Manchmal läuft oder fährt man an Orten vorbei, nimmt vielleicht noch bestimmte Details wahr, macht sich aber weiter keine Gedanken. So ging es mir mit dem Schlosspark in Unterleinleiter. Unterleinleiter liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen W und O und als die Chefin noch bei ihren Eltern gewohnt hat, bin ich da locker drei Mal die Woche dran vorbei gefahren. Natürlich sind mir die zwei großen Skulpturen am Waldrand aufgefallen – und auch dass es da ein ziemlich teuer ausschauendes Tor gibt – aber nicht mehr.
Gestern war im Schlosspark Tag der offenen Tür und die Chefin und ich waren dort. Endlich, nachdem wir den Termin in den letzten Jahren immer im Kalender hatten, aber immer was dazwischen gekommen ist. Ich bin schwer beeindruckt und hätte niemals damit gerechnet dass sich hinter dem Tor so eine weitläufige und gepflegte Anlage mit so viel Kunst verbirgt. Insgesamt glaube ich den den falschen Beruf zu haben, denn so eine Anlage unterhält man keinem Informatikergehalt, es muss also andere Tätigkeiten geben, mit denen man grundlegend mehr Geld verdient.
Nach so viel Kunst waren wir hungrig. Hunger an einem Sonntag Spätnachmittag in der Fränkischen, da muss man auf Nummer Sicher gehen, deshalb habe ich die Chefin nach Gössweinstein chauffiert. Die Wahrscheinlichkeit dort auf ein Wirtshaus zu treffen, das nach 15:00 Uhr noch offen hat, erschien mir recht hoch und so war es auch. Nach dem Essen sind wir noch kurz in die Basilika, dort lag ein Buch mit Sterbebildern aus und ich habe es aufgemacht und da schaut mich ein alter Berufsschulkollege an, 43 das ist kein Alter, ich habe noch etwas recherchiert und bin auf der Seite der Feuerwehr fündig geworden. Nicht gut. Da war die Kunst schnell wieder geerdet.