Das Wesen der Franken wird in der Friedo Behütuns Reihe ja bestens beschrieben, eine Eigenschaft, die dort aber etwas zu kurz kommt ist die Neugierde. Und die Neugierde wird auch beim letzten Stammgast geweckt wenn zwei Wanderer mit riesen Rucksäcken bepackt, abgekämpft und recht durstig das Wirtshaus, den Biergarten oder die Pergola betreten. Städtler wahrscheinlich oder Preußen, die in irgendeinem Wanderführer was von der Brauereidichte in der Fränkischen Schweiz gelesen haben und den niedrigen Preisen, die sie einem jetzt kaputt machen. Jetzt reden diese zwei aber kein Hochdeutsch, sondern so wie wenns von do kumma däten, sehr komisch. Und lachen tuns so laut als ob sie allans do wärn und fragen gleich nach einem Pressak. Da passt doch was net! Und warum haben die so große Rucksäck, die meisten Bierwanderer mieten sich doch irgendwo ein? Hmm….
So ungefähr waren die Reaktionen in ungefähr jeder Lokalität, die wir am Wochenende aufgesucht haben. Es hat nie länger als 20 Min gedauert, bis nicht zumindest die Bedienung mal nachgefragt hat. Und ihr schlaft wirklich draußen? Ja. Is des net kalt? Nnnnaaaa, des geht scho! Und ihr habt echt goa ka Zelt? Ähäh. Und wo kummt a nochatla her? Mir sin mit der Gräfenbergbahn raus gefahren und dann Richtung Pottenstein gewandert, dort hamma übernachtetet und sind dann weitergelaufen. Und wo geht´s etz no? Wiss’ma nonni, seng ma scho. Und wo schlaft ihr heut Nacht? Schau ma mol. Ihr könnt euch ja / kennt ihr eigentlich… Perfekt.
Hab ihr a Essen, ahh? Naa! Wo konn man denn do wos essen! Mia ham nuch nie wos zum Essen kappt! Und wo kriegt man etz noch was? Bei uns net! Ok, danke! Wart amol, ihr könnt nei da Sonna geh, die ham noch wos. Danke dir!
Ich brauche eine bessere Ausrüstung. Richtige Wanderstiefel und einen Schlafsack und eine Isomatte. Der Schlafsack braucht gut 2/3 Volumen vom Rucksack. Meine erste Blase hatte ich nach gut 10 km, ich habe gemerkt wie sie gekommen ist – und ca. 6 oder 7 km später wie sie geplatzt ist. Ich brauche endlich mal Wanderstiefel, meine Winterstiefel sind nix zum Wandern.
Gefühlt sind wir ca. 60 km gewandert, in der Nacht im Püttlachtal hatte es gut 7 Grad unter einem Felsüberhang ging das aber. In Waischenfeld auf dem Berg hatte es – wieder gefühlt – etwas mehr, dafür hat uns der aber Tau ziemlich durchnässt. Die 10 Kilo – nicht gefühlt, sondern gewogen – der Rucksäcke hinterlassen ihre Spuren. Die Beine schmerzen, die Schultern auch, aber das dumme Gelaber entschädigt. Das alles ist eine andere Form der Entspannung, manchmal schmerzhaft aber gut!
http://www.taz.de/Die-Wahrheit/!99792/
Im Braugasthof Stadter […] schließen die legendär sagenhaft unfreundlichen Betreiber tagtäglich Wetten auf das Eintreffen eines dritten Gastes ab.
Spitze, da müssen wir heuer fast nochmal wandern gehen…