Das Wetter macht es einem Teilzeitbauarbeiter derzeit echt nicht einfach, denn immer wenn Zeit für eine Baustelle ist, ist es dunkel und im Dunkeln ist es vielleicht gut munkeln, aber nicht gut baustellen. Für den Baum braucht es ein Loch und Löcher brauchen Zeit. Jetzt hatte ich das Problem eine Beleuchtung zu organisieren damit ich nach der Arbeit, abends, ein Loch graben kann.
Der Nachbar hatte einen Baustellenstrahler, das war ein Gerät! Aber den hat er nicht mehr. Unter normalen Umständen wäre das jetzt ein super Grund sich selbst einen zu kaufen. Aber ehrlich gesagt wollte ich mich nicht mit dem Thema „Baustellenstrahler“ beschäftigen und habe kurzerhand heute morgen zwischen Sonnenaufgang und erstem Meeting das Loch gegraben.
So ein Loch zu graben ist ja so etwas wie eine Reise in die Vergangenheit und in direkter Nähte zu einem Haus ist es eine Reise in vergangene Baustellen am Haus. Ganz oben waren Ziegeln zu finden, darunter rote Backsteine, darunter Asche – wahrscheinlich aus dem Krieg, als es zerbombt wurde, zumindest rede ich mir diese Geschichte ein, weil sie cool ist. Und da darunter der Bruch von weißen Backsteinen aus der Hausfrühphase.
Löcher in die Hausvergangenheit sind aber nicht nur wild romantisch mit Indianer-Jons-Touch sondern auch echt harte Arbeit. So gesehen war das heute Früh eine ziemliche anspruchsvolle Sporteinheit.