Regen Regen Tröpfchen – klopft an unser Zeltdach

Unser letztes Festival war glaube ich das Taubertal-Festival 2006. Wir sind damals schon am Mittwoch angereist, damit wir einen besonders guten Zeltplatz bekommen, den hatten wir auch, allerdings konnte der über das miserable Wetter nicht hinweg täuschen: Es hatte damals jeden Tag mehrfach geregnet und war Arsch kalt.
Jedenfalls hatten wir uns für besagtes Festival ein neues Zelt gekauft, aber nicht gebraucht, weil jemand ein großes Zelt dabei hatte. Unser neues Zelt blieb jungfräulich im Keller, bis gestern. Nachdem ich gestern mit dem Kind tagsüber rosa Seerosen aus dem Lillifee-Heftchen nach gebastelt habe, habe ich mit ihr das Zelt am Balkon aufgestellt und mit ihr darin übernachtet.
Es lief alles ganz gut, ich habe eine richtige Matratze hinein gelegt, die Kleine hat eine Ladung Kuscheltiere rein, nachts haben wir Sterne beobachtet und haben uns dann in unsere Schlafsäcke verkrochen. Mehr Punkte kann man innerhalb von knapp 2 Stunden höchst wahrscheinlich bei einer Dreijährigen nicht sammeln.
Aufgeweckt hat mich vorhin um kurz vor 7 ein Gewitter. Das war kein Pippi-Gewitter, oh nein das war ein Sturm! Die Regentropfen, die aufs Zeltdach geklatscht sind, haben mich sofort an das drecks Festival damals erinnert. Halbwegs sicher bin ich in unserem neuen Zelt nochmal eingenickt, bis mich Tropfen im Gesicht geweckt haben. Ich wollte nicht warten bis sich ein Stalagmit auf meiner Nase bildet und habe die Lage gecheckt: der Regen, der von vorne ans Zelt hämmert, tropft am Reißverschluss ins Zelt und von oben kommt es durch den Lüftungsschacht. Fuck!
Erst mal hab ich die Kleine so hingelegt, dass sie mir nicht im Schlaf ersäuft, dann habe ich alle Kuscheltiere und den Kleinkram in den Hello-Kitty-Kissenbezug gestopft, dann meinen Schlafsack zusammengelegt und abschließend das Kind aufgeweckt. Dann haben wir gewartet bis der Sturm leicht nachlässt und sind ins Haus geflitzt.
Hätten wir dieses Zelt damals dabei gehabt, wäre dieses miese Festival noch mieser geworden. Jetzt überlege ich ob ich das Zelt gleich weg schmeiße oder „für Notfälle“ behalte.

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