Einigermaßen befriedigt lese ich den kommunalpolitischen Kommentar im Sonntagsblitz von gestern mit dem Titel „Bratwurst-City ohne Linie“. Zuspät, ich hätte ihn vormittags und nicht erst am Abend lesen sollen, denn so hätte ich mir den Besuch des Bratwursdorfs am Lorenzer Platz erspart. (Was es mit den Bratwürsten und den Franken auf sich hat, ließt der Preuße hier)
Aber schön der Reihe nach: Wir haben gestern nicht zu mittag gekocht und waren nachmittags etwas hungrig. Relativ zufällig ist mir das Plakat vom Bratwurstdorf wieder in denn Sinn gekommen und irgendwas von „Bratwurst neu erleben“. Frau, Bratwürste neu erleben? Ja. Mit einer gewissen Erwartungshaltung schoben wir den Kinderwagen durch die Stadt Richtung Lorenzkirche. Lecker Bratwürste in verschiedensten Geschmacksrichtungen, liebevoll garniert und von nicht schweinischen Getier hatte ich im Sinn. Ein Festival der Bratwurstfreunde mitten in N und mit mir. Super!
Im Bratwurstdorf angekommen wurden wir aber recht schnell geerdet: ein paar Buden an denen es Kaffee, Kuchen, Wurstbrote, Käsespieße (!) und an genau einer Bude auch Bratwürste gab. Nix besonderes eben, außer der langen Schlange davor. Dass das Personal in der Bratwurstbude nicht richtig Deutsch sprechen konnte, mag man in Zeiten von Globalisierung noch verkraften, dass es unfreundlich war allerdings nicht.
Wer immer dieses Bratwurstdorf ins Rollen gebracht hat, das der Verfasser des oben genannten Kommentars mit Kitsch und Etikettenschwindel beschreibt, dem wünsche ich ein zwei Wochen langes Pfeifen im Ohr angesichts der obdrein miserablen musikalischen und unfränkischen Musik!