Gestern war Wandertag. Ich habe mit der Tochter einen Rucksack gepackt und bin mit ihr nach Nürnberg in die historische Altstadt gefahren. Die historische Altstadt ist von uns gute 5 U-Bahnstationen entfernt, von daher konnte die Sache recht entspannt angegangen werden.
Als erstes wurde die Lorenzkirche besucht. An dieser wirklich großen und sehr zentral gelegenen Kirche läuft man in der Regel vorbei, wir auch bis gestern. Gestern sind wir rein, der hohe Raum ist sehr beeindruckend und ich konnte das das Kind bestimmt 15 Min beschäftigen. Zum Abschluss durfte sie noch 50 Cent in den Opferstock schmeißen und ein Lichtlein anzünden. Allerdings entschied sie sich dann doch spontan das Lichtlein mit heim zu nehmen, auch gut.
Danach ging es eigentlich schnurstracks zur Kaiserburg. Es wurde lediglich an einer Eisdiele ein kurzer Halt eingelegt. Sie hat sich zwei Kuglen Eis rausgesucht, eine rosane für sich und stellvertretend eine hellblaue für den Bruder. Selbstredend musste sie auch noch mein Schoko verköstigen und hat danach ausgeschaut wie ein Clown mit afroamerikanischen Wurzeln.
Auf die Kaiserburg musste ich sie hinauf tragen, spontane Beinschmerzen, das gibt es auch schon in jungen Jahren! Oben angekommen haben wir erst mal die Aussicht genossen (das geht auch ohne Kleingeld für die Fernrohre!), danach sind wir ins Museum um Ritterrüstungen anzuschauen. Anschließend haben wir die Führung am Tiefen Brunnen mitgemacht, die ist auch so dass Kinder Spass haben können. Nachdem die Beinschmerzen plötzlich wieder weg waren konnte auch der Sinwellturm bestiegen werden. Der Ausblick kann sogar Kinder beeindrucken, zumindest für ca. 20 Min. Im Burggarten wurden dann noch Steine zum Basteln gesammelt und auf dem Heimweg vom Vater dummerweise wieder verloren. Kaiserburg Ende.
Was wäre ein Nürnberg-Besuch ohne Drei im Weckla? Deshalb gab es noch einen Kurzbesuch im Bratwursthäusla, Touristenherz was willst du mehr! Dann Fahrkarten kaufen und Rückreise, Kind fertig, Vater auch, beide zufrieden. Wandertag nach Nürnberg ist top!
Kind 1.0
Urlaub in der Stadt
Heute haben wir einen Familienausflug in das familienfreundliche, liebenswürdige, du-ige, schwedische Einrichtungshaus im Nürnberger Vorort Fürth-Poppenreuth gemacht. Es gab 1-Euro Hotdogs, bitteren Kaffee für umme mit Family-Card und zig Computer-Terminals, die die Kleine malträtieren durfte, für die Mama noch ein paar Bilderrahmen, für den Papa Schubladen für die Werkstatt, nachmittags waren alle platt.
Als großes Finale habe ich dem Kind 1.0 heute abend noch ein neues Nachtkästchen überreicht. Es war eigentlich nicht neu und letzte Woche hat sie es noch nicht einmal mit dem Arsch anschauen wollen, weil es angeblich so hässlich war, aber heute war es „wunderwunderschön“ (O-Ton). Der Unterschied zu letzter Woche war, dass ich es gestrichen hab, jetzt ist es so rosa dass es normalen Menschen in den Augen schmerzt. Alles ist gut.
Es sind die kleinen Dinge die das Leben lebenswert machen
Das Kind 1.0 sitzt grade mit Laptop auf dem Klo. In solchen Momenten weiß man was dass man gezeugt hat.
[Update] „Papa komm mal, ich hab ein riesen Gerät gemacht!!!!“
Alles richtig gemacht.
Sie hatten die Talsole durchschritten, nun konnts sie nichts mehr aufhalten.
Heute war ein guter Tag:
- Dem Kind 1.0 ist heute morgen aufgefallen dass wir schon „EWIG NICHT MEHR GEGRILLT HABEN“ (O-Ton). Ich habe angeregt das gleich heute nachzuholen, die Chefin hat dann als Termin Mittag festgelegt.
- Dem Kind 2.0 ist heute das letzte Stück Nabelschnur abgefallen. Das vereinfacht das Handling beim Wickeln enorm! Wieder ein kleines Stück mehr Normalität.
- Die Chefin hat heute ein ganzes Stück besser aus geschaut als die letzten Tage. Das ist super.
