Bewährungsprobe bestanden

Nach der ersten Woche am neuen Schreibtisch bin ich immer noch ganz begeistert. Da wackelt nichts mehr und es ist genug Platz für Tastatur, Maus und das Notizheft. Gefällt mir gut. Seit ich obendrein noch herausgefunden habe dass sich das Mikrofon von der Kamera für die Video-Chats in Kombination mit dem Lautsprecher vom Monitor prima als Freisprecheinrichtung verwenden lässt – und man so nicht ständig das Headset aufhaben muss – bin ich noch zufriedener. Die Arbeitsumgebung hat sich um Dimensionen verbessert.

Ansonsten verlaufen die Tage monoton. Aufstehen, ein paar Rückenübungen, Frühstück vorbereiten, eine Runde spazieren gehen, arbeiten, Mittag, arbeiten, irgendwas kochen, nochmal raus, fernsehen, Bett. Kein Projekt, nichts.

Neuer Schreibtisch

Die Wahrscheinlichkeit dass das Homeoffice bald aufhört ist relativ gering, vor dem Sommerurlaub rechne ich eigentlich nicht mehr damit. Der Schreibtisch an dem ich seit März unterm Dach sitze war eine Notlösung, die nach dem Hexenschuss im Frühjahr noch etwas gepimpt wurde. Auf Arbeit war mir mein Schreibtisch immer zu groß, seit ich daheim arbeite komme ich mir vor wie eine Legehenne.

Letzte Woche hat mich die Situation arg genervt und ich hab angefangen zu überlegen und zu messen – irgendwie müssen sich die 1,5 Quadratmeter doch besser nutzen lassen! Nach etwas experimentieren war der Plan geboren: eine Arbeitsfläche wie gehabt, aber darüber eine zweite so dass die Monitore über das Geländer hinaus gerückt werden können und Tastatur und Maus bei Bedarf darunter verschwinden.

Jetzt mussten heute nur noch passende Platten besorgt werden und das ist im Lockdown gar nicht so einfach. Mit etwas Glück bin ich noch vor dem Frühstück an zwei gebrauchte Bürotischplatten 160 x 80 x 2,5 cm gekommen, recht günstig, gute Qualität, sau schwer. Die wurden mit der Tauchsäge zugesägt und ein paar Kabeldurchlässe eingelassen. Das Ergebnis gefällt mir, schaut fast schon professionell aus. Man muss sich auf die Situation einlassen.

[Update] Man beachte links die Gehrung zur Dachschräge und die Abschlussleiste hinten an der Wand.

Noch ’ne Chromleiste

Es gab noch einen Schönheitsfehler beim Dateisortieren: Mir ist aufgefallen dass die Gallerie-App auf dem Handy von der Chefin auch noch das Änderungsdatum der Dateien auswertet. Und das wird natürlich verändert wenn man den Namen ändert. Also muss man nach dem Umbenennen auch noch das Änderungsdatum anpassen.

Am einfachsten geht das mit touch -t DATUM Datei. Als Datum wurde das Creation-Date direkt aus den Metadaten der Datei genommen, dann passt das auch gleich zum Dateinamen. Aufpassen muss man beim Kopieren, denn wenn man die neuen Dateien einfach mit cp kopiert, dann wird alles wieder überschrieben. Erhalten bleibt das Änderungsdatum mit cp -p.

Rund gemacht

Die letzten zwei Tage wurde das Skript, das die Bilder der Chefin neu benamt, gar rund gemacht. Mittlerweile werden auch Videos in mp4 und mov Format unterstützt und die neuen Dateien können in ein neues Verzeichnis kopiert oder die originalen Dateien überschrieben werden. Und der Code wurde schönified, dokumentiert und in ein Git Repository geladen. Gebraucht wird es wahrscheinlich nimmer, aber haben ist ja bekanntlich besser als brauchen und gut anfühlen tut es sich oben drein.

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Schon lange habe ich nicht mehr so amüsiert wie beim Lesen von Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand. Mal kein Krimi, aber trotzdem spannend. Locker geschrieben, super Unterhaltung. Ich wusste nicht mehr wer mir das Buch geschenkt hat, die Chefin sagt dass sie es war. So ein gutes Buch kann nur von ihr kommen.

[Update] Noch ganz im Flow haben wir gestern gleich den Film dazu angeschaut und der war Kacke. Die Handlung war arg reduziert und die Umsetzung insgesamt auch nicht wirklich der Bringer. Das war eine schwedische Verfilmung, auf Wikipedia steht dass der nochmal verfilmt werden soll, Hollywood macht das hoffentlich besser.

Die Rache des iPhones

Als die Chefin vor etwas mehr als einem Jahr vom iPhone zu Android gewechselt wurde, da waren neben WhatsApp die Bilder das größte Thema. Irgendwann waren die dann auch umgezogen, allerdings nicht ganz optimal. Das iPhone speichert die Bilder nämlich nicht nach dem Muster IMG_Datum_Zeit.jpg, sondern verwendet IDs als Namen.

Ohne Apple-Apps kann man solche Bilder eigentlich nur sortieren wenn ein Programm die Metadaten verarbeiten kann. Jetzt wollte die Chefin ein Fotobuch machen und wollte dass alle Bilder sauber zeitlich sortiert in der Auswahl von dem Fotobuch-Programm erscheinen. Da war Handarbeit angesagt um aus einer 5849965962982716076.JPG eine sortierbare IMG_20190802_160040.jpg zu machen:

Nach gut einer Stunde Bastelei und ca. 50 Zeilen Code war es dann so weit. Die Bilder von der Chefin hab ich mir direkt über Nextcloud zugeteilt, darauf hab ich das Programm losgelassen und keine zwei Minuten später waren gut 2000 Bilder neu benamt. Das Ergebnis wurde gleich wieder via Nextcloud synchronisiert und war dann „einfach so“ auf dem Rechner von der Chefin. Coole Aktion.

Das Positive an Corona

Es ist ja nicht alles schlecht an so einem Corona-Homeoffice. Gestern z.B. wäre so ein richtig beschissener Pendler-Tag gewesen: Mitte Januar ein überraschender Wintereinbruch für die Bahn, da frieren gerne mal einfach so Weichen ein oder die Heizung fällt aus oder ein Schneemann liegt auf den Gleisen. Danach im Schneetreiben weiter mit dem Rad zur Arbeit und nochmal nen Kilometer durch den Schnee stapfen. Und heimwärts das Ganze nochmal.

Im Homeoffice nimmt man den Schnee wahr, macht in der Mittagspause eine Schneewanderung und freut sich zwischendurch über die Bewegung beim Schneeräumen. Also so ein Homeoffice ist im Winter schon nicht gar nicht mal so schlecht. Gut gemacht Corona!

Geflachdübelt

Zur Zeit bastel ich einen Unterschrank für die Tischkreissäge, so einen ungefähr. Es soll ja schön werden, also wurden die Platten nicht einfach zusammengeschraubt sondern mit Flachdübeln verleimt. Richtig gelesen, mit Flachdübeln! Ich hab keine Flachdübelfräse sondern so ein Vorsatzgerät für eine Flex. Das ist zwar nicht optimal, funktioniert aber erstaunlich gut! Das Ergebnis gefällt mir, ich bin total stolz.

Der Korpus ist jetzt fertig. Als nächstes kommen die Schubfächer dran, hab ich zwar noch nie welche gemacht und deshalb dauert das alles gefühlt tausendmal länger als in diesen ganzen Youtube-Videos, aber es macht Spass. Im der geheizten Gartenhaus rumbasteln und Musik hören, spitzen Beschäftigung.