Dienstag Abend, zwei Tage ohne Live-Band, also ab auf Dead Kennedys! Die Musik war nie so mein Ding, aber das Logo schon. Das Hirsch-Areal war voller gealterter Punker, die Vorband konnte die Massen nicht vom Biergarten in den Saal bewegen, Dead Kennedys schon. Zu den Liedern kann ich nichts sagen und auch nicht ob der neue Sänger besser war als der alte. Aber es war laut, es war schnell, es war heiß und es war gute Unterhaltung.
Konzerte
RIP Zweitkontakt
Wenn man den Pulsaufzeichnung von gestern auswertet, dann kann man ganz genau erkennen wann Dropkick Murphys und wann die Ärzte gespielt haben. Die Ruhephasen sind die Zeiten wo man irgendwo ansteht: für den Eintritt, für die Bändchen, für die Taschenkontrolle, fürs Bier, fürs Schiffen, fürs Essen, fürs Schiffen, fürs Bier, fürs Bier, fürs Schiffen, fürs Bier, fürs Pfand, für den Bus. Es heißt doch Rock im Park und nicht Warten im Park, es ist Freizeit und keine Wartezeit. Mein Tipp: Feine Sahne Fischfilet werden in 5 Jahren Headliner und die Toten Hosen als DIE deutschen Punker beerben.
Yucca im Club Stereo – das Doppelleben des Matze S.
Gestern hat Yucca im Club Stereo gespielt. Der Club Stereo ist eine wahnsinns Live-Location, sogar wenn man hinten steht, ist man nicht weiter als 5 m von der Band entfernt. Yucca haben abgerockt was da Zeug hält, Donnerwetter! Der Gitarrist ist mein Kollege, er führt offensichtlich ein Doppelleben.
The Iron Maidens
Was für eine Marktlücke! Da gibt es ein paar hübsche Frauen, die auch noch gut Musik spielen können, die ziehen sich ein paar hautenge Fetzen an und covern Iron Maiden. Fertig ist die The Iron Maidens Beschreibung. Da bleibt dir die Spucke weg. Gut, bei den knapp 20 Alben und 100 Hits, die Iron Maiden haben, hätte die Song-Auswahl besser sein können, das ist aber jammern auf hohen Niveau.
Unbedingt erwähnt werden muss die Vorband Torpëdo, die haben eine Musik gespielt, die damals vor 25 Jahren, als man noch 25 Jahre jünger war, die Alten Metaller gehört haben. Und dabei gibt es die Band erst seit einem halben Jahr. Definitiv, ein Heavy-Metal-Kommando. Spitzen Show!
Spidergawd und der Rockaltar im Hirsch
Die neue Spidergawd ist ja ein absolutes Brett, da durfte man auf das Konzert gespannt sein. Der Hirsch war gestern um 20:00 Uhr noch ziemlich leer, das hat der Vorband Thulsa Doom aber ungefähr gar nichts ausgemacht. Die haben eine spitzen Show abgeliefert. Um Neun war der Hirsch dann halb voll und Spidergawd haben ihren Altar bestiegen. In der Mitte ein Riesenschlagzeug, links und rechts Bassist und Saxophon und dahinter erhöht zwei Gitarristen. Schon allein dieses Layout war außergewöhnlich, genauso wie die Show die folgte selbst.
Dieser Kenneth Kapstad verprügelt sein Schlagzeug derart, da bleibt einem echt die Spucke weg. Und dann haben die noch einen neuen Gitarristen, Brynjar Takle Ohr, der wie die Faust aufs Auge passt. Einen speziellen Sänger gibt es gar nicht, alle singen alle spielen alle rocken ab wie die Sau. Ein spitzen Konzert, das beste Konzert des Jahres heuer wieder im März. AfW – Alternative für Wirtshaus.
