Die dezente Aquariumerhöhung

Das Projekt „Aquariumsteuerung“ musste kurzfristig für ein ganz wichtiges Seitenprojekt unterbrochen werden. Eigentlich ist es kein richtiges Seitenprojekt sondern eher ein Basisprojekt, also im Sinne von „Grundlage“. Nennen wir es besser Grundlagenprojekt im Rahmen eines Seiteneffekts. Ja, genau.
Wir sind nämlich, im beiderseitigen Einverständnis, fast gleichzeitig – wobei man, wenn man genau ist, schon sagen muss dass die Chefin da einen vorzeitigen Erkenntniserguss hatte – darauf gekommen dass, wenn man eh schon am Aquarium rum macht, man es auch gleich etwas höher legen könnte.
Wer sich mit Aquarien nicht auskennt, dem sei gesagt Aquarien sind sau schwer. So ein 200 l Becken wiegt mit Inhalt bestimmt 250 kg und das hebt man nicht einfach so, sondern muss es vorher ablassen. Kritisch an der Sache ist folgendes: Erstens, 200 l Wasser samt Fische, die tuppert man während des Umbaus nicht schnell mal für eine Woche ein. Zweitens, Trockenbau heißt Staub und Staub bedeutet Disharmonie. Gut, in einem Monat kräht da kein Hahn mehr danach, was bleibt ist ein Aquarium das 12 cm höher steht – und das zählt.

Ade 2017

2017 ist ganz schön was gegangen. Richtungsweisend war die Terrassenüberdachung gleich im Frühjahr. Seit wir die hatten waren wir bei jeder Gelegenheit draußen und deshalb musste der Garten hergerichtet werden! Eine Trockenmauer, Stromanschlüsse, Platz machen für das neue Gartenhaus, das Gartenhaus. Und dann noch zum Abschluss die Dacherweiterung des Schuppens. Draußen kann man es jetzt aushalten!
Im Haus gab es ein paar zarte Schritte Richtung Heimautomatisierung, keine große Baustelle aber doch recht interessant. Insgesamt viele Kleinigkeiten, immer schön was zu tun. Manchmal vielleicht etwas viel, vor allem im 3. Quartal, am Ende aber alles gut. Für 2018 hat die Chefin heute beim Spazierengehen gleich die wichtigsten Projekte aus ihrer Sicht klargemacht, wird wahrscheinlich auch nicht langweilig.

Im Butler-Modus

Heute ist ein ganz emotionaler Tag für die Chefin. Da müssen alle mitziehen, da müssen wir zusammenhalten. Die Kinder sind vor dem Fernseher geparkt und wissen dass sie nach Möglichkeit nicht streiten sollen. Der Mann ist da um bei Bedarf unmögliches zu vollbringen und weiß dass er mit 100 %iger Wahrscheinlichkeit alles falsch macht. Er muss präsent sein, darf aber nicht im Weg rum stehen. Muss Aufgaben erledigen, die offensichtlich sein sollten, aber irgendwie nicht wirklich offensichtlich – und schon gar nicht logisch – sind. Und er muss ruhig bleiben, auch wenn es keinen Grund zum Ruhigbleiben gibt. Diese Spannung in der Luft hat schon fast etwas erotisches, das kriegt man aber mit Weihnachtsbock wieder weg.

Webserver-Integration in 5 Zeilen – Projekt „Aquariumsteuerung“ #4

Bottle ist ein Webserver Modul für Python, bei dem man mit gerade mal 5 Zeilen Code richtig weit kommt:

from bottle import route, run, template
@route('/hello/<name>')
def index(name):
    return template('<b>Hello {{name}}</b>!', name=name)
run(host='localhost', port=8080)
  • Zeile 1: bindet das ganze Geraffel ein
  • Zeile 3: definiert auf welchen Pfad reagiert werden soll. Wichtig ist da das <name> weil das festlegt, dass dieser Wert dann als Textvariable name zur Verfügung steht.
  • Zeile 4: ist die Methode, die aufgerufen wird, wenn der Pfad oben angefragt wird, samt Übergabeparameter name
  • Zeile 5: gibt als Beispiel eine Seite mit dem Wert des Übergabeparameters zurück
  • Zeile 7: startet das Ganze auf Port 8080

Sau cool. Ich habe das Ganze jetzt so eingebaut dass /licht/1 das Lichtszenario 1 startet, /licht/2 das Lichtszenario 2 und /licht/0 das Licht wieder ausschaltet.

Weihnachten 2017

Weihnachten war früher ja viel schlimmer. Mittlerweile schaffen wir es tatsächlich diesen Vollgas-Tagen ein paar ruhige Momente abzuluchsen. Und heute, am Tag 2 nach Weihnachten, macht sich sogar langsam sowas ähnliches wie Entspannung in der Mannschaft breit. Die Abende bis Silvester sind zwar ausgebucht, aber schön ausgebucht.

