Corona mit uns #11

Parole „Support your local dealer“. Auf der Seite vom Sportverein steht dass die Sportvereinsgaststätte am Wochenende geöffnet hat und alle Speisen zum Mitnehmen anbietet. Klassischer Fall von Giros-Partie statt Grill-Party! Jetzt habe ich mal geschaut, wir haben auch noch einen anderen Griechen und einen Chinesen, heißt am Wochenende bleibt die Küche kalt.

Dann könnte man auch noch den local Fahrradhändler supporten, dieser Support gestaltet sich aber schwieriger, weil der nur die Werkstatt aufsperren darf und nicht den Laden. Aber wo Ziel, da auch ein Weg oder so. Wir werden den supporten, das ist wichtig für ihn, da wird er uns noch dankbar sein dafür! Support frei aus allen Rohren.

Corona mit uns #10

Tag 11 im Homeoffice, man gewöhnt sich daran. Zwischen den ersten beiden Telkos sind wir kurz zum Supermarkt gefahren, Klopapier-Notstand in da house. Bei EDEKA hab es keines mehr, bei REWE auch nicht und bei MÜLLER auch nicht. ALDI hatte welches und sogar Küchentücher. Hygienisch sind wir wieder vorne. Dafür hat unser EDEKA hat eine phänomenale Bierauswahl, das hatte ich gar nicht so auf dem Radar. Top Auswahl! Baby komm mit hoch, ich zeig dir meine Bockbiersammlung.

Mit so einem Homeoffice hat man plötzlich viel mehr Zeit, es fallen jeden Tag fast 3 Stunden Pendelei weg. So gesehen ist die Krise nicht mal so schlecht. Interessant wird es wenn wir wieder ins Büro können oder sollen und irgendwann müssen, weil dann recht schnell die Frage aufkommen wird wofür wir überhaupt so ein großes Büro brauchen, obwohl doch im Homeoffice auch alles gelaufen ist. Das wird spannend.

Die Zaubermaus Zarate

Es gibt Momente, die brennen sich einen ins Gehirn ein. Da kann man noch so viel erleben und verdrängen, Peng sind sie wieder da. Und das Peng war heute Früh der Artikel FCN-Zaubermaus Zarate: „Ich liebe Nürnberg noch heute“ und zaubert mir den ganzen Tag schon ein Grinsen ins Gesicht.

Wir haben damals im Schulbus Fahrten zu den Club-Spielen geplant, irgendwann war das mehr als nur Spielbesuche planen und zack waren wir ein Verein mit „e.V.“. Der erste richtige offizielle Trip dürfte die Fahrt nach München zu eben diesen Spiel gewesen ein. Da wurde ein großer Bus samt Fahrer gemietet (damals hat man noch gemietet und nicht gechartert), Unmengen an Bier gekauft (soviel Bier dass es nicht in den Kofferraum passte und die Kästen deshalb im Mittelgang, quasi als zweiter Boden, gestellt werden mussten) und dann ging es los. Die Reisegruppe könnte man als bunt und trinkfest beschreiben.

Die ersten Ausfälle gab es schon im Bus, der Weg vom Parkplatz bis zum Olympiastadium forderte dann auch seinen Tribut, schlussendlich kamen wir – wenn auch dezimiert – aber doch an und der Club hat bei besten Wetter geliefert! Spätestens nach dem 1:2 konnte keiner mehr erwarten dass wir auf den Sitzplätzen hocken bleiben. Ein Fest. Gott sei Dank gab es damals noch keine Handys und Smartphones, so bleiben nur die schöne Erinnerungen! Und die Zusammenfassung auf YouTube.

Corona mit uns #9

Die ganze Welt berichtet über die tiefen Einschnitte, die die Ausgangssperre für die Gastronomie mit sich bringt. Das ist wirklich schlimm! Aber es trifft nicht nur die Gastronomen, sondern auch die Gäste! Gestern Nachmittag, Freitag Nachmittag, bestes Freitagnachmittagswochenendfeierabendseidlawetter und der Balkon hat geschlossen. Boah ey!

Dem Nachbarn traf es ähnlich. Damit man als Homeoffice-schaffender Mensch in Zeiten von Social Distancing trotzdem zu seinem Freitagnachmittagsritual kommt, haben wir uns was neues ausgedacht, nämlich das Abstandsbier. Das Abstandsbier ist eine an die Ausgangssperre angepasste Sonderform von Nachbarschaftshilfe. Damit auch noch etwas Balkon-Feeling aufkommt, wurde kurzfristig von der Supol-Tankstelle am Dianaplatz Helles Nikl besorgt. Und so haben wir uns – jeder auf seiner Seite versteht sich – doch noch unser Freitagnachmittagswochenendfeierabendseidla gegönnt. Man muss sich anpassen aber (noch) nicht einschränken.

ICEcoder

Vor lauter Cronoa kommt hier die IT viel zu kurz. Donnerwetter! Also, da gibt es ICEcoder, mit dem kann man Dateien im Browser editieren, speziell Quellcode. Was für ein Sicherheitsloch man sich damit auf dem Server holt, liegt wohl im Auge des Betrachters.

Das kann man bestimmt mal brauchen.

Corona mit uns #8

Warum Hefe? Seit gut einer Woche steht auf unserem Einkaufszettel „Hefe“, ein Biertrinker wundert sich, verbindet das Wort bestenfalls noch mit Hefe-Weizen. Wer etwas küchenaffiner ist, weiß vielleicht noch dass man Hefe auch zum Kuchenbacken braucht oder zum Brotbacken. Im Supermarkt liegt Hefe irgendwo beim Butter, übersieht man gern, braucht man als Mann ja normalerweise auch nicht.

