Kühn und die faulen Tage

Der Herr El Gordo hat mir vor einiger Zeit einen Stapel Bücher gegeben, zwei konnte ich schon im Sommerurlaub lesen, dieses Mal war der Rest dran:

  • Kühn hat zu tun
  • Kühn hat Ärger
  • Kühn hat Hunger

Drei spitzen Bücher, es geht um Martin Kühn, Mitte 40, der neben Baustellen in Familie und Beziehung auch noch einen Job als Kommissar bei der Mordkommission hat. Kühn ist ein guter Ermittler, der sich viele Gedanken macht. Die Gedanken werden immer als Blöcke in Kursiv in die Handlung mit eingebaut. Das ist eine ganz coole Idee und man findet immer mal wieder Parallelen zu seinen eigenen Gedanken.

Ich habe noch nie in so kurzer Zeit so viel gelesen, bin während des Lesen müde geworden und habe so auch viel geschlafen. Ich glaube ich habe auch noch nie so viel geschlafen. Und ich habe mich auch noch nie so wenig bewegt. Schlafen, lesen, essen, schlafen, lesen, schlafen. Bisher ist der Urlaub sehr entspannend und ich schaffe es die ganzen keinen Baustellen einfach auszublenden. Hack hat Urlaub.

Phi

Mensch, da hat der Helmut Vorndran einen neuen Krimi namens Phi geschrieben und ich bin jetzt erst dazu gekommen ihn zu lesen. Dieses Mal ermitteln die Bamberger Kommissare im Rattelsdorfer Großbauern-Milieu, Vorndran thematisiert die Wasserknappheit im Sommer, mixt noch etwas Lokalpolitik mit rein und kombiniert das Ganze noch mit Elon Musk, der im Itzgrund groß investieren will. Dazu noch ein paar Morde und fertig ist der witzige Krimi.

Günther Pfeifer – Hawelka & Schierhuber spielen das Lied vom Tod

Noch ein cooles Buch vom Herrn El Gordo: Hawelka & Schierhuber spielen das Lied vom Tod. Zwei abgerockte Wiener Kommissare ermitteln in einem DSDS-, oder besser gesagt ÖSDS-Umfeld. Viel Wiener Schmäh, abgedroschene Dialoge, ruppige Kollegen, crazy Umfeld. Schön zu lesen, hat Spass gemacht. Das Buch ist auch Teil einer Reihe, da kann man bei Gelegenheit mal wieder eines davon lesen

Liebesperlen und Bierfilze

Am Freitag gab es etwas auf Ohren, aber kein Konzert sondern eine Lesung samt Ausstellung. Gelesen hat der Marius Kliesch aka Tommy Goerz aus seinen Büchern über Tante-Emma-Läden und Fränkische Wirtshäuser. Genau genommen hat er gar nicht so viel gelesen sondern mehr erzählt und zwar Geschichten zu den Lokalitäten und wie es dazu gekommen ist, dass sie es in die Bücher geschafft haben – oder noch besser von denen die gar nicht in den Büchern sind.

Das Ganze fand statt in den Räumen der Architektenkammmer, auf AEG. Architekten haftet ja ein leicht elitärer Touch an und das haben die selbst gemerkt und veranstalten jetzt Lesungen und Ausstellungen für die breite Masse. Interessantes Detail ist dass Getränke und ein kleiner Imbiss inklusive waren. Inklusive von der kostenlosen Veranstaltung um genau zu sein.

Das war ein schöner Abend, wir konnten noch etwas mit dem Autor und dem Fotografen fachsimpeln und natürlich auch mit dem weltoffenen Flügel der elitären Architekten. Für die nächste Veranstaltung haben wir uns – glaube ich zumindest – auch gleich angemeldet. Weiß jetzt aber, wegen dem Weißwein, gar nicht mehr um was es da ging.

Schreib oder stirb

„Achtung: Dieses Buch kann neben einer extrem spannenden Handlung auch Spuren von Humor enthalten“ schreiben sie auf buecher.de. Das stimmt auf jeden Fall. Die Chefin verdreht die Augen Du kennst weder Fitzek noch Beisenherz, echt jetzt? OK, dann lese ich es halt. Passt eigentlich nicht so richtig in mein Beuteschema, aber irgendwie es ist ja dann doch ein Regionalkrimi, halt einer der in Berlin spielt. In der Ich-Form geschrieben, das ganz cool. Alle Witze verstehe ich zwar nicht, das hat aber damit zu tun dass ich recht wenig Promis kenne. Schnell geschrieben und schnell gelesen. Und auf jeden Fall spannend.

Obsidiangold

Die Krimis von Helmut Vorndran haben ja immer ganz komische Namen, der letzte hieß Natternsteine, der neue Obsidiangold. Die Chefin hat mir den Code entschlüsselt: die Anfangsbuchstaben sind nach dem Alphabet sortiert. A(labastagrab), B(lutfeuer), …N(atternsteine) und jetzt O(bisdiangold). Vielleicht hast das nächste Peterlesbuamkomplex oder so. Abwarten.

Der Krimis sind meistens so aufgebaut, dass zwei Geschichten parallel erzählt werden, die irgendwas miteinander zu tun haben (müssen), und dann gegen Ende des Buchs zusammenfinden. Dieses Mal geht es um eine Flucht einer jungen Frau aus Afghanistan und einer Anschlagsserie im Bamberg und Umgebung. Sehr unterhaltsam und kurzweilig. Spitzen Urlaubslektüre.

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Schon lange habe ich nicht mehr so amüsiert wie beim Lesen von Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand. Mal kein Krimi, aber trotzdem spannend. Locker geschrieben, super Unterhaltung. Ich wusste nicht mehr wer mir das Buch geschenkt hat, die Chefin sagt dass sie es war. So ein gutes Buch kann nur von ihr kommen.

[Update] Noch ganz im Flow haben wir gestern gleich den Film dazu angeschaut und der war Kacke. Die Handlung war arg reduziert und die Umsetzung insgesamt auch nicht wirklich der Bringer. Das war eine schwedische Verfilmung, auf Wikipedia steht dass der nochmal verfilmt werden soll, Hollywood macht das hoffentlich besser.

Das Makarov-Puzzle

Pünktlich zum Urlaub gibt es was neues von Helmut Vorndran – Das Makarov-Puzzle. Das Buch wurde während der Corona-Zeit im Frühjahr geschrieben und ist etwas anders als die Vorgänger. Zwar kommen alle bekannten Charaktere vor, aber die Handlung spielt an nur einem Tag, Vormittags alles noch schön gemütlich, dreht sich die Handlung immer schneller, bis sie Abends ganz wild endet. Da kommt man fast mit dem Lesen nicht hinter her. Die Kommissare hasten einer Verbrecherbande hinterher, werden von einem Einsatz zum nächsten getrieben und so ist nicht viel Platz für eine großartige Rahmengeschichte wie zum Beispiel beim Lupinenkind. Nichts desto trotz ein spitzen Buch, nur anders eben.