächsischen Schweiz wandern. Wir? Die Chefin und ich um genau zu sein, ohne die Kids – obacht, jetzt kommts – die Kids waren alleine daheim. Das hört sich jetzt vielleicht unspektakulär an, auf den ersten Blick aber nur, in Wahrheit ist es epochal. Wir haben die Kids ein Wochenend allein gelassen und das hat super funktioniert. Das eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten.
Die Sächsischen Schweiz ist echt schön, wir hatten eine spitzen Pension und waren mit angenehmen Leuten unterwegs. Ein bisschen rum wandern, ein bisschen einkehren, so vergeht die Zeit wie im Flug. Dass wir es nicht geschafft haben Soljanka zu essen läuft in der Kategorie „Schönheitsfehler“. Vom Besuch der Bastei muss ich abraten, zumindest am Sonntag war das vergleichbar mit einem Besuch der Bamberger Altstadt an einem Samstag. Ansonsten war es toll und die Kids fragen schon wann wir mal wieder weg gehen.
Weißt du eigentlich, wie tolerant ich bin?
Es gibt ja diese Geschichte von dem kleinen und dem großen Hasen, wo der kleine Hase dem großen Hasen erzählt wie lieb er ihn hat. Eine wirklich schöne Geschichte. Wenn man so lange zusammen ist wie die Chefin und ich, da reicht es nicht einfach nur aus sich lieb zu haben, es braucht auch noch etwas anderes, nämlich Toleranz, das ist eine Spezialform von sich lieb haben. Und die Chefin und ich sind da echt spitze!
Manchmal ist es ja so dass man sich zeigen muss wie lieb man sich hat. Deshalb habe ich am Wochenende einen kleinen Toleranztest gemacht und kurzerhand ein Stück Wand im Flur eingerissen. Wände einreißen ist eine äußerst staubige Angelegenheit und die Chefin hasst Staub. Das passt also ganz gut.
Um ehrlich zu sein hatte ich etwas unterschätzt wie staubig es wird und der Toleranztest ist zu einem auf Liebe basierten Toleranzkraftakt mutiert. Phasenweise hatte ich wirklich ein arg schlechtes Gewissen und hab deshalb sofort mit dem Wiederaufbau begonnen und ausnahmslos alle Kaffee-, Mittags- und Besprechungspausen investiert. Toleranz flankiert von einer gewissen Grundentspannung und ganz viel Leidenschaft, das sollten die Hasen unbedingt auch auf dem Radar haben!
Mucke aus UK
Früher war man ja total freaky wenn man sich Platten in UK bestellt hat. Das war ich – mangels Plattenspieler – leider nie. Aber neulich habe ich mich so ähnlich gefühlt, da habe ich nämlich eine CD gefunden, die es sonst so nirgendwo andersta gibt als auf der Insel. Rarität, absolutes Sammlerstück, was ganz Extras und das für sage und schreibe 6 €! Ehrlich gesagt habe ich den Preis ausgeblendet, aber als die CD gestern endlich angekommen ist, habe ich doch ganz schön geschaut was es kostet eine CD von UK nach Germany zu importieren (seit dem Brexit kauft man ja nicht mehr einfach, sondern importiert). In meinem Fall sogar mehr als die CD selbst gekostet hat, aber egal, sie ist es definitiv wert. Ich bin emotional berührt!
Schanzer voraus!
Den ganzen Tag muss ich jetzt schon auf dieses verschissene Schanzer-Stadion in Ingolstadt schauen und denke mir Hoffentlich muss da der Club nächste Saison nicht spielen! So scheiße wie der Club gerade spielt, kann das tatsächlich passieren und eigentlich wäre diese Demütigung gerechtfertigt, aber daran darf man nicht denken! Das darf nicht sein. Weg drehen, besser auf die weiße Wand schauen, bloß net zu die Schanzer. Bitte net.