Das Wochenendhaus in Tschechien

Mein Wissen über Tschechien hat bis Anfang der Woche ungefähr genau auf Höhe vom Stadion von Bohemians Prag 1905 geendet. Pilsen, Prag, Žižkov und das Městský stadion Ďolíček – reicht! Wenn man dann noch weiß dass in der Tschechei mit Kronen gezahlt wird (und zwar fast überall mit Karte), dann kommt man gut durchs Leben.

Die Nachbarin von ein paar Häusern weiter vorne in der Straße sieht das als waschechte Tschechin natürlich leicht andersta und hat und uns deshalb in ihr „Wochenendhaus“ in der Nähe von Havlíčkův Brod eingeladen, das ist von Prag aus gesehen auf halb Vier und 70 km entfernt. Das Wochenendhaus hat die Größe von dem Haus der Schwiegereltern in O und liegt in einem kleinen Weiler im Nirgendwo. Genau genommen gibt es da bis auf Strom aus der Steckdose nicht viel, das ist ganz gut weil man machen kann was man will – großes Lagerfeuer, mit einem alten Jeep über die Wiesen brettern oder Ruhe finden, falls man sie sucht.

Wenn man mal von den 420 km Anreise absieht, dann ist das die absolute Top-Location, wobei die Strecke sogar mit dem E-Auto ganz gut machbar war. OK, wenn man von den 4,5 Reisezeit absieht, dann halt. Aber wir haben trotzdem viel gemacht: beide Kinder können jetzt Auto mit Gangschaltung und ohne Servolenkung fahren, 50er Roller auch, wir haben ein Feuer geschürt, das so manches Johannisfeuer alt aus gesehen lassen hätte, und wir haben einen Städtetrip nach Kutná Hora gemacht, das ist eine Stadt der Bamberg-Klasse. Das war mal ein schöner Kurzurlaub und vor allem war das nicht der Letzte in Tschechien.

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