Schwedenparty
Wer sich das Programm vom Hirsch diese Woche durchliest, der wird sehen dass am Dienstag die Backyard Babies gespielt haben, Vorband The Bones. Wer dort war weiß dass es ein Bones-Konzert war, Vorband Audrey Horne, Aftershow-Party mit den Backyard Babies. Das was die Bones da abgeliefert haben lässt sich am Besten mit Veni, vidi, vici beschreiben. Ein Brett. Die Backyard Babies waren da eher Mentol Light Ultra – es war heiß, es hat geraucht, es hat aber nicht wirklich gezogen. AfW – Alternative für Wirtshaus.
Motorpsychologie im E-Werk
Haus gebaut, Sohn gezeugt, Baum gepflanzt – auf Motorpsycho Konzert gewesen. Das was diese Norweger da gestern vom Stapel gelassen haben lässt sich schwer beschreiben, manchmal war es laut, manchmal leise, manchmal schnell, dann wieder langsam, mal nah am Jazz, dann wieder Rock. Das war intensiv und AfW – Alternative für Wirtshaus.
The Brew – sollten eigentlich die The Steamrollers heißen
OK, gestern war Montag, das ist immer so nach einem Sonntag und dem Samstag da davor. In der Früh war Kürbisschnitzen mit dem Kind 2 im Hort angesagt, danach Homeoffice, bei uns heißt das Mobiles Arbeiten und verschmelzt Familienleben, zu wenig Bewegung und den Stress der Arbeit (ohne Kaffeeplausch!) miteinander.
So gesehen hat es ganz gut gepasst dass The Brew gestern im Hirsch waren und nicht an einem Freitag oder Samstag. The Brew sollten eigentlich die The Steamrollers heißen, das würde besser passen. Im Endeffekt ist es ja auch egal ob sie walzen oder vor sich hin gären, gestern haben sie gerockt was das Zeug hält.
Ich bin ja leicht schwerhörig, vielleicht auch schwer leichthörig, naja jedenfalls will ich nicht dass sich jemand anderes damit ansteckt und stopfe mir deshalb bei Konzerten immer Tempos in die Ohren. Die Musik hört sich dann zwar nicht mehr so gut an, ist aber verträglicher. Jetzt wollte doch des drecks Tempoböbberla gestern Nacht nimmer aus meinem linken Ohr raus. Da half nur noch eine Not-OP, die Chefin hat sauber gearbeitet und ich höre wieder. Was für ein Montag.
50 Jahre DJK
JBO waren am 15. Geburtstag vom MKausW sau cool, das war vor gut 25 Jahren. Seitdem haben wir uns etwas aus den Augen verloren, das ist aber nicht schlimm wie ich am Samstag feststellen konnte, da waren sie nämlich beim 50. Geburtstag von der DJK in Teuchatz. Schön rosa. Danach kamen die Zwangsversteigerten Doppelhaushälften, spitzen Unterhaltung. Eine exzellente Landpartie.
Da wo die Blasmusik spielt #5
Das Woodstock der Blasmusik hatte ja ein administratives Detail zu bieten, das unsere, im alkoholisierten Zustand eher unberechenbare, Reisegruppe vor größeren finanziellen Schäden bewahrt hat. Dieses Feature war die Cashless Card. Diese Cashless Card musste man sich anfangs kaufen, mit Guthaben auftanken und konnte damit dann überall bezahlen.
Das tückische Detail an dieser schönen neuen Welt der bargeldlosen Bezahlung im wunderschönen Innkreis war, dass die Relation zwischen den Ständen, an denen man aufladen konnte, und Menschen, die aufladen wollten, in einem eher ungünstigen Verhältnis stand. Es war also nicht ganz einfach Geld aufzuladen. Andererseits war es fast unmöglich die Karte zur Abreise komplett leer zu machen, weil spätestens wenn man sich das Becherpfand wieder holte, war wieder Geld drauf.
Um letztendlich wieder an die Kohle auf der Karte zu kommen, musste man sich auf einer Webseite einloggen, Bankdaten eingeben und hex hex war die Kohle wieder auf dem Konto. Was es auf der Webseite außerdem noch gab, war eine Liste mit den ganzen Transaktionen der Karte – Uhrzeit, Betrag und Getränk – wichtige Details zum Schließen eklatanter Erinnerungslücken. Woodstock der Blasmusik – Ende.