Stammtisch – Friedo Behütuns‘ 8. Fall

Tommie Goerz hat mit Friedo Behütuns ja einen Spitzenmann im Regionalkrimi-Business am Start. Die Geschichten sind immer schön in die Gegend zwischen Nürnberg und Bamberg eingebaut, kommen mit viel Hintergrundwissen daher und sind allesamt lesenswert. Der 8. Fall spielt mitten in der Fränkischen Schweiz und deshalb ist auch ungefähr ein Drittel des Buches in Fränkisch geschrieben. Das liest sich selbst für Einheimische schwer – Verben wie „machmerahnunahns“ sind schon speziell, fallen aber definitiv in die Kategorie Sprachschatz.

Zusammengefasst sollte man das Buch nicht aus dem Blickwinkel Krimi bewerten, denn dann dürfte man höchsten 3 von 5 Sternen geben. Man muss es viel mehr als Beschreibung der fränkischen Stammtischkultur betrachten und dann hat das Buch gleich 6 von 5 Sternen verdient.

Das Vorndran-Jahr


2019 ist mein persönliches Vorndran-Jahr. Wir waren ja gleich im Januar auf der Lesung von Helmut Vorndran auf Schloss Allmoshof. Spitze war das! In den Pfingstferien war dann genug Zeit um die „Die Kamuelsfeder“ selbst zu lesen und das Buch war ein typisches Vorndran-Buch, eine dubiose Hautgeschichte, umrahmt von ein paar running Gags und Nebengeschichten, die sich durch alle Bücher ziehen.
Der Mann ist umtriebig und hat im Sommer nachgelegt. „Das Lupinenkind“ spielt nicht irgendwo im Itzgrund oder Bamberg sondern in Heroldsbach, quasi vor der Haustüre. Vorndran schafft es seine Geschichten in wahre Gegebenheiten zu integrieren und in diesem Fall waren das die Marienerscheinungen dort in den 50er Jahren. Das Buch ist insgesamt etwas ernster als die Vorgänger und es fällt schwer zwischen Wahrheit und Fiktion zu unterscheiden, könnte tatsächlich alles so passiert sein. Großartige Leistung. Absolut empfehlenswert.

Schlachttag – Friedo Behütuns‘ 6. Fall

OK, Friedo hat es überlebt. Das war nach dem 5. Band nicht klar. Tatorte im aktuellen Fall sind Wohlmannsgesees und Markt Erlbach. Das Buch ist gut, manche Passagen allerdings etwas langatmig. Nichts desto trotz absolut empfehlenswert! Folge Locations wurden erwähnt und müssen im Sommer mal genauer erkundet werden:

  1. Waldkeller Utz bei Weppersdorf
  2. Geyer’s Felsenkeller in Oberreichenbach.

Wenn man es genau nimmt ist das Buch ein Wirtshausführer mit Mordsgeschichten.

Panikherz

panikherzWie ich auf die Idee gekommen bin Panikherz zu lesen, besser gesagt zu hören, kann ich nicht genau sagen, wahrscheinlich war es das bunte Cover.
Als Buch wäre es wahrscheinlich langatmig, als Hörbuch ist es aber super. Stuckrad-Barre liest seine Geschichte genauso wie er sie sich ausgedacht hat – ohne Interpretation – imitiert Lindenberg und Helmut Dietl, wunderbar.
Das letzte Viertel hätte er sich vielleicht sparen können, aber wenn es ihm wichtig ist dass jeder weiß wen er so alles aus dem Showbiz kennt oder mit wem er in welchen Rauschzustand schon mal telefoniert oder einen Kaffee getrunken hat, dann ist es halt seine Kunst. Er hat es doch tatsächlich fast geschafft mich auf ein Udo Lindenberg Konzert zu locken! Als Hörbuch auf jeden Fall empfehlenswert und wenn man ein Probeabo von Audible holt, dann kostet es auch nix.

Blutfeuer

BlutfeuerDieser Helmut Vorndran ist ein verrückter Hund. Der schreibt da mit Blutfeuer einen fränkischen Krimi mit Toten ohne Ende, zaubert nebenbei noch einen Tornado aus dem Hut und lässt dann zum großen Finale alles ineinander aufgehen. Als ob es das normalste von der Welt wäre wenn da oberfränkische Metropolen quasi ausradiert und sich alle Wege in der Bamberger Unterwelt treffen. Super Buch! Hoffentlich findet sich im Urlaub die Zeit den Nachfolger zu lesen.