Heute war ich der Kapo, das war mal was anderes, zumindest in der Kombination Ich – Schwager – Schwiegervater. Für gewöhnlich sind wir so nur im Wald unterwegs und da bin ich der Gloof, ganz klar. Das macht mir auch nix aus, das ist eben so – Schiegervater – Schwager – Ich. Punkt.
Meine Elektronikerausbildung und der damit einhergehende Titel „Elektrofachkraft“ prädestinierten förmlich für die Aufgabe heute. Heute haben wir nämlich eine Sat-Schüssel bei den Schwiegereltern montiert. Der Schwiegervater hat eine Leiter ans Haus gestellt, der Schwager die Kabeltrommel und die Bohrmaschine orchanisiert und dann kam mein Einsatz. Dann durfte ich bis rauf in den Giebel klettern und dort den Sat-Schüsselhalter montieren. Das hat höchst wahrscheinlich von unten viel leichter ausgeschaut als von oben. Die Tipps die mir beide gegeben haben (gefühlt pro Minute 10) habe ich dort oben leider nicht gehört.
Dort oben am Giebel, bei Nieselregen auf einer alten klapprigen Holzleiter, ist das Überkopfarbeiten nicht einfach, genauer gesagt ist es sogar ziemlicher Dreck. Aber als Kapo zeigst du deiner Mannschaft was geht, gehst mit gutem Beispiel voran! Als das Teil endlich montiert war und ich wieder sicheren Boden unter den Füßen hatte, war mir bedeutend wohler. Und ich glaube die Boden-Crew war stolz auf mich und die Tatsache, dass nicht ich das Bier holen musste, sondern ich eins gereicht bekommen habe, unterstrich die geänderte Rollenverteilung. Der Rest war dann zwar auch kein Kindergeburtstag, aber besser als auf so einer schwindligen Leiter drecks Löcher zu bohren. Klassischer Arbeitssieg unter miesen Bedingungen.