Worauf ich raus will ist, ist dass es derzeit keine Hefe zu kaufen gibt. Lieferengpass. Hefe scheint sowas wie das Klopapier der Küche zu sein. Es ist günstig, jeder Depp kann es in Massen kaufen und deshalb ist es gerade weg. Und so bleibt Hefe bei uns ganz oben auf dem Einkaufszettel.

Corona mit uns #7

Homeoffice-Woche 2. Die Chefin ist jetzt auch daheim, das entlastet mich, bringt aber Stress für die Kids. Apropos Stress, da gibt es mittlerweile eine neue Form von und zwar den Skype-Stress. Skype-Stress bekommt man auf Grund der Tatsache, dass man beruflich voll erreichbar bleibt – parallel in mehreren Chats gleichzeit und parallel zu den Telkos. Skype-Stress, krasse Sache, aber lieber Skype-Stress und Kohle als keinen Stress, sich gegenseitig nerven und keine Kohle.

Der Einzelhandel würde sich wahrscheinlich gerade sehr über so etwas ähnliches wie Skype-Stress freuen, da haben gerade wahrscheinlich ein paar ziemliche Existenzangst, das ist auch ein ziemlicher Stress. Jetzt rächt sich zusätzlich dass man den Online-Handel in den letzten Jahren so sträflich vernachlässigt hat. Der Online-Handel ist neben den Streaming-Diensten wahrscheinlich der große Corona-Gewinner. Wenn der Baumarkt zu hat, kauft man das Geraffel halt online und lässt es sich liefern. Wer nicht online ist, der liefert nicht und wer nicht liefert hat keinen Umsatz.

Corona mit uns #6

Heute morgen hat sich das Familienoberhaupt todesmutig in die bayerische Fast-Ausgangssperre begeben und frische Brötchen besorgt. Es durften nur drei Kunden gleichzeitig in den Laden, der Rest der Kundschaft musste vor der Tür im Regen warten.

Fast-Ausgangssperre heißt ja nicht Nichtsmachen. Nicht Nichtsmachen tut man bei so einem Wetter am besten im Keller. Letzte Woche wurde schon ein PAX-Schrank in das neue Zimmer der Chefin gebastelt, das war ein ziemlicher Akt! Eigentlich baut man einen PAX am Boden liegend zusammen und stellt ihn dann auf. Das ging aber nicht weil Schrank und Keller ziemlich gleich hoch sind. Außerdem sind da noch Heizungsrohre um die herum der Schrank jetzt steht. Das war zeitintensiv.

Heute war die Elektroinstallation dran. Die vorhandene Installation wurde beim Umbau nur notdürftig „reingeklatscht“, die Kabel nur mit alten Drähten an die Rohre gebunden. Jetzt schaut das besser aus. In einer Fast-Ausgangssperre muss man angepasst installieren, nicht dass das Material ausgeht.

Corona mit uns #5

Es schimpfen ja immer alle über das deutsche Schulsystem, aber gerade in der Krise geht da ziemlich was. Die Lehrer sind engagiert und versorgen die Kids täglich mit neuen Aufgaben. Beim Kind 1 läuft alles über ein Portal ab, es bekommt Arbeitsblätter, löst sie und sendet sie zur Korrektur zurück an die Lehrer. Der Lehrer vom Kind 2 sendet täglich einen Tagesplan mit Aufgaben, Links auf Youtube-Filme oder Links auf Lernportale. Dieser Tagesplan kommt als Word Datei und lässt sich super um zusätzliche Aufgaben erweitern: „Geh raus an die frische Luft und helfe deinen Eltern im Garten“ oder „Übe 20 Minuten Schlagzeug“ – und das Kind arbeitet die Liste brav ab. Sehr gut. Mitten in dieser IT-intensiven Zeit lässt uns der alte iMac vom Kind 1 hängen. Das ist blöd. Jetzt müssen wir IT-technisch auch noch zusammenrücken.

Heute Früh ging es erst mal zum Einkaufen. Pro Tipp: Im Edeka in Schweinau gibt es noch Klopapier. Und im Tixi-Klo bei der U-Bahn-Baustelle in Großreuth angeblich auch. Also locker bleiben. Gestern hab ich irgendwo gelesen dass das Horten von Klopapier eine Form von ästhetischen Widerstand ist, da tut man sich aber schwer dran zu glauben wenn vor einem an der Kasse so ein 3-Zentner-Brummer in Leggins steht, bepackt mit 4 Packungen Extra-Sensitiv. Viel ästhetischer wäre da sicher das Bild einer lasziv blickenden Französin mit einer Flasche Rotwein und einer Packung Kondome. Ansonsten rechne ich mit einer Ausgangssperre spätestens zum Wochenende.

Corona mit uns #4

Die Polizei hat in Nürnberg Corona-Partiys aufgelöst. Richtig so! Jeder weiß doch dass man in Zeiten von Pandemien keine Feiern macht, sondern – wen überhaupt – Pandemie-Feuer schürt. Das ist ein ganz alter Brauch, haben die schon zu Zeiten der Pest gemacht, aber nur vergessen es zu dokumentieren, vor lauter Post-Peststress wahrscheinlich. Es ist auf jeden Fall nachgewiesen dass überall wo die Pest war auch Feuer geschürt wurden.

Beim Pandemie-Feuer schürt man ein Feuer, idealerweise in einer Feuerschale, damit sich das Feuer nicht pandemieartig ausbreiten kann, und schaut zu wie es brennt. Dabei kommt man runter und kann planen was als nächstes zu tun ist. Und Bier trinken. Die Nachbarn können auch vorbei kommen, müssen aber selbst Holz und Bier mitbringen, um sich nicht anzustecken, und dann kann man sich als Nachbarschaft solidarisieren. Pandemien verbinden.