Am Beispiel eines fränkischen Wirtshauses

Wenn man in der Ferienzeit während der Woche in der Fränkischen wandern ist und kurz bevor die Wandergesellschaft in ein ein kollektives Unterzuckertrauma verfällt, auf ein Wirtshaus stößt, das erstens Corona überlebt hat und zweitens trotz Personalmangel offen hat, dann ist das ein ziemlicher Glücksfall. Wenn man dann auch noch einen Platz bekommt, ohne 2 Wochen in voraus gebucht zu haben, um so mehr!

Ab diesen Zeitpunkt begibt man sich in eine gewisse Abhängigkeit vom Wirt, weil der genau weiß dass es in der Umgebung keine Alternative zu ihm gibt und nimmt ggf. eine schlecht gelaunte oder langsame Bedienung hin, genauso wie kleine Portionen und hohe Preise. Davon abgesehen dass die Speisekarte überschaubar ist und ganz ohne vegane Gerichte auskommt, sowieso. An Kartenzahlung ist eh nicht zu denken. In so einem Fall muss man als Familienoberhaupt schon mal eigene Prinzipien über Board schmeißen um den Familienfrieden zu erhalten, in den sauren Apfel beißen und das Spiel vom Wirt mitspielen.

Ungefähr genauso verhält es sich gerade mit dem russischen Gas. Der Wirt ist ein durchtriebener Diktator, die unterzuckerte Reisegesellschaft besorgte Wutbürger und Montagsdemonstranten. Und das Familienoberhaupt ist die Regierung, die sich auf diese miese Situation einlassen muss damit die Stimmung der Reisegesellschaft nicht kippt. Aber das Familienoberhaupt hat einen Plan und weiß dass der Wirt und das Wirtshaus Zum beschissenen Nordstrom in der Urlaubsplanung nächstes Jahr keine Rolle mehr spielen.

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