Einsatz unter Laborbedingungen – Projekt „Aquariumsteuerung“ #3

Die stade Zeit wird ein ganzes Stück stader wenn man ein stades Projekt hat. Und so eine Relais-Karte an einem Raspberry ist mega stad! Der Status ist wie folgt:

  • Die Realis können nach belieben geschalten werden. Läuft.
  • Zwei Taster können ausgelesen werden. Taster auslesen hört sich recht einfach an, ist es ja auch irgendwie, aber man muss mit dem Entprellen aufpassen. So ein Mensch drückt ja einen Taster viel langsamer als ein Rechner ihn ausliest, das bedeutet der Mensch drückt einmal den Tester und der Computer denkt 659 mal gedrückt. Damit aus einem Humantastendruck ein „einmal gedrückt“ Signal wird, muss man etwas tricksen oder man findet die Methode GPIO.add_event_detect() und verwendet die. Die überprüft nämlich einen Eingang und wirft genau ein Event wenn sich der Zustand ändert. Läuft.
  • Zu guter letzt können die Ausgänge auch noch zu bestimmten Zeiten ein- und ausgeschalten werden. Auch das geht recht einfach von der Hand wenn man die Klasse schedule verwendet. Läuft.

Zusammengefasst, erstens: die Schaltung läuft jetzt unter Laborbedingungen fehlerfrei. Was noch cool wäre, ist ein kleines Web-Interface oder ein Web-Service.
Zusammengefasst, zweitens: Eigentlich könnte man so eine Schaltung komplett mit Bash, Cron und Apache zusammenskripten. Oder noch einfacher mit FHEM. Aber man kann es natürlich auch selbst machen, das hat ja auch viel mehr Charme.

ACC Akut 600 – für das absolute Rotzerlebnis

Was so ein Männerkopf alles zu Tage befördert wenn man ihm eine ACC akut 600 einwirft, das ist schon der absolute Hammer. Anfangs wie eine Art Initialzündung kommt gleich ein fester Batzen, mit allem was sich in der Nacht fest gesetzt hat und angetrocknet ist, man merkt beim Schneuzen sofort dass da festes Material im Tempo gelandet ist und freut sich wie bei einem Überraschungsei auf das was man da gleich zu Gesicht bekommt. Eine zähe gelbliche Masse mit harten braunen Rändern und kleinen roten Punkten durchzogen, ein Rotzschäufele ohne Knochen direkt aus dem Kopf gleich unterhalb vom Auge. Und ein komisches Gefühl im Kopf, dass da plötzlich was fehlt, nimmer da ist wo gerade noch was war, eine ausgerotzte innere Leere überlagert von der Freude schon ganz schön was geleistet zu haben.
Angefeuert durch diesen initialen Erfolg geht es ans Eingemachte, das schleimig gelb grünlich irgendwo hinten drin pappende. Da muss man dem ACC aktu 600 aber etwas helfen und zwar am Besten in Form von Gurgelgesang. Richtig gemacht hört der sich ungefähr so an wie die Sprache der Dracs aus Enemy Mine – Geliebter Feind. Pro-Tipp: Um nicht für komplett Vollverrückt erklärt zu werden, läuft man am besten ein paar Meter allein. Das Gegurgele löst den richtig zähen Schleim (schlägt sich aber auch auf die Stimmbänder, Achtung!). Wenn man alles richtig macht und schön hochzieht, dann landet irgendwann ein Klumpen im Mund, der von der Konsistenz her an ein aufgeweichtes Stück Leder erinnert. Nicht schlucken! So ein Stück hart erarbeiteten Rotz muss gefeiert werden! Am besten schmiert man ihn auf ein Stück Tempo und zeigt ihn den Kollegen.
Danach geht es Stück für Stück besser, die fehlende Stimme signalisiert allen anderen dass man offensichtlich angeschlagen ist, man ist aber innerlich von dem ganzen Rotz befreit und kann so die Vorweihnachtszeit viel intensiver wahrnehmen.

Projekt „Aquariumsteuerung“ #1

Es gibt ja Menschen die wo sich voll mit Elektronik auskennen. So einen kenne ich, einen waschechten Elektroingenieur. Der hat sich den Aufbau angeschaut und gesagt dass die Transistorschaltung nicht nötig ist. Bestenfalls ein 1kOhm Widerstand am Ausgang gegen Masse – und das verstehe ich sogar. Zusammengefasst braucht es jetzt

  • den Cobbler – im Zulauf
  • das Breadboard – im Bestand
  • 8 Widerstände – im Bestand
  • ein paar Drähte – im Bestand

Das wird was ganz Großes. Wie man die GPIOs von so einem Raspberry mit Python ansteuert ist hier beschrieben. Die Sache läuft.

Alles hat seine Zeit

Diese Kälte und diese Dunkelheit, da passt es in die Zeit dass endlich mal jemand Klartext spricht, düster aber wahr: Perl ist raus. Das sicherste Zeichen dafür dass es so ist wie es ist, ist dass sogar der Perlmeister himself mittlerweile in Python macht. Gute Nacht. Schön war’s. Und ein „Danke für den Fisch“ hinterher.
Wenigstens gibt es noch FHEM als letzte Bastion, ein Abschied auf Raten. Ich bin emotional berührt, die Aquariumsteuerung wird mit Python gemacht, nicht dass es wieder heißt dass der Hack nicht offen für neues wäre. Und überhaupt, eine Flexibilität bei der Wahl der Programmiersprache zeugt von einer gewissen Professionalität.