Wer ein altes Haus renoviert ist Dauergast in allen Baumärkten, deshalb rentiert es sich die jeweilige Kundenkarte des Baumarkts zu haben. Bei OBI heißt das Ding Top-Kunden Karte. Irgendwann letztes Jahr gab es einen 10 % Gutschein, für die Mitgliedschaft haltbar bis Anfang 2014, der gestern eingelöst werden sollte. Also alles in den Wagen gepackt, was man für die Verengung einer Tür braucht, noch etwas Verschleißmaterial, und noch einen Metabo Akku-Schrauber (work. don’t play!) oben drauf und siegessicher zur Kasse.
Wie beschrieben als aller erstes die 10 % Karte vorgezeigt und dann das ganze Zeug einscannen lassen und danach bezahlen wollen. Plötzlich will die Alte die Top-Kunden Karte sehen, die aber unauffindbar ist. „Dann keine 10 %“ sagt die dumme Nuss und auch ihre Chefin ist uneinsichtig. Verdammt den Dreck bezahlt und leicht genervt heim.
Erstaunlicherweise wurde die Karte daheim recht schnell gefunden, also wieder zurück zum Markt und zur Rückgabekasse. „Hallo, das hier habe ich grade gekauft, man wollte mir die 10 % nicht geben – Sie haben das ja sicher mitbekommen! – jetzt habe ich die Karte“. „Das geht eigentlich nicht und es ist grade so viel zu tun“. Ganz schlecht. „Eigentlich bin ich als Top-Kunde einen anderen Service gewöhnt!!“ Doch ihre feinen Barthaare, die einen leichten Flau auf ihren Kinn bilden, scheinen den Ernst der Lage zu spüren. „Gut, dann machen wir halt mal eine Ausnahme“. Geht doch.
Die Alte hat bestimmt innerlich abgekotzt, wie sie den ganzen Mist nochmal einzeln eintippen und stornieren musste und hoffentlich ihre dumme Kollegin von Kasse 1 dabei verflucht. Und den Rabatt gab es bar zurück, d.h. Schwarzgeld für den Chef. Happy End, so ähnlich muss sich Robin Hood auf seinem Kampf für die Gerechtigkeit gefühlt haben.