So gut die Idee mit dem Grillen war, muss ich sagen, dass mittags nicht die richtige Zeit zum Grillen ist. Die Handwerker werkeln am Nachbarhaus, die Sonne brennt wie Hölle und wenn man sich mit dem Fleisch nicht beherrscht, dann kann es ganz leicht sein dass man den Rest vom Tag über in ein ganz fieses Fresskoma fällt. Woran nämlich keiner denkt ist, dass man sich mittags mal nicht einfach so mal ein oder zwei Verdauungsschnäpse rein pfeifen kann. Und von dem ganzen Espresso-Gesaufe, kann man dann abends nicht schlafen. Also aufgepasst: Mittags Grillen ist gefährlich!
Ein erster Vergleich
Die Chefin und ich diskutieren grade was im Moment besser angenehmer zu handhaben ist:
Junge oder Mädchen: Rein vom Wickeln sind da Mädchen klar im Vorteil. Punkt. Außerdem sagt man ihnen nach weniger Verdauungsprobleme zu haben, auch nicht schlecht.
Altersunterschied: Ich denke es ist gut wenn das ältere schon halbwegs selbstständig ist, so dass man sich nicht mehr 100% darum kümmern muss. Ansonsten ist wohl der Kindergarten (bzw. die Möglichkeit eines kontrolliert abgeben zu können) ausschlaggebend, denn es ist schon besser wenn man sich nicht Vollzeit um beide kümmern muss.
Geschlechtskombination: Wenn man zweimal das gleiche hat, hat man natürlich Synergieeffekte. Die werden bei unterschiedlichen Geschlechtern weniger, dafür wird das Mitredespektrum am Stammtisch größer.
Unterm Strich bewahrheitet sich die alte fränkische Lebensweisheit: „Wies dasst machst ist richtig!“ aufs neue.
Heute kein König.
Wie ein Abend kippt:
- erst reißt mir Kind 1.0 beim Wickeln aus, rennt wie aufgedreht durchs Haus und wirft mein Laptop runter
- dann scheißt mir Kind 2.0 im hohen Bogen aufs Sofa
- und danach passt dieser neue Rohrbelüfter nicht in das Gewinde vom Wasserhahn, ganze 0,5 mm trennen mich vom Glück! So viel zum Thema Standardisierung und Baumarktqualität.
Ab heute ist das eben kein Urlaub mehr sondern Elternzeit.
Uno Uno, aber offen
Das Kind ist ja kein Baby mehr, deshalb kann man mit dem Kind mittlerweile schon richtig was anfangen, z.B. Karten spielen. Irgendwo her hat es diese Uno Uno Kinder-Edition bekommen und die wird jetzt gezockt. Gut wir spielen eine leicht abgewandelte Art, nämlich offenes Uno Uno damit wir uns in die Karten schauen können, aber immerhin. Offenes Uno Uno in Kombination mit der unheimlich niedrigen Frustrationsschwelle vom Kind sind ein ganz besonderes Vergnügen, huahaha!
Der Osterhase ist ein Fuchs!
Die Tochter hat sauber analysiert: Der Osterhase ist ein Fuchs! Anders konnte sie es sich nicht erklären dass er nur solche Sachen im Garten versteckt hat, die sie gebrauchen kann. OK, schwer ist das auch nicht: Rosa und von Hello Kitty. Naja, jedenfalls macht sie jetzt erste Schminkversuche, schrecklich!
Sarah is back
Ich bringe derzeit jeden morgen die Kleine in den Kindergarten – „besser liegen und gehn als sitzen und stehn“ heißt es ja – aber zurück zum Thema: da gab es jetzt eine Woche lang morgens Tränen, ihre Freundin Sarah war nicht da! Niemand da mit dem man die Klamotten vergleichen oder über Barbies reden kann. Niemand! Heute morgen dann die Erlösung, Sarah is back und sofort wurden Schuhe, Hose, Unterhemd, Puli und Haarspangen verglichen. Jetzt ist alles wieder gut. Vaterfreuden der ganz besonderen Art.
Es ist ein iterativer Prozess
Es ist ein iterativer Prozess: erst kann es gar nichts, dann fängt es zu krabbeln an, will sauber werden und pinkelt alles voll und jetzt ist eben das alleine schlafen dran. Das mit dem Pinkeln war, bis auf die Tatsache dass man alles sauber machen musste, einfach. Das mit dem alleine schlafen ist härter weil es uns allen Schlaf raubt. Und der fehlende Schlaf sorgt dafür das wir genervter sind als sonst und das genervt sein sorgt dafür dass es explosiver ist als sonst. Aber wie gesagt, es ist ein iterativer Prozess und in 10 Jahren, wenn sie den ersten Kerl mit heim bringt, werden wir wünschen dass sie wieder zu uns rüber kommt anstatt sich an so einem daher gelaufenen Kerl zu drücken.