RAVI

ivarIm Leben eines Paares gibt es irgendwann den Zeitpunkt, wo das eher experimentelle Zusammenleben (erste eigene Wohnung, wenig Kohle…) in einen gewissen professionellen Regelbetrieb übergeht (und man die Maslowsche Bedürfnishierarchie eine Stufe weiter nach oben krabbelt). Und diesem professionellen Regelbetrieb (und vor allem den Individualbedürfnistrieb) fallen dann die früher oft spontan gekauften Lösungen zum Opfer. Wie zum Beispiel billige Möbel. Da man sich aber von einem lieb gewordenen Utensil nicht so ohne weiteres trennen will, wird es aufgehoben, umgezogen, abgestellt, vergessen, wiedergefunden, aus dem Weg geräumt und so weiter und so weiter.
Und wo der Schwede regelmäßig KNUT kurz nach Weihnachten feiert und Platz für neues schafft, da feiert der Neumittelfranke RAVI – nicht jährlich sondern mit Augenmaß, dafür nachhaltig – indem er den ganzen alten Schrott verbrennt. Dieser Brauch geht auf das 21. Jahrhundert, genauer gesagt den 7.6.2014, zurück als in der Nürnberger Weststadt eine Garage aufgeräumt wurde und sich der Hausherr so über einen drecks IVAR ärgerte, dass dieser wartete bis die Sonne unterging und das Teil dann direkt in der Feuerschale verbrannte. Traditionen sind wichtig.

5 Gedanken zu „RAVI“

  1. Solang das tatsächlich singuläre ritualisierte RAVI-Events bleiben, die der eigenen „Entmüllung“ dienen, wird dich wahrscheinlich jeder verstehen (und von einer theoretisch erfolgreichen Anzeige absehen)…
    …wenn du aber irgendwann anfängst, bei jeder Sperrmüllaktion nach brennbarem Material mit gewissem Heizwert zu suchen, um die privaten Heizkosten zu senken, könnte es je nach Rauchentwicklung und Geruch/Farbe der Verbrennungsendprodukte zu Protesten der Nachbarn kommen, die dann ggf. auf dem Rechtsweg versuchen werden, deine Selbstverwirklichungsbedürfnisse (oder isses scho Transzendenz…) auf ein erträgliches Maß einzuschränken – so isses zumindest auf’m Land, wenn jemand mitten im Dorf auch mal Altreifen verheizt… 😉

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