Meine Firmung müsste vor gut 35 Jahren gewesen sein. In W wurden damals die Klassen 5 bis 6 gemeinsam gefirmt. Die Frage ob überhaupt und falls ja, wann, gab es gar nicht. Heute und hier in der Stadt ist das anders, da muss man sich selbst darum kümmern. Das Kind 1 hat es mit der Clique diskutiert – generell „ja, schon“, wann und wo haben sich etwas gezogen, aber gestern war es so weit.
Der Gottesdienst war nachmittags um Zwei und gehalten wurde er von Bischof Schick – bekannt aus Funk und Fernsehen – persönlich. Der Bischof ist Firmprofi und hat erzählt dass er schon mehrere Tausend Jugendliche gefirmt hat. Dem entsprechend war seine Performance extrem professionell, er hat aus dem Stand eine Predigt gehalten, gut 30 Minuten, frei weg, ohne Notizen, fast wie ein Entertainer mit Altar als Bühne. Das hat mich schwer beeindruckt.
Zu einer Firmung gehört ja auch ein Firmausflug, bei uns früher war das Standardfirmausflugsziel Schloss Thurn, da ist der Pate mit dem Firmling hin, hat versucht den Tag gar rum zu bringen, bevor dann abends noch irgendwo eingekehrt wurde. Ein Teenager mit 16 interessiert sich für so etwas natürlich nicht mehr und um auf Nummer Sicher zu gehen, hat das Kind den Spieß herum gedreht und einen Ausflug für die frisch gebackene Patin organisiert: Mit der U-Bahn Mitten in die Stadt und dort Sushi essen gehen. Ein Kulturschock für die Patin, hohes Unterhaltungspotential für die ganze Reisegruppe und ein irgendwie doch ganz gut passender Abschluss für diesen